AssCompact suche
Home

0630

Software

Baloise setzt auf Branchenlösung easy Login

Baloise stellt in Deutschland die Authentifizierung im Maklervertrieb auf eine sichere Zwei-Faktor-Anmeldung (2FA) um. Hierfür nutzt der Versicherer auch die Branchenlösung easy Login, um dem gestiegenen Sicherheitsbewusstsein gerecht zu werden.

Seit Anfang Juli informiert Baloise seine unabhängigen Vermittler gemeinsam mit easy Login über die Umstellung. Mit einem bestehenden Account können Vermittler Baloise bei easy Login verknüpfen und darüber zum Maklerportal des Versicherers gelangen. Ausgehend vom easy Login-Portal geben Makler einmalig die Zugangsdaten für das Portal von Baloise auf einer Versicherer-eigenen Seite ein. Daraufhin tauschen easy Login und Baloise im Hintergrund einen eindeutigen Schlüssel aus, um die Vermittler auch zukünftig ohne weitere Eingabe von Zugangsdaten zu authentifizieren. Für Vertriebspartner ohne easy Login-Account stellt Baloise auch eine eigene Zwei-Faktor-Anmeldung zur Verfügung.

Mehr Sicherheit für Daten

Vermittler profitieren somit von einem besseren Schutz der Kundendaten im Maklerportal. Zugleich haben Makler die Möglichkeit, das sogenannte Single Sign-On von easy Login zu verwenden. Dies bietet den Vorteil, dass sich Nutzer nur einmal bei easy Login anmelden und anschließend bis zu 53 weitere Risikoträger auf ihrem Account verknüpfen können. Die Risikoträger sind dann ohne weitere Zugangsdaten mit nur einem Klick erreichbar.

„Die Sicherheit der Daten unserer Maklerinnen und Makler sowie der personenbezogenen Daten ihrer Kundinnen und Kunden hat für uns oberste Priorität. Aus unserer Sicht führt damit kein Weg an einer Authentifizierung mit mehreren Faktoren vorbei“, betont Bernd Einmold, Vorstand Baloise Vertriebsservice AG. Sascha Bassir, Vorstand Baloise Vertriebsservice AG (Vertriebsbereich Leben), ergänzt: „Wenn sich dieses Plus an Sicherheit dann noch mit einer in der Branche bekannten und geschätzten Lösung wie easy Login kombinieren lässt, steht unserem Vorhaben, alle Maklerinnen und Makler auf 2FA umzustellen, nichts mehr im Weg.“

Über die easy Login GmbH

Im Jahr 2009 startete die easy Login GmbH mit dem Ziel, eine einheitliche und sichere Zwei-Faktor-Authentifizierung für Versicherungsmakler und Mehrfachagenten anzubieten. Mittlerweile zählt die Branchenlösung über 22.000 aktivierte Accounts und 54 teilnehmende Versicherer. Die easy Login GmbH ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft des Trägervereins Single Sign-On e.V. (tik)

Bild: © EAKEAK – stock.adobe.com

 

Wie wirkt sich die KI-Revolution auf ESG im Jahr 2024 aus?

KI verändert die Welt – und zwar auf jeglicher Ebene. Im Rahmen neuer Regulierungen seitens der EU verändern sich auch die Bedingungen, unter denen KI verwendet werden kann, darf und soll. Auch für Anleger können sich dadurch Chancen und Risiken ergeben.

Ein Artikel von Stephanie Maier, Global Chief Sustainability Officer bei GAM Investments

Im Jahr 2022 rückte die generative künstliche Intelligenz (KI) in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, und im Laufe des Jahres 2023 wurde sie schrittweise in die Unternehmenslandschaft integriert.

Unseres Erachtens markiert das Jahr 2024 einen kritischen Punkt in der Entwicklung der KI, an dem sowohl Begeisterung als auch Besorgnis aufkommen. Politiker und Wirtschaftsführer arbeiten gemeinsam daran, den Ton vorzugeben, wie KI geregelt werden sollte, aber können diese Regelungen wirklich mit dem Tempo der KI-Entwicklung mithalten? Und was sind die wirklichen Chancen und Gefahren für die Akteure des nachhaltigen Finanzsektors?

KI-Chancen

Effektiv umgesetzt bietet KI ein enormes Potenzial für Anleger. Sie können damit umfangreiche Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten (ESG) sammeln, analysieren und interpretieren, um Risiken und Chancen in ihren Portfolios besser zu berücksichtigen. Die KI-Funktionen zur Personalisierung können auch die Kundenbeziehungen verbessern und Investitionsentscheidungen automatisch mit den gewünschten Auswirkungen in Einklang bringen.

Diese Produktivitätssteigerung kann die Rentabilität der Investitionen beschleunigen. Eine Studie von PwC zeigt, dass KI bis 2030 einen Beitrag von 15,7 Bio. US-Dollar zur Weltwirtschaft leisten könnte, davon 6,6 Bio. US-Dollar allein durch Produktivitätssteigerungen. Diese Pro­gnose repräsentiert mehr als die derzeitige Wirtschaftsleistung von China und Indien zusammen.

