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6. September 2022
„Eine Stärke von Swiss Life liegt darin, dass wir uns fokussieren“

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„Eine Stärke von Swiss Life liegt darin, dass wir uns fokussieren“

„Eine Stärke von Swiss Life liegt darin, dass wir uns fokussieren“

Bei Letzterem geht es vermutlich vor allem um Prozesse?

Genau. Es geht um die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Wir versuchen natürlich möglichst viel zu digitalisieren, damit wir eine entsprechende Schnelligkeit bekommen. Ein Beispiel: Maklerinnen und Makler können uns schon heute bei biometrischen Produkten Anträge komplett digital zur Verfügung stellen. Da sind wir einer der ersten Versicherer im Markt, die das anbieten.

Trotzdem ist die Situation anders, als wir sie uns für das Jahr 2022 vorgestellt haben. Der Krieg in der Ukraine ist absolut verurteilenswert. Mit den ökonomischen Konsequenzen müssen wir jetzt umgehen. Die Inflation, die uns auf der Kostenseite trifft, oder steigende Zinsen – all das sind Dinge, die neben der Strategie ebenfalls in unsere Entscheidungen einfließen müssen.

Sehen Sie bei Inflationsraten um die 7% Schwierigkeiten auf die Lebensversicherung zukommen?

Die Lebensversicherung ist als langfristiges Geschäft konzipiert. Insofern muss der Kunde sich damit befassen, was langfristig aus dem Geld wird. Swiss Life hat frühzeitig angefangen, aktienorientierte Produkte auf den Markt zu bringen, die sich ein Stück weit von der Zinsentwicklung entkoppeln. Die klassischen Angebote, die sehr stark auf einem Zins aufbauen, sind bei uns im Produktangebot so nicht mehr vorhanden.

Eine Inflation von 7% ist ein Inflationswert im Hier und Jetzt. Da muss man abwarten, wie er sich weiterentwickeln wird. Entsprechend muss man Kundinnen und Kunden davor bewahren, ihre langfristig getroffenen Entscheidungen spontan umzusteuern. Das kann auch Gefahren mit sich bringen. Die Beratung ist jetzt umso wichtiger.

Sie haben das Thema Nachhaltigkeit angesprochen. Die Produktwelt der Swiss Life haben wir noch nicht als so grün wahrgenommen. Stimmt diese Wahrnehmung?

Nein, Nachhaltigkeit ist uns wichtig. In der fondsgebundenen Produktwelt haben wir mit „Investo Green“ ein nachhaltiges Fonds­angebot geschaffen. Das Neugeschäft entwickelt sich gut. Natürlich müssen die Kundinnen und Kunden diese Art von Angeboten auch erst kennenlernen. Niemand wacht morgens auf und denkt sich, heute schließe ich eine nachhaltige Altersvorsorge ab. Aber wir sehen, dass das Interesse und die Nachfrage da sind. „Investo Green“ war der erste Schritt und nun machen wir mit den anderen Produktlinien weiter.

Spielt Nachhaltigkeit insbesondere eine Rolle in Ihrer recht jungen Zielgruppe?

Wir haben dazu gerade eine Befragung durchgeführt. Die Nachhaltigkeitspräferenz gerade bei der jungen Generation Z liegt bei 50%. Die Hälfte der Kunden kann sich also eine nachhaltige Altersvorsorge gut vorstellen. Auch in unserem Neugeschäft sehen wir: Die junge Generation schließt etwas häufiger nachhaltige Produkte ab als ältere Generationen. Aber wir verorten das schon als ein Thema, das in der Ansprache unserer jüngeren Kundschaft eine Bedeutung bekommen wird.

 
Ein Interview mit
Jörg Arnold