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Mr-Money mit Neuzugang für die BiPRO-BOX

Neues von Mr-Money: Die in Zweibrücken ansässige Assekuradeur ASKUMA AG ist jetzt an die BiPRO-BOX des Softwarehauses angebunden. Damit wurde der Nutzungskreis des Automatisierungstools für Maklerbüros weiter ausgebaut. Insgesamt sind nun 122 Gesellschaften angeschlossen.

Der Kreis der an die BiPRO-BOX von Mr-Money angebundenen Gesellschaften wächst: Mit der ASKUMA AG hat das Softwarehaus ein weiteres Unternehmen an sein Automatisierungstool für Maklerbüros angeschlossen.

Der Assekuradeur aus Saarbrücken mit über zwanzigjähriger Erfahrung setzt seinen Fokus auf internetbasierte Lösungen im Bereich Sach und arbeitet ausschließlich mit Versicherungsvermittlern zusammen. Makler, die für die ASKUMA tätig werden, können das Dienstleistungsangebot des Assekuradeurs nutzen und von einer digitalen Antragseinreichung oder auch einer haftungssicheren Bestandsverwaltung profitieren.

Mit dem Neuzugang der ASKUMA AG umfasst der Kreis der Unternehmen, die an die BiPRO-BOX angeschlossen sind, nun 122 Gesellschaften. Wie Mr. Money betont, lassen sich insbesondere im Zusammenspiel mit der PDF-BOX des Softwarehauses Möglichkeiten zur automatischen Aufbereitung von Dokumenten und einer umfassenden Digitalisierung. (tik)

Bild: © Sunisa – stock.adobe.com

 

KI im Vermittlerbetrieb: So denken Makler darüber

Wie stehen Vermittlerinnen und Vermittler zu künstlicher Intelligenz in ihren Betrieben? Das wollte die zweite TRENDS-Studie des Jahres 2024 herausfinden und findet Antworten auf diese und weitere Fragen im Sonderthema. Grundsätzlich zeigt sich: Das Thema wird in der Maklerschaft durchaus kontrovers aufgenommen.

„Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Gesellschaft insgesamt zu verändern, sowohl positiv als auch negativ.“ Rund 80% der befragten Versicherungsmaklerinnen und -makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten stimmen dieser Aussage zu. Dies hat die aktuelle Studie „AssCompact TRENDS II/2024“ herausgefunden, die sich im Sonderthema mit künstlicher Intelligenz (KI) im Vermittlerbetrieb befasst.

KI – positiv oder negativ?

Die Befragten verstehen unter dem Begriff „künstliche Intelligenz“ in der Versicherungsbranche eine Vielzahl von Gesichtspunkten – viele davon haben mit Prozessoptimierung und Erhöhung der Arbeitseffizienz zu tun. 46,4% der Maklerinnen und Makler stehen dem Einsatz von KI grundsätzlich positiv gegenüber, 41,4% sehen ihn skeptisch. 5% lehnen ihn grundsätzlich ab.

In den vergangenen Monaten ist zudem sehr viel über den Einsatz neuer Sprachroboter, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind (z. B. ChatGPT), diskutiert worden. Hat sich dadurch die Einstellung der Befragten zu KI verändert? Knapp die Hälfte (47,2%) verneint dies, während ein gutes Viertel (25,4%) sagt: Ja, hin zum Negativen. Gut jeder Fünfte (22,2%) sagt, die eigene Einstellung habe sich hin zum Positiven verändert.

Welche Bedeutung sehen Makler in KI für den Markt?

Heißt das dann auch, dass KI für den Maklermarkt lediglich eine geringe Bedeutung hat? Ja, geringe bis keine Relevanz, meinen 13,8% der Befragten. Über die Hälfte jedoch, 55%, schreiben ihr große bis sehr große Relevanz zu. Der Rest (31,3%) stuft sie als mittelmäßig ein.

Mehrheit nutzt KI bisher gar nicht

Genutzt wird KI im Vermittlerbetrieb bislang nur sporadisch. Lediglich 2,3% verwenden sie sehr umfangreich, 21,3% nutzen KI vereinzelt und 15,7% probieren die Möglichkeiten von KI intern aus. Die deutliche Mehrheit jedoch (44,6%) nutzt sie bisher gar nicht und plant dies auch nicht. Die Top 3 der Bereiche, in denen KI von den Maklerinnen und Maklern bereits genutzt wird, sind schriftlicher Kundenkontakt (46,6%), Vertrags- und Dokumentenverwaltung (38,2%) und operative Prozessverbesserung (33,3%). Als „Vorreiter“ in Sachen KI würden sich lediglich 3,1% der Befragten betiteln, während 65,4% ihr Know-how im Mittelfeld oder ganz am Anfang verorten. Als fortgeschritten sehen sich 31,5%, während sich niemand als „Nachzügler“ bezeichnet.

Warum nutzen Makler KI (noch) nicht?

Die Befragten, die KI noch nicht nutzen, haben dafür verschiedene Gründe angegeben. An der Spitze stehen mangelnde Kenntnisse über verfügbare KI-Technologien im Unternehmen (49,5%), dicht gefolgt von „Andere Prioritäten im Betrieb“ (45,6%) und „Sorgen über rechtliche Aspekte“ (45,1%). Auch sind 38,3% skeptisch gegenüber der Effektivität von KI.

