Fondsmanager unter Druck
Aufgrund der Rückgaben und Kündigungen ist die Liquiditätssteuerung weiterhin klar im Fokus der Fondsmanager. Objektverkäufe sind bei vielen Fonds bereits erfolgt und sind weiterhin erforderlich, um Anteilscheinrückgaben der Anleger dauerhaft bedienen zu können. Um weitere Mittelabflüsse umsetzen zu können und im Bedarfsfall weitere Liquidität zu schaffen, müssen Teile des Immobilienportfolios kurzfristig vermarktungsfähig sein. Dazu gehört unter anderem auch, die Vermietungsniveaus und die Mietvertragslaufzeiten auf hohem Niveau zu halten – was im Kontext der aktuellen Mieterzurückhaltung und vermehrter Insolvenzen keine triviale Aufgabe ist. Die Anforderungen an das Fondsmanagement werden daher 2025 hoch bleiben.
Immerhin zeigt sich trotz der noch immer schwierigen Situation eine Stabilisierung am Immobilienmarkt insgesamt. Aufgrund der jüngsten Zinssenkungen stabilisiert sich die Lage wieder etwas. Es wird von einer nahen Bodenbildung bei den Immobilienpreisen ausgegangen und auch das Transaktionsgeschehen nimmt wieder Fahrt auf, wenn auch auf einem deutlich reduzierten Niveau im Vorkrisenvergleich.
Büroimmobilien bleiben Sorgenkind
Am unklarsten ist die Lage sicherlich am Büroimmobilienmarkt. Büroimmobilien haben bereits gelitten und die weitere Entwicklung des konkreten zukünftigen Büroflächenbedarfs ist offen. Fest steht, dass das dauerhafte Etablieren von Home-Office den Büroimmobilienmarkt belastet. Hinzu kommt der Ausgang der US-Wahl, der Europa wirtschaftlich zusetzen dürfte.
Aber auch hier gilt: Nicht jede Büroimmobilie darf gleich beurteilt werden. Der Trend zum Home-Office setzt vor allem Gebäude in B-Lagen oder schlechter unter Druck. Selbst unmittelbar benachbarte Gebäude mit guter Nahverkehrsanbindung können unterschiedlich sein: Wenn das eine Objekt eine gute ESG-Bilanz aufweist und eine flexible Flächenaufteilung erlaubt und das andere nicht, kann die Nachfrage nach ersterem groß sein, während letzteres ignoriert wird.
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