Mit dem Herbst kommt auch die Kfz-Wechselsaison. Doch während die Temperaturen in den nächsten Wochen weiter nach unten gehen werden, müssen Kfz-Versicherungskunden dieses Jahr erneut mit steigenden Prämien rechnen. Und zwar deutlich im zweistelligen Bereich, wie das Vergleichsportal Verivox ausgerechnet hat. So lagen die Preise Ende September laut Verivox 21% über denen zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
In der Haftpflichtversicherung sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr sogar um ein Viertel geklettert, in der Teilkasko- und Vollkaskoversicherung müssen Kunden durchschnittlich 21% bzw. 20% mehr zahlen. „Die Preissteigerungen im letzten Jahr haben noch nicht ausgereicht, um die Defizite der Kfz-Versicherer zu kompensieren“, kommentiert Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.
Ersatzteilpreise weiter gestiegen
Tatsächlich müssen die deutschen Kfz-Versicherer wohl auch dieses Jahr mit einem Defizit von rund 2 Mrd. Euro rechnen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) prognostiziert. Eine immer noch anhaltende hohe Schadeninflation und folglich steigende Schadenkosten belasten die Versicherer und machen es ihnen schwer, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.
So meldete der GDV Anfang der Woche, dass die Preise für Kfz-Ersatzteile in den vergangenen zwölf Monaten erneut deutlich gestiegen sind. „Während die Inflationsrate in Deutschland zuletzt rückläufig war, erhöhen die Autohersteller weiterhin die Preise. Zwischen August 2023 und August 2024 sind die Preise im Schnitt um 6,2% gestiegen“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
In den letzten zehn Jahren sind die Preise für einzelne Ersatzteile teilweise auf das Doppelte geklettert, beispielsweise für Kofferraumklappen. Rückleuchten kosten dieses Jahr 86% mehr als noch im Jahr 2014. Insgesamt erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise im letzten Jahrzehnt durchschnittlich um 75%. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum stieg der Verbraucherpreis-Index um rund 28%.
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