Anschluss nicht verlieren – aber keine Weiterbildung

Hauptgründe für den Einsatz von KI im Betrieb sind Effizienzsteigerung und Automatisierung von Prozessen. Knapp die Hälfte denkt dabei auch daran, dass sie nicht den Anschluss an die technologische Entwicklung verlieren möchte. Eine Weiterbildung zum Thema KI haben allerdings 53,7% bisher noch nicht absolviert. 42,1% haben vereinzelt teilgenommen und 4,2% regelmäßig. 37,2% planen allerdings auch nicht, sich in nächster Zeit zum Thema KI fortzubilden. 62,8% haben dies in den nächsten drei, sechs oder zwölf Monaten vor.

Das wünschen sich Makler bei KI

Weitere Informationen und Handlungshilfen im Zusammenhang mit KI erwarten die Maklerinnen und Makler in erster Linie von Pools und Dienstleistern (64,4%) sowie Produktgebern (56,6%). Vor allem benötigen sie nach eigener Aussage u. a. Hilfe bei der Auswahl von geeigneten KI-Lösungen (26,%) und bei der Implementierung und Integration von KI-Lösungen (25,4%) sowie bei rechtlichen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit KI (10,9%).

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS II/2024“ wurde vom 03.04.2024 bis 16.04.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 413 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

Bild: © vgstudio – stock.adobe.com

 

KI und ihre Mehrwerte in der bAV

Makler haben das bAV-Potenzial erkannt und setzen zunehmend auf KI: Fundierte Entscheidungen werden ermöglicht, administrative Aufgaben reduziert und individuell angepasste Lösungen angeboten. Der Unterstützungsbedarf bei der Implementierung von KI ist groß – vor allem wegen Fragen zu rechtlichen Anforderungen.

Ein Beitrag von Sandra Weis, Team Lead Senior Manager bei adesso

Die Administration in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) kann häufig zeitaufwendig sein, doch Lösungen, basierend auf künstlicher Intelligenz (KI), bieten effiziente Hilfestellungen. Zum Beispiel können KI-Algorithmen das E-Mail-Postfach von Versicherungsmaklern durchsuchen und dringende Anfragen priorisieren sowie automatisch Termine setzen. Mittels KI-basierter Chatbots können Informationen zu verschiedenen Themen abgefragt sowie Kundenanfragen schnell und präzise beantwortet werden. Diese Technologie erlaubt auch die Analyse von Texten sowie die Generierung von Inhalten für kundenindividuelle E-Mails, Präsentationen und Social-Media-Beiträge.

KI-gestützte Datenanalyse

Eine Stärke von KI liegt in der Analyse großer Datenmengen, was auch für die bAV von großem Nutzen ist. KI kann relevante Daten wie Bestandsdaten analysieren und Informationen extrahieren, um das Kundenverständnis zu vertiefen. Dies ermöglicht Einblicke in die Kundenstammzusammensetzung, in abgeschlossene Verträge und in die Durchdringungsquote bei Kollektivverträgen. Somit lässt sich das Wachstumspotenzial des Bestands besser einschätzen.

Die Analyse individueller Daten wie Alter, Einkommen und Lebenssituation ermöglicht maßgeschneiderte bAV-Lösungen, die den spezifischen Bedürfnissen der Kunden entsprechen und sowohl steuerlich als auch finanziell optimiert sind. Zudem können Up- und Cross-­Selling-Potenziale identifiziert werden.

Automatisierte Beratung und Personalisierung

Für Versicherungsmakler und -vertriebe ist es essenziell, Kunden zu akquirieren und langfristig zu binden. Dabei spielen individualisierte Videos in Versicherungsangeboten eine bedeutende Rolle, indem sie neurowissenschaftliche Erkenntnisse integrieren. Der Einsatz von Chatbots und automatisierten Textgenerierungstools ermöglicht es, rund um die Uhr gezielte Kommunikation und individuelle Beratungsdienste anzubieten. Durch die Nutzung der Ergebnisse aus der Datenanalyse kann KI eine automatisierte Beratung und Personalisierung von bAV-Lösungen ermöglichen. Zudem erstellen KI-gestützte Systeme personalisierte Erfolgsmeldungen, die die erzielten Fortschritte und Einsparungen verdeutlichen und das Vertrauen in den Vorsorgeplan und den Versicherungsmakler oder -vertrieb stärken.

Fazit

Die optimale Nutzung von KI in der bAV erfordert einen ausgewogenen Ansatz, der Kundenbedürfnisse und Datenschutz berücksichtigt. Dabei ist der Schutz personenbezogener Daten gemäß der DSGVO und anderer Datenschutzgesetze entscheidend. Durch die Integration von KI-Lösungen können Versicherungsmakler und -vertriebe ihre Effizienz steigern und die Servicequalität verbessern, was zu stärkerer Kundenbindung und Wettbewerbsvorteilen führt. Daher ist es entscheidend, dass sie sich mit KI vertraut machen. Ein Workshop mit einem erfahrenen IT-Dienstleister ist beispielsweise eine gute Möglichkeit, potenzielle Einsatzszenarien zu diskutieren, zu bewerten und zu priorisieren.

Diesen Artikel lesen Sie auch in der AssCompact Sonderedition Betriebliche Versorgung und in unserem ePaper.

Bildquelle: © Phou – stock.adobe.com; Porträtfoto: © adesso

 
Ein Artikel von
Sandra Weis

BU-Tarife im Analysetool von MORGEN & MORGEN

Neuerungen in der Software „M&M Analyzer“ aus dem Hause MORGEN & MORGEN: Ab jetzt sind auch Bestands- und aktuelle Markttarife der Berufsunfähigkeit enthalten. Damit lässt sich prüfen, ob eine vorhandene Absicherung noch zu den Bedürfnissen des Kunden passt.

