Geldmarktfonds sind im Durchschnitt am größten
<p>Im Vergleich zu Renten- und Aktienfonds verfügen Geldmarktfonds im Durchschnitt über ein mehr als doppelt so hohes Fondsvolumen. Das Analysehaus Scope Analysis führt dies darauf zurück, dass das von Anlegern investierte Kapital sich auf vergleichsweise wenige Geldmarktfonds verteilt.</p><p>Scope hat die durchschnittlichen Fondsvolumina aller in Deutschland zugelassenen, aktiv gemanagten Publikumsfonds in den Segmenten Renten, Aktien und Geldmarkt betrachtet. Mit durchschnittlich 472 Mio. Euro weisen Geldmarktfonds das höchste durchschnittliche Fondsvolumen auf. Rentenfonds folgen mit durchschnittlich 207 Mio. Euro. Aktienfonds kommen nur auf eine durchschnittliche Fondsgröße von 181 Mio. Euro. Stichtag für die Berechnung ist der 31. April 2012.</p><p>Große Geldmarktfonds haben über die Hälfte der Anlegergelder</p><p>Die zehn größten Geldmarktfonds stehen für über 55% des gesamten Marktvolumens. Der Geldmarktfonds mit dem größten Volumen nimmt bereits fast 14% des Marktes ein. Im Rentensegment hingegen vereinen die zehn Fonds mit dem höchsten Volumen zusammen nur 21% der Anlegergelder auf sich. Bei Aktienfonds sind es nur knapp 13%.</p><p>Als Erklärung dafür, dass die durchschnittlichen Fondsvolumina im Geldmarktbereich deutlich höher sind als dies bei Renten- und insbesondere bei Aktienfonds der Fall ist, kommt für Scope vor allem eines in Betracht: Während die meisten Kapitalanlagegesellschaften (KAG) zahlreiche unterschiedliche Aktien- und Rentenfonds anbieten, verfügt jede KAG in der Regel nur über einen oder wenige Geldmarktfonds. Denn im Vergleich zu Aktien- und Rentenfonds ist das Spektrum an Anlagestrategien und regionalen Ausrichtungen bei Geldmarktfonds wesentlich geringer. Aus diesem Grund verteilt sich das gesamte Investitionsvolumen auf vergleichsweise wenige Geldmarktfonds. Aktuell sind in Deutschland nur 213 Geldmarktfonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Bei Renten- und Aktienfonds hingegen können Privatanleger unter 1605 bzw. 3176 Fonds auswählen.</p><p>Mehr Researchkapazitäten bei großvolumigen Fonds</p><p>Der wesentliche Vorteil großvolumiger Fonds besteht laut dem Analysehaus darin, dass sie in der Regel mehr Researchkapazitäten vorhalten können als kleinere Fonds. Der Grund dafür sei, dass mit zunehmendem Fondsvolumen auch die Gebühreneinnahmen ansteigen. Mehr Researchleistung begünstigt die Auswahl erfolgversprechender Einzeltitel. Großvolumige Fonds seien jedoch weniger flexibel als kleine Fonds, da sie mit ihren Transaktionen die Kurse zum Teil deutlich beeinflussen. Umschichtungen im Portfolio müssen mit Rücksicht auf diese Wechselwirkung erfolgen und können daher mehr Zeit in Anspruch nehmen. Diese grundsätzlichen Vor- und Nachteile gelten allerdings primär für Aktienfonds und weniger für Geldmarktfonds.</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/4E2F3035-DB5B-4A9C-9834-5D1980547632"></div>