Ein Beitrag von Eva Achhammer, Marketing Managerin bei KÄPSELE, und Adrian Schmidt, Geschäftsführer bei KÄPSELE und Finalist beim Jungmakler Award 2023 und 2024
Viel diskutiert, wenig verändert. So lassen sich die letzten Jahre der gesetzlichen Rente zusammenfassen. Mit der bevorstehenden Wahl im Februar 2025 und den vielseitigen Vorschlägen der Parteien stellt sich die Frage: Was ist die beste Lösung für ein stabiles und nachhaltiges Rentensystem?
Hierzu lohnt sich ein Blick zurück in die Geschichte und ein kritischer Blick nach vorn auf die Lösungen der einzelnen Parteien.
Vom Bismarck-Modell zur Krise: Warum private Vorsorge Pflicht ist
Die gesetzliche Rente wurde 1889 von Otto von Bismarck eingeführt – kapitalgedeckt. Das aber eher zufällig. Damals zahlten mehr Menschen ein, als Leistungen beansprucht wurden, wodurch ein Überschuss entstand. Denn die Rente gab es ab 70 Jahren – zu einer Zeit, als die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern nur 35,6 Jahre betrug.
Durch die beiden Weltkriege kam es dann zu einem großen Einbruch. Arbeitslosigkeit und Entlassungen leerten die Kassen. Investitionen in Kriegsanleihen führten zu Verlusten und das System galt als gescheitert.
Wenn es heute heißt, das kapitalgedeckte System sei bereits gescheitert, wird oft auf diese Zeit verwiesen. Das ist allerdings schlichtweg falsch – die Ausfinanzierung war fragwürdig, die Kapitaldeckung unbeabsichtigt…
Die Antwort der Rentenversicherung nach dem 2. Weltkrieg war dann das Umlageverfahren. Jeder Euro, der eingezahlt wird, fließt im gleichen Zuge einem der heute 18,7 Millionen Rentner in Deutschland zu. Denn Kinder kriegen die Leute immer, wie Adenauer 1957 die Rentenreform begründet.
Das Problem dabei? Der demografische Wandel. Also mehr alte Menschen, weniger junge Beitragszahler und eine steigende Lebenserwartung mit immer längeren Renten. Das Umlageverfahren allein kann so nicht funktionieren. Die Rente ist also schon lange nicht mehr sicher, wie Norbert Blüm einst 1986 im Wahlkampf verkündet.
Wenn dann das Sicherungsniveau bis spätestens 2050 auf unter 40% des letzten Bruttogehalts absinkt, wird ein Großteil der Bevölkerung in der Altersarmut landen. Denn entweder es mangelt an Bewusstsein oder der Möglichkeit, privat entsprechend vorzusorgen.
Es braucht dementsprechend zwingend eine staatliche, breitentaugliche Lösung.
Das Struktur-Problem der Parteien…
Die politischen Parteien in Deutschland kennen das Problem der gesetzlichen Rente zwar, zeigen allerdings nur wenig Interesse daran, es auch tatsächlich zu lösen.
Der durchschnittliche Wähler in Deutschland ist 50 Jahre alt. Die Rentenzahlung betrifft die junge Generation. Die Rentenleistung wiederum die alte Generation. Und niemand hat ein Interesse daran, an den Leistungen der Stammwählerschaft zu schrauben…
Was sind also die – in den Parteiprogrammen sehr kurz ausgeführten – Ideen der Parteien um die Rente vor noch höheren Beitragszahlungen und noch geringeren Leistungen zu schützen?
Seite 1 Das taugen die Altersvorsorgepläne der Parteien aus Maklersicht
Seite 2 Die Pläne der Union
Seite 3 Die Pläne der SPD
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