Im Hinblick auf die Umwelt hat die KI-Technologie das Potenzial, bestehende Klimamodelle zu verbessern und die Infrastruktur für erneuerbare Energien zu optimieren. Dies könnte Bereiche wie die Überwachung der biologischen Vielfalt revolutionieren, beispielsweise durch die Nutzung von Satellitenbildern zur Überwachung der Entwaldung in Echtzeit.

Der Einsatz von KI in der nachhaltigen Unternehmenspraxis ist jedoch potenziell durch unvollkommene Implementierung und Gestaltung von KI-Software gefährdet. Es gibt Hinweise auf inhärente Voreingenommenheit, mangelnde ethische Kontrolle und begrenzte Transparenz bei KI-gestützten Entscheidungen, was zu ungerechten und ungleichen Ergebnissen führt. Während die Einführung von KI rasch voranschreitet, versucht die Governance, positive Ergebnisse zu gewährleisten.

Den Ton für die KI-Governance vorgeben

Im März dieses Jahres hat das Europäische Parlament das Gesetz über künstliche Intelligenz verabschiedet und damit einen wichtigen Schritt in Richtung KI-Governance gemacht. Das Gesetz, das von den Parlamentsmitgliedern mit überwältigender Mehrheit unterstützt wurde, soll die Sicherheit gewährleisten, die Grundrechte wahren und die Innovation fördern. Das Gesetz ist im Mai in Kraft getreten, und die Unternehmen haben bis zu drei Jahre Zeit, es umzusetzen.

Das Gesetz legt klare Verpflichtungen für die Entwicklung von KI-Systemen fest, die auf potenziellen Risiken und Auswirkungen beruhen und Bedenken in Bereichen wie Voreingenommenheit und Datenschutz Rechnung tragen. Die Vorschriften sind risikobasiert, d. h., je riskanter die Auswirkungen eines KI-Systems sind, desto intensiver wird es geprüft. KI, die als zu riskant eingestuft wird, wird verboten, z. B. KI-Tools, die Emotionserkennung einsetzen, und Anwendungen, die eine vorausschauende Polizeiarbeit allein auf der Grundlage von Profilerstellung durchführen. Rechenschaftspflicht und Transparenz – Grundsätze, die für eine ethische KI-Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind – spiegeln sich in den strengen Sicherheitsvorschriften und der richterlichen Aufsicht wider, die in das Gesetz aufgenommen wurden.

Während diese Gesetzgebung den Rahmen für die EU vorgibt, haben wir immer noch keinen globalen KI-Governance-Rahmen, da viele weitere anspruchsvolle Rechtsordnungen ihren Ansatz noch nicht festgelegt haben. Ob der EU-Ansatz ausreichen wird, um mit dem anhaltenden Tempo und der Komplexität der KI-Entwicklung Schritt zu halten und den Ton für einen globalen Ansatz vorzugeben, ist jedoch noch ungewiss.

Die Umweltkosten

Die Verbreitung von KI führt zu einem exponentiellen Anstieg des Energieverbrauchs. Sie verbraucht enorme Mengen an Energie, viel mehr als herkömmliche interne Anwendungen. So erfordert eine Suche mit ChatGPT von OpenAI etwa zehnmal so viel Strom wie eine Suche mit Google. Es wird vorausgesagt, dass der Energieverbrauch des KI-Sektors im Jahr 2027 ähnlich hoch sein wird wie der Jahresverbrauch von Argentinien, Schweden und den Niederlanden.

Die Energie ist nicht das einzige Risiko. Wissenschaftler weisen auch darauf hin, dass die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz die Entnahme von Wasser aus Oberflächen- oder Grundwasserquellen in die Höhe treibt, und sagen voraus, dass sie bis 2027 zwischen 4,2 und 6,6 Milliarden Kubikmeter erreichen könnte.

Im Januar wurde der Artificial Intelligence Environmental Impact Act of 2024 in den US-Senat eingebracht. Der Vorschlag sieht unter anderem vor, dass die Umweltschutzbehörde eine Studie über die Umweltauswirkungen der künstlichen Intelligenz durchführt und ein freiwilliges Berichtssystem einrichtet.

Dies ist zwar ein Beispiel für eine sich abzeichnende Regulierung, die sich mit Umweltrisiken im Zusammenhang mit der Entwicklung von KI befasst, aber in vielen anderen Ländern gibt es derzeit keine gleichwertigen Maßnahmen, die eine Verbindung zu Umweltschäden herstellen, einschließlich des EU-KI-Gesetzes, das Umweltbelange offenbar nicht berücksichtigt.

Schlüsselmoment

Wir stehen an einem Scheideweg. KI hat zwar ein enormes Potenzial, verantwortungsbewussten Anlegern revolutionäre neue Automatisierungsprozesse und Geschäftsmöglichkeiten zu bieten, doch können wir diese Vorteile nur dann voll ausschöpfen, wenn wir die Risiken besser verstehen und regulieren.

