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ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung a.G.

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Steigender Höchstrechnungszins: Bedeutung für Versicherer

Ende vergangenen Jahres hat sich die Deutsche Aktuarvereinigung für eine Erhöhung des Höchstrechnungszinses ausgesprochen. Versicherer wünschen sich schnell Klarheit. Doch wie könnte sich eine Anhebung konkret auf die Altersvorsorgeprodukte der Unternehmen auswirken?

Anmerkung der Redaktion: Kurz nach Veröffentlichung dieses Artikels hat das Bundesministerium der Finanzen die Erhöhung des Höchstrechnungszinses von 0,25% auf 1% ab 2025 bekannt gegeben. 

Viele Versicherer warten derzeit gespannt auf Neuigkeiten aus Berlin. Im November 2023 hat sich nämlich die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (DAV) in ihrer alljährlichen Empfehlung an das Bundesfinanzministerium (BFM) für eine Erhöhung des Höchstrechnungszinses für Neuverträge in der Lebensversicherung ausgesprochen.

Sollte das BFM den Empfehlungen der DAV folgen, würde der Höchstrechnungszins das erste Mal seit 30 Jahren steigen – und zwar deutlich: Die Aktuare haben sich ab dem Jahr 2025 für eine Erhöhung von den derzeitigen 0,25% auf 1% ausgesprochen.

Renaissance der Klassik? Eher nicht

Was würde eine solche Steigerung für die Produkte in der privaten Altersvorsorge bedeuten? Grundsätzlich könnte eine Erhöhung zur Folge haben, dass die Nachfrage nach Lebensversicherungsprodukten mit Beitragsgarantien wieder steigen, sagt Jens Oliver Martin, Leiter Produktmanagement bei der Alte Leipziger Lebensversicherung a. G auf Nachfrage von AssCompact.

Bei der WWK sieht man das ähnlich. Eine Anhebung würde Produkte, bei denen das Sicherungsvermögen eine Rolle spielt, aus Kundensicht wieder attraktiver machen, so Dr. Winfried Gaßner, Abteilungsleiter Produktmanagement WWK Versicherungen. „Aber auch konventionelle Produkte und sogar fondsgebundene Tarife ohne Garantie profitieren von einem höheren Rechnungszins, beispielsweise in Form eines höheren garantierten Rentenfaktors, der der Berechnung der monatlichen Rente dient“, so Gaßner.

Allerdings: Bei der Alte Leipziger geht man derzeit nicht davon aus, dass die vorgeschlagene Erhöhung auf „nur“ 1% mit einer „Renaissance der Klassik“ einhergehen würde.

Lebt Riester wieder auf?

Wie sieht es mit den in den letzten Jahren in Ungnade gefallenen Riester-Produkten aus? Mit der Senkung des Höchstrechnungszinses stellten viele Versicherer das Riester-Neugeschäft ein, weil der Bruttobeitragserhalt nicht mehr gewährleistet werden konnte.

Wären die Produkte nach der Erhöhung wieder interessanter? Laut der Stuttgarter Versicherung und der R+V würde die Attraktivität zumindest wieder steigen, wie die Unternehmen während separater Pressegespräche vor einigen Wochen bestätigten. Guido Bader, Chef der Stuttgarter Lebensversicherung, würde eine Rückkehr von Riester „begrüßen“. Die Alte Leipziger dagegen glaubt nicht, dass ein Höchstrechnungszins von 1% ausreichend wäre, um Riester wieder attraktiv zu machen.

AKS-Produkte ebenfalls betroffen

Auch auf andere Produkte in der Altersvorsorge sowie in der Arbeitskraftabsicherung würde eine Anhebung Einfluss haben, erklärt die Stuttgarter. So würden etwa in der Risikolebensversicherung, in Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen sowie in Grundfähigkeits- und Dread-Disease-Produkten Prämien nach unten gehen. Er schätze, dass die Beiträge zwischen 5 bis 7% sinken werden, so Bader.

Entscheidung soll so schnell wie möglich kommen

Bisher hat man noch nichts aus Berlin gehört – auch nicht, wann mit einer Entscheidung gerechnet werden könnte. Die Versicherer jedoch möchten „besser gestern als heute“ Klarheit, so die WWK. Hier arbeitet man bereits mit Annahmen und verschiedenen Szenarien. „Eine zeitgerechte Umsetzung der ggf. neuen Rahmenbedingungen in unserer Produktwelt hat für unser Haus oberste Priorität“, so Gaßner.

Dabei geht es nicht nur darum, dass eine entsprechende Vorlaufzeit benötigt wird, so die Alte Leipziger. „Bei geförderten Produkten wie der Basisrente ist zwingend eine Klassifizierung des Chance-Risiko-Profils durch die Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) erforderlich, ebenso wie eine Zertifizierung der Bedingungen durch das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). Hierfür müssen im Regelfall bis zu sechs Monate Vorlauf eingeplant werden“, so Martin. (js)

Bild: © chaylek – stock.adobe.com

 

ALH-Vorstand Kettnaker: „Gute Beratung wird Mangelware sein“

Bis zum Jahr 2030 werden viele Babyboomer in den Ruhestand gehen, unter ihnen auch viele Makler. Die schwindende Anzahl von Vermittlern macht der ALH-Gruppe Sorgen – und sie befürchtet, dass sich gute Beratung zur Mangelware entwickeln wird. Abhilfe solle die fortschreitende Digitalisierung schaffen.

Der Renteneintritt der Babyboomer bereitet vielen Branchen Kopfzerbrechen, wird sie doch den bereits vorhandenen Fachkräftemangel noch verschärfen. Auch die Versicherungs- und Finanzbranche ist davon betroffen. Über die letzten Jahre hat die Anzahl der bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) registrierten Versicherungsvermittler stetig abgenommen.

