„Nearshoring“ in geopolitisch unsicheren Zeiten
„Das Interesse an hochwertigen Logistikzentren nimmt zu. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach Investitionen in heimatnahe Standorte. Das dürfte der unsicheren geopolitischen Gesamtlage geschuldet sein“, sagt Dr. Manuel Schrapers, Geschäftsführer von Metroplan. Für Nutzer seien bei der Standortwahl vor allem Lohnkosten, politische Stabilität, Kundennähe, Zugänglichkeit und Infrastruktur sowie Arbeitskraftverfügbarkeit entscheidend. Das könnten laut Schrapers viele europäische Nachbarn bieten, so etwa Polen oder Tschechien und die Slowakei. Spanien und Portugal hätten ein teilweise besseres Kostenniveau als Tschechien, dazu aber auch noch wachsende Häfen für den europäischen Handel. Allesamt handelt es sich um gute Standorte für Nearshoring, also die Verlagerung ins nahe gelegene Ausland.
E-Commerce als Treiber
Neben dem Mega-Trend Nearshoring betrachtet Catella den wachsenden E-Commerce als Treiber auf dem Logistikmarkt: Bis 2029 soll das Online-Geschäft europaweit um 4 bis 5% wachsen. Deutschland würde demnach einen Marktanteil von 18% erreichen, gemessen am Gesamtmarkt für Einzelhandel. Großbritannien läge schon bei 27%, dem höchsten Wert in ganz Europa.
„Wir sehen robustes Wachstum und einen nachhaltigen Anstieg der Mieten in ganz Europa“, erklärt Marten Helms, Senior Fund Manager Europe bei Catella Investment Management. „Das hat auch schon 2024 ausländische Investoren angezogen – allen voran die USA und Großbritannien, aber auch Kanada und Singapur.“ Insgesamt habe internationales Kapital 55% der Gesamtinvestitionen von 4,2 Mrd. Euro im deutschen Markt ausgemacht. „Wir jammern auf hohem Niveau, internationale Investoren sehen unsere Perspektiven viel positiver und investieren massiv in Europa“, so das Fazit von Helms. (tik)
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