Mit dem „M&M Analyzer“ hat das Analysehaus MORGEN & MORGEN eine Softwarelösung für die individuelle Passgenauigkeit von Versicherungstarifen entwickelt. Die Software liefert nun auch Bestands- und aktuelle Markttarife der Berufsunfähigkeit (SBU/BUZ) mit allen Tarifleistungen. Um dem Kunden die passende BU-Absicherung zu vermitteln, gilt es für Makler, alle Leistungsmerkmale im Blick zu haben. Mit dem M&M Analyzer lässt sich laut MORGEN & MORGEN schnell erkennen, ob eine vorhandene Absicherung noch zu den gegenwärtigen Wünschen und Bedürfnissen des Kunden passt und welcher aktuelle Tarif diese besser abbildet.

Im Tool besteht die Möglichkeit, mehrere dynamische Ansichten mit unterschiedlichem „Tiefgang“ zu nutzen sowie Leistungen an- und auszuwählen. Im direkten Vergleich ist ein schneller Überblick der Passgenauigkeit der Tarifleistungen von Bestands- und/oder aktuellen Tarifen möglich. Der „M&M Analyzer“ zeigt den prozentualen Erfüllungsgrad der Tarife, eine Übersicht mit der Kurzinformation zur Abdeckung der Leistung oder ausführliche Bedingungsantworten. Einzelne Leistungsmerkmale lassen sich somit noch feiner auf die aktuelle Beratung einstellen.

„Unsere Anwender sehen direkt, welcher Tarif die größte Übereinstimmung mit den individuellen Anforderungen ihres Kunden hat und wo sie gegebenenfalls noch etwas optimieren können“, sagt Antonio Romano, Senior Produktmanager bei MORGEN & MORGEN. (tik)

Bild: © hiten666 – stock.adobe.com

 

„Conversational AI kann zwei der größten Probleme beheben“

Muffintech bietet KI-Lösungen für die Assekuranz. Mit seinem Angebot will das Start-up gerade auch Versicherungsmakler beim Kundenservice und dem Vertrieb unterstützen und dazu beitragen, dass Unternehmen das Potenzial ihrer Mitarbeiter voll ausschöpfen können.

Interview mit Simon Moser, CEO und Co-Founder von muffintech
Herr Moser, gegründet haben Sie muffintech als „volldigitalen, chatbasierten Versicherungsmakler“, inzwischen haben Sie Ihren Fokus aber verlagert. Wie würden Sie die Entwicklung Ihres Unternehmens beschreiben?

Wie bei vielen Start-ups läuft nicht immer alles wie geplant – so auch bei uns. Gestartet sind wir als Versicherungsmakler und haben Endkunden über WhatsApp beraten. Das kam insbesondere bei der Generation Z, bei Millenials und Expats sehr gut an. Allerdings ist ein persönlicher Kundenchat auch kein sehr skalierbares Geschäftsmodell, weshalb wir unsere Conversational AI zunächst für uns selbst entwickelten, um Teile der Beratung zu automatisieren.

Als dann im Frühjahr 2023 die große GenAI-Welle nach Europa schwappte, hatten wir ein fertiges Modell, das auch schon ausführlich an Endkunden getestet war. Dafür bekamen wir nun Anfragen von anderen Akteuren aus der Versicherungsbranche, die unsere KI gerne für sich nutzen wollten. Mittlerweile sind wir reiner Softwareanbieter und haben unsere Maklerlizenzen abgegeben.

Wie sieht das Geschäftsmodell von muffintech heute denn also konkret aus?

Wir stellen unsere Lösung in Form von KI-Chatbots an unsere Kunden zur Verfügung. Die Chatbots können sowohl intern von Mitarbeitern oder Vermittlern als Copilot genutzt werden als auch extern von Endkunden – je nach Use Case.

Was umfasst Ihr Portfolio für Pools und einzelne Maklerhäuser?

Sinnvoll ist es, zunächst mit dem Use Case internes Wissensmanagement zu starten. Hier wird unsere auf Versicherungswissen vortrainierte KI mit internem Wissen wie FAQ, Beratungsleitfäden, AVB und Informations- und Produktblättern angereichert und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Sie können hier z. B. Fragen zu Policen stellen, sich Texte zusammenfassen oder E-Mails vorformulieren lassen – quasi ein ChatGPT für Versicherungswissen.

Für Vermittler ist auch insbesondere der Bereich Leadgenerierung und -qualifizierung spannend. Hier kann unser Bot auf Webseiten platziert werden und Kundenfragen rund um Versicherungsprodukte und persönliche Bedürfnisse beantworten. Auch eine DIN-konforme Bedarfsermittlung ist möglich.

Darüber hinaus ist auch der Bereich Bestandsservice interessant. Hier können einfache Kundenanfragen wie Adress- oder Kontodatenänderungen oder auch Schadenmeldungen über den Bot geregelt werden.

Wer zählt zu Ihrem Kundenstamm?

Neben Versicherern zählen auch große Maklerpools wie SDV und [pma:] oder bekannte Makler wie Bastian Kunkel von Versicherungen mit Kopf bzw. Hava Misimi von Femance Finanzen zu unserem Kundenstamm.

Worin sehen Sie denn die größten Mehrwerte von generativer KI für den Versicherungsvertrieb?

