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ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung a.G.

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Alte Leipziger integriert Diebstahlschutz für Wärmepumpen

Diebe haben es immer öfter auf Wärmepumpen abgesehen. Darauf reagiert nun auch die Alte Leipziger und erweitert den Versicherungsschutz von Wärmepumpen, aber auch von fest installierten Balkon-Solaranlagen im Bereich Privatschutz.

Der vermehrte Einbau von Wärmepumpen ruft auch Diebe auf den Plan. Immer häufiger wird von Diebstählen berichtet, was für ein böses Erwachen bei den Besitzern sorgt. Derartige Anlagen sind nicht automatisch in der Wohngebäudeversicherung mit eingeschlossen. Auf diese Entwicklung reagiert nun die Alte Leipziger Versicherung und erweitert den Versicherungsschutz von Wärmepumpen sowie fest installierten Solaranlagen auf Balkon oder Terrasse im Bereich Privatschutz.

Demnach sind in der „Tarifvariante comfort“ der Gebäude- und Immobilienschutzversicherung Wärmepumpen ab 01.07.2023 bis 30.000 Euro gegen Diebstahl versichert. Ebenfalls ab Juli sind Balkonkraftwerke in der Hausratversicherung bis 2.500 Euro gegen Diebstähle abgesichert (Comfort-Schutz).

Der Versicherer betont, dass der Versicherungsschutz bereits heute für Wärmepumpen und Balkon-Solaranlagen Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Elementargefahren einschließt. Weil das im Wortlaut bisher nicht klar herausgestellt ist, macht die Alte Leipziger diesen Sachverhalt nun in den Versicherungsbedingungen deutlich. Zudem profitieren nicht nur Neukunden von den Verbesserungen, sondern dank Innovationsklausel auch Bestandskunden. (bh)

Bild: © Hermann – stock.adobe.com

 

ALH Gruppe bestätigt Wachstumskurs und nimmt Stellung

Sowohl die Alte Leipziger Leben als auch die Hallesche Kranken trugen 2022 zum Wachstum der ALH Gruppe bei. Am Dienstag bestätigte der Vorstand die vorläufigen Zahlen vom Jahresanfang. Auch zu Regulierung und Gesetzesvorhaben nahm der Vorstand Stellung.

Für die Lebensversicherung war 2022 aufgrund der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ein schwieriges Jahr. Die Alte Leipziger Lebensversicherung jedoch konnte sich diesen negativen Vorzeichen entziehen und wuchs beispielsweise im laufenden gebuchten Beitrag fünfmal so stark wie der Markt. Bei der Bilanzpressekonferenz der ALH Gruppe am Dienstag bezeichnete Christoph Bohn diese Entwicklung als ein Highlight im Geschäftsjahr. Das Wachstum lag bei 5,1%, der Markt wiederum ist nur um 0,9% gestiegen. Im Gegensatz zu Einmalbeiträgen liefern die laufenden Einnahmen Stabilität und Sicherheit, so Bohn.

Die gebuchten Bruttobeiträge in der Lebensversicherung gesamt sind um 2,2% auf 2,97 Mrd. Euro gestiegen. „Ein moderates Wachstum, wie man meinen möchte“, kommentiert Bohn. Im Vergleich zu einer „schrumpfenden Branche“ sei dies allerdings ein guter Wert. Fondspolicen und Biometrieprodukte machten im Neugeschäft den Hauptanteil aus. Auch aus dem Bestand heraus konnte der Leben-Bereich wachsen. Bohn betonte folglich, dass der Vorstand angesichts der allgemeinen Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis sehr zufrieden sei.

Ebenfalls im Plus lagen die Beitragseinnahmen der Sachversicherung, die um 6,2% auf 417,3 Mio. Euro gestiegen sind. Auch hier zeigt sich der Vorstand zufrieden. Zuwächse gab es vor allem in der Gewerbe- und Transportversicherung. Allerdings erhöhten sich auch die Schadenaufwendungen, wie dies in der Branche überall zu beobachten ist.

Hallesche Kranken mit starkem Plus

Wie schon den im Januar veröffentlichten Zahlen zu entnehmen war, hat die Hallesche Krankenversicherung das zweitbeste Neugeschäftsergebnis ihrer Firmengeschichte erzielt mit einem Plus von 50%, davon plus 75% in der Vollversicherung. Die bKV der Halleschen wächst zudem weiter stark mit plus 21% im Monats-Soll-Beitrag.

Dass sich die Entwicklung in der Vollversicherung noch nicht in den Geschäftskennzahlen widerspiegelt, erklärt der Versicherer damit, dass die Neuverträge erst mit Jahresstart 2023 beginnen. Weitere Ursachen liegen zudem in buchhalterischen Effekten und Stichtagsbetrachtungen. Insofern ist der Brutto-Überschuss geringer als im Vorjahr. Allerdings sind auch die Aufwendungen angestiegen, vor allem getrieben von Mehrleistungen in der Pflegeversicherung.

„Im vergangenen Jahr wechselten mehr Menschen von der GKV in die PKV als umgekehrt. Bei der Hallesche liegt das einerseits an dem sehr attraktiven Vollversicherungsprodukt und andererseits an der sinkenden Attraktivität der GKV“, erklärt Kranken-Vorständin Wiltrud Pekarek zur Entwicklung in der Vollversicherung. Die PKV bleibe attraktiv und sei per se nachhaltig, so Pekarek weiter.