Die Anleger müssen neue Vorschriften fördern und annehmen, die genau das tun – die ethischen und ökologischen Risiken angehen, die nicht nur die Gewinne der Anleger, sondern auch die der Gesellschaft insgesamt gefährden.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 07/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Starmarpro – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Stephanie Maier

SDV und Smart InsurTech: Neues in „SmartConsult“

Die SDV AG und die Smart InsurTech AG haben neue Module in ihrer gemeinsamen Produktpalette vorgestellt: die neue Sparte Sach im Vergleichsrechner „SmartConsult“, einen Lückenrechner und die Nutzung des Verbraucherschutzratings „SmartCheck“.

Im vergangenen Jahr hatten die SDV AG und die Smart InsurTech AG bereits angekündigt, dass im Vergleichsrechner „SmartConsult“ weitere Bausteine folgen sollen, wie AssCompact berichtete. Nun präsentieren beide Unternehmen neue Module. So gibt es nun einen neuen Vergleichsrechner für die Sparte Sach. Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und einer präzisen Berechnungsmethode ermöglicht der Vergleichsrechner eine effiziente Gegenüberstellung verschiedener Versicherungsprodukte, wie die Unternehmen betonen. Bei der Ergebnisseite samt Absprung in die Antragsstrecke finden Nutzer bekannte Funktionen und Oberflächen aus „Sniver“ wieder. Was in „Sniver“ berechnet wird, lässt sich dort auch als Ergebnis wiederfinden. Das Tool bleibt erhalten, es gibt keine Einschränkung.

„SmartCheck“ und neuer Lückenrechner

Als weiteres Modul in der gemeinsamen Produktpalette steht nun das Verbraucherschutz-Rating „SmartCheck“ zur Verfügung. Es ermöglicht eine umfassende Analyse und Optimierung bestehender Versicherungsverträge, wobei die Kriterien etablierter Verbraucherschutzorganisationen berücksichtigt werden, aber auch zusätzliche Leistungskriterien herangezogen werden.

Neu ist außerdem ein Lückenrechner, mit dem sich Versorgungslücken in allen Sparten ermitteln lassen. Das Tool unterstützt Vermittler, ihren Kunden eine klare Übersicht über deren Absicherungsbedarf zu verschaffen und passende Lösungen anzubieten.

Die neuen Tools stehen im vorhandenen Zugang zu SmartConsult allen Nutzern und Partnern der SDV AG zur Verfügung. (tik)

Bild: © Golden Sikorka – stock.adobe.com

 

MVP Insurgo mit neuen Funktionen für Makler

Neues im Maklerverwaltungsprogramm des Softwareunternehmens Insurgo GmbH: Mit „Kanaban Boards“ und „Kundenformulare“ stehen Versicherungsmaklern nun zwei neue Funktionen zur Verfügung, um Effizienz und Transparenz zu steigern.

Mit der neuen Funktion „Kundenformulare“ können Versicherungsmakler individuelle Formulare zur Schadenmeldung, Risikoerfassung oder Bestandsdatenprüfung mit einem Klick erstellen und teilen. Dies Formulare erleichtern die Abfrage und Prüfung von Daten, indem sie einen reibungslosen Austausch zwischen Makler und Kunde ermöglichen. Kunden können ihre Daten per Link mitteilen, auch via Smartphone. „Unsere Kundenformulare bieten einen enormen Mehrwert, da sie die Daten ohne Medienbruch direkt in die Insurgo Cloud des Maklers integrieren,“ erklärt Yannick Leippold, Geschäftsführer von Insurgo GmbH.

Die „Kanban-Boards“ können Makler zur Organisation von Vertriebsprozessen, Neukundenonboarding, Bestandsaktionen und Schadenabläufen nutzen. Die Boards fördern eine erhöhte Transparenz im Unternehmen und verbessern die Zusammenarbeit im Team, wie es von Insurgo heißt. Durch die klare Visualisierung des Arbeitsflusses lassen sich Aufgaben effizienter verfolgen und abschließen. (tik)

Bild: greenbutterfly – stock.adobe.com

 

KI: Verbrauchersicht und Strategien für Versicherer

Künstliche Intelligenz hat auch in der Assekuranz längst Einzug gehalten. Mit generativer KI haben sich die Perspektiven nochmals erweitert und die Versicherer erproben laufend neue Einsatzmöglichkeiten. Doch wie steht es um die Akzeptanz bei den Verbrauchern?

Ein Artikel von René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire

Versicherer integrieren kontinuierlich fortschrittliche Technologien in ihre IT-Systeme und Prozesse, um jeden Aspekt des Versicherungslebenszyklus zu optimieren. Aktuell befindet sich die Branche an einem Wendepunkt, denn generative KI hat das Potenzial, die Customer Experience grundlegend zu verändern. Die Versicherer loten diese neuen Möglichkeiten aus, begegnen aber auch Herausforderungen beim Einsatz von KI, vor allem im Hinblick auf Datenschutz und -sicherheit. Wie offen sind die Verbraucher für KI in Versicherungsprozessen? Und worauf müssen Versicherer achten, um das Vertrauen ihrer Kunden in KI-­gestützte Prozesse zu stärken?