Aus meiner Sicht kann Conversational AI zwei der größten Probleme der Branche beheben: den Fachkräftemangel und abfließendes Wissen.

Können Sie uns das an einem konkreten Beispiel veranschaulichen?

Wie wir alle wissen, wird in den nächsten zehn Jahren ein Großteil von Vermittlern und Versicherungs­angestellten in den Ruhestand gehen. Das Problem daran ist nicht nur, dass dadurch enormes Wissen aus der Branche abfließt, das oft nicht dokumentiert ist, sondern auch, dass es an Nachwuchs fehlt. Bei beidem kann GenAI helfen.

Nehmen wir den Use Case Wissensmanagement. Dadurch, dass die AI kein statisches Modell ist, sondern durch die Mitarbeiter die ganze Zeit weiter trainiert und mit Wissen angereichert wird, lebt das Wissen von ihnen in der AI weiter. Und dadurch, dass die AI bei alltäglichen Aufgaben wie Informationssuche, Angebotserstellungen, Schadenmeldungen etc. unterstützt, wird die Arbeit der Vermittler und Versicherungsangestellten effizienter. Dadurch werden langfristig weniger Mit­arbeiter gebraucht.

Und was sind derzeit noch die größten Hürden beim Einsatz von KI im Versicherungsvertrieb? Datenschutz?

Datenschutz ist mit Sicherheit eine Hürde, aber eine, bei der wir proaktiv unterstützen und die mit Sicherheit lösbar ist. Eine andere Hürde, die wir sehen, sind allgemein schlecht aufbereitete Daten und Prozesse. Denn bei KI gilt dasselbe wie bei vielen anderen Bereichen auch: Mist rein, Mist raus.

Nun sind manche Maklerunternehmen noch sehr zögerlich bei dem Thema. Was empfehlen Sie denn zum Einstieg?

Ich empfehle, mit einem kleinen Use Case oder einem kleinen Teilbereich zu starten, um den Einsatz von KI zu erproben. So minimiert man nicht nur das Risiko, sondern kann sich auch langsam an den Einsatz von künstlicher Intelligenz gewöhnen und dann langsam auf andere Geschäftsbereiche ausrollen, ohne das Tagesgeschäft zu stark zu beeinflussen.

Wie nehmen Sie denn generell den Umgang mit neuer Technologie im Versicherungsvertrieb bzw. konkret bei Vermittlern wahr?

Vermittler gelten in der Techbranche nicht unbedingt als die Kunden mit der höchsten Zahlungsbereitschaft. Aber wir sehen auch, dass insbesondere jüngere und innovative Vermittler die großen Chancen von Technologie und insbesondere auch KI sehen und ihre Prozesse von Anfang an daran anpassen – wie man bei Vermittlern wie Bastian Kunkel oder Hava Missimi sieht, auch mit Erfolg.

Conversational AI

Bei Conversational AI, auch bekannt als Conversational Artificial Intelligence, sprachgesteuerte KI oder konversationelle KI, handelt sich um einen Bereich der künstlichen Intelligenz. Conversational AI ermöglicht menschenähnliche Gespräche zwischen Computer und Mensch. Dabei kommen Technologien wie die natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, kurz NLP) und maschinelles Lernen zum Einsatz. Conversational AI simuliert Interaktionen und antwortet auf menschliche Sprache. Sie wird zum Beispiel in Chatbots, Voicebots oder für virtuelle Berater genutzt. Mit dem Einsatz der Technologie soll die Kommunikation zwischen Mensch und Computer verbessert werden.

Die Begriffe Conversational AI und Chatbot werden in einigen Fällen synonym verwendet. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede. Chatbots können auf KI aufbauen, müssen es aber nicht. Anders als KI-Chatbots arbeiten regelbasierte Chatbots auf der Grundlage programmierter Regeln.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 06/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Simon Moser, muffintech

 
Ein Interview mit
Simon Moser

Die betriebliche Vorsorge ganzheitlich digital

Schnelle und einfache Prozesse sind für Arbeitgeber besonders wichtig – das gilt auch für die Handhabung der betrieblichen Vorsorge. Dank der Digitalisierung bieten sich hier bereits viele Möglichkeiten, die zudem auch Vermittler in ihrer Arbeit unterstützen. Aktuell rückt dabei vor allem die bKV in den Fokus.

Ein Artikel von Martin Bockelmann, Gründer und Co-CEO, Xempus AG

Die betriebliche Vorsorge entwickelt sich für Arbeitgeber zu einem entscheidenden Benefit. Vor allem die betriebliche Krankenversicherung (bKV) rückt aktuell immer mehr in den Fokus. Auch wenn bisher noch wenige Unternehmen eine bKV anbieten, wird sich in den nächsten Jahren viel verändern.

Für Vermittlerinnen und Vermittler ist daher gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit der bKV zu beschäftigen. Denn die Arbeitgeber erkennen den Wert, die Mitarbeitenden fordern eine bKV und die Produktanbieter positionieren sich mit spannenden Tarifen. Und gleichzeitig haben rund 95% der Arbeitgeber noch gar kein bKV-Angebot im Unternehmen.

Eine Studie der ARAG zeigt, dass Unternehmen, die ihrer Belegschaft bereits Gesundheitsbenefits über eine arbeitgeberfinanzierte bKV anbieten, starke Vorteile für sich und ihre Belegschaft erkennen – insbesondere mit Blick auf die Mitarbeiterbindung, die Attraktivität für Bewerber und die Arbeitsmotivation. Ein Mehrwert, den auch andere Unternehmen sehen. So planen laut der Studie immer mehr Unternehmen eine bKV für ihre Mitarbeitenden.