Forderung nach Erleichterungen für Kapitalanlagen in Erneuerbare Energien

Im Rahmen des Pressegesprächs formulierte der Vorstand weitere Statements zu bestehender Regulierung und zu Gesetzesvorhaben.

Vorstandsmitglied Martin Rohm etwa kritisiert den hohen Aufwand, den Versicherer bei nachhaltigen Investments in Infrastrukturanlagen betreiben müssen. Windparks würden beispielsweise nicht per se als nachhaltig eingestuft, obwohl sie bereits im Genehmigungsverfahren eine Umweltunverträglichkeitsprüfung durchlaufen müssen, so Rohm. Versicherer müssten sich noch einmal die Nachhaltigkeitsdaten bei den Betreibern beschaffen, was Zeit und Geld koste und letztlich dem Ziel, nachhaltige Investments zu fördern, entgegenlaufe. Hier brauche es dringend Erleichterungen, so Rohm.

Gegen eine Elementarschaden-Pflichtversicherung

Einer Pflichtversicherung gegen Elementarschaden wiederum erteilt der Vorstandsvorsitzende Bohn eine Absage, sofern es keine Änderungen bei den Bauvorschriften gebe. Auch die Hauseigentümer müssten ihren Beitrag leisten. Sollte eine Pflichtversicherung ohne weitere Maßnahmen kommen, würde dies die Preise für die Wohngebäudeversicherung in die Höhe treiben. Dies führe zu einer Kostenexplosion, in der alle Beteiligten unzufrieden wären, schildert Bohn mögliche Konsequenzen.

Provisionsberatung verringert Altersarmut

Auch das Thema Provisionsverbot stand auf der Agenda des Pressegesprächs: „Provisionen ermöglichen eine hohe Marktdurchdringung von Altersvorsorgeprodukten in allen Gesellschaftsschichten. Provisionen zu verbieten und stattdessen Honorarberatung vorzuschreiben, würde einer hohen Zahl von Kleinanlegern den Zugang zu Anlageberatung erschweren. Kleinanleger wären im Fall eines Provisionsverbots schlechter gestellt als wohlhabende Kunden. Die Gefahr der Altersarmut wird dadurch umso größer, da die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht. Eine ergänzende, lebenslange Absicherung ist wichtig, um den Lebensstandard zu halten – und dies kann nur die Lebensversicherung bieten. Durch Honorarberatung sinken zwar die Kostenquoten der Produkte, aber nicht die Altersarmut“, erklärt Leben-Vorstand Dr. Jürgen Bierbaum. Er hält die Diskussion um die Altersvorsorge für ideologisch geprägt und verweist darauf, dass laut einem EIOPA-Report die Kosten deutscher privater Altersvorsorgeprodukte im Vergleich zu anderen Ländern niedriger seien.

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ALH Gruppe setzt Wachstumskurs fort

Bild: © ALH Gruppe

 

Alte Leipziger überarbeitet Unfallversicherung

Die Alte Leipziger hat ihre private Unfallversicherung überarbeitet. Sie bietet neben zusätzlichen Leistungen eine vereinfachte Gesundheitsprüfung und vier optional zubuchbare Pakete.

Die Alte Leipziger hat ihre private Unfallversicherung aktualisiert. Damit rundet der Versicherer die Erneuerung seiner Privatschutzpalette ab. Der überarbeitete Tarif bietet eine vereinfachte Gesundheitsprüfung, bestehend aus nur einer Frage, die mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden kann und sich auf acht eindeutig definierte Erkrankungen in den letzten drei Jahren bezieht. So können Versicherungsnehmer jederzeit wissen, ob sie sich für die Police qualifizieren oder nicht.

Best-Leistungs-Garantie im Schadensfall

Das Produkt verfügt außerdem über eine Best-Leistungs-Garantie, welche Lücken schließt, sollte ein Wettbewerber im Markt zum Zeitpunkt eines Schadens zusätzliche Leistungen anbieten. Hinzu kommen eine Vorversicherungsgarantie und eine Innovationsklausel.

Neu sind außerdem die Progressionsstufen 800 – welche laut Pressemitteilung des Versicherers einmalig auf dem Markt ist – und 1000. Auch erhält der Versicherungsnehmer bereits bei 75% Invalidität die volle Kapitalleistung. Ein optionales Extra stellt die Gliedertaxe „exklusiv“ dar, die besonders hohe Werte für die einzelnen Gliedmaßen enthält und in der leistungsstärksten Tarifvariante erhältlich ist.

Zusatzpakete für erweiterten Schutz

Je nach Tarif erhalten Versicherungsnehmer auch Sofortgeld im Falle von Krebs oder anderen schweren Erkrankungen oder Unfällen. Sachschäden sind hier ebenfalls mitversichert. Die vier Zusatzpakete „Zuhause, Tier & Co.“, „Sport, Freizeit & Co.“, „Hilfe & Pflege“ sowie „Rehamanagement“ können individuell zugebucht werden.

