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25. Januar 2024
Zinsdiskussion dominiert den Fondskongress 2024

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Zinsdiskussion dominiert den Fondskongress 2024

Zinsdiskussion dominiert den Fondskongress 2024

Am 24. und 25.01.2024 hat sich wieder der Fondskongress im Mannheimer Congress Center Rosengarten zusammengefunden. Das zentrale Thema war schnell klar: die Zinsen, und vor allem die Frage, wann und wie stark sie sinken werden.

Die Wirtschaftslage ist nach wie vor keine einfache: Die Zinswende hat viele Unsicherheiten in den Markt gebracht, aber auch für die Rückkehr der Anleihen gesorgt. 2024 ist Wahljahr in den Vereinigten Staaten, auf deren geopolitische Auswirkungen auch aus Investmentsicht geblickt wird. Und nicht zu vergessen: Nach der Zinserhöhung ist auch (früher oder später) vor der Zinssenkung.

Informiert wurde in 15 Sälen auf drei Stockwerken über viele Themen: Multi-Asset, Anlage in Krisenzeiten, nachhaltige Kapitalanlagen, ETFs und mehr. Doch das Zinsthema war allseits dominant, allem voran die Frage: Wann kommen wie viele Zinssenkungen? Dieser widmete sich auch Axel Weber, der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank und ehemalige Verwaltungsratspräsident der UBS, in seinem Vortrag, mit dem er am Mittwoch um 9 Uhr den Kongress eröffnete.

Niedrigzinsen als Haupttreiber

Zentral verantwortlich für den Verlauf des Kapitalmarkts in den Jahren nach der Finanzkrise war für Weber zweifelsohne die Geldpolitik der Zentralbanken. Insbesondere in den Jahren des Niedrigzinses sei dieser Haupttreiber für die Aktienmärkte gewesen – so sehr, dass es kaum eine Alternative zu Aktien gegeben habe. Durch den starken Anstieg der Inflation sei dieser Antrieb jetzt jedoch nicht mehr vorhanden.

Positiv sei für Weber allerdings zu bewerten – und dies dürfte auch eine relevante Information für alle Finanzberater sein –, dass man aktuell als Anleger „nichts falsch machen“ könne. Aktien und Anleihen koexistieren also derzeit nebeneinander und beide werfen keine schlechten Renditen ab. In den USA lägen die Dividendenrenditen derzeit sogar unter der aktuellen Verzinsung von Bonds und Treasuries.

„Wunschdenken“ bei Zinssenkungserwartungen

In den Markt sind derzeit starke Zinssenkungserwartungen eingepreist, so bestätigt auch Weber. Doch der ehemalige Bundesbank-Präsident lässt an diesen Erwartungen keineswegs ein gutes Haar. Seiner Meinung nach seien diese Erwartungen „Wunschdenken“. Die Notenbanken würden die Zinsen natürlich senken, allerdings nicht „auf“ 1%, sondern „um“ 1%, was ein erheblicher Unterschied sei – diese Aussage löste im Mozartsaal des Congress Centers unter den Besuchern lautes Gelächter aus.

Eine Inflationsrate von 2% p. a. müsse nun wieder dauerhaft etabliert werden. Ein Anheben des Inflationsziels mache keinen Sinn, daher würden die Notenbanken auch keine zu frühen oder zu starken Zinssenkungen vornehmen, auch wenn die Geldpolitik ihren Straffungszyklus beendet habe. Weiterhin seien die Zinsen, so zeige es die Historie, immer dann gesenkt worden, wenn reagiert werden musste – bspw. im Falle einer sich deutlich anbahnenden oder schon eingetretenen Rezession. Doch die Wirtschaft in den USA und in der Eurozone sei derzeit stabil, eine Rezession dürfte also ausbleiben. Dementsprechend gebe es auch keinen Anlass für massive Zinssenkungen, so Weber.

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