Gemischte Gefühle bei den Versicherten

Die diesjährige europäische Verbraucherstudie von Guidewire zeigt, dass deutsche Versicherungsnehmer – im Vergleich zu Spanien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich – am experimentierfreudigsten hinsichtlich generativer KI sind. Nur etwas weniger als ein Drittel (29%) der deutschen Befragten hat noch nie ein GenAI-Tool verwendet, im Vergleich sind es im Vereinigten Königreich mehr als die Hälfte (55%). Immerhin 45% der deutschen Befragten verwenden mindestens mehrmals monatlich Tools wie ChatGPT oder Google Bard.

KI: Verbrauchersicht und Strategien für Versicherer

Grafik: Wie häufig nutzen Verbraucher KI?

Frage: Wie oft verwenden Sie KI-Tools wie ChatGPT, Google Bard & Co. im Alltag, etwa um nach Informationen zu suchen oder Texte zu schreiben?

Die Offenheit der deutschen Verbraucher für KI in Versicherungsprozessen hängt vom Einsatz­szenario ab. 56% der deutschen Verbraucher können sich vorstellen, dass sie beim Ausfüllen von Versicherungsunterlagen KI nutzen. Knapp die Hälfte der Befragten (48%) kann sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Service-Mitarbeiter der Versicherung durch KI unterstützt wird. Wenn es darum geht, dass die KI ohne menschliches Zutun die Preisgestaltung ihrer Versicherungspolice übernimmt, fühlen sich 36% der Deutschen mit dieser Vorstellung wohl. Wenig überraschend sinkt die Akzeptanz mit steigendem Alter. Das geringste Vertrauen in KI haben die Verbraucher, wenn es darum geht, die Schadenbearbeitung für ihren Versicherungsfall abzuwickeln – 44% der Befragten in Deutschland lehnen dies ab.

Die Möglichkeit, die von einer KI getroffene Entscheidung bei einem Konflikt an einen Mitarbeiter weiterzuleiten, gäbe 41% der Teilnehmer aus Deutschland mehr Zuversicht beim Einsatz von KI bei Versicherern. Für ein Fünftel (21%) der Deutschen gibt es nichts, das ihnen Zuversicht in KI geben könnte (im Vereinigten Königreich sind es 41%). Nur 10% der Befragten haben schon jetzt volles Vertrauen in die Nutzung von KI im Versicherungswesen.

Ziel: Profitabilität und Kundenbindung steigern

Aktuell sind viele Versicherer dabei, mit den Möglichkeiten generativer KI zu experimentieren. Von ihren Investitionen in die neue Technologie versprechen sie sich Kosteneinsparungen, höhere Effizienz und Profitabilität – aber auch eine optimierte Customer Experience, die zu einer stärkeren Kundenbindung führt. Die potenziellen Anwendungen generativer KI über den gesamten Versicherungslebenszyklus hinweg umfassen Vertrieb, Preisgestaltung und Underwriting genauso wie Schadenmanagement und -prävention. Laut der Deloitte-Studie „Generative KI im Versicherungswesen“ fokussieren sich Schaden- und Unfallversicherer vor allem auf Anwendungsfälle in der Schadenbearbeitung – für höhere Produktivität und niedrigere Kosten – und im Sektor Schadenvermeidung und -kontrolle.

Die Technologie in Schach halten

Die Guidewire-Studie zeigt, dass die Verbraucher dem Thema KI noch sehr kritisch gegenüberstehen. Sensible Themen aus Verbrauchersicht sind Datenschutz und Transparenz sowie die Bedenken, den Entscheidungen einer künstlichen Intelligenz ausgeliefert zu sein. Um das Potenzial von GenAI ausschöpfen zu können und das Vertrauen ihrer Kunden zu stärken, sollten Versicherer daher sicherstellen, dass ihre KI-­Anwendungen einem Rahmenwerk unterliegen, das allen regulatorischen Anforderungen genügt.

Die Grundlage für den erfolgreichen Einsatz generativer KI ist eine Governance-Strategie, die Datensicherheit sowie den ethischen Umgang mit Daten gewährleistet. Generative KI nutzt zum Beispiel in Prompts viele unstrukturierte Daten, was spezielle Methoden erfordert, um sensible Daten herauszufiltern, ohne die semantische Bedeutung zu verändern. Eine weitere Herausforderung ist KI-Halluzination: In solchen Fällen „erfindet“ künstliche Intelligenz Informationen, die objektiv falsch sind. Versicherer sind deshalb gut beraten, verschiedene Large Language Models zu verwenden, um solche Fehler zu vermeiden. Die Einbindung mehrerer KI-Modelle unterschiedlicher Anbieter erfordert eine flexible und skalierbare IT-Plattform – hier führt kein Weg an einem Cloud-Modell vorbei.

Es ist zu erwarten, dass Versicherer Kompetenzzentren gründen werden, um das technische und regulatorische Rahmenwerk für einzelne GenAI-Anwendungsfälle zu definieren. Gleichzeitig werden neue Berufsprofile für KI-Experten entstehen und Versicherer sollten sich die erforderliche Expertise an Bord holen, um tragfähige KI-Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Alle diejenigen, die generative KI nutzen – Kunden, Mitarbeiter und Partner –, sollten verstehen, wie die KI genutzt wird und welche Daten als Input dienen. Vor den Versicherern liegt noch viel Aufklärungsarbeit, denn nur ein besseres Verständnis der Funktionsweise von GenAI kann die Bedenken der Verbraucher ausräumen.

