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28. Januar 2025
Konsolidierung im Maklermarkt: So positioniert sich der Mittelstand

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Konsolidierung im Maklermarkt: So positioniert sich der Mittelstand

Konsolidierung im Maklermarkt: So positioniert sich der Mittelstand

Mehr Sicherheit im Verbund

Rückendeckung für den Erhalt ihrer Unabhängigkeit erhoffen sich viele der befragten Mittelstandsmakler vor allem von der VEMA eG – einem Schwergewicht unter den deutschen Maklerpools und -verbünden. Aufgrund der genossenschaftlichen Struktur sind sowohl die aktive Mitwirkung durch die Makler als auch die völlige Unabhängigkeit gesichert – in Anbetracht der letzten Übernahmen wichtiger Maklerpools durch Private-Equity-­Investoren ein zentraler Faktor für die „Gallier“.

Den Interviewpartnern geht es bei ihrer – zukünftig vielfach noch engeren – Anlehnung an die VEMA vor allem um folgende Aspekte:

  • Der Zugang zu den speziellen Deckungskonzepten, gerade für das standardisierte Gewerbe- und Privatkundengeschäft, hat die größte Relevanz. Auf dem Wunschzettel größerer Mittelstandsmakler mit mittelstän­dischen bis größeren Unternehmenskunden stehen zusätzlich (Branchen-)Konzepte im Bereich der Industrieversicherung, die im Wettbewerb mit den Großmaklergruppen bestehen können.
  • Bei den Überlegungen, den eigenen Maklerbetrieb fit zu machen für den Wettbewerb der Zukunft, gewinnt das Beratungsangebot „VEMA Unternehmensoptimierung“ an Interesse. Makler, die diesen Prozess in der Vergangenheit durchlaufen haben, betonen die greifbaren Verbesserungen für ihre meist „historisch gewachsenen“ Unternehmensstrukturen.
  • Und schließlich haben einige der interviewten Mittelstandsmakler erste Erfahrungen mit der VEMA-Unternehmensbörse gewonnen. Sie versprechen sich mit Blick auf die Maklerdemografie zusätzliche Impulse für ihre anorganischen Wachstumsüberlegungen.

Angesichts des massiven Umbruchs in der Maklerlandschaft hat es den Anschein, dass der VEMA inzwischen der Slogan gut zu Gesicht steht, mit dem jahrzehntelang eine Kölner Firma für ein frei verkäufliches Arzneimittel warb: „Noch nie war sie wertvoll wie heute“.

Auf dem Weg zum Mittelstandsmakler 2.0

Bei den kleineren und mittleren Mittelstandsmaklern stehen die Zeichen auf Fortsetzung der Übernahmewelle: Noch sind ausreichend verkaufsbereite Makler ohne Nachfolgelösungen verfügbar. Und die absehbare demografische Entwicklung in der Maklerbranche wird bis auf Weiteres für Nachschub sorgen.

Klar ist aber auch: Die Gallier werden nicht von der Landkarte verschwinden, sondern auch in Zukunft eine berechenbare Größe im deutschen Maklermarkt bilden, und das in einer „modernisierten“ und schlagkräftigeren Aufstel­lung: als „Mittelstandsmakler 2.0“. Spannend wird dabei sein, ob sich neue Kooperationsmodelle zwischen (Wachstums-)Kapital­gebern und Mittelstandsmaklern herausbilden, welche Rolle bestehende „Andockpunkte“ – also große unabhängige Regionalmakler – übernehmen und ob die mittelständischen Versicherer die weitere Entwicklung der Marktstruktur aktiver mitzugestalten versuchen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 01/2025 und in unserem ePaper.
 
Ein Artikel von
Klaus-Jürgen Baum