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8. November 2022
Existenzschutz: Weil es immer weitergehen muss
Existenzschutz: Weil es immer weitergehen muss

Existenzschutz: Weil es immer weitergehen muss

Gerade auch in Krisenzeiten ist die finanzielle Absicherung der eigenen Existenz umso wichtiger. Hier sind Versicherer und Vermittler gefragt – Konzepte zur Absicherung gibt es ausreichend am Markt. Dies zeigen auch die Artikel aus dem Sonderthema „Existenzschutz“ in AssCompact 11/2022, die hier zum Nachlesen zusammengefasst sind.

Für die Arbeitskraftabsicherung gibt es mehrere Lösungen. So steht Versicherungsmaklern und -maklerinnen heute in der Beratung und in der Vermittlung eine Vielfalt an Produkten zur Verfügung. Neben der Berufsunfähigkeitsversicherung sind dies die Grundfähigkeitsversicherung, die Erwerbsunfähigkeitsversicherung und Dread Disease. Mit Blick auf den Existenzschutz und die Absicherung der Hinterbliebenen hat in diesem Sonderthema auch noch die Risikolebensversicherung einen kleinen Platz gefunden.

Ist mehr Ruhe in die BU-Versicherung eingekehrt?

Doch zunächst zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Zeiten, in denen eine Leistungserweiterung der nächsten folgte, sind vorbei. Das Niveau der Versicherungsbedingungen in der BU-Versicherung ist hoch, die Angebote der Versicherer haben sich einigermaßen angeglichen. Für die Differenzierung am Markt und gegenüber dem Wettbewerb müssen die Versicherer heute ins Detail gehen. Immer öfter passiert dies auch bei der sogenannten Schüler-BU. Die zweite Möglichkeit besteht darin, bei bestimmten Berufsgruppen am Preis zu drehen. Insgesamt trägt diese Kleinteiligkeit aber nicht gerade dazu bei, die Transparenz zu erhöhen.

Umso mehr Dynamik bei der Grundfähigkeitsversicherung

Die Grundfähigkeitsversicherung wiederum tut es nun der BU-Versicherung gleich. Hier ist viel Dynamik in der Entwicklung. Vor wenigen Jahren war die finanzielle Absicherung von Grundfähigkeiten noch ein Nischenthema, mittlerweile und vor allem in den letzten drei Jahren hat die Anzahl der Tarife am Markt stetig zugenommen. Scheinbar haben die Versicherer die Angst vor einem Kannibalisierungseffekt mit der BU-Versicherung abgelegt. Im Gegenteil: Die Versicherer gehen davon aus, dass sie mit der Grundfähigkeitsversicherung weitere Zielgruppen erreichen können.

Ratingagenturen bescheinigen heute den Grundfähigkeitsversicherungen eine hohe Qualität in den Versicherungsbedingungen, beobachten aber bestimmte Tendenzen mit Skepsis. So findet sich in den Bedingungen eine Art Zersplitterung der bekannten Grundfähigkeiten, die aus Sicht der Analysten keinen Mehrwert für den Kunden oder die Kundin hat, aber dem Marketing einen guten Dienst erweist. Zu beobachten ist auch, dass Zusatzbausteine in den Tarifen die Grundfähigkeitsversicherung teurer machen. Insofern gilt zu befürchten, dass die Grundfähigkeitsver­sicherung preislich an die BU-Versicherung heranrückt, aber dennoch nicht den hochwertigen Schutz der BU-Versicherung erreicht.

Alternative und Ergänzung

In diesem Sonderthema werden die Erwerbsunfähigkeitsversicherung und die Dread-Disease-Versicherung nur am Rande gestreift. Das ist keine Absicht, ist aber auch den aktuellen Entwicklungen geschuldet. So könnte die Erwerbsunfähigkeitsversicherung für manche Berufe tatsächlich eine Alternative darstellen. Aber wie Versicherungsmakler Matthias Helberg im Interview feststellt, spielt sie nur eine kleine Rolle: Die Gesundheitsprüfung sei zu auf aufwendig, der Leistungsauslöser zu schwer zu verdeutlichen.

Die Dread-Disease-Versicherung wiederum ist auf bestimmte Zielgruppen zugespitzt oder als Ergänzung ausgelegt und geht deutlich weniger in die Breite.

Beratung und Vermittlung

Die Beratung zum Existenzschutz und zur Arbeitskraftabsicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben von Versicherungsmaklern und Versicherungsmaklerinnen, die im Privatkundengeschäft tätig sind. Das gilt aktuell bei Bestandskunden mit Blick auf die Inflation und mögliche Aus­wirkungen auf die benötigte BU-Rentenhöhe sowie im Neugeschäft mit Blick auf die eingeschränkte Sparfähigkeit der Menschen. Es gilt darauf hinzuwirken, dass nicht am falschen Ende gespart wird. (bh)

Bild: © Rido – stock.adobe.com