Der menschliche Faktor

Bei allem Potenzial, das in der Automatisierung durch KI-Tools liegt, sollten Versicherer immer im Blick behalten, dass ihre Kunden – gerade bei einem belastenden Schadenfall – nicht auf die menschliche Kommunikation verzichten wollen. Empathie ist ein wichtiger Faktor im Versicherungswesen. Diese Einsicht bestärken auch die in der Guidewire-Studie von den Verbrauchern genannten präferierten Kommunikationskanäle bei der Schadenmeldung. 65% der Befragten bevorzugen das Telefon, während der Chat-Bot für nur 10% infrage kommt. Für den Grad der Kundenzufriedenheit wird auch in Zukunft noch der persönliche Kontakt zum Versicherer eine wichtige Rolle spielen.

Generative KI bietet Versicherern eine außergewöhnliche Chance, ihr Geschäftsmodell neu auszurichten und einen Mehrwert für Kunden und Partner zu schaffen. Der Weg von der Wahrnehmung von generativer KI als Wunderwaffe bis zum alltäglichen Einsatz zuverlässiger Tools – die berechtigte Grenzen haben – wird eine Herausforderung sein. Diejenigen Versicherer, die den Fokus auf Governance legen und das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine optimal ausbalancieren, werden die Zukunft der Branche gestalten.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 07/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Urupong – stock.adobe.com; Grafik: © Guidewire-Verbraucherstudie

 

blau direkt verzeichnet Rekordumsatz für 2023

In ihrer Pressekonferenz hat die blau direkt-Gruppe die Zahlen für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Demnach liegt das Umsatzwachstum deutlich über dem Niveau des Marktes, wie das Unternehmen mitteilt. Der neue Rekordumsatz des Lübecker Technologieanbieters beträgt 193 Mio. Euro.

Ein Umsatzwachstum von 24% verbucht blau direkt für das Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz betrug 193 Mio. Euro und kletterte damit auf einen Rekordwert. Werden nur die reinen Provisionserlöse betrachtet, fällt das Wachstum mit 30% gegenüber dem Vorjahr laut blau direkt noch stärker aus. Die Analyse der aktuellen Finanzkennzahlen belege, wie das Unternehmen mittteilt, dass die vor 2018 neu angebundenen Partner ihre Umsätze bis zum Jahr 2023 im Durchschnitt verdoppeln konnten.

Investitionen in Technologieweiterentwicklung

Den wirtschaftlichen Erfolg führt blau direkt u. a. auf die Strategie zurück, dauerhaft hohe Investitionen in die Weiterentwicklung von Spitzentechnologie zu stecken sowie die Bereitstellung des leistungsstärksten und innovativsten Systems am Markt anzustreben. Im Geschäftsjahr 2023 unterstützte blau direkt beispielsweise die Finanzierung der unabhängigen Comparit Vergleichsplattform. Die Endkunden-App simplr wurde im vergangenen Jahr ebenfalls weiterentwickelt.

Eine Weiterentwicklung und tiefere Integration erfuhr auch die intelligente Endkunden-Kommunikationssoftware MAILIEN. Das Tool stellt der Lübecker Technologiepool seinen Partnern zur Verfügung, um neben der persönlichen Beratung auch eine digitale Form der Kundenbeziehung aufzubauen, heißt es von blau direkt.

Blick aufs laufende Jahr

Auch im laufenden Geschäftsjahr ist das Unternehmen bisher im Wachstum begriffen. Für das erste Quartal 2024 etwa wurde ein Spitzenwert beim Gesamtumsatz erwirtschaftet, mit einer Steigerung von rund 30% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. (lg)

Bild: © jex – stock.adobe.com

 

Altersvorsorge: Continentale mit neuem Fondsanalyse-Tool

Die Continentale bietet ab sofort ein neues Instrument, das die Beratung zur fondsgebundenen Altersvorsorge vereinfachen soll. Das neue Fondsanalyse-Tool verfügt über mehr Funktionen als das bisherige. Nun gibt es beispielsweise eine Detailanalyse der Depots und es lassen sich individuelle Fondslisten anlegen.

Bei der fondsgebundenen Altersvorsorge kommt es auf eine passende Fondsauswahl und -analyse an, die zudem einfach zu handhaben sein sollte. Die Continentale hat ein neues Tool zur Fondsanalyse gestartet, das mehr Funktionen bietet als das bisherige und die Beratung somit einfacher machen und die Qualität verbessern soll.

Das Tool basiert auf der Ratingplattform des Finanzinformations- und Analyseunternehmens Morningstar und ist auf die Ansprüche der Continentale zugeschnitten. Über einen Start-Button erhalten Nutzer zunächst eine Gesamtübersicht aller Fonds. Um auf die entsprechende Fondsauswahl der jeweiligen Tarife zugreifen zu können, braucht es lediglich wenige Angaben.

