Interview mit Sandro Pawils, Chief Sales Officer der Carestone Gruppe
Herr Pawils, der Immobilienmarkt hat mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen. Wie sieht es denn derzeit im Bereich der Gesundheitsimmobilien aus – und speziell bei Pflegeimmobilien?
Im derzeitigen makroökonomischen Umfeld mit Zins-, Inflations- und Baukostenhoch hat sich der Immobilienmarkt wieder zu einem echten Käufermarkt entwickelt. Das bedeutet, Investitionskonzepte und die Angebote dahinter müssen absolut stimmig sein, damit Kunden die Chancen – wie sie ebenfalls in der jetzigen Situation bestehen – auch wirklich nutzen.
Pflegeimmobilien bieten gerade jetzt ihren Käufern besonders verlässliche Anlageoptionen und Vorteile, die über jene klassischer Immobilieninvestments hinausgehen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich schon in den nächsten zwei Jahren von jetzt fünf auf dann fünfeinhalb Millionen erhöhen. Bis zum Jahr 2055 rechnen die Experten des Statistischen Bundesamtes gar mit knapp sieben Millionen zu Pflegenden. Wir befinden uns also in einem absoluten Wachstumssegment.
In den vergangenen Jahren hat der Bereich der Pflegeimmobilien vermehrt Investoren angelockt und ist gut durch die Pandemie gekommen. Wie resilient und krisensicher ist dieser Markt?
Jenseits aller Herausforderungen, die der Immobilienmarkt momentan unbestritten hat, zeigt sich die Asset-Klasse erstaunlich robust. Das gilt insbesondere für unseren Teileigentumsvertrieb, da hier Privatanleger vor allem unter den Gesichtspunkten einer soliden Altersvorsorge die Pflegeimmobilie erwerben. Der bereits geschilderte Bedarf macht den Bau Tausender neuer Pflegeimmobilien in den nächsten Jahren notwendig. Die aktuelle Zurückhaltung am Bau hat diese Entwicklung weiter verschärft. Zudem orientiert sich die Immobilienanlage in dieser Asset-Klasse zuerst am Bedarf für seniorengerechten Wohnraum und ist damit losgelöst vom klassischen Wohnimmobilienmarkt.
Daneben hat auch die Pandemie gezeigt, dass das Segment – übrigens völlig zu Recht – unter einer gewissen staatlichen Fürsorge steht. Der Erhalt und die Schaffung von Pflegeplätzen sind aus gesellschaftlicher Sicht dringend notwendig und geboten. All das macht Pflegeimmobilien stabil und zuverlässig und zu einer interessanten Option für Investoren, die nach langfristigen und sicheren Kapitalanlagen suchen.
Und wie verhält es sich mit den Renditen?
Die Renditen variieren je nach Art der Immobilie und anderen Faktoren. Bei Bestandsimmobilien haben wir in der Tat Preissenkungen beobachtet, was zu attraktiven Renditechancen geführt hat. Derzeit können Privatanleger bei unseren Bestandsobjekten 4 bis 4,6% Mietrendite erzielen. Dies macht sie zu einer vielversprechenden Option für renditeorientierte Investoren, die ihr Geld als sinnvolle Altersvorsorge anlegen möchten. Im Gegensatz dazu sind Neubauimmobilien stark von den Baupreisen abhängig. Hier bewegen sich die Renditen in der Regel um etwa 3%, was marktkonform ist. Förderungen wie die KfW-Programme beeinflussen die Rentabilität von Neubauimmobilien positiv.
Seite 1 Pflegeimmobilien: „Gerade jetzt verlässliche Anlageoptionen“
Seite 2 Jüngst ist allerdings auch bei den großen Betreibern von Pflegeimmobilien eine fortlaufende Konsolidierung zu beobachten und die Pflegebranche kämpft mit schwierigen Zeiten.
Seite 3 Künftig werden Sie die Themen Nachhaltigkeit und Rentabilität also noch stärker verknüpfen. Welche Vorteile bieten Pflegeimmobilien privaten Anlegern darüber hinaus?
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können