Ein Artikel von Andreas Stoll, Vertriebskoordinator bei der AUREUS Golddepot GmbH
Silber ist ein endlicher Rohstoff, dessen förderfähige Reserven vom United States Geological Survey im Januar 2020 auf weltweit 560.000 Tonnen geschätzt wurden. Davon entfallen schätzungsweise 120.000 Tonnen auf Peru, 100.000 Tonnen auf Polen, 90.000 Tonnen auf Australien und 45.000 Tonnen auf Russland. Diese vier Staaten halten zusammen einen Anteil von 63,4% an den weltweiten Reserven. Gleichzeitig ist für die Beurteilung der Reserven noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen: Silber wird aus Kostengründen im Gegensatz zu Gold so gut wie nicht recycelt.
Silber in der Industrie
Gleichzeitig wird Silber aber weltweit als Industrie- und Investmentmetall behandelt und gehandelt. Die Einsatzbereiche in der Industrie sind vielfältig. Aufgrund der guten Leitfähigkeit (Silber ist der beste elektrische Leiter) wird Silber beispielsweise in vielen elektronischen Anwendungen verbaut. Wegen des hohen Reflexionsvermögens ist Silber aber auch in der Fotovoltaik stark gefragt. Sogar antiseptische Eigenschaften weist das Edelmetall auf und führt so zunehmend zu Nachfrage in der Medizin sowie der Medizintechnik.
Globale Infrastruktur-Großprojekte wie Chinas „Neue Seidenstraße“ befeuern den Silberbedarf. Mit dem Fokus auf die Klimapolitik und der damit einhergehenden weltweit angestrebten CO₂- Neutralität werden mehr und mehr Fahrzeuge mit Verbrennerantrieb durch Elektroautos ersetzt.
Silber in der Produktion von E-Autos
Betrachtet man beispielsweise den derzeitigen Silberbedarf für die Produktion eines Kraftfahrzeugs, kann man feststellen, dass zur Herstellung eines Verbrennerfahrzeugs etwa eine Unze Silber, für ein Hybridfahrzeug 1,5 Unzen und für ein komplettes Elektrofahrzeug sogar rund 2 Unzen benötigt werden.
So kann die angestrebte Umstellung im Fahrzeugbau zu einer Verdopplung der Nachfrage nach Silber führen. Mit dem Wissen, dass zukünftig voraussichtlich rund 100 Millionen E-Fahrzeuge weltweit pro Jahr produziert werden dürften, steigt die Nachfrage rechnerisch auf ca. 200 Mio. Unzen. Dem steht eine jährliche Förderung von rund 806 Mio. Unzen mit fallender Tendenz, bezogen auf die letzten fünf Jahre, gegenüber.
Damit entsteht auf der einen Seite eine erhöhte Nachfrage, die auf der anderen Seite nicht einfach aus bestehenden Quellen zu decken sein wird.
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