Nur 60% der professionellen Anleger fühlen sich umfassend auf ein längeres Leben im Ruhestand vorbereitet. Dagegen geben 40% an, schlecht darauf vorbereitet zu sein. Das ist der „Professional Investor DNA-Survey“ von Fidelity International zu entnehmen.
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Crisil Coalition Greenwich angefertigt. Darin wurden über 120 institutionelle und professionelle Anleger in Europa und Asien befragt. Die Studie kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Weltbevölkerung eine signifikante demografische Verschiebung hin zu einer höheren Altersstruktur erlebt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird sich die Zahl der Menschen im Alter von 80 Jahren oder älter demnach zwischen 2020 und 2050 auf voraussichtlich 426 Millionen verdreifachen.
Mehr als jeder Dritte fühlt sich schlecht vorbereitet
Christof Quiring, Leiter Workplace Investing bei Fidelity International in Deutschland, erklärt, dass die globale Rentenherausforderung und die Finanzierungslücke der Rentensysteme nicht neu seien, die Probleme aber dennoch zunähmen, denn Menschen würden im Durchschnitt länger, gesünder und aktiver im Ruhestand leben.
„Während die Herausforderungen in der Altersvorsorge nationale Lösungen erfordern, ist klar, dass die staatliche Unterstützung weltweit in Zukunft insgesamt eher geringer ausfallen dürfte und Menschen mehr Verantwortung für ihre Rente übernehmen müssen“, erläutert Quiring. „Professionelle Anleger übernehmen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, ihren Kunden langfristige Lösungen für einen längeren Ruhestand anzubieten – sei es durch eine betriebliche Altersvorsorge oder eine maßgeschneiderte private Vorsorge.“
Mehr Anlagelösungen für längere Lebenszyklen
Nur 57% der professionellen Anleger sind laut Studie der Ansicht, dass es derzeit genügend Produkte und Lösungen auf dem Markt gibt, die den Bedürfnissen einer steigenden Lebenserwartung gerecht werden. Die Mehrheit der Befragten ist zwar mit der Anzahl der verfügbaren Lösungen zufrieden, unterstreicht aber die Notwendigkeit, das Angebot für die Herausforderungen der Langlebigkeit auszubauen.
Aktien und Private Assets im Fokus
In Bezug auf die Asset-Allokation zeigt die Studie, dass professionelle Anleger zu Aktien und Private Assets tendieren, um das Risiko-Rendite-Profil ihrer Portfolios in Erwartung einer längeren Lebenserwartung zu erhöhen. Mehr als die Hälfte der Anleger (55%) bestätigte, dass sie ein höheres Engagement in Aktien erwarten, dicht gefolgt von Private Assets (52%). Unterdessen plant mehr als jeder Vierte (28%), das Engagement in Mischfonds zu reduzieren, ebenso bei Bargeld (26%) sowie festverzinslichen Wertpapieren und Rohstoffen (je 21%). (mki)
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