Die Welt wird moderner, sie wird digitaler, vernetzter – und so versucht jetzt auch das politische und wirtschaftliche Europa, einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung zu gehen. Zahlungsmethoden wie Apple Pay, Paypal oder Bitcoin haben stark an Popularität gewonnen. Und auch zahlreiche Zentralbanken würden schon an ihren eigenen digitalen Zahlungsmitteln arbeiten, so heißt es in einer Pressemitteilung der EU-Kommission.
Auch deswegen gibt es aktuell vonseiten der Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Bewegung hin zu einem digitalen Euro, der von der EZB umgesetzt und herausgegeben werden soll. Ersetzen soll er das Bargeld nicht – lediglich ergänzen, versichert EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness. Der digitale Euro würde den Verbrauchern zusätzlich zu den bereits bestehenden Optionen eine neue europaweite Zahlungslösung bieten. Dies bedeute mehr Wahlmöglichkeiten für die Verbraucher und eine stärkere internationale Rolle für den Euro.
Die ist der Kommission und der EZB auch merklich wichtig. In der Pressemitteilung zur Vorstellung des digitalen Euro wird auch betont, dass die breite Verfügbarkeit und Nutzung von digitalem Zentralbankgeld „auch für die Währungshoheit der EU wichtig“ sei – insbesondere, wenn andere Zentralbanken in aller Welt mit der Entwicklung digitaler Währungen beginnen, sowie vor dem Hintergrund des sich entwickelnden Marktes für Kryptowährungen. Der digitale Euro wäre auch eine Möglichkeit, den Euro widerstandsfähiger gegenüber derart unregulierten technologischen Entwicklungen im Banken- und Finanzsektor zu machen, so die EZB auf ihrer Themenseite zum digitalen Euro.
So soll der digitale Euro funktionieren
Wie das Bargeld heute soll es den digitalen Euro neben bestehenden nationalen und internationalen privaten Zahlungsmitteln wie Karten oder Anwendungen geben und er soll funktionieren wie eine digitale Geldbörse – zahlungsfähig im gesamten Euro-Währungsgebiet. Geplant ist, dass der digitale Euro sowohl für Online- als auch für Offline-Zahlungen zur Verfügung steht, also auch für Zahlungen von Gerät zu Gerät ohne Internetverbindung. Dann wäre, so die EU-Kommission, sogar der Schutz der Privatsphäre und der Datenschutz „in besonders hohem Maße“ gewährleistet, weil bei digitalen Offline-Zahlungen weniger personenbezogene Daten offengelegt werden müssten.
Weiterhin würde es sich beim digitalen Euro um Zentralbankgeld bzw. öffentliches Geld handeln, also Geld, das direkt von der EZB, einer öffentlichen Institution, ausgegeben wird, und nicht um privates Geld, das von Geschäftsbanken geschaffen wird und bei Zahlungen mit Debit- oder Kreditkarten verwendet wird.
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