Nettoverzinsung auf 2,3% gesunken
Für das Teilrating Erfolg wird die Fähigkeit der Unternehmen analysiert, die zur Verfügung stehenden Mittel rentierlich anzulegen. Eine angemessene Rendite ist für Unternehmen notwendig, um einerseits die momentanen Rechnungszinsen zu erwirtschaften, andererseits spielen darüber hinausgehende Überschüsse eine wichtige Rolle für Versicherte, um eventuelle Beitragsanpassungen im Alter zu vermeiden oder abzumildern, so MORGEN & MORGEN.
Laut den Analysten beeinflusst der Kapitalmarkt die Situation der Versicherer maßgeblich. Schnitt lag die Nettoverzinsung im Jahr 2022 bei 2,3% – im Vorjahr lag sie noch bei 2,9%. Gleichzeitig sinken seit mehreren Jahren die Rechnungszinsen in den Beständen. Der durchschnittliche unternehmensindividuelle Rechnungszins ist auf 2,2% zurückgegangen, von knapp 3% vor fünf Jahren. „Durch diesen Rückgang reichen die Kapitalerträge in der Regel, um die Rechnungszinsen zu stemmen“, resümieren die Analysten. Dies zeigt auch die Überzinsquote, die den Teil der Nettoverzinsung zeigt, der nach Abzug der Rechnungszinsanforderung noch übrig bleibt – sie liegt im Jahr 2022 im Schnitt bei 0,2%.
Leistungsausgaben nach Corona wieder gestiegen
Auch die Schadenzahlungen spielen für die Erträge eine Rolle. Diese haben sich nach einem Rückgang während der Coronajahre wieder normalisiert, was für Versicherer steigende Leistungsausgaben bedeutet. Gestiegene Behandlungskosten durch medizinischen Fortschritt und Bestandsalterung machen sich ebenfalls bemerkbar – künftig dürften auch noch die Auswirkungen der Inflation und Energiekrise dazu kommen. Folglich ist das versicherungsgeschäftliche Ergebnis von 15,2% im Jahr 2021 auf 13% gefallen.
„Auch wenn der Kapitalmarkt herausfordernd ist und die Ertragsseite der Gesellschaften davon beeinflusst wird, ist ihre Situation im Zusammenspiel mit den Rechnungszinsanpassungen stabil“, zieht Iris Portugall, Spezialistin für Ratings und Aktuarin bei MORGEN & MORGEN, das Fazit. (js)
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