Auch der Alte Leipziger/Hallesche Gruppe (ALH) macht der Vermittlerschwund Sorgen. Während der digitalen Jahrespressekonferenz am Dienstag, den 26.03.2024, äußerte sich Frank Kettnaker, ALH-Vorstandsmitglied für Vertrieb und Marketing, zu dem Thema. Neben dem schrumpfenden Maklermarkt – wofür ein wesentlicher Treiber die Konsolidierung im Markt sei – gehe Kettnaker zudem davon aus, dass es eine größere Anzahl von Maklern gibt, die zwar derzeit ihre Bestände halten, aber keine aktive Betreuung mehr anbieten. Seinen Schätzungen nach fallen etwa 5.000 bis 10.000 Makler unter diese Kategorie, so Kettnaker während der Pressekonferenz.

Notwendigkeit für Beratung bei komplexen Produkten bleibt bestehen

Das hat selbstverständlich Konsequenzen. „Gute Beratung wird Mangelware darstellen“, prophezeit Kettnaker. Gleichzeitig sei jedoch bei vielen komplexen Produkten die Notwendigkeit für Beratung ungebrochen – Kettnaker nennt hier die betriebliche Altersvorsorge, die betriebliche Krankenversicherung, Cyberpolicen sowie Baufinanzierung als Beispiele.

Abhilfe schaffen könne die Digitalisierung, so Kettnaker. Um die benötigte Beratungsleistung noch aufrecht erhalten zu können, müsse man Bürokratie abbauen und die Digitalisierung im Vertrieb sowie im Kundenservice vorantreiben. Hier unternehme man bei der ALH-Gruppe Anstrengungen, um sich in diese Richtung weiterzuentwickeln. Gleichzeitig betont der Vorstand jedoch, dass es beispielsweise beim Einsatz von künstlicher Intelligenz keineswegs darum ginge, Mitarbeiter wegzurationalisieren, sondern um sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Des Weiteren unterstützt das Unternehmen die Ausbildung von Nachwuchskräften durch die Teilnahme an mehreren Brancheninitiativen. So haben Auszubildende aus Maklerbetrieben etwa die Möglichkeit, ein Praktikum bei dem Versicherer zu absolvieren, um den Betrieb besser kennenzulernen. (js)

Bild: © cherryandbees – stock.adobe.com

 

Alte Leipziger passt BU an

Die Alte Leipziger hat Neuerungen in ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung bekannt gegeben. Neben einer Beitragspause von bis zu 24 Monaten haben Kunden nun auch die Möglichkeit, eine Reihe von Gesundheitsservices mit Fokus auf mentale Gesundheit zu nutzen.

Die Alte Leipziger Lebensversicherung a. G. hat mehrere Neuerungen in ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bekannt gegeben.

Zum einen haben Neukunden sowie Bestandskunden mit Verträgen, die im Jahr 2022 oder später abgeschlossen wurden, ab sofort die Möglichkeit, die Beiträge für ihre BU oder Grundfähigkeitsversicherung bis zu einem Zeitraum von 24 Monaten auszusetzen, beispielsweise während eines Sabbaticals oder während der Elternzeit. Der Versicherungsschutz bleibt während der Beitragspause in vollem Umfang bestehen, versichert die Alte Leipziger.

Kunden können dann entscheiden, ob sie den gleichen Beitrag weiterzahlen möchten – in diesem Fall wird die Rentenhöhe zu Beginn der Pause neu berechnet und angepasst – oder ob die Rentenhöhe gleich blieben soll. Bei dieser Option wird der zu zahlende Beitrag im Anschluss an die Pause aufgrund der Restlaufzeit und Dauer der Pause neu berechnet.

Mentale Gesundheit steht im Fokus der Gesundheitsservices

Eine weitere Neuerung: Kunden haben nun Zugang zu kostenfreien, freiwilligen Gesundheitsservices, die den Fokus auf den Bereich mentale Gesundheit legen. Alle Neu- und Bestandskunden können Gebrauch von den Services machen, bei denen die Alte Leipziger auf die Expertise ihrer Schwestergesellschaft Hallesche Krankenversicherung zurückgreift.

Im Angebot sind Services zur Prävention als auch Unterstützung bei Krankheit. Der Terminservice von MD Medicus beispielsweise unterstützt bei der Suche nach einem Psychiater, Psychotherapeuten oder Psychologen. Mit dem Gesundheitsportal der Halleschen können Kunden Informationen rund um psychische und andere Erkrankungen recherchieren. Das persönliche Risiko für psychische Erkrankungen kann mithilfe des Online-Selbsttests von Novego ermittelt werden. (js)

Bild: © iana_kolesnikova – stock.adobe.com

 

ALH Gruppe erwartet mehrere Neugeschäftsrekorde

Die ALH Gruppe war auch im Jahr 2023 wieder auf Wachstumskurs. Die Gruppe erwartet für das vergangene Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von etwa 5,3 Mrd. Euro. Bei der Hallesche Krankenversicherung sowie der Alte Leipziger Versicherung hat das Unternehmen Rekorde im Neugeschäft bekannt gegeben.

Die ALH Gruppe ist im Geschäftsjahr 2023 auf Wachstumskurs geblieben. Das zeigen die vorläufigen Geschäftszahlen, die das Unternehmen letzte Woche veröffentlicht hat.

Demnach steigerte die Alte Leipziger Lebensversicherung ihr Neugeschäft gegen laufenden Beitrag gegenüber dem Vorjahr um 3,2% auf rund 220 Mio. Euro. Der Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft sorgte allerdings dafür, dass das Neugeschäftsergebnis der Alte Leipziger für 2023 rund 14% unter dem Ergebnis vom Vorjahr liegt.

Das Neugeschäft im Bestand legte ebenfalls um etwa 3% zu. Der Rohüberschuss vor Steuern wuchs um etwa ein Drittel auf rund 445 Mio. Euro.

