Bei Wohnimmobilien hierzulande besteht ein massiver energetischer Sanierungsbedarf. So zeigt eine aktuelle Auswertung des Immobilienportals immowelt, dass 36,8 der im vergangenen Jahr auf immowelt.de zum Kauf inserierten Wohnungen und Häuser im Bestand eine Energieeffizienzklasse schlechter als E hatten. Der Anteil sanierungsbedürftiger Objekte hat sich n in den vergangenen Jahren somit merklich erhöht: Im Jahr 2020 verfügten lediglich 28% über die niedrigsten Energieeffizienzklassen F, G und H. Den Experten von immowelt zufolge verkaufen Eigentümer offenbar verstärkt Immobilien mit geringer Energieeffizienz aufgrund strengerer Vorschriften und hoher Sanierungskosten.
Großer Sanierungsbedarf bei Häusern
Als besonders kritisch beurteilen die Studienautoren den energetischen Zustand vieler Häuser. Ausgewertet wurden für dieses Segment freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser. Auf Objekte mit der schlechtesten Energieeffizienzklasse H entfiel im Jahr 2024 mit 24,4% der größte Anteil. Insgesamt wies mehr als die Hälfte (51,9%) der inserierten Häuser eine Energieeffizienzklasse niedriger als E auf. Die Ansprüche der gemeinhin als effizient geltenden Klassen A+ bis C erfüllte dagegen weniger als ein Viertel (22,5%).
Zwei von fünf Wohnungen mit Klasse C oder besser
Bei Wohnungen sieht in es Sachen Energieeffizienz deutlich besser aus. So verfügten im vergangenen Jahr fast 40% mindestens über die Energieeffizienzklasse C. Eine Energieklasse schlechter als E war dagegen nur bei 14% der im vergangenen Jahr angebotenen Apartments zu verzeichnen. Laut immowelt sind Wohnungen generell meist energieeffizienter als freistehende Häuser, da sie von anderen Einheiten umgeben sind.
Große regionale Unterschiede bei Energiebilanz
Der bundesweite Vergleich einzelner kreisfreien Städte und Landkreise offenbart große Unterschiede bei der Energiebilanz. So finden sich insbesondere in strukturschwachen ländlichen Regionen viele Immobilien mit energetischem Sanierungsbedarf. In den wirtschaftlich starken Regionen Süddeutschlands entfällt auf Wohnungen und Häuser mit einer Energieeffizienzklasse schlechter als E hingegen häufig nur einen vergleichsweise geringer Anteil am Gesamtangebot. Doch auch in mehreren ostdeutschen Städten sind ineffiziente Objekte selten, da dort seit der Wiedervereinigung viele Immobilien aufwendig saniert wurden.
Wenig Objekte mit schlechter Energiebilanz in Schwerin
Den niedrigsten Anteil von Wohnimmobilien mit schlechter Energiebilanz hat Schwerin: Dort hatten in den vergangenen beiden Jahren lediglich gut 5% der angebotenen Objekte eine Energieeffizienzklasse niedriger als E. Besonders selten sind Wohnungen und Häuser mit den Klassen F, G und H zudem in Rostock (8,4%) und Dresden (9,0%).
Viele Wohnimmobilien mit schlechter Energieeffizienz in Holzminden
Anders die Lage im niedersächsischen Landkreis Holzminden, der mit fast 80% den größten Anteil an Wohnimmobilien mit schlechter Energieeffizienz aufweist. Auch im Landkreis Höxter (72,1) in Nordrhein-Westfalen sowie im rheinland-pfälzischen Pirmasens (71,8%) gibt es besonders viele Immobilien mit den drei niedrigsten Effizienzklassen.
Weitere Informationen zur Analyse der Energieeffizienzklassen auf immowelt.de. (tik)
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