Doch oft fehlt die Zeit, sich mit dem komplexen Themenfeld auseinanderzusetzen. Das verzögert die Entscheidung. Daher gilt es jetzt, mit den Arbeitgebern alle Fragen zu klären und mit effizienten und digitalen Prozessen die Umsetzung so einfach wie möglich zu machen. Denn nur wenn die Hürden niedrig sind, der Arbeitgeber die Vorteile versteht und vor allem nachvollziehen kann, wie er eine bKV einfach und kostengünstig finanzieren kann, wird das zur Verbreitung der bKV beitragen.

Mit digitalen Prozessen überzeugen

Schnelle und einfache Prozesse sind für Arbeitgeber enorm wichtig und oft ein wesentliches Entscheidungskriterium. In der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sehen wir bereits, dass digitale Prozesse einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung leisten. Vermittler generieren um 50% mehr Abschlüsse, können ihren Zeitaufwand um 40% reduzieren und gleichzeitig dreimal mehr Neugeschäft generieren. Das bedeutet enormes Skalierungspotenzial.

Digitale Tools können komplexe Informationen einfach und verständlich machen. Das beginnt bereits in der Akquisephase. Sie helfen Vermittlern, ihre Arbeitgeberkunden Schritt für Schritt durch die Beratung zu führen. Mit visuellen Darstellungen und interaktiven Diagrammen können sie die Vorteile der bKV aufzeigen.

Gerade bei der bKV ist es besonders wichtig, dass der Vermittler die genauen Bedürfnisse des Arbeitgebers und dessen Belegschaft kennt. Denn nicht jede Tarifart passt für jede Branche, nicht jeder Arbeitgeber hat die gleichen Herausforderungen hinsichtlich Fluktuation und Krankheitstagen und auch die steuerrechtlichen Fragen unterscheiden sich. Daher hat Xempus die Beratungsstrecke im XEMPUS advisor so gestaltet, dass jeder Vermittler selbst festlegen kann, mit welchen inhaltlichen Bausteinen er seine Beratung strukturieren möchte. So kann er individuell auf die Bedürfnisse der Arbeitgeber eingehen und das mit wenig Aufwand.

Ein weiteres wichtiges Feature in der digitalen Beratung ist der Tarifvergleich. Auf einen Blick können Vermittler mit ihren Arbeitgeberkunden den passenden Tarif auswählen. Das bKV-Angebot wird am Ende mit allen Dokumentationen und Informationen einfach und digital an den Arbeitgeber übermittelt und kann mittels eSignatur abgeschlossen werden. Auch die Verwaltung der Verträge ist für den Arbeitgeber digital möglich.

Ganzheitliche Beratung – der Weg in die Zukunft

Doch richtig spannend wird die Beratung der betrieblichen Vorsorge, wenn sie ganzheitlich betrachtet wird. Mit dem Budget-Berater im XEMPUS advisor etwa analysieren Vermittler zunächst zusammen mit ihrem Arbeitgeberkunden den konkreten Bedarf und definieren das mögliche Budget für die betriebliche Vorsorge. Basierend darauf erstellen sie ein Versorgungskonzept und verteilen das festgelegte Budget auf die gewünschten Versorgungslösungen. Danach können sowohl die bAV, die bKV und die betriebliche Arbeitskraftabsicherung ganz einfach digital beraten, abgeschlossen und verwaltet werden.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2024

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 27.06.2024 in Köln stattfindet. Xempus ist dort mit einem Ausstellungsstand vertreten. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung. Zur kostenlosen Anmeldung über Xempus geht es hier: asscompact.de/bv/xempus.

Bild: © Who is Danny – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Martin Bockelmann

Eisenhut-Award und Beratungs-Awards verliehen

In Rothenburg ob der Tauber wurden Versicherer, Berater und Software-Anbieter ausgezeichnet: Gekürt wurden die Gewinner der beiden Awards für Altersvorsorgeberatung und Gewerbeberatung sowie des Eisenhut-Awards für Vertriebssoftware in der Assekuranz.

In Rothenburg ob der Tauber wurden abermals Preise für ausgezeichnete Beratungsleistungen und Softwarelösungen vergeben. Zum einen wurden die Gewinner des Awards für Altersvorsorgeberatung ausgezeichnet sowie des Awards für Gewerbeberatung, bei denen die Leistung des Beraters bei Vorsorge- bzw. Risikoanalyse samt Empfehlung und deren Vorsorgeverbesserung im Vordergrund steht. Beide Awards werden von KUBI e.V. ausgerichtet. Der Eisenhut-Award als dritter Wettbewerb bewertet die Software-Werkzeugen, die für Vorsorgeberatungen benötigt wird. Der im Jahr 2000 gestartete Wettbewerb ist der dienstälteste Software-Award Deutschlands. Wie schon im vergangenen Jahr wurde der Eisenhut-Award gemeinsam von KUBI e.V. und den Versicherungsforen Leipzig ausgelobt.

Vorsorgeberatung für Frauen als Hürde

Wie die Veranstalter mitteilten, waren auch in diesem Jahr die Vorprüfungen hinsichtlich von Vorsorgeberatung für Frauen für viele Bewerber sowohl in der Kategorie Altersvorsorgeberatung als auch beim Eisenhut-Award eine (zu) große Hürde. Insbesondere bei der Witwenversorgung zeigten sich ähnlich wie 2023 große Wissenslücken bei Beratern und Software-Anbietern.

