Private Debt auf dem Vormarsch
Adam Wheeler, Co-Head Global Private Finance bei Barings
Private Debt wächst stetig: Laut dem Datenanbieter Preqin wird das verwaltete Vermögen bis 2027 jährlich um fast 11% auf 2,3 Bio. US-Dollar steigen. Ein Grund ist, dass Kreditvergabestandards der Banken laufend verschärft werden und Unternehmen andere Finanzquellen suchen. Die Mittelbeschaffung über Direktkredite ist da hochattraktiv, auch für die Kapitalgeber: Unter Berücksichtigung der Basiszinssätze liegen die absoluten Renditen derzeit bei rund 10% für erstrangig besicherte Risiken.
Dazu kommt: Das Dry Powder bei Private Equity, also bisher nicht abgerufenes Kapital, ist weiter enorm hoch. Wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds kommt es derzeit aber nur zu moderaten Akquisitionstätigkeiten. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Transaktionsvolumina Anfang 2024 steigen, wobei eine Menge Dry Powder abgerufen wird und somit Finanzierungsmöglichkeiten für Private Debt entstehen.
Drei Faktoren sprechen also für Direktkredite: eine Renditestrategie mit regelmäßigen Ausschüttungen, geringe Volatilität und das Wachsen der Anlageklasse. Private Debt kann regelmäßige Erträge liefern. Und da die zugrunde liegenden Darlehen „privat“ sind, gibt es keine Marktwertschwankungen, wie sie bei öffentlichen Schuldtiteln auftreten. Wie oben skizziert klafft aufgrund der aktuellen Marktlage eine Lücke, die zum einen auf den Rückzug der Banken aus dem Sektor und zum anderen auf den historischen Bestand an privatem Beteiligungskapital zurückzuführen ist, das in den kommenden Jahren genutzt werden muss. All dies hat einen etablierten, dynamischen Markt geschaffen, der auch 2024 das Interesse der Investoren wecken dürfte.
Seite 1 Spezialtrends im Investment 2024
Seite 2 Private Debt auf dem Vormarsch
Seite 3 Mit Hedgefonds das Portfolio optimieren
Seite 4 Mit Fokus und Erfahrung in Venture Capital investieren
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können