Kunden, die bereit sind, auf postalische Kommunikation zu verzichten und stattdessen exklusiv das Online-Portal nutzen, können durch diese Option bis zu 10% der Prämie sparen. Ein Verzicht auf die Kapitalleistung bei bis zu 25% Invalidität kann sogar eine bis zu 60% günstigere Prämie bedeuten. (js)

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Alte Leipziger: Altersvorsorge-Hybridtarif auch für Privatkunden

Der Hybridtarif AL_DuoSmart der Alten Leipziger Lebensversicherung wurde 2021 in der betrieblichen Altersversorgung eingeführt. Nun hat der Versicherer das Produkt auch Privatkunden zugänglich gemacht.

Die Alte Leipziger Lebensversicherung hat den Hybridtarif AL_DuoSmart für Privatkunden zugänglich gemacht. Der Tarif wurde 2021 in der betrieblichen Altersversorgung (baV) eingeführt und kombiniert die klassische Geldanlage im Sicherungsvermögen mit einem ertragsorientierten Fondskonzept. 80% der Beiträge sind garantiert, und damit eignet sich der Tarif neben laufenden Beitragszahlungen besonders für die Einmalanlage größerer Summen, so der Versicherer.

Umschichtung für Profit und Sicherheit

Je nach Entwicklung der Märkte wird hierbei ein größerer oder kleinerer Anteil der Fondsanlagen laufend zwischen dynamischen und klassischen Anlagen umgeschichtet, um das beste Ergebnis zu erzielen und gleichzeitig die Beitragsgarantie zu sichern. Drei Jahre vor Rentenbeginn wird zur Absicherung des Guthabens der Anteil der sicheren Anlagen sukzessive erhöht. Bei der Auswahl der Fonds werden auch ökologische und soziale Merkmale berücksichtigt. Vermittler müssen sich hierbei nicht um die Fondsauswahl, Umschichtung oder Ablaufmanagement kümmern.

Flexibilität für Anleger

Der Tarif bietet flexible Optionen für Anleger, zum Beispiel kann die Rente mit jährlichen Zuzahlungen erhöht werden. Am Ende der Ansparphase können Versicherungsnehmer zwischen monatlicher Auszahlung oder einmaliger Kapitalzahlung wählen. Auch kann der Rentenzeitpunk noch nach Vertragsbeginn flexibel angepasst werden. (js)

Bild: © jd-photodesign – stock.adobe.com

 

ALH Gruppe setzt Wachstumskurs fort

Die ALH Gruppe veröffentlicht erste Geschäftszahlen für das Jahr 2022. Demnach wächst das Unternehmen weiter. Die Hallesche Kranken verzeichnete ein hohes Neugeschäftswachstum. Sehr positiv verlief auch das Sach- und das Bauspargeschäft.

Nach vorläufigen Geschäftszahlen hat die ALH Gruppe auch 2022 einen weiteren Wachstumsschub erfahren. Insbesondere im Krankenversicherungsgeschäft erreichte das Neugeschäft deutliche Zuwächse. In der Produktion hat die Hallesche mit 5,2 Mio. Euro Monatssollbeitrag den Vorjahreswert um 50% übertroffen und damit das zweitbeste Neugeschäftsergebnis ihrer Geschichte erzielt, wie die ALH Gruppe berichtet.

In der Vollversicherung nahm das Neugeschäft um 75% gegenüber dem Vorjahr zu. Und das bKV-Neugeschäft lag 2022 mit 1,1 Mio. Euro Monatssollbeitrag 21%. Darüber hinaus hat die Hallesche ihre gebuchten Bruttobeiträge gegenüber dem Vorjahr um 4,4% auf 1,4 Mrd. Euro gesteigert.

Laufender Neuzugang in der Lebensversicherung

Das Neugeschäft der Lebensversicherung bewegt sich 2022 erneut oberhalb der 1-Mrd.-Euro-Marke. Die gebuchten Bruttobeiträge liegen voraussichtlich bei rund 3 Mrd. Euro und damit um 2,2% höher als im Vorjahr. Die ALH-Gruppe hebt hervor, dass sich auch der laufende Neuzugang gut dargestellt habe, der sich mit über 200 Mio. Euro auf dem Niveau der Vorjahre befindet. Somit konnte die Alte Leipziger Leben ihre Mittelzuflüsse 2022 weiter steigern.

Steigerung in der Sachversicherung

Für die Alte Leipziger Versicherung wiederum vermeldet die Versicherungsgruppe eine Produktionssteigerung von rund 21% gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Produktion 2022 bei 70,6 Mio. Euro. Auch die gebuchten Bruttobeiträge der Sachversicherung stiegen um 6,2% auf 417,3 Mio. Euro. Und trotz der belastenden Inflation bleibt die Brutto Combined Ratio der Sachversicherung auch 2022 deutlich unter 100% bei 93,3%.

Gesamtumsatz wächst weiter über 5 Mrd. Euro hinaus

Der Gesamtumsatz der Gruppe ist 2022 weiter gestiegen und wird nun bei 5,2 Mrd. Euro erwartet. Das entspricht einem Wachstum von 3% gegenüber dem Vorjahr.

