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1. Mai 2024
Small und Mid Caps: ESG-Perlen mit großem Entwicklungspotenzial

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Small und Mid Caps: ESG-Perlen mit großem Entwicklungspotenzial

Small und Mid Caps: ESG-Perlen mit großem Entwicklungspotenzial

Kleinere Unternehmen profi­tieren in Sachen Nachhaltigkeit von strukturellen Vorteilen

Für Investoren, die an Nachhaltigkeit interessiert sind, ist diese Entwicklung gleich in mehrfacher Hinsicht begrüßenswert. Der offensichtliche Vorteil besteht darin, dass sich grundsätzlich die Anzahl investierbarer Unternehmen erhöht. Darüber hinaus profitieren sie aber auch aus qualitativer Perspektive, da KMU oftmals eine bessere Nachhaltigkeitsperformance aufweisen als große Unternehmen. Sie bringen zudem inhärente strukturelle Eigenschaften mit, die sie für eine nachhaltige Transformation prädestinieren.

So verfügen kleinere Unternehmen oftmals über ein deutlich fokussierteres Geschäftsmodell bei gleichzeitig übersichtlicheren Strukturen. Infolgedessen kann Nachhaltigkeit einfacher in der Unternehmensstrategie und zentral bei der Geschäftsführung verankert werden, die damit auch die Verantwortung für dieses Thema trägt. Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie die Umstellung auf ressourcenschonendere Produktionsprozesse oder erneuerbare Energien können auf dieser Basis meist einfacher und schneller umgesetzt werden. Auch auf Ebene der Governance sind übersichtlichere Unternehmensstrukturen ein Plus, da sie Korruption und weitere „White Collar Crimes“ erschweren.

Einen Sonderfall unter den mittelständischen Unternehmen stellen die sogenannten Hidden Champions dar. Diese vor allem in der DACH-Region vertretenen Unternehmen sind oftmals Weltmarktführer im eigenen Nischensegment und in der Öffentlichkeit eher unbekannt. Zudem sind sie häufig inhaber- bzw. familiengeführt und zeichnen sich dadurch aus, dass sie traditionelle Werte pflegen und gleichzeitig eine hohe Innovationskraft aufweisen. Die Hidden Champions können vor allem im Hinblick auf soziale Nachhaltigkeit glänzen. So legen sie oftmals großen Wert auf eine starke Mitarbeiterbindung und fördern diese durch eine arbeitnehmerfreundliche Unternehmenskultur, die sich durch flache Hierarchien, gute Aufstiegschancen und die frühzeitige Übertragung von verantwortungsvollen Aufgaben ausdrückt.

Ob groß oder klein: Nachhaltigkeitsprüfungen sollten mehrdimensional sein

Ob ein kleineres Unternehmen dann auch tatsächlich eine grüne Perle für ein nachhaltiges Portfolio ist, kann – und in diesem Punkt unterscheiden sie sich nicht von Unternehmen anderer Größenordnungen – nur durch eine umfassende Analyse und ein laufendes Monitoring im Rahmen eines aktiven Asset-Management-Ansatzes sichergestellt werden. Neben quantitativen Kriterien müssen dabei auch qualitative Merkmale berücksichtigt werden. So sollte neben dem Check der Standard-KPIs auch die Überprüfung vergangener und laufender Kontroversen sowie der Umgang mit diesen zu einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsanalyse gehören. Ebenso ist der direkte und regelmäßige Dialog mit den Unternehmen, das sogenannte Engagement, aus unserer Sicht ein wichtiger Baustein, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und das aus gutem Grund: Engagement-Dialoge geben Investoren nicht nur wertvolle Einblicke in den Maschinenraum eines Unternehmens und führen zu einem Abbau von Informationsasymmetrien. Sie ermöglichen darüber hinaus auch – und das gilt wiederum insbesondere für KMU – das Aufzeigen von Optimierungspotenzialen sowie die Möglichkeit der positiven Einflussnahme auf ein Unternehmen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © SK – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Marian Klemm