Hallesche erwartet stärkstes Neugeschäftsergebnis

Ihr bisher stärkstes Neugeschäftsergebnis konnte die Hallesche erzielen, deren Monatssollbeitrag mit rund 7,2 Mio. Euro um etwa 49% über dem Vorjahreswert lag. Wesentlicher Treiber war hierbei die Krankenvollversicherung (+55% gegenüber dem Vorjahr), doch auch die betriebliche Krankenversicherung (bVK) konnte mit einem Plus von 34% gegenüber dem Vorjahreswert deutliches Wachstum verzeichnen. Die gebuchten Bruttobeiträge der Hallesche stiegen um 8% verglichen mit 2022.

Privatschutzsparte verhilft Alte Leipziger zum Rekordergebnis

Auch die Alte Leipziger Versicherung konnte mit rund 100 Mio. Euro ein Rekordergebnis im Neugeschäft erzielen. Einen maßgeblichen Beitrag dazu leistete die Privatschutz-Sparte. Bei den Beitragseinnahmen im Privatschutzsegment wird über alle Sparten hinweg ein Wachstum der gebuchten Beiträge um rund 15% auf 480 Mio. Euro erwartet. Aufgrund von Preissteigerungen im Kraftfahrtbereich sowie einer Häufung von Naturereignissen mit entsprechenden Schadenzahlungen wird die Combined Ratio laut dem Unternehmen bei rund 100% liegen.

Gesamtumsatz klettert im Vergleich zum Vorjahr

Insgesamt erwartet die ALH Gruppe für das vergangene Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 5,3 Mrd. Euro, eine weitere Steigerung des Vorjahresergebnisses, das bei 5,2 Mrd. Euro lag. Der Gesamtumsatz der Gruppe schließt auch die Ergebnisse von Alte Leipziger Bauspar und Alte Leipziger Trust mit ein. Die Bauspargesellschaft konnte dabei eine beantragte Bausparsumme von rund 1,6 Mrd. Euro erzielen, das Baufinanzierungsgeschäft lag bei rund 198 Mio. Euro. Die Alte Leipziger Trust Investmentgesellschaft konnte beim Fondsvolumen ihrer Publikumsfonds ein Wachstum von rund 15% verzeichnen.

Insgesamt sei man im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen, die sich 2023 gegenüber dem Vorjahr noch verschärft haben, „sehr zufrieden“ mit dem Ergebnis, kommentiert Vorstandsvorsitzender Christoph Bohn die vorläufigen Zahlen. (js)

Bild: © ALH Gruppe

 

Ein ganzheitlicher Beratungsansatz für bAV, bKV und bAKS

Die moderne Firmenkundenberatung geht über den reinen Produktverkauf hinaus hin zu einer umfassenden Beratung in allen relevanten Aspekten. Für die ALH Gruppe gehören zu einem ganzheitlichen Versorgungskonzept deshalb die drei „Puzzlesteine“ bAV, bKV und bAKS.