In jeder Einzelprüfung kann je nach gezeigter Leistung ein Award in Gold, Silber oder Bronze verliehen werden. Davon ausgenommen sind Vertriebstools, die eine nicht weiter differenzierte „Auszeichnung“ erhalten können. Teilnehmer, die zum dritten Mal in unterbrochener Folge mit einem Award in Gold gekürt werden, bekommen für diese mehrjährige Leistung einen Award in Platin.

Die Gewinner des Awards für Altersvorsorgeberatung

Eine Gold- und eine Platin-Auszeichnung konnte abermals Jan Petersen von der Provinzial einfahren, laut Veranstalter „mit selten erreichten Traumnoten für seine Fachkenntnisse in den Vorprüfungen“. Für Heiko-Siegfried Meyer von der R+V gab es Gold.

Sieger des Awards für Gewerbeberatung

Als einziger Teilnehmer in dieser herausfordernden Award-Sparte schaffte es Jörg Riediger von der Zurich Versicherung ins Finale und wurde erneut mit einem Gold-Award ausgezeichnet.

Die Preisträger des Eisenhut-Awards
  • Swiss Life Deutschland Vertriebsservice GmbH: Gold für „Finanzplan“ in der Kategorie „Ganzheitliche Beratung“
  • ERGO Group AG: Gold für „VR-sales-Training“ in der Kategorie „Innovation & Learning“
  • baVonline GmbH: Silber für „bav I guard“ in der Kategorie „Betriebliche Altersvorsorge“
  • Finanzportal24 GmbH: Silber für „Finanzplaner Online“ in der Kategorie „Altersvorsorge“
  • Alte Leipziger Lebensversicherung a.G.: Bronze für „E@SY WEB LEBEN“ in der Kategorie „Altersvorsorge“
Die Auszeichnungen für Vertriebstools
  • baVonline GmbH: Auszeichnung für „two I forty“
  • 3Pace AI & Development GmbH: Auszeichnung für „IIINITY“
  • Finanzportal24 GmbH: Auszeichnung für „Lohnoptimierung/bAV“
  • SIGNAL IDUNA Lebensversicherung AG: Auszeichnung für „Upselling KV“
  • SkenData GmbH: Auszeichnung für „EngergyCheck“
  • Vinlivt GmbH: Auszeichnung für „Vinlivt Kunden-App & Sales Hub“ (tik)

Bild: © KUBI e.V.

 

KI und Finanzen – we need to talk!

KI eröffnet viele neue Möglichkeiten – auch der Finanzberatung. Doch was, wenn es bei Daten, die die KI nutzt, ein Missverhältnis gibt? Welche Auswirkungen kann das haben und auf wen? Am Beispiel des Gender Data Gap erklärt Female Finance Forum, was passieren kann und was jeder einzelne tun kann.

Ein Artikel von Claudia Müller, Gründerin und CEO von Female Finance Forum

Schöne neue Welt der künstlichen Intelligenz (KI): Der Einsatz von KI in der Finanzberatung verspricht eine effektivere Nutzung von Daten, eine personalisierte Kundenbetreuung und eine schnellere Reaktion auf sich verändernde Marktbedingungen. Doch Vorsicht! Die Daten, die KI und verwandte Technologien nutzen, um ihre Arbeit zu tun, sind nicht so lupenrein, wie sie sein sollten. Verantwortlich dafür ist u. a. der Gender Data Gap oder die Geschlechterdatenlücke.

Der Gender Data Gap und seine Folgen

Der Gender Data Gap bezeichnet das Missverhältnis in der Datenerfassung und -analyse in Bezug auf Geschlechter. „Big Data“ wird von KI mithilfe von Algorithmen ausgewertet und den Datenmassen wird ein „Sinn“ gegeben. Und genau an dieser Stelle wird es spannend: Die Daten, die herangezogen werden, sind überwiegend männlich geprägt, der Standard ist der Mann, die Frau die Normabweichung. Das sickert ein und vervielfältigt sich. So wurden bei Amazon in einem automatisierten Bewerbungsverfahren Frauen als ungeeignet aussortiert, weil die Maschine analysiert hatte, dass die ausgewählten Kandidaten der vergangenen zehn Jahre größtenteils männlich waren.

Problematisch, weil vorurteilsbehaftet, sind aber nicht nur die Daten selbst, sondern auch die zugrundeliegenden Algorithmen, die die Daten interpretieren und die u. a. auch in der Finanzberatung eingesetzt werden. Algorithmen sind nämlich nicht nur das Produkt der Datensätze, auf denen sie basieren, sondern auch der Menschen, die sie programmieren – und das sind immer noch hauptsächlich Männer. Selbst das Wort „Algorithmus“ geht auf einen Mann zurück, nämlich Muhammad ibn Musa al-Khwarizmi, ein persischer Mathematiker aus dem 9. Jahrhundert, dessen latinisierter Name letztendlich für die Bezeichnung eines festgelegten Rechenvorgangs verwendet wurde. Diese historische Verbindung verdeutlicht, wie tief verwurzelt männliche Perspektiven in der Entstehung und Entwicklung von Technologie schon immer waren.