Ein erfreuliches Ergebnis erzielte dabei auch die Alte Leipziger Bauspar AG: Mit 1,7 Mrd. Euro Bausparsumme hat es sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. (bh)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com

 

Alte Leipziger beruft neue Leitung für Privatkundengeschäft

Bei der Alte Leipziger Leben wurde ein Generationswechsel vollzogen: Nadine Beeckmann übernahm die Leitung des Privatkundengeschäfts. Sie folgt in dieser Rolle auf Detlef Voit, der zum Jahresende den Ruhestand antrat.

Seit 01.12.2022 leitet Nadine Beeckmann das Privatkundengeschäft der Alte Leipziger Lebensversicherung. Sie tritt damit die Nachfolge von Detlef Voit an, der zum Ende des Jahres gemeinsam mit seinem Stellvertreter und Prokuristen Thomas Weigand in den Ruhestand ging. Beide waren über 48 Jahre im Unternehmen tätig. Auf Thomas Weigand folgt Oliver Ebel als Leiter des Bereichs Antrag und Bestand.

Die 44-jährige ist im Juli zur ALH Gruppe gestoßen. Zuvor war die Diplom-Wirtschaftsmathematikerin und Aktuarin (DAV) bei der Generali Deutschland beschäftigt, wo sie zuletzt den Bereich betriebliche Altersversorgung (bAV) für das Maklergeschäft verantwortete. (sts)

Bild: © ALH Gruppe

 

Alte Leipziger: Sven Waldschmidt tritt in den Ruhestand

Der Gewerbe-Vorstand der Alte Leipziger, Sven Waldschmidt, verlässt das Unternehmen zum Jahresende, um in den Ruhestand zu treten. Er leitete das Ressort seit 2012. Zum Jahresanfang 2023 wird Marcus Tersi sein Amt übernehmen.

<p>Nach mehr als 30 Jahren verlässt Sven Waldschmidt zum 31.12.2022 die Alte Leipziger Versicherung AG, um in den Ruhestand zu gehen. Der Volljurist kam 1992 zum Unternehmen. Seit 2006 verantwortete er im Vorstand die Geschicke des Sach- und Unfallversicherers. Zunächst waren die Vertrags- und Schadenservicebereiche seinem Ressort zugeordnet. Seit der Neuausrichtung im Jahr 2012 verantwortete er das Gewerbegeschäft, die Rückversicherung sowie die Kunden- und Schadenserviceeinheit. Durchgängig lag der Bereich Prozesse und Systeme in seiner Verantwortung.</p><p>Zum 01.01.2023 rückt Marcus Tersi in den Vorstand der Alte Leipziger Versicherung AG nach. Er leitete bislang den Zentralbereich Unternehmensplanung, Controlling und Risikosteuerung der Alte Leipziger Lebensversicherung und Hallesche Krankenversicherung. Gemeinsam mit Vorstand Kai Waldmann verantwortet er künftig die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens. (sts)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © ALH Gruppe</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/50F7345A-CCA1-49A0-A16D-D5F31F367463"></div>

 

Lebensversicherung: So deklarieren Alte Leipziger, AXA und Athora

Weitere Lebensversicherer haben ihre Überschussbeteiligung für 2023 bekanntgegeben. Der IDEAL folgen AXA und Alte Leipziger sowie der Run-Off-Lebensversicherer Athora. Überraschungen gibt es keine.

<p>Auch wenn sich die Niedrigzinsphase einem Ende zuzuneigen scheint und der Leitzins vonseiten der EZB angehoben wurde, zeigt sich dies noch nicht in höheren Überschussdeklarationen der Lebensversicherer. Allerdings scheint sich die Verzinsung auf dem Niveau des Vorjahres einzupendeln.</p><h5>Alte Leipziger hält Überschussbeteiligung stabil </h5><p>So hält etwa die Alte Leipziger Lebensversicherung die Überschussbeteiligung 2023 stabil. Damit bleiben im nächsten Jahr für alle Tarifgenerationen sowohl die laufende Verzinsung – also die laufende Beteiligung am erwirtschafteten Überschuss zuzüglich Garantiezins – als auch die Gesamtverzinsung gleich. Diese umfasst auch Beträge aus der Schlussüberschussbeteiligung und der Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. </p><p>Bei den Rentenversicherungen AL_RENTEFlex und AL_RENTEKlassikPur beträgt die laufende Verzinsung demnach für ab Januar 2022 abgeschlossene Verträge auch im nächsten Jahr 2,10%. Die Gesamtverzinsung liegt 2023 ebenfalls wie im Vorjahr bei 2,40%. </p><h5> Ebenso die AXA</h5><p>Auch die AXA hat über die Verzinsung 2023 informiert. Demnach bieten die AXA Lebensversicherung AG und ihre Zweigniederlassung DBV Deutsche Beamtenversicherung Lebensversicherung 2023 eine laufende Verzinsung von 2,6%. Thilo Schumacher, CEO AXA Deutschland bezeichnet in dem Zusammenhang die Situation an den Kapitalmärkten weiterhin als herausfordernd. Dank eigener Finanzstärke könne man den Kunden aber weiterhin hohe und stabile Renditechancen eröffnen.</p><h5>Run-Off-Spezialist Athora bei 4% Gesamtverzinsung</h5><p>Auch die Athora Leben hält an der Verzinsung 2023 fest. Sie hat bekanntgegeben, dass die Gesamtverzinsung für 2023 bei 4,0% liegt und damit das dritte Jahr in Folge stabil bleiben wird. Die laufende Verzinsung liegt bei 3%, der Schlussüberschuss bei 1%. </p><p>Seit 2018 setzt die Athora Holding Ltd. (die Gruppe) ihre strategische Asset Allocation in ihrer deutschen Gesellschaft um. Wesentliche Elemente des neuen Ansatzes sind die Fokussierung der Anlagen auf internationale und breit diversifizierte Unternehmenskredite sowie die Reduzierung von Zinsänderungsrisiken. Auf diese Weise konnte die Athora Leben – vormals Athene Leben – ihre Profitabilität Jahr für Jahr steigern und einen nachhaltigen Trend für die Zukunft setzen, erklärt die Gruppe. Aktuell wartet sie auf eine Genehmigung der Aufsichtsbehörden zum Erwerb eines geschlossenen Lebensversicherungsportfolios von AXA Deutschland. Auch in Belgien und den Niederlanden wurden in den vergangenen Jahren Zukäufe getätigt. (bh)</p><p>Lesen Sie auch: <a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/ideal-h%C3%A4lt-%C3%BCberschussbe…; target="_blank" >IDEAL hält Überschussbeteiligung auf hohem Niveau</a></p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Blue Planet Studio – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D5F345E9-8A65-4605-B63E-DE89FF341DA0"></div>