<h5>Interview mit Frank Kettnaker, Vorstand Vertrieb und Marketing der ALH Gruppe, Christian Häsch, Bereichsleiter dezentraler Vertrieb der Alte Leipziger Lebensver­sicherung, und Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden der Hallesche Krankenversicherung</h5><h5>Die Alte Leipziger ist ein relevanter Player im bAV-Markt und die Hallesche im bKV-Markt. Bei der Einführung der bKV gab es dann aber doch eine längere Anlaufphase. Nun rückt immer mehr die betriebliche Arbeitskraftabsicherung in den Fokus. Welche Erfahrungen nehmen Sie dafür aus den beiden erstgenannten Bereichen mit?</h5><p><b>Frank Kettnaker</b> Wir sehen die betriebliche Arbeitskraftabsicherung als integralen Bestandteil unseres ganzheitlichen Beratungsansatzes für die betriebliche Versorgung. Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch in der Praxis zeigt sich, dass Kunden genau diesen Ansatz sowie ein dynamisch erlebbares Versorgungskonzept suchen. Die resultierende Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden ist entscheidend dafür, im Fachkräftewettbewerb qualifizierte Mitarbeiter zu binden und neue Talente zu gewinnen.</p><p><b>Christian Häsch</b> Die betriebliche Arbeitskraftabsicherung ist somit neben bAV und bKV ein substanzielles Puzzlestück auf dem Weg zum attraktiven Arbeitgeber. Die moderne Firmenkundenberatung geht über den reinen Produktverkauf hinaus hin zu einer umfassenden Beratung in allen relevanten Aspekten. Uns ist bewusst, dass sich dieser ganzheitliche Ansatz am Markt erst etablieren muss.</p><h5>Warum sollte sich der Arbeitgeber eigentlich auch noch um die Arbeitskraftabsicherung seiner Mitarbeiter kümmern?</h5><p><b>CH</b> Wenn ein Arbeitgeber ein ganzheitliches Versorgungskonzept inklusive betrieblicher Arbeitskraftabsicherung anbietet, signalisiert er gegenüber seinen Mitarbeitenden, dass ihm deren persönliches Wohlergehen und finanzielle Sicherheit wichtig sind. Das kann wiederum die Mitarbeiterbindung deutlich stärken.</p><h5>Und warum sollte ein Arbeitnehmer darauf eingehen? Es gibt durchaus ein paar steuerliche Aspekte und Portabilitätsfragen.</h5><p><b>CH</b> Im Rahmen der bAV sprechen wir oft über vergünstigte Gruppentarife und eine vereinfachte Risikoprüfung. In aller Regel beteiligt sich der Arbeitgeber am Beitrag. Zudem mindert die Steuerfreiheit in der Ansparphase die monatliche Belastung für den Arbeitnehmer. Erst im Leistungsfall wird die Leistung versteuert. Eine offene Kommunikation mit dem Arbeitnehmer und die Absicherung höherer Leistungen ist Voraussetzung dafür, dass es im Leistungsfall zu keinem Nachteil für den Arbeitnehmer kommt.</p><p>Auch in Bezug auf die Portabilität hat der Gesetzgeber viele Möglichkeiten geschaffen. Wenn eine Übertragung auf den neuen Arbeitgeber nicht möglich ist, kann der Arbeitnehmer den bestehenden Vertrag privat fortführen und weiterhin von den vergünstigten Gruppenkonditionen profitieren. Wenn der Vertrag nach Ausscheiden auf den Arbeitnehmer übertragen wurde, kann er die Überschüsse auch zur Beitragsreduzierung nutzen.</p><p><b>Sascha Marquardt</b> In der bKV gibt es die Portabilität hin zu einem anderen Arbeitgeber (noch) nicht. Betrachtet man den steuerlichen Aspekt, so kann ein Arbeitgeber seiner Belegschaft die bKV in den meisten Fällen über den Sachbezug bis 50 Euro steuerfrei zukommen lassen. Das ist für Firmenkunden sehr lukrativ.</p><h5>Für welche Berufe und Branchen ist die betriebliche Arbeitskraftabsicherung besonders interessant?</h5><p><b>FK</b> Eine besonders hohe Relevanz hat eine betriebliche Arbeitskraftabsicherung in Berufen, denen der Zugang zu einer privaten Absicherung zu kostspielig oder gar nicht möglich ist. Auch Personen mit Vorerkrankungen profitieren von vereinfachten Risikoprüfungen in der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung – idealerweise mit finanzieller Beteiligung des Arbeitgebers. Insgesamt steigt jedoch in allen Branchen und Berufsbildern das Risiko von psychischen Erkrankungen und somit auch das Ausfallrisiko von Mitarbeitenden für den Arbeitgeber.</p><h5>Welche zentralen Kundenwünsche stehen in der Firmenkundenberatung im Fokus? Letztlich müssen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und sagen wir im speziellen Fall auch der Versicherungsmakler zufrieden sein.</h5><p><b>FK</b> Firmenkunden wünschen sich einfache, verständliche und individuell ausgerichtete Versorgungskonzepte mit einer guten Kommunikationsstrategie und wenig Eigenaufwand.</p><p>Der Einsatz von digitalen Tools ist deshalb inzwischen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dafür arbeitet die ALH Gruppe mit marktführenden Anbietern zusammen. Ziel ist, jedem Firmenkunden das passende Tool anbieten zu können. Auch bei der Verwaltung der Versorgung sind wir mit eigenen Systemen und Kooperationen bestens aufgestellt und entwickeln uns stetig weiter.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Welche Produktlösungen werden im Firmensegment nachgefragt?--><h5>Welche Produktlösungen werden im Firmensegment nachgefragt?</h5><p><b>SM</b> In der bKV sind es hauptsächlich unsere Budgettarife FEELfree. Je nach Produktlinie bieten wir ein Gesundheitsbudget, das bei Nutzung steigt oder, neu seit Jahresbeginn, die Integration von Vorsorgeunter­suchungen und Schutzimpfungen im Angebot hat. Aber auch Produkte für den stationären Klinikaufenthalt sind weiterhin sehr beliebt.</p><p><b>CH</b> Im Rahmen der bAV spielen moderne fondsgebundene Tarife mit entsprechender Flexibilität und einer gewissen Einfachheit die wichtigste Rolle. In der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung ist es die bewährte Berufsunfähigkeitsversicherung. Allerdings gewinnt die Absicherung der Grundfähigkeit zunehmend an Bedeutung.</p><h5>Immer noch gibt es bei Arbeitgebern Vorbehalte gegen die bAV, zum Beispiel zu viel Administra­tion und Haftung. Wie lassen sich diese Vorbehalte entkräften?</h5><p><b>CH</b> Die Digitalisierung der Prozesse sowohl im Vertragsabschluss als auch in der Verwaltung sorgt für weniger Administrationsaufwand und höhere Qualität der Prozessdokumentation. Auch mögliche Fehlerquellen in der Beratung, beim Abschluss und während der Vertragslaufzeit können damit reduziert werden. Neben dem Einsatz digitaler Tools spielen Berater und Vermittler eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Versicherer.</p><p><b>FK</b> Die Begleitung im Anbahnungsprozess sowie die fortlaufende Betreuung sind hier wesentliche Punkte, um Haftungsrisiken und Verwaltungsaufwände so weit wie möglich zu reduzieren. Die ALH Gruppe bietet in jeder Phase vollumfängliche Unterstützung an – egal ob durch Spezialisten vor Ort oder dezentrale Vertriebseinheiten.</p><h5>Und wie können die Arbeitnehmer in der Breite am besten erreicht werden?</h5><p><b>SM</b> Moderne Kommunikationswege durch Apps, digitale Tools und Benefit-Portale sowie die Nutzung aller verfügbaren Medien sind entscheidend in der Kommunikation mit dem Arbeitnehmer, und das gerne in mehreren Sprachen. Auch Belegschaftsveranstaltungen in Präsenz sind und bleiben ein zentraler Kommunikationsweg. Schlussendlich muss individuell geprüft werden, wie das Unternehmen aufgestellt ist und welche Kommunikationswege die richtigen sind.</p><h5>Kann die Fürsorge des Arbeitgebers auch im Sinne von ESG verstanden werden? Und wie nachhaltig sind die Produkte selbst?</h5><p><b>FK</b> Mit bAV, bKV und bAKS zahlen Arbeitgeber direkt auf zwei der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – SDGs – ein, nämlich „Gesundheit und Wohlergehen“ sowie „Keine Armut“. Insbesondere die bAV kann dabei helfen, Altersarmut zu verhindern, da sich Mitarbeitende schon mit kleinen Beiträgen eine lebenslange zusätzliche Rente sichern können.</p><p><b>CH</b> Was die Produkte angeht, bieten wir bei bAV und betrieblicher Arbeitskraftabsicherung mit VisionGrün ein Konzept an, bei dem die Geldanlage auf Wunsch ausschließlich in Fondsprodukte mit ausgewählten Nachhaltigkeitsmerkmalen fließt. Wir stellen sicher, dass während der gesamten Vertragslaufzeit sämtliche Anlagen nach ESG-Kriterien gemanagt werden, zum Beispiel bei Fondswechseln oder Zuzahlungen. Alles in allem ein flexibles Zusatzfeature!</p><p><b>SM</b> In der bKV haben wir als erster Anbieter ein Nachhaltigkeits-Testat der Concern GmbH in Kooperation mit der Universität Bayreuth für unsere „FEEL-Produkte“ erhalten. Bewertet wurden Kriterien wie die Förderung ethischer Prinzipien und deren Nachhaltigkeit, das Erzielen einer sozialen Wirkung und die Glaubwürdigkeit von uns als Anbieter.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: v. l. n. r.: Christian Häsch, Frank Kettnaker, Sascha Marquardt; © ALH</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/97D8E4F4-E546-479E-94FD-B9E491E0BE81"></div>