Wenn Maschinen wie Männer denken

Aber zurück in die Gegenwart: Frauen greifen bislang weitaus seltener auf generative KI-Technologien wie z. B. ChatGPT zurück. 70% der Nutzer*innen von ChatGPT sind männlich. Auch in Bezug auf Finanzthemen nutzen Frauen wenig bis keine KI bei ihrer Recherche, was dazu führt, dass KI auch weiterhin männlich dominiert bleibt. Frauen nutzen KI also wenig(er) und bekommen u. a. dadurch schlechtere Ergebnisse, die ihre spezifischen Bedürfnisse nicht adäquat berücksichtigen.

KI in der Finanzberatung, etwa in Form von Chat Bots oder Robo-Advisors, wird größtenteils von Männern programmiert, was unweigerlich dazu führt, dass KI in Interface und Ausrichtung in erster Linie Männer anspricht. Wir kennen das Phänomen bereits aus der analogen Welt und finden die Fortführung nun in der digitalen. Das wiederum führt – wenig erstaunlich – dazu, dass KI-Technologien eher und lieber von Männern benutzt werden. Frauen nutzen KI (noch) weniger und bekommen u. a auch dadurch schlechtere Ergebnisse, die ihre spezifischen Bedürfnisse nicht adäquat berücksichtigen. Es ist ein Teufelskreis.

Diese Verzerrungen können sich auch auf die Anlageberatung auswirken. Wenn Algorithmen auf historischen Daten basieren, die auf Anlagepräferenzen und -strategien von Männern basieren, dann neigen sie dazu, Anlageempfehlungen vorzuschlagen, die besser für männliche Investoren geeignet sind. Außerdem haben Frauen in der analogen Vergangenheit schlechtere und teurere Finanzprodukte bekommen – diese Vergangenheit dient als Vorlage für die digitale Zukunft. Beides kann dazu führen, dass Frauen in der Finanzberatung weniger maßgeschneiderte und noch dazu schlechtere Ratschläge erhalten und somit benachteiligt werden.

Was können wir tun?
  • Diversity is key! KI ist kein Technologie- sondern ein Leadership-Thema. Sorgen Sie dafür, dass Teams, Chefetagen und alle entscheidungsbefugten Gruppen divers(er) werden und es auch bleiben. Je mehr Perspektiven an Entwicklungen und Entscheidungen beteiligt werden, umso inklusiver wird das Ergebnis ausfallen. Also stellen Sie als Mann nicht primär andere Männer ein, die die gleiche gesellschaftliche Erfahrung mit Ihnen teilen, sondern entscheiden Sie sich bewusst für gelebte Diversität in der Personalpolitik.
  • Werden Sie aktiv und nutzen Sie KI, vor allem als Frau! Je mehr weibliche Personen KI nutzen und Feedback geben, desto geschlechtersensibler wird die KI und somit inklusiver.
  • Nutzen Sie das Wissen um den Gender Data Gap! Wir können die Verzerrung in den Datensätzen nicht von heute auf morgen ausmerzen. Stellen Sie Fragen und bleiben Sie skeptisch. Schärfen Sie Ihren Blick für mögliche Vorurteile. Wir benötigen zuverlässige „Schleusen“, die die KI-generierten Ergebnisse passieren müssen, um etwaige Diskriminierungen aufzuspüren. Natürlich ist dies mit zusätzlicher Arbeit verbunden und auch ein komplexes Unterfangen, allerdings sollten wir den Mehraufwand an diesem Punkt, an dem wir aktuell mit KI stehen, nicht scheuen.

KI und verwandte Technologien sind gekommen, um zu bleiben und werden das Denken und Handeln der nächsten Jahrzehnte mitbestimmen. Unser Umgang mit KI steckt aktuell noch in den Kinderschuhen und es ist ganz ähnlich wie mit Kindern: Wenn wir ihnen jung unsere wichtigsten Werte beibringen, stehen die Chancen gut, dass sie diese verinnerlichen werden. Genauso sollten wir es mit KI handhaben.

Bild: © JaRiRiyawat – stock.adobe.com; Foto: © Katharina Klinck

 
Ein Artikel von
Claudia Müller

Digitale Tools im Vermittleralltag: Nutzung leicht rückläufig

Der AfW hat nachgefragt, wie es um den Einsatz digitaler Tools in der täglichen Arbeit von Vermittlern bestellt ist. Demnach nutzen etwas weniger Vermittler Tools in der Beratung als 2022. Leicht erhöht hat sich der Anteil derer, die gänzlich darauf verzichten wollen. Fast die Hälfte der Vermittler bietet Kunden eine App.

Wie sieht es mit der Nutzung digitaler Tools im Alltag der Vermittler tatsächlich aus? Der AfW wollte im Rahmen des letztjährigen Vermittlerbarometers von Finanzberatern auch wissen, wie und wofür sie auf Apps, Beratungsprogramme und RoboAdvisor setzen. „Die Ergebnisse mögen an einigen Stellen nicht überraschend sein, zeigen jedoch, dass auch im Jahr 2023 noch viele Vermittlerinnen und Vermittler auf vermeintliche technische Spielereien verzichten“; heißt es in der Pressemitteilung des AfW.

Individuelle Datenerhebung bei Privatkunden

Was die Datenerhebung bei Privatkunden angeht, hat sich der Anteil der Vermittler, die die DIN-Norm 77230 anwenden, nur marginal geändert. Laut AfW sei aber überraschend, dass deutlich mehr Vermittler angeben, die Datenerhebung nicht standardisiert, sondern individuell bei jedem Kunden zu gestalten. Der Anteil liegt bei knapp 40%. Strukturierte Datenerhebung betrachten mit einem Anteil von ca. 55% (berücksichtigt man die DIN-Analyse) viele als das passende Werkzeug zum Einstieg in die Kundenberatung.

