Gold/Silber-Ratio
Interessenten, die mit dem Gedanken spielen, eine Investition in Silber zu tätigen, wird bei der Recherche mit Sicherheit das sogenannte Gold/Silber-Ratio begegnen. Dabei handelt es sich um das Werteverhältnis zwischen den beiden Edelmetallen. Obwohl das Verhältnis des geologischen Vorkommens zwischen Gold und Silber derzeit bei bekannt eins zu sieben liegt, liegt das börsliche Ratio seit 20 Jahren durchschnittlich bei 1 zu 60 und aktuell bei 1 zu 75. Aus diesem Grund sprechen Experten von einer Unterbewertung von Silber.
Vielleicht entsteht das Investoreninteresse aus dem aktuellen Spannungsfeld von Zinsen auf Guthaben und der Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland. Während die EZB seit 2016 einen Null- Zins-Kurs fährt, vermeldet das Statistische Bundesamt Rekordinflationsraten von 5,2%. Wer sich als Anleger darum aus den Geldwerten verabschiedet und auf Sachwerte umschwenkt, stellt verhältnismäßig hohe Preise bei Aktien und Immobilien fest. Im Augenblick rücken vermehrt Edelmetalle in die Aufmerksamkeit von Anlegern.
Nachdem sich die Einführung des Euro am 01.01.2022 zum zwanzigsten Mal gejährt hat, können wir ein kleines Gedankenspiel machen: Vor zwanzig Jahren tauschten wir rund 200 DM in 100 Euro. Angenommen, wir hätten die 200 DM stattdessen in Silber getauscht, so hätten wir rund 20 Unzen (~620g) Silber erhalten. Heute hat diese Silbermenge einen Wert von ca. 380 bis 400 Euro.
Fazit
Mittel- und langfristig hat Silber sein Potenzial als Wertaufbewahrungsmedium für Anleger bewiesen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Silber aktuell als Industriemetall sehr gefragt ist und diese Nachfrage perspektivisch noch weiter steigen dürfte. Gleichzeitig ist Silber gemäß der Gold/Silber-Ratio massiv unterbewertet und somit auch als Investmentmetall attraktiv.
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2022, S. 58 f., und in unserem ePaper.
Bild: © Destina – stock.adobe.com
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