 
Ein Interview mit
Christian Häsch
Frank Kettnaker
Sascha Marquardt

ALH-Vorstand Kettnaker über die Trends bei Direktanbindungen

Die ALH Gruppe zählt vergleichsweise viele Direktanbindungen von Maklerhäusern. Welche Bedeutung hat die Direktanbindung für den Versicherer? Wie war die Entwicklung in den letzten Jahren? Und wie beeinflussen aktuelle Veränderungen das Geschäft? AssCompact hat bei Frank Kettnaker, Vertriebsvorstand bei der ALH Gruppe, nachgefragt.

Interview mit Frank Kettnaker, Vertriebsvorstand bei der ALH Gruppe
Herr Kettnaker, laut einer Studie von HEUTE & MORGEN zählt die Alte Leipziger zu den Top 3 der Versicherer mit den meisten Direktanbindungen an Makler. Warum ist die Alte Leipziger in diesem Bereich erfolgreich und was macht diesen Kanal attraktiv?

Das ist tatsächlich historisch gewachsen. Die ALH Gruppe gehört in das Portfolio eines jeden Maklers. Der Makler sucht für seine wichtigsten Gesellschaften eine Direktvereinbarung. Dadurch hat er den direkten Kontakt zu unseren kompetenten Ansprechpartnern. Unser engagierter Außendienst ist über zahlreiche Aktivitäten und Formate immer dabei, neue Geschäftsvereinbarungen zu schließen.

Wie war denn bei den Makleranbindungen die Entwicklung in den letzten Jahren und welche Erklärung gibt es dafür?

Die Anzahl der Makler wächst nicht mehr. Wir nehmen allerdings im Bereich Neuanbindungen eine steigende Qualität der Geschäftspartner wahr. Es sind auch wieder mehr junge Makler, die sich mit neuen Geschäftsmodellen am Markt etablieren. Unser Ziel ist nicht die hohe Zahl der Anbindungen. Wir richten uns vermehrt auf Makler mit entsprechendem Potenzial in unseren Geschäftsfeldern aus.

Wie wirken sich Direktanbindungen von Maklerhäusern auf die Kundenerfahrung aus, und welche Maßnahmen ergreift die Alte Leipziger, um sicherzustellen, dass die Kunden von diesen Entwicklungen auch profitieren?

Der Kunde sucht neben der qualitativ hochwertigen Beratung durch den Makler den digitalen Support für seine abgeschlossenen Verträge. Mit unseren Endkunden Apps „Fin4u“ und „Hallesche4u“ bieten wir Endkunden diverse Selfservices. Von der Nutzung der Selfservices profitiert auch der Makler. Wichtig ist, dass der Makler in den vom Kunden initiierten Aktivitäten involviert ist. Dies ist Teil unserer Omni-Kanal Strategie. Zusätzlich bieten wir für den Makler über unser Vermittlerportal und digitalen Schnittstellen zu seinem Maklerportal einen modernen Zugang zu seinen Kundendaten und Dokumenten.

In der oben genannten Studie bemängeln die befragten Makler generell den digitalen Support aufseiten der Versicherer. Konkret nennt die Studie zum Beispiel ein Wirrwarr unterschiedlicher digitaler Schnittstellen und Datenaustauschwege. Wie löst man bei Alte Leipziger diese mitunter komplizierte digitale Integration?

Indem wir an den Prozessschnittstellen bestmöglich Transparenz herstellen und Komplexität reduzieren. Um den heterogenen Anforderungen unserer Geschäftspartner zu entsprechen, wurden über die Jahre viele proprietäre, d. h. herstellereigene Schnittstellenlösungen geschaffen. In den letzten fünf Jahren hat die Nutzung der Services auf Basis der BiPRO-Normen stark an Fahrt aufgenommen und damit auch die Entwicklung in Richtung normierter Schnittstellen. Wir werden unsere Services auf Basis dieser normierten Branchenstandards ausbauen.

Im Rahmen der Brancheninitiative BiPRO-Hub werden weitere Schritte in Richtung Normierung von digitalen Services vollzogen. Auch wir werden unsere digitalen Services über den BiPRO-Hub anbieten.

Die Datenqualität und -aktualität hat ebenfalls direkte Auswirkung auf die Kundenzufriedenheit am point of sale, besonders im Bereich Kranken oder BU. Wie stellt die Alte Leipziger sicher, dass die Daten stets auf dem aktuellen Stand sind?

Wir bieten dem Makler einen tagesaktuellen Austausch über die GDV-Schnittstellen und Zugriff auf alle Vertragsdokumente seiner Kunden. Es handelt sich um einen sehr umfangreichen Bestandsdatensatz. Von unseren Vertriebspartnern erhalten wir regelmäßig positives Feedback über Umfang und Qualität der Datenlieferung.