 

Risiko Inflation: So beurteilen Versicherer die Lage in der bAV

Die Inflationsentwicklung schränkt in vielen Haushalten die Sparbereitschaft ein. Wie wirkt sich das auf das bAV-Neugeschäft aus? Steigen Zahlungsstopps oder vorzeitige Kündigungen an? Und was passiert bei Zahlungsschwierigkeiten? AssCompact hat sich unter Versicherern über die Situation in der bAV erkundigt und eine Markteinschätzung eingeholt.

Die Altersversorgung ist angesichts der Alterung in Deutschland ein gesellschaftsrelevantes Thema. Die unterschiedlichen Formen der Versorgung sichern das Langlebigkeitsrisiko ab und schützen vor Altersarmut. Doch die Altersversorgung bekommt Druck. Der Grund: Die dynamische Inflationsentwicklung. Erst im Oktober wurde mit einer Teuerungsrate von 10,4% der höchste Wert seit über 70 Jahren registriert – ein Zeitraum, der hierzulande fast einem kompletten Menschenleben entspricht. Deutlich höhere Preise für Energie und Lebensmittel knabbern aber an der Kaufkraft der Privathaushalte, die finanziellen Spielräume engen sich mit Blick auf die Sparvorgänge ein. Bleibt den Menschen in dieser Phase überhaupt genug Geld für die Altersversorgung übrig? Und können Versicherte ihre Beiträge beispielsweise in der bAV noch leisten?

Stimmung in der Bevölkerung auf Tiefststand

Zumindest die Stimmung beim Thema „Altersversorgung“ unter den Versicherten scheint sich abgekühlt zu haben. Der Deutsche Altersversorgung-Index (DIVAX-AV), der vom Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) halbjährlich erhoben wird, ist bereits zum vierten Mal in Folge gefallen. Der Index holt ein Stimmungsbild der Bevölkerung zur Absicherung im Alter ein. Seine Werte können zwischen 100 und −-100 liegen. Der neue Tiefstand vom Oktober 2022 liegt nun bei −5,4. Und die DCS Deutsche Clearing-Stelle (DCS) – einem Dienstleister für die Verwaltung von Produkten rund um die betriebliche Altersversorgung (bAV) in Unternehmen – berichtet, dass die Zahl der Beitragsfreistellungen und Anträge in der bAV auf vorzeitige Auflösung im Jahr 2022 bisher um rund das Doppelte gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist. Und auch die Aussichten seien laut DCS wenig rosig: Denn die Tendenz im vierten Quartal zeige deutlich in Richtung weiter rückläufiger Einzahlungen in die bAV.

AssCompact holt sich Markteinschätzung ein

Streichen die Arbeitnehmer angesichts der Inflation also ihre bAV-Einzahlungen tatsächlich zusammen? Wie ist das Verhältnis zwischen Beitragsfreistellungen und vorzeitigen Kündigungen? Und was bieten bAV-Anbieter ihren Versicherten an, um finanzielle Engpässe abfedern zu können? AssCompact hat sich ein Stimmungsbild in der Branche eingeholt und dafür die Maklerfavoriten in der Sparte bAV aus der diesjährigen Studie „AssCompact AWARD – betriebliche Altersversorgung 2022“ um eine Einschätzung gebeten.

bAV gilt als vergleichsweise krisenfest

Hinsichtlich des Stimmungsbildes verspüren die Versicherer mittlerweile durchaus, dass viele Menschen in Deutschland angesichts der Lage verunsichert sind, sich Sorgen über künftige Belastungen machen und hinsichtlich ihrer finanziellen Entscheidungen zunehmend zurückhaltend sind. In diesem Punkt stimmt die oben genannte Studie mit der Einschätzung seitens der Versicherer überein. Mit Blick auf konkrete Zahlen sieht die Lage bei den befragten Versicherern indes positiv aus. Unisono sprechen die Anbieter von einem weiterhin guten bis sogar sehr guten Altersversorgungsgeschäft. „Bei der Stückzahl an Neuabschlüssen verzeichnen wir bis heute einen Zuwachs von rund 55% im Vergleich zum Vorjahr“, heißt es etwa in der Antwort an AssCompact vom VOLKSWOHL BUND. Auch bei Alte Leipziger liegen die Neuzugänge in der Direktversicherung über dem Vorjahresniveau. Ähnlich äußern sich Allianz, Nürnberger und Canada Life.

