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6. Februar 2025
Das taugen die Altersvorsorgepläne der Parteien aus Maklersicht

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Das taugen die Altersvorsorgepläne der Parteien aus Maklersicht

Das taugen die Altersvorsorgepläne der Parteien aus Maklersicht

Die Pläne der SPD

Die SPD setzt darauf, das Rentenniveau dauerhaft bei mindestens 48% des durchschnittlichen Einkommens zu sichern – eine Anhebung oder Senkung des Renteneintrittsalters lehnt sie ab. Für kleinere und mittlere Einkommen soll die private Vorsorge stärker gefördert werden, allerdings nur mit kostengünstigen und transparenten Produkten.

Einschätzung von Adrian Schmidt

Wünschen darf wohl weiterhin erlaubt bleiben. Wo realistischerweise ein stabiles Rentenniveau ohne grundsätzlichen Wandel in der Finanzierung herkommen soll, ist mir schleierhaft. Eine Erneuerung der privaten Vorsorgeprodukte klingt dagegen sehr hilfreich und sogar überfällig (siehe anhaltende Riester-Diskussion).

Die Pläne des Bündnis Sahra Wagenknecht – BSW

Nach österreichischem Vorbild will das BSW ein Rentensystem schaffen, bei dem jeder – unabhängig vom Berufsstand – in die gesetzliche Rente einzahlt. Zusätzlich ist eine pauschale Rentenerhöhung von 120 € pro Monat sowie eine Mindestrente von 1.500€ nach 40 Arbeitsjahren geplant.

Einschätzung von Adrian Schmidt

Eine breite Einzahlerbasis könnte helfen, die Rentenkasse zu stabilisieren, aber die geplanten Rentenerhöhungen wären enorm teuer. Die Finanzierung bleibt unklar, und ohne konkrete Maßnahmen zur Gegenfinanzierung würde das Rentensystem langfristig stark belastet.

Wie könnte es klappen?

Die Lösungen der Parteien sind zwar vielfältig, teilen aber ein grundlegendes Problem: Sie sind entweder zu teuer, zu unkonkret oder adressieren nicht die Kernprobleme des Rentensystems. Zudem sind viele der Vorschläge bereits oft in Koalitionsverträge und Wahlversprechen eingeflossen – umgesetzt wurde davon bisher nur wenig.

Unsere Idee für eine Lösung sieht deshalb wie folgt aus, auch ohne hier Anspruch auf der Weisheit letzter Schluss zu erheben:

  • Eine Opt-Out kapitalMARKTgedeckte Vorsorge für alle – mit breiter Streuung der Investments über weltweite Indizes. Das Risiko solcher Anlagen über einen Zeitraum von 20 Jahren liegt historisch bei null. 
  • Im besten Fall läuft diese Vorsorge über einen Mix aus eigenen Brutto-Entgeltbeiträgen und Arbeitgeberbeiträgen nach amerikanischem Vorbild. Das hätte mehrere Vorteile, unter anderem die geringe Netto-Belastung und den psychologischen Aspekt des Abzugs vor Auszahlung aufs Konto.
  • Zusätzlich: Eine Reform des Umlagesystems, die sich an der Erwerbsquote und nicht nur an der Bevölkerungszahl orientiert.
  • Ein Wechsel der Kommunikation über alle Parteien: Weg von einem Einlullen durch die angebliche Sicherheit des gesetzlichen Systems, hin zu einer Notwendigkeit zur privaten Vorsorge. 
Fazit

Es liegt an uns, die Verantwortung für unsere Zukunft zu übernehmen – und rechtzeitig vorzusorgen. Denn eines ist klar: Auf die gesetzliche Rente allein können wir uns nicht verlassen. Stattdessen brauchen wir ein hybrides System, das die Stärken von Umlage- und Kapitalmarktmodellen vereint. Die Politik ist gefragt, mutige und zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen – bevor es zu spät ist.

 
Ein Artikel von
Adrian Schmidt
Eva Achhammer