Über unsere BiPRO-Services stellen wir geänderte Vertragsdaten unmittelbar nach der Änderung unseren Vermittlern zum Abruf zur Verfügung. Diese Services werden sukzessive für alle Sparten ausgebaut und stehen heute bereits für die Privatsparten der Sach sowie für Schaden zur Verfügung.

Die Maklermarktstruktur befindet sich im Umbruch, die Konsolidierung und die Konzentration im Markt schreitet voran. Was bedeutet das für die Alte Leipziger mit Blick auf das Geschäft mit Direktanbindungen?

Wir sehen schon seit Jahren eine starke Konzentration auf Pools, Vertriebe und Verbünde. Dadurch entscheiden sich weniger Makler für eine Direktvereinbarung.

Welche strategischen Schritte plant die Alte Leipziger, um diesen Trends gerecht zu werden?

Wir richten unsere Betreuungskonzepte verstärkt auf Pools, Vertriebe, Verbünde und regionale Potenzialmakler aus. Wir bauen in diesem Bereich unsere Betreuungskapazitäten aus und unterstützen mit Spezialisten individuell nach den Bedürfnissen unserer Partner.

Bild: © Yaruniv-Studio – stock.adobe.com; ALH Gruppe

 

Überschussbeteiligung: So deklarieren Alte Leipziger, ERGO und IDEAL

Die Tendenz bei der Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung für das Jahr 2024 zeigt generell nach oben. Auch die Alte Leipziger und die ERGO Lebensversicherer heben die Verzinsung an. Bei der IDEAL bleibt alles wie im Vorjahr.

<p>Die Alte Leipziger Lebensversicherung hebt die laufende Verzinsung 2024 um 20 Basispunkte an. Wie der Versicherer mitteilt, profitieren alle Verträge, die nach dem 01.01.2007 abgeschlossen wurden. Bestehende Versicherungsverträge mit einem Rechnungszins von über 2,25% erhalten weiterhin die höhere garantierte Verzinsung.</p><p>Ab Jahresbeginn 2024 steigt die laufende Verzinsung bei den Rentenversicherungen AL_RenteFlex und AL_RenteKlassikPur auf 2,30% (Vorjahr: 2,10%). Bei den klassischen Rentenversicherungen wird sie auf 2,25% angehoben (Vorjahr: 2,05%). Für die beiden genannten modernen Rentenversicherungen ergibt sich eine Gesamtverzinsung von 2,55% (Vorjahr: 2,40%), bei den klassischen Produkten steigt der Wert auf 2,45% (Vorjahr: 2,30%). </p><p>Auch bei der Grundfähigkeitsversicherung hebt die Alte Leipziger Leben die Überschussbeteiligung an, da ein etwas besserer Risikoverlauf erwartet wird. Dementsprechend sinken die Zahlbeiträge sowohl für neue als auch bestehende Verträge. Für die Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen bietet die Gesellschaft auch 2024 eine unveränderte Überschussbeteiligung. Damit bleiben die Zahlbeiträge wie in den Vorjahren stabil. </p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title|| ERGO hebt Verzinsung ebenfalls an--><h5> ERGO hebt Verzinsung ebenfalls an</h5><p>ERGO Vorsorge, der Lebensversicherer der ERGO Group, erhöht die Gesamtverzinsung für das Jahr 2024. Auch die beiden für die traditionellen klassischen Lebensversicherungsprodukte zuständigen Gesellschaften ERGO Leben und Victoria Leben erhöhen ihre Gesamtüberschussbeteiligung im Vergleich zum Vorjahr. </p><p>Bei der ERGO Vorsorge Lebensversicherung gibt es eine deutliche Erhöhung um bis zu 0,6 Prozentpunkte auf bis zu 4,1%, teilt der Versicherer mit. Für die ERGO Lebensversicherung und die Victoria wiederum steigt die Gesamtüberschussbeteiligung im Jahr 2024 jeweils um 0,4 Prozentpunkte auf insgesamt 2,5%.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title|| IDEAL bleibt auf hohem Niveau konstant--><h5> IDEAL bleibt auf hohem Niveau konstant</h5><p>Die IDEAL Lebensversicherung, die anders als in den Vorjahren diesmal nicht zuerst deklariert hat, bietet ihren Kunden auch für das kommende Jahr eine laufende Verzinsung von 3%. Inklusive der jährlichen Schluss-Überschussanteile bzw. der Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven ergibt sich, je nach Vertragskonstellation, eine Gesamtverzinsung von bis zu 3,7%. Auch für die IDEAL UniversalLife ist die laufende Verzinsung auf 3,0% festgesetzt.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © angbor – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/259B5988-50F2-4D6A-863B-107B66424613"></div>

 

Alte Leipziger: „Positiver Druck“ auf Arbeitgeber, bAV anzubieten

Die gesetzliche Rente allein wird in Zukunft nicht ausreichen. Mithilfe einer bAV können Arbeitnehmer effektiv vorsorgen, doch vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen sieht es bei der Durchdringung der bAV „mau“ aus. Darum ging es unter anderem im Herbstpressegespräch der Alte Leipziger.

Während die gesetzliche Rente auch in Zukunft ein wichtiger Baustein in der Altersvorsorge bleiben wird, wird sie doch die alleinige Versorgung künftig nicht leisten können. „Wer das behauptet, der liegt einfach falsch.“ So die Worte von Christoph Bohn, dem Vorstandsvorsitzenden der ALH Gruppe, während des Herbstpressegesprächs der Alte Leipziger am Donnerstag, den 05.10.2023.

Zusätzliche Vorsorge sei deswegen unabdingbar und abzuwarten wäre hier der schlechteste Rat, so Bohn weiter. Die Alte Leipziger sehe in diesem Zusammenhang die betriebliche Altersversorgung (bAV) als wichtiges Instrument. In Deutschland gebe es hier aber noch einiges an Ausbaupotenzial.