Detailanalyse der Depots, individuelle Fondslisten, mehr Filter

Zu den Neuerungen des Tools gehören auch die Detailanalyse der Depots, unter anderem mit Nachhaltigkeitsmerkmalen, aktuellen Wertentwicklungen, Gebühren sowie Angaben zu Risiko und Rating. Außerdem haben Nutzer die Möglichkeit, individuelle Fondslisten anzulegen oder Fonds im Renditevergleich gegenüberzustellen. Zudem hat das Tool mehr Filter als bislang, mit denen Vermittler die persönlichen Kriterien eines Kunden in die Analyse einfließen lassen können.

Nachhaltigkeitspräferenzabfrage erweitert

Neues gibt es auch bei der erforderlichen Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen. Hierbei haben Kunden die Möglichkeit zu wählen, welche Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investitionsentscheidungen greifen sollen. Auf Fondsebene lässt sich nun nach noch spezifischeren ESG-Kriterien filtern, wie etwa nach Einzel-PAI-Werten wie Treibhausgasemission, Biodiversität und CO2-Fußabdruck. Zur Unterstützung dienen dabei ein Nachhaltigkeitsfilter, der die passende Fondsauswahl selektiert, und das Fondsanalyse-Tool. Das Werkzeug zeigt die konkreten Merkmale der Investmentfonds im Reiter „Nachhaltigkeit“ oder im jeweiligen ESG-Factsheet. (tik)

Bild: © Urupong – stock.adobe.com

 

Neues IVFP-Tool für die Beratung zur Altersvorsorge

Um Kunden die Notwendigkeit einer zusätzlichen Altersvorsorge aufzuzeigen, können Berater nun den neuen „IVFP Pilot“ nutzen. Mithilfe von KI-Technologie kann die Produktwahl für ähnliche Profile wie die des jeweiligen Kunden ermittelt werden. Damit soll der Kunde mehr Sicherheit erhalten.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat den neuen „IVFP Pilot“ in der Beratungssoftware fairadvisor.net gestartet. Das Tool mit KI-Technologie unterstützt Berater, Kunden anschaulich zu vermitteln, dass sie zusätzlich in eine Altersvorsorge investieren sollten.

Vom IVFP heißt es dazu, dass aufgrund der Komplexität des Themas Altersvorsorge und weil die positiven Effekte erst im Rentenalter sichtbar werden, Kunden häufig die letzte Überzeugung fehle, die richtige Entscheidung zu treffen. Hier könne es hilfreich sein zu sehen, wie andere Menschen ähnliche Probleme gelöst haben. Hier lässt sich mit dem „IVFP Pilot“ ansetzen.

Kundenzufriedenheit erhöhen

Anhand weniger persönlicher Angaben ermittelt das Tool in Prozent, wie wahrscheinlich es ist, dass Kunden mit einem ähnlichen Profil eines der vorgeschlagenen Produkte gewählt haben. Das trägt dazu bei, die Sicherheit und Zufriedenheit bei den Kunden zu erhöhen und kann laut IVFP zu einer erhöhten Abschlusswahrscheinlichkeit und einer geringeren Stornoquote verhelfen. Außerdem verringert sich die Beratungszeit, da Kunden auf Grundlage ihrer persönlichen Eingaben individuelle Vorschläge erhalten und dem Ergebnis eine hohe Objektivität zugestehen, wie es vom IVFP weiter heißt. (tik)

Bild: © Wasan – stock.adobe.com

 

„Mehr Zeit für echte Kundenberatung“

Mit einer neuen Plattform will die GGW Gruppe und die Bernhard Mittelstandsmakler GmbH Maklern den Weg in die Digitalisierung ebnen und ihnen Zeit ersparen. Sie sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, sich wieder mehr um die Beratung der Kunden zu kümmern. Thorsten M. Kuhr zu den Hintergründen.

Interview mit Thorsten M. Kuhr, Geschäftsführer und Partner der BERNHARD Assekuranzmakler GmbH
Herr Kuhr, zum Anfang des Jahres haben Sie eine digitale Plattform für Makler gelauncht. Wie funktioniert sie und wie haben Sie die Anfangsphase wahrgenommen?

Die digitale Plattform ist als Antwort auf die wachsende Marktdynamik entstanden und dient dazu, mittelständische sowie Kleinmakler zu unterstützen. Wir haben von Beginn an ein sehr starkes Interesse und eine durchweg positive Resonanz erlebt. Die Plattform nutzt fortschrittliche Technologien und Prozesse, um Maklern zu helfen, den büro­kratischen Aufwand zu reduzieren und sie auf die digitalen Herausforderungen vorzubereiten. Alleinstellungsmerkmal unserer Plattform ist, dass wir ganze Workflows digital abbilden können. Anders als bei Pools bekommt der Makler nicht nur ein Tool, in welchem er Risiken berechnen und abschließen kann, an die Hand, sondern erfährt in der Verwaltung seines Bestandes echte Hilfestellungen. Mit der Plattform erhält der Makler für seine Kunden einen auf sein Unternehmen gebrandetes Set-up, bestehend aus einem Online-Abschluss und einer individuell einstellbaren Police, einem Kundenkonto, einer Vertrags- und Kundenverwaltung für den Innendienst und einem digitalen Schadenprozess. Mit Nutzung unserer Plattform lassen sich ab Implementierung sofort 80% des Tages­geschäftes digital darstellen.