60% der Vermittler nutzen digitale Tools im Beratungsgespräch

Stärker hat die Digitalisierung bereits in die Beratung der Vermittlerschaft Einzug gehalten. Etwa 60% der Befragten setzen Tools im Beratungsprozess ein, etwa 12% möchten dies auch künftig tun. Doch auch hier scheint noch nicht jeder auf den Zug der digitalen Beratung aufspringen zu wollen. Nach wie vor beabsichtigen knapp 19% der Umfrageteilnehmer, auf jegliche digitale Beratungstools auch künftig zu verzichten.

Fast jeder fünfte Vermittler will auf digitale Tools verzichten

Wie der AfW weiter mitteilt, sind die Zahlen zum Einsatz digitaler Tools nach einem starken Anstieg in den letzten Jahren damit nun etwas rückläufig. Gaben 2019 nur gut 50% der Befragten an, digitale Hilfsmittel zu verwenden, waren es 2022 dann 65%, was einen Höchststand markiert.

Im Gegenzug hat sich die Anzahl derer, die gänzlich auf digitale Tools verzichten wollen, zum ersten Mal seit 2019 wieder erhöht. Während in den vergangenen Jahren recht konstant nur etwa 15% der Befragten an, auch weiterhin analog beraten zu wollen, sind es im letztjährigen Vermittlerbarometer mit den erwähnten 19% wieder etwas mehr.

Fast die Hälfte der Vermittler bietet Kunden eine App

Ein klarer Trend zeigt sich bei der Zahl der Vermittler, die ihren Kunden eine App zu Übersicht ihrer Verträge bereit stellt. Im Vermittlerbarometer 2023 gaben immerhin schon gut 43% aller Befragten an, eine solche App für Ihre Kunden bereit zu stellen. Laut AfW zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre, dass die anfängliche Skepsis überwunden wurde.

Mehr als 20% der Kunden scheinen diese Apps auch wirklich zu nutzen. Wie der Verband dazu mitteilt, schwankten die Ergebnisse in den letzten Jahren des Vermittlerbarometers stark. So gaben im Jahr 2021 Vermittler an, sogar 31% würden eine App verwenden. Unterm Strich zeige sich aber, dass Apps nicht nur schönes Beiwerk seien, sondern aktiv eingefordert würden.

InsurTechs und RoboAdvisor betrachten Vermittler nicht als Konkurrenz

Nach anfänglichen Bedenken, InsurTechs könnten Maklern den Rang ablaufen, scheint hier etwas Ruhe eingekehrt zu sein. Sahen im Jahr 2021 noch knapp 14% der befragten Vermittler in FinTechs und RoboAdvisor eine Konkurrenz, sind es in 2023 nur noch gute 6%. Doch auch die Anzahl derer, die der Ansicht sind, dass digitale Lösungen in der privaten Altersvorsorge nicht von Bedeutung sind, hat sich verringert. So geben dies nur noch 18% der Befragten an. 2021 betrug der Anteil noch 31%.

„Das Thema Digitalisierung beschäftigt die Vermittlerschaft nicht erst seit gestern. Inwieweit die nun exponentiell voranschreitende Entwicklung durch branchenfremde Tools wie ChatGPT oder auch Weiterentwicklungen innerhalb unserer Branche, z. B. durch das BiPRO-Hub die Zahlen in den nächsten Jahren beeinflussen, bleibt abzuwarten. Wir rechnen hier jedoch mit einer deutlichen Veränderung der Daten, auch durch Generationswechsel in den Vermittlerhäusern“, erklärt Franziska Geusen, Vorständin beim AfW. (tik)

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uniVersa erweitert digitale Services im Kundenportal

uniVersa erweitert digitale Services im Kundenportal

Die uniVersa hat ihre digitalen Services im Kundenportal ausgebaut. Bislang konnten Kunden dort ihre Krankenversicherung und fondsgebundene Rentenversicherung digital verwalten. Nun ist dies auch für alle Produkte der Lebensversicherung möglich.

Die uniVersa hat die Online-Services im Kundenportal um alle Produkte der Lebensversicherung erweitert, etwa zur Arbeitskraft- und Hinterbliebenenabsicherung sowie zur Altersvorsorge. Im elektronischen Postfach finden Kunden der uniVersa nun auch ihre Versicherungspost zur Lebensversicherung und können diese bei Bedarf auch downloaden. Bei Neuigkeiten im Posteingang gibt es eine Benachrichtigung via E-Mail. Um Nachrichten schneller zu finden, können Kunden eine Filterfunktion nutzen. Auf die Schreiben selbst kann direkt geantwortet werden, um zum Beispiel einer dynamischen Erhöhung zu widersprechen.

Mit der neuen Vertragsauskunft in der Lebensversicherung haben Kunden stets alle aktuellen Daten im Blick, zum Beispiel zu Vertragsdetails sowie zur Fondsaufteilung und Wertentwicklung. Zudem lassen sich Dokumente datensicher hochladen.

Speziell für die Krankenversicherung stellt die uniVersa weiterhin eine Rechnungs-App bereit, über die Belege digital eingereicht werden können. Zudem haben Kunden die Möglichkeit, direkt aus dem Kundenportal heraus Nachrichten an die uniVersa zu senden sowie persönlichen Daten zu ändern. (tik)

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