„Positiver Druck“ auf Arbeitgeber in Bezug auf bAV-Angebot

Während die Durchdringung der bAV in größeren Unternehmen und Unternehmen mit Tarifbindung nicht schlecht dastehe, sehe es vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen ohne Tarifbindung „mau“ aus, kommentierte Dr. Jürgen Bierbaum, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der ALH Gruppe.

Wenn mehr kleinere Arbeitgeber mit ins Boot geholt werden sollen, müsse man über eine Vereinfachung der bAV sprechen, so Bierbaum. Hier wünsche er sich mehr „positiven Druck“ auf Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern ein Angebot unterbreiten zu müssen, mit einem „Opt-out“-System für Mitarbeiter außerhalb von Tarifverträgen. Zudem müsse der Abschluss einer bAV vereinfacht und verschlankt werden – mit einer volldigitalen Plattform, die Arbeitgeber einfach nutzen können, gemeinsam mit schlanker und effizienter Beratung.

Fokusgruppe: Aufweichung von verpflichtender Verrentung kritisch

Auch die Vorschläge der von der Bundesregierung eingesetzte Fokusgruppe private Altersvorsorge waren Thema während des Gesprächs. Vor allem den Wegfall der verpflichtenden Verrentung zugunsten von mehr Flexibilität bei der Auszahlung des Altersvorsorgevermögens, wie die Fokusgruppe es vorschlägt, hält Bierbaum für kritisch.

Hierfür zitiert er Zahlen vom Statistischen Bundesamt: Demnach erleben zwei Drittel der Frauen, die heute das Rentenalter erreichen, ihren 85. Geburtstag, ebenso wie die Hälfte der Männer. Mehr als 10% der Menschen, die aktuell das Rentenalter erreichen, werden sogar älter als 95. Da auf einen Auszahlungsplan anstatt eine lebenslange Rente zu setzen, halte er für „ziemlich gefährlich“, so Bierbaum.

ALH erwartet über alle Sparten leichtes Wachstum für 2023

Während des Pressegesprächs gab Bohn auch einen kurzen Überblick über die den Stand der Alte Leipziger Lebensversicherung. Für das Jahr 2023 wird in der Sparte Leben für die gebuchten laufenden Beiträge eine Steigerung um rund 2%. Damit hebe sich die ALH im Vergleich zur Branche deutlich von ihren Konkurrenten ab, die sich eher im negativen Bereich befinden.

Im Einmalbeitrag erwarte er zwar ein Minus – insgesamt gehe man jedoch über alle Sparten, inklusive der Sachversicherung, von einem leichten Wachstum aus, so Bohn. (js)

Bilder: © Alte Leipziger

 

Alte Leipziger: Neuerungen bei Privathaftpflicht

Die Alte Leipziger hat ihrer Privathaftpflichtversicherung ein Update verpasst und neue Produktinhalte ergänzt. Auch in der Tierhaftpflichtversicherung wurden einige Verbesserungen gemacht. Mit der papierlosen Option können Versicherungsnehmer bis zu 10% der Prämie sparen.

<p>Die Alte Leipziger hat ihre Privathaftpflichtversicherung überarbeitet. Die vorgenommenen Updates gelten dank der Innovationsklausel sowohl für Neu- als auch Bestandskunden. </p><p>Zu den Neuerungen zählt der Ausgleich bei Beschädigung eigener Sachen. Wenn durch eine dritte Person ein Sachschaden entsteht, zahlt deren Versicherung meistens den Zeitwert. Für Versicherte der Tarifvariante comfort übernimmt die Alte Leipziger nach einem Schaden die Differenz zwischen Zeit- und Neuwert von bis zu 10.000 Euro. </p><h5>Nebenberufliche Tätigkeiten, erneuerbare Energien mitversichert </h5><p>Wenn Versicherte einen Schaden reparieren lassen anstatt einen Neukauf zu tätigen, erstattet die Alte Leipziger über „Repair&Care“ 30% über den Zeitwert der beschädigten Sache hinaus, bis maximal 5.000 Euro. Damit will der Versicherer Nachhaltigkeit unterstützen.</p><p>Zudem sind ab sofort auch nebenberufliche Tätigkeiten, etwa als Influencer, Nachhilfelehrer oder Hundesitter mitversichert. </p><p>Bei einem Schaden an einem Car-Sharing-Kfz oder gemieteten E-Scootern und E-Bikes übernimmt der Versicherer im Schadenfall die Selbstbeteiligung bis zu einer Höhe von 1.000 Euro. Zudem leistet er bei Schäden an gemieteten oder bei Verlust an geliehenen Sachen, beispielsweise bei im Urlaub gemietete E-Bikes. </p><p>Auch Anlagen zur Wärme- und Energieerzeugung bis zu einer gewissen Größe sind für Immobilienbesitzer in der Police mitversichert. </p><h5>Papierlos-Option führt zu reduzierter Prämie</h5><p>Auch in der Tierhaftpflichtversicherung wurden einige Änderungen vorgenommen. Bei nachgewiesenen Tierarztkosten von Hunden durch Giftköder oder bei Verletzungen von Pferden durch Pferderipper kommt die Alte Leipziger für bis zu 5.000 Euro der Kosten für Hunde und bis zu 10.000 Euro der Kosten für Pferde auf. </p><p>Wählen Versicherte die Papierlos-Option, bei der die Police sowie die weitere Kommunikation ausschließlich digital erfolgt, können bis zu 10% der Prämie eingespart werden. (js)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Robert Kneschke – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/F30CB2B2-9D8E-407D-9BF5-2B9EDA6C8ED3"></div>

 

bAV und bKV: Die Stärken der betrieblichen Fürsorge

Arbeitgeber benötigen schlagkräftige Argumente zur Gewinnung neuer Mitarbeiter. An der Stelle kommt die Einrichtung einer bAV und einer bKV ins Spiel. Die ALH Gruppe (Alte Leipziger-Hallesche) fasst beide Segmente unter dem Begriff der „betrieblichen Fürsorge“ zusammen.

Ein Artikel von Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden der Hallesche Krankenversicherung a. G.

Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel haben bewirkt, dass sich Unternehmen mehr als je zuvor Gedanken darüber machen müssen, wie sie für Mitarbeiter attraktiv werden bzw. bleiben. Denn: In den nächsten 15 Jahren erreichen laut Destatis rund 12,9 Millionen Erwerbspersonen das gesetzliche Rentenalter und die jüngere Generation wird die ältere zahlenmäßig nicht ersetzen können. Die Zahl der baldigen Rentnerinnen und Rentner ist deshalb so hoch, da die geburtenreichen Jahrgänge der 1950er und 1960er, die sogenannten Babyboomer, das Renteneintrittsalter erreichen.

Deshalb kann die Maximierung des Vorsorge-Effekts bei der Mitarbeitergewinnung ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Doch wie lässt sich die Vorsorge maximieren?

Mit der Kombination aus betrieblicher Altersversorgung (bAV) und betrieblicher Krankenversicherung (bKV) können Arbeitgeber ein dynamisches und sofort erlebbares Versorgungswerk gestalten, das ein entscheidender Erfolgsfaktor sein kann. So sorgt eine bAV später für finanzielle Sicherheit im Alter, während die positiven Effekte einer bKV für Mitarbeiter und Unternehmen sofort greifen.

bAV und bKV ergibt „betriebliche Fürsorge“

Die ALH Gruppe hat die Themen bAV und bKV unter dem Namen „betriebliche Fürsorge“ miteinander verschmolzen. So können Unternehmen ihren Mitarbeitern mit einer bKV einen direkt erlebbaren Mehrwert und mit der bAV eine intelligente Versorgung bei Invalidität und im Ruhestand bieten.

Folgend einige Vorteile, die sich aus der Kombination ergeben:

  • Sofort und direkt erlebbare Mehrwerte
  • Stärkung des Employer Brandings und Unternehmensimages
  • Ergänzung bestehender Benefits um das Thema Gesundheit und Rente
  • Mitarbeiterzufriedenheit wird gesteigert und Fluktuation entgegengewirkt
  • Verbessertes Recruiting-Konzept
  • Reduzierung krankheitsbedingter Fehlzeiten
Alternative Gehaltserhöhung

Die bAV und bKV sind für den Arbeitgeber kostengünstiger im Vergleich zu einer Gehaltserhöhung und bieten zusätzliche Vorteile. Im Allgemeinen bewirken sie einen hohen emotionalen Wirkungsgrad, sofortige Erlebbarkeit und großen Nutzen. Während in der bAV in der Finanzierungsphase für den Mitarbeiter im Regelfall keine Steuern und Sozialabgaben anfallen, erhalten Mitarbeiter mit einer bKV ein jährliches Gesundheitsbudget (netto), mit dem sie sich individuelle Gesundheitsleistungen aussuchen können.

Bis zu 100% vom Chef möglich

Die bKV ist eine sinnvolle Ergänzung der gesetzlichen und der privaten Gesundheitsvorsorge: So kann sich jeder Mitarbeiter die Gesundheitsleistungen (z. B. für Zähne, Brille, Heilpraktiker, Vorsorgeuntersuchungen etc.) aussuchen, die er gerade benötigt. Darüber hinaus stehen ein Facharzttermin-Service und medizinische 24/7-Beratung in über 20 Sprachen sowie eine ärztliche Videotelefonie (Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen inkl. Psychotherapeuten) zur Verfügung. Bei der Initiierung einer bKV gibt es keine Gesundheitsprüfung, keine Wartezeiten und keine Ausschlüsse von bereits bestehenden Erkrankungen.

Zunehmende Bedeutung von Benefits

Mit der betrieblichen Fürsorge schlagen moderne Arbeitgeber gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie bieten ihren Mitarbeitern einen echten Mehrwert, mit dem die Verbundenheit zum Unternehmen gestärkt wird. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass die Belegschaft fit und leistungsfähig bleibt. Das Ergebnis: Weniger Fluktuation, weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten und schnellere Besetzung offener Stellen.

Steuer- und Sozialversicherungsersparnis

Die Beiträge zur bKV sind als Sachbezug im Rahmen der 50-Euro-Freigrenze steuer- und sozialversicherungsfrei. Alle empfangenen Leistungen aus einer bKV sind für den Arbeitnehmer nach § 3 Nr. 1a EStG steuerfrei. Es erfolgt somit keine nachgelagerte Versteuerung beim Arbeitnehmer. In der bAV sind steuerfreie Beiträge bis 8% der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung (BBG West) und sozialversicherungsfreie Beiträge bis 4% der BBG West (2023 sind es 292 Euro monatlich) möglich.

Verbesserung der individuellen Versorgung

Das Konzept der „betrieblichen Fürsorge“ sorgt in allen Lebensphasen für eine Verbesserung der Versorgungssituation bei den Mitarbeitern:

  • bei Krankheit (bKV)
  • bei einer Berufsunfähigkeit (BU)
  • bei Einschränkungen der Grundfähigkeiten (GF)
  • bei einer Erwerbsminderung (EM)
  • im Ruhestand (Altersversorgung)
Mit digitalen Kooperationspartnern zum Vertriebserfolg

Von der Beratung über den Abschluss bis hin zur Verwaltung – in Kooperation mit ausgewählten Partnern bietet die ALH Gruppe digitale Tools an, mit denen der gesamte Prozess – also die Etablierung von bAV und bKV im Unternehmen – komplett digital abgebildet werden kann. Im Ergebnis heißt das:

  • Transparente Beratungs- und Verwaltungsprozesse
  • Zeit- und Kostenersparnis
  • Sicherheit in der Beratung
  • Nachhaltiger Geschäftsprozess durch papierlose Kommunikation
AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die ALH Gruppe ist dort mit einem Ausstellungsstand vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © Katsiaryna – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter FirmenkundenHallesche Krankenversicherung a. G.