Herr Berndt, welche Entwicklungen werden Sie 2023 als Versicherer hauptsächlich beschäftigen?
Zinsentwicklung und Inflation werden sicherlich die thematischen Haupttreiber im nächsten Jahr sein. Diese Faktoren werden sowohl die Nachfrage der Kunden als auch uns als Unternehmen und Kapitalanleger stark beeinflussen. Zudem werden uns auch im nächsten Jahr wieder diverse regulatorische Veränderungen begleiten. Ungebrochen hoch wird die Bedeutung der Nachhaltigkeit sein – neben den stetig wachsenden Anforderungen aus der Regulatorik werden wir uns weiterhin intensiv mit dem Bereich der Klimaneutralität von Kapitalanlagen und des eigenen Geschäftsbetriebs befassen.
Wo liegen die Produktschwerpunkte?
Wachstumspotenziale sehen wir vor allem im Bereich der betrieblichen Altersversorgung und der ganzheitlichen Absicherung biometrischer Risiken. Deshalb werden wir dort Schwerpunkte setzen und unser Produktangebot erweitern. Die ergänzende Altersvorsorge ist aktuell und zukünftig ein Thema, das für jeden unumgänglich ist. Durch die hohe Inflation und aufgrund des Zinsniveaus wird auch 2023 an kapitalmarktorientierten Konzepten kein Weg vorbeiführen. Deshalb werden wir dort tätig und widmen uns darüber hinaus auch dem kontinuierlichen Ausbau unserer nachhaltigen Angebote.
Was tut sich in der Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern?
Die seit Jahren sichtbare Konsolidierung bei den Vermittlern wird sich fortsetzen – allein schon aufgrund der Altersstruktur im Vermittlermarkt. Zudem werden Vermittler noch stärker auf die Digitalisierung setzen – zum einen in Richtung Kunden durch noch mehr technisch gestützte Beratungs- und Antragsprozesse und zum anderen mit den Versicherern per BiPRO-Normen. Diese Entwicklungen führen aus unserer Sicht dazu, dass die Bedeutung der Pools, parallel zu einer Konsolidierung der Pools, steigen wird.
Weitere Ausblicke von Versicherern, Pools, Asset-Managern und Maklern lesen Sie hier.
Bild: © Stuttgarter
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