Wie kam es denn zur Entwicklung der Plattform? Woher kam die Idee?

Wir haben vor Jahren intensiv mit der Digitalisierung unserer eigenen Workflows begonnen und waren dadurch schnell Branchenvorreiter. Die Idee für die Plattform entstand also aus der Notwendigkeit heraus, mit den technischen, prozessualen und regulatorischen Herausforderungen Schritt zu halten. Hinzu kommt der unterschiedliche Umgang der Versicherer mit Maklerhäusern. Durch den Austausch mit Maklerkollegen haben wir dann erkannt, dass eine solche Plattform gerade für kleinere und mittelständische Maklerhäuser eine enorme Unterstützung bedeuten kann. Durch die Plattform ebnen wir ebendiesen den Weg in die Digitalisierung.

In welchem Verhältnis stehen Sie und Ihre Plattform dann zur GGW Gruppe?

Gemeinsam mit der GGW Gruppe haben wir die Bernhard Mittelstandsmakler GmbH gegründet. Über diese können sich auch Klein- und Midsize-Makler der GGW Gruppe anschließen, ohne ihre eigene Makleridentität zu verlieren. Persönlich bin ich gemeinsam mit Benjamin Wess Partner und Geschäftsführer der Bernhard Mittelstandsmakler GmbH.

Und welche Zielgruppe wollen Sie mit der Plattform erreichen?

Unsere Zielgruppe sind mittelständische und kleinere Gewerbemakler, die entweder auf der Suche nach einer Nachfolgeplanung für ihre Kunden sind oder die ihre Prozesse digitalisieren und verbessern möchten, um wett­bewerbsfähig zu bleiben.

Welche Vorteile ergeben sich für kleinere Makler denn aus der Anbindung an die Plattform?

Durch die Anbindung haben erstmals auch kleinere Makler die Möglichkeit, sich an eine europäische Maklergruppe anzubinden und gleichzeitig das Verständnis und die Expertise eines familiengeführten Maklerhauses zu spüren. Wir bieten Wettbewerbsvorteile, digitale Ideen und die vertriebliche Stärke eines Großmaklers, aber auch das Herz und die Partnerschaft eines Familienunternehmens.

Genauer profitieren sie von verbesserten Deckungskapazitäten, wettbewerbsfähigen Konditionen und der Möglichkeit, administrative Aufgaben effizienter zu gestalten. Alle angeschlossenen Makler erhalten direkten Zugang zu unseren Premiumprodukten und Konditionen. Durch die beim Versicherer erwirkte Portfoliohandhabung unseres Gesamtbestandes kann der Makler Haftungsrisiken vorbeugen und seinen Bestand zukünftig leichter verwalten. Einer der größten Benefits ist sicherlich auch die sich dadurch ergebende Zeitersparnis. Somit können sich die Makler auf ihre Kernkompetenzen fokussieren und es bleibt mehr Zeit für echte Kundenberatung.

Tritt durch diese Digitalisierung der persönliche Kontakt zwischen Makler und Kunden nicht zu sehr in den Hintergrund?

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Unsere Plattform betont die Bedeutung der persönlichen Betreuung und der Kundenbindung. Während wir digitale Lösungen anbieten, steht die persönliche und oft freundschaftliche Beziehung zwischen Maklern und Kunden weiterhin im Vordergrund. Die Plattform soll die administrativen Aufwände reduzieren, um so die nötigen Freiräume zu schaffen.

Ihre Plattform soll Makler auch bei der Nachfolgeplanung unterstützen. Was bedeutet das und wie genau funktioniert das?

In Bezug auf die Nachfolge­planung haben wir die Erfahrung gemacht, dass es den meisten ein großes Anliegen ist, ihre Kunden in guter Betreuung zu wissen. Mit den Kunden bestehen oft generationsübergreifende Verbindungen, was den Ausstieg weiterhin erschwert. Wir garantieren daher eine weitere Betreuung durch einen persönlichen Ansprechpartner. Andere Marktteilnehmer gehen einen anonymeren Weg, bei der die persönliche Betreuung nicht im Vordergrund steht und die Anliegen und Betreuung eher über Callcenter geschieht. Wir glauben an eine Partnerschaft mit der Stärke einer großen Gewerbe- und Industriegruppe, die gleich­zeitig die Bindung zu den Privatkunden nicht verliert. Dann partizipieren alle Teilnehmer: der Versicherer, der Makler und im Zentrum der Kunde.

Für die Nachfolge haben wir verschiedene Modelle, die wir immer auch auf die persönlichen Präferenzen des bisherigen Geschäftsinhabers anpassen, um so eine sanfte Übergabe zu gewährleisten. So kann der Geschäftsinhaber z. B. schon jetzt die Übergabe regeln und von der Digitalisierung seiner Workflows und der Sicherung von Arbeitsplätzen profitieren, weiterhin aber im von ihm gewünschten Ausmaß für seine Kunden da sein.