Als Grund für diese weiterhin positive Entwicklung wird von den Versicherern übereinstimmend der Wandel hin zu einem Arbeitnehmermarkt genannt. Eine bAV biete Arbeitgebern in Zeiten des Fachkräftemangels nämlich ein bedeutendes Instrument zur Mitarbeitergewinnung. Außerdem sei die bAV laut den befragten Anbietern ein vergleichsweise krisenfestes Produkt. Schließlich profitieren Versicherte durch staatliche Fördermöglichkeiten und Zusatzbeiträge seitens des Arbeitgebers.

Zahlungsstopps stagnieren auf Vorjahresniveau

Und wie ist die Lage hinsichtlich Zahlungsstopps und vorzeitiger Kündigungen? Grundsätzlich sei eine Kündigung eines bAV-Vertrages nur unter ganz besonderen Umständen möglich, erklärt etwa die Nürnberger. So müsse einer Kündigung zum Beispiel immer auch der Arbeitgeber zustimmen. Insgesamt würden in der bAV daher deutlich mehr Verträge beitragsfrei gestellt als vorzeitig aufgelöst, berichtet Matthias Sattler, Vertriebsleiter der Alte Leipziger Lebensversicherung. Bei Canada Life wiederum sind in der Regel nur etwa 7% der Zahlungsstopps durch eine vorzeitige Auflösung verursacht – und dieses Verhältnis bleibe auch in der aktuellen Situation unverändert. Und auch bei den Zahlungsstopps berichten die Anbieter von keinen außergewöhnlichen Vorgängen. „Was die Zahlungsstopps […] angeht, so haben wir in den letzten Monaten keine außergewöhnlichen Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Wir haben bis Ende Oktober deutlich weniger Stundungen als im Vorjahreszeitraum registriert und liegen auch insgesamt bei weniger Zahlungsstopps als im Vorjahreszeitraum“, erläutert Sattler weiter. Zusammenfassend scheinen die Zahlungsstopps zumindest bei den befragten Gesellschaften also nicht weiter ins Gewicht zu fallen.

Versicherer signalisieren Flexibilität

Nichtsdestotrotz gibt es auch mahnende Stimmen. Die Branche sei sich bewusst, dass insbesondere im nächsten Jahr angesichts der wirtschaftlichen Lage mitsamt den Rezessionsgefahren größere Herausforderungen am Standort Deutschland zu meistern seien. Davon werde sich auch die bAV nicht abkoppeln können, schätzen sie. Daher werde es Versicherte geben, die aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten Unterstützung benötigen. Doch was bieten die befragten Unternehmen an? Zusammenfassend können die Beiträge – auch mehrmals während der Laufzeit – abgesenkt oder – wie oben bereits beschrieben – eben beitragsfrei gestellt werden. Die Vertriebspartner seien darüber entsprechend informiert worden, heißt es. So ist beim VOLKSWOHL BUND der Zeitraum für Beitragsaussetzungen erst kürzlich von 12 auf 15 Monate verlängert worden. Alte Leipziger bietet an, im Falle von Kurzarbeitergeld den Vertrag bis zu 24 Monate, beim Ausfall von Sonderzahlungen durch den Arbeitgeber oder bei privaten Sonderbelastungen bis zu zwölf Monate beitragsfrei zu stellen. Gleiches gilt für entgeltlose Phasen wie Arbeitslosigkeit und Krankheitszeiten. Insgesamt signalisieren die Versicherer also Flexibilität und betonen, dass es für jeden individuellen Einzelfall auch eine passende Lösung geben werde. (as)

Bild: © Cagkan – stock.adobe.com

 

Wiederaufbau im Ahrtal – Ein Praxisbeispiel

Liliana und Wolfgang Rechmeier betreiben eine Arztpraxis in Bad Neuenahr, die im Juli 2021 vollständig zerstört wurde. Ihr Vermittler, Anton Wörner, hat das Risiko eines Elementarschadens bei der Alte Leipziger versichert. Für Vorstand Kai Waldmann ein gutes Beispiel für die wichtige Rolle der Versicherer in Krisen.

Ein Interview mit den Beteiligten darüber, was ist, wenn der schlimmste Fall eintritt und ein theoretisches Risiko Realität wird.
Herr und Frau Rechmeier, durch die Flutwelle wurden die Räume ihrer radiologischen und nuklearmedizinischen Arztpraxis im historischen Kurhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler vollständig zerstört, auch die sehr teuren Magnetresonanz- und Computertomographen (MRT und CT). Konnte mittlerweile alles wiederhergestellt und die Praxis wiedereröffnet werden?

