Druck auf Maklerrentenanbieter steigt
Noch stärker steigt allerdings – zumindest theoretisch – der Druck auf Anbieter von sogenannten Maklerrenten. Das liegt daran, dass ein kaufmännisch denkender Bestandsverkäufer zum Vergleich einer Maklerrente mit anderen Formen der Kaufpreiszahlung normalerweise ein Barwertverfahren anwenden wird. Dabei ist die Wirkung steigender Zinsen dramatisch. So würde sich beispielsweise der Barwert einer gleich bleibenden Rentenzahlung über 30 Jahre um mehr als 22% reduzieren, wenn man sie statt mit 7 mit 10% abzinst. Bei 11% wären es sogar fast minus 28%. Damit würde sich ein Vergleich deutlich zugunsten einer sofortigen Kaufpreiszahlung verschieben und der Makler tendenziell eher den sofortigen Kaufpreis wählen.
In Zeiten steigender Zinsen lautet deshalb das Fazit des kaufmännisch vernünftig entscheidenden Bestandsverkäufers: Eher jetzt als später verkaufen und lieber kurz als lang laufende Kaufmodelle wählen. Allerdings ist und bleibt es nach wie vor eine Einzelfallbetrachtung. Und was vernünftig ist, darüber kann man auch noch streiten.
Über den Autor
Andreas W. Grimm ist Gründer des Resultate Institut und beleuchtet an dieser Stelle regelmäßig Aspekte zur Nachfolgeplanung. Gemeinsam mit AssCompact hat er den Bestandsmarktplatz initiiert: www.bestandsmarktplatz.de
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2022, S. 80, und in unserem ePaper.
Bild: © Photocreo Bednarek – stock.adobe.com
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