Nutzt Ihr Angebot auch künstliche Intelligenz (KI)?

Ja, wir setzen auf KI, um Prozesse zu optimieren und effizienter zu machen. Schon jetzt trainieren wir einige KIs und machen das Thema für die bei uns angebundenen Makler zugänglich, wodurch sich klare Wett­bewerbsvorteile ergeben werden.

Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie denn in der Nutzung von KI und Kundendatensätzen?

Um überhaupt ein nützliches KI-Tool trainieren zu können, bedarf es einer strukturierten Datengrundlage. Die herkömm­lichen CRM-Tools werden hier nicht helfen können, was aktuell die größte Herausforderung darstellt. Bezüglich Datenschutz legen wir großen Wert auf eine sichere und regulierungs­konforme Datenverwaltung. Unsere Plattform ist in Deutschland programmiert und gehostet und erfüllt die höchsten Anforderungen an dieses Thema. Die Chancen sind die deutliche Vereinfachung von Workflows sowie die schnellere Bereitstellung von Informationen. Dies unterstützt Sachbearbeiter bei Geschäfts­prozessen, ermöglicht Kunden eine schnelle Risikoanalyse und Schadenabwicklung und hilft dem Vertrieb dabei, sich als Experten bei den Kunden zu positionieren.

Wie ist Ihre Einschätzung zum weiteren Konsolidierungsgeschehen? Machen solche Lösungen wie die Ihre Schule?

Wir sehen die Konsolidierung als eine Chance für Makler, ihre Position zu stärken. Für kleinere Makler wird es immer schwieriger, im Gewerbemarkt wettbewerbs­fähig zu bleiben. Deckungskapazi­täten fehlen und Wettbewerber mit Großmaklerkonditionen greifen die Bestände von Kleinmaklern an. Hinzu kommt, dass es für eben­diese immer schwieriger wird, Fachpersonal zu finden und zu halten. Unsere Plattform bietet genau das Fundament und die Tools, die Makler benötigen, um in einem sich verändernden Markt wett­bewerbsfähig zu bleiben und zu wachsen. Um meinen Partner Benjamin Wess zu zitieren: „Der Maklermarkt befindet sich in einem geschichtsträchtigen Wandel.“ Wir sind daher der festen Überzeugung, dass wir mit dieser Plattformlösung eine große Chance haben, den Markt aktiv mitzugestalten.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 06/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Thorsten M. Kuhr, BERNHARD Assekuranzmakler GmbH

 
Ein Interview mit
Thorsten M. Kuhr

Sind Kunden bereit für KI-basierte Produktempfehlungen?

Menschen über 60 Jahren fühlen sich mehrheitlich nicht wohl mit dem Gedanken, Produkte von einer künstlichen Intelligenz empfohlen zu bekommen, so eine Studie. Jüngere sind da schon offener gegenüber. Im Bereich von Bank- und Versicherungsgeschäften herrscht insgesamt eher (noch) Ablehnung vor.

Unter Digital Natives sind die Vorbehalte gegenüber KI-basierten Produktempfehlungen deutlich geringer als unter Älteren. Das hat eine im Auftrag des Daten- und KI-Spezialisten SAS von forsa durchgeführte Umfrage ergeben.

54% der 18- bis 29-Jährigen finden es demnach in Ordnung, wenn ihnen ein künstliche Intelligenz (KI) selbstständig Empfehlungen gibt. Menschen über 60 fühlen sich damit allerdings mehrheitlich nicht wohl: Hier geben lediglich 15% an, dass sie damit einverstanden wären. Insgesamt sagte jeder dritte Befragte, dass es für ihn okay ist, wenn KI Produkte empfiehlt.

KI-basierte Produktempfehlungen zu Versicherungsgeschäften: Mehrheit fühlt sich unwohl

 

Sind Kunden bereit für KI-basierte Produktempfehlungen?

 

Speziell in den Bereichen Personalauswahl (80%), Bank- und Versicherungsgeschäfte (69%), staatliche Unterstützungsleistungen (65%) sowie Diagnostik und Behandlungsempfehlung (61%) fühlen sich die Deutschen der Befragung zufolge mit selbstständigen KI-Entscheidungen eher unwohl.

„Es liegt ein Paradoxon vor“

„Die aktuelle Umfrage zeigt, dass beim Thema Trustworthy AI noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss – das gilt auch im Bereich e-Commerce“, so Michael Obermaier, Head of CX and MarTech Solutions DACH, SAS.

Hier liege laut Obermaier eindeutig ein Paradoxon vor: „Einerseits funktioniert eine wirklich relevante Kundenansprache ausschließlich mit fundierten Echtzeitinformationen auf Basis von KI. Andererseits müssen dabei jederzeit Datenschutz und Transparenz sichergestellt sein.“

Über die Befragung

Die Online-Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut forsa vom 05. bis 12.04.2024 unter Personen ab 18 Jahren durchgeführt. In die Auswertung flossen Antworten von 1.016 befragten Personen ein. (lg)

Bild: © Лилия Захарчук – stock.adobe.com; Grafik: © SAS/forsa