Wolfgang Rechmeier: Wir hoffen, dass wir unsere Praxis im November wiedereröffnen können. Wer nicht vor Ort war, kann sich nicht vorstellen, was das Hochwasser bedeutet. Der Boden war kriegsartig drei bis vier Meter zerstört und die ganze Infrastruktur von Kanalisation und Strom vernichtet.

Der Wiederaufbau unserer Praxis ist das Eine, der Wiederaufbau des Kurhauses das Andere. Es hat gedauert, das alte Kurgebäude nach der Flut für dieses Gewicht wieder zu ertüchtigen. Denn ein MRT-Gerät wiegt etwa 25 t und ist auch nicht einfach so auf- und abgebaut. Man benötigt Experten, die die zerstörten Geräte fachmännisch entsorgen und die neuen Geräte installieren können, damit es nicht zu Verletzungen kommt.

Liliana Rechmeier: Bei dem Hochwasser 2021 muss man in ganz anderen zeitlichen Dimensionen denken. Noch hinzugekommen sind Lieferprobleme in allen Bereichen. Solche Szenarien waren bisher nur reine Theorie, bei uns wurden sie Realität.

Der Wasserstand in den Räumen betrug zwischenzeitlich bis zu vier Meter. Allein die Elektronikversicherung ist mit einem Schaden von 1,3 Mio. Euro dotiert, weitere Erstattungen erfolgten aus der Gewerbeinhalts-, der Betriebsunterbrechungs- und der Hausratversicherung. Die Alte Leipziger hat ein Volumen von 2,8 Mio. Euro entschädigt. Wie verlief die Zusammenarbeit mit dem Versicherer?

Wolfgang Rechmeier: Wir hatten bis im vergangenen Jahr kaum einen Versicherungsschaden, höchstens einmal eine Beule im Auto. Freunde sagten uns: Ihr braucht auf jeden Fall einen Anwalt. Den haben wir uns direkt genommen, aber es ging nicht richtig voran. Irgendwann haben wir den direkten Kontakt zum Versicherer gesucht. Und gemerkt: Alle sind sehr engagiert, sehr freundlich. Es gab zwei Gespräche, eines im Oktober und eines im Februar. Danach hatten wir eine feste Vereinbarung und wussten: Wir erhalten eine Entschädigung in Höhe von 2,8 Mio. Euro. Das war für uns von großem Wert. Wir hatten die Arbeit vom Tisch, wir hatten das finanzielle Thema aus dem Kopf. Wir hatten feste Zahlen für den Wiederaufbau.

Liliana Rechmeier: Danach hat sich auch psychologisch unheimlich viel getan. Mir war danach der Blick nach vorn wieder möglich. Das Signal für den Wiederaufbau brachte uns Zuversicht.

Herr Wörner, wie haben Sie als Vermittler die Zeit in Erinnerung?

Anton Wörner: Da unsere Agentur in Heilbronn ist, habe ich die Flut zunächst nur in den Medien wahrgenommen. Mich hat der Anruf von Herrn Dr. Rechmeier aufgeweckt. Er sagte: „Herr Wörner, es ist alles kaputt.“ Ich wusste erst gar nicht, wie er das meint. Es war ein kurzes Gespräch. Telefon und E-Mail funktionierten zunächst nicht, sodass es nicht einfach war, den Kontakt zu halten. Ich habe den Versicherern die Schadenmeldungen geschickt. Ich wusste, dass ich es telefonisch nicht zu versuchen brauche, weil die Leitungen heiß laufen. Nachts habe ich wach gelegen und mich gefragt: Wie wird das alles, wie positioniert sich der Versicherer, werden meine Kunden zufrieden sein? Ein Großschaden-Regulierer der Alte Leipziger hat dann übergeordnet verschiedene Spezialgutachter koordiniert. Alle haben versucht, so gut es geht zu helfen und haben offene oder nicht zu klärende Fragen im Sinn der Betroffenen gelöst. Die Abwicklung war sehr professionell. Mir ist klar, dass ein Unternehmen für ein derartiges Schadenereignis keine Manpower vorhalten kann.

Herr Waldmann, die Alte Leipziger hat in den betroffenen Gebieten eine Gesamtschadensumme von ca. 70 Mio. Euro zu verzeichnen. 60% der Schadensumme haben Sie mittlerweile ausbezahlt, also bei Weitem noch nicht alles. Woran liegt es, dass nicht alle Fälle abgeschlossen sind?

Kai Waldmann: Wir wären alle froh, wenn es schneller gehen würde. Die Inflation und die Lieferkettenengpässe machen den ohnehin langwierigen Wiederaufbau allerdings noch schwerer. Wir haben derzeit beispielsweise einen Schadenfall, der vor einem Jahr noch 290.000 Euro gekostet hat und nun deutlich höher liegt. Eine Heizung, die nicht geliefert wird, können sie nicht einbauen. In manchen Fällen bremst auch die Bank bei der Auszahlung, da der Wiederaufbaufortschritt wegen der Liefer- und Handwerkerengpässe stockt. Die Herausforderungen sind also sehr vielschichtig.

Wir haben im Rahmen der umfangreichen Maßnahmen zur Bewältigung dieser außergewöhnlichen Situation alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sensibilisiert, möglichst lösungsorientiert vorzugehen und für unsere Kunden ein Höchstmaß an Empathie aufzubringen, denn die Menschen stehen enorm unter Stress und haben Existenzängste. Mitarbeiter haben im Sommer 2021 ihren Urlaub verschoben, viele Überstunden und Samstagsarbeit geleistet, um möglichst schnell die Schäden zu bearbeiten und mit Abschlagszahlungen helfen zu können. Uns Versicherern kommt in solchen Katastrophenfällen ja eine ganz zentrale Bedeutung zu.

Bei einer Gesamtschadensumme von 70 Mio. Euro haben wir nur eine Handvoll Beschwerden. Ich würde sagen, insgesamt machen wir als Branche einen guten Job. Die Alte Leipziger ist jetzt 203 Jahre alt und die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat alles bisher Dagewesene im negativen Sinn übertroffen. Natürlich haben wir auch viel gelernt, zum Beispiel, dass es möglich sein sollte, woanders wiederaufzubauen und trotzdem den vollen Wert zu erhalten. Das ist in unserer Wohngebäudeversicherung mittlerweile berücksichtigt. Schlimm ist es aber ganz besonders, wenn Sie einen Kunden haben, der bei Ihnen alles versichert hat, nur keine Deckung für Elementarschäden. In diesen Fällen können Sie leider keine Leistung erbringen.

Die Rückversicherer gehen von deutlich anderen Naturereignisverläufen aus. Die Inflation und die veränderte Schadenerwartung führen zu steigenden Prämien. Welchen Stellenwert nimmt die Absicherung von Naturgefahren in diesem Kontext künftig in der Beratung ein, Herr Wörner?

Anton Wörner: Vielen Menschen denken, für sie bestehe das Risiko von Überschwemmungen nicht, weil sie nicht in der Nähe eines Flusses wohnen. Das ist ein Irrtum. Starkregen und Oberflächenwasser können überall auftreten. Ich bin kein Freund von zu viel Regulierung und stehe einer Pflichtversicherung skeptisch gegenüber. Aber es ist wichtig, die Kunden vollumfänglich zu versichern. Ein Haus gegen Feuer, Leitungswasserschäden oder Diebstahl zu versichern ist mittlerweile Standard. Dabei ist der monetäre Schaden bei Leitungswasser begrenzt. Ein Hochwasser hingegen ist ein wirklich großer Schaden. Gegen diesen sollten sich die Menschen ganz selbstverständlich absichern und nicht wegen eines möglichst geringen Monatsbeitrags darauf verzichten. Es ist noch viel Aufklärung zu leisten. Ich merke aber auch, dass die Menschen beispielsweise die Rückstau-Thematik heute besser einschätzen können als früher, weil es häufiger derartige Schadenfälle gibt.

Ihre radiologische und nuklearmedizinische Praxis war ein Jahr lang geschlossen. Was hat das für Sie und Ihre Patienten bedeutet, Herr und Frau Rechmeier?

Liliana Rechmeier: Die Patienten haben teilweise gewartet oder sie mussten ausweichen, wenn es akut war. Das Krankenhaus hat sich glücklicherweise schnell wieder berappelt. Und wir dürfen nicht vergessen: Viele kehren erst jetzt so langsam wieder ins Ahrtal zurück. Insbesondere ältere Menschen hatten ohne Aufzüge und mit der weggefallenen Lebensmittelversorgung so viele Probleme, dass sie aus dem Gebiet herausgeholt und ein Jahr lang woanders untergebracht werden mussten. Wir rechnen damit, dass unser Praxisbetrieb wieder gut anlaufen wird, weil es nicht viele ähnliche Praxen gibt. Aber klar ist auch: Man fängt nicht dort an, wo man aufgehört hat.

Wolfgang Rechmeier: Bei all den Schäden können wir auch sagen, dass wir Glück hatten. Die Flutwelle kam in der Nacht, als wir nicht in der Praxis waren und es gab keine Todesfälle in unserer Familie und bei unseren Angestellten. Das hat das, was uns passiert ist, dann sehr schnell relativiert.

Über die interviewten Personen

Für das Interview und das Zusammenbringen der beteiligten Personen und ihrer Statements gab es Unterstützung von der Alte Leipziger.

Wiederaufbau im Ahrtal – Ein Praxisbeispiel

Liliana und Wolfgang Rechmeier betreiben in Bad Neuenahr eine radiologische und nuklearmedizinische Praxis. Diese wurde beim Jahrhunderthochwasser im Juli vollständig überschwemmt. Auch privat war das Ehepaar betroffen. Die Alte Leipziger erstattete 2,8 Mio. Euro. Die Praxis befindet sich im Wiederaufbau.

Wiederaufbau im Ahrtal – Ein Praxisbeispiel

Anton Wörner war seit 2004 Ausschließlichkeitsvermittler der ALH Gruppe, seit 01.07.2022 ist er Mehrfachvermittler mit großer Verbundenheit zu Alte Leipziger und Hallesche. Er führt die Agentur Wörner, gegründet 1979, in zweiter Generation.

Wiederaufbau im Ahrtal – Ein Praxisbeispiel

Kai Waldmann ist Mitglied des Vorstandes der Alte Leipziger Versicherung AG. Die gebuchten Bruttobeiträge betrugen 2021 insgesamt 393 Mio. Euro. Die Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen führte zu einem Schadenaufkommen von 70 Mio. Euro.

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