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30. Oktober 2024
Dr. Barbara Ries über Visionen, Vertrieb und Verantwortung

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Dr. Barbara Ries über Visionen, Vertrieb und Verantwortung

Dr. Barbara Ries über Visionen, Vertrieb und Verantwortung

Das Aufrechterhalten von Relevanz, die Digitalisierung sowie die Regulatorik sind die derzeit größten Herausforderungen der Lebensversicherungssparte, meint Dr. Barbara Ries. Wie sollte die Branche darauf reagieren? Und worauf konkret setzt die neue Baloise-Vorständin?

Interview mit Dr. Barbara Ries, Vorständin für Leben und interne Dienste bei Baloise in Deutschland
Frau Dr. Ries, Sie sind seit Mai neue Vorständin Leben und interne Dienste bei Baloise. Was waren die entscheidenden Einflüsse, die Sie zur Lebensversicherung geführt haben?

In meinen ersten beruflichen Stationen war ich im Risikoma­nagement und in der Kapitalanlage für Lebens- und Sachversicherungen tätig. Schon damals hat mir das komplexere Asset Liability Management der Leben Kapitalanlagen viel Spaß gemacht. Ich war außerdem die Schnittstelle in die Produktentwicklung für kapitalmarktorientierte Altersvorsorge. In der Rückversicherung habe ich mich dann vor allem mit biometrischen Produkten beschäftigt und habe mir ein Netzwerk zu Vertrieben aufgebaut. So hatte ich ein umfassendes Bild von Aktiv- und Passivseite eines Lebensversicherers und wollte als nächsten Schritt gerne die Gesamtverantwortung übernehmen.

Mit Ihrem Werdegang können Sie als Vorbild für viele Frauen gelten. Was waren die wichtigsten Faktoren, um Ihre Karriere voranzubringen?

Die wichtigsten Faktoren sind aus meiner Sicht Zielstrebigkeit, Wille, Sichtbarkeit, Fordern und Netzwerken. Das Karriereziel, auf das man hinarbeiten möchte, sollte man so früh und genau wie möglich definieren. Ganz am Anfang der beruflichen Tätigkeit können noch Zufälle den Werdegang beeinflussen, aber das Ziel sollte sich immer klarer herauskristallisieren. In der eigenen Laufbahn muss man Engagement zeigen, größere Aufgaben übernehmen zu können und zu wollen. Im Unternehmen muss man bei den relevanten Personen sichtbar sein und aktiv Förderung und Entwicklungsschritte einfordern. Viele warten leider einfach darauf, dass sie „entdeckt“ werden. Netzwerken hat mir vor allem in späteren Karrierephasen geholfen. Dabei trifft man mit der richtigen Einstellung auf Personen, die einen schätzen und fördern.

Als neue Vorständin ist die Entwicklung einer Vision eine erste Aufgabe. Wie sehen Ihre strategischen Pläne für die Lebensversicherung bei Baloise aus?

Baloise ist in der Lebensversicherung exzellent aufgestellt. Ich möchte uns auch weiterhin als Versicherer positionieren, mit dem Vertriebspartnerinnen und -partner besonders gerne zusammenarbeiten. Das schaffen wir durch das persönliche Plus im Service, innovative Features in Produkten und eine attraktive Wettbewerbspositionierung. Wir konzentrieren uns auf die Segmente kapitaleffiziente Altersvorsorgeprodukte und Biometriegeschäft und wollen hier stärker als der Markt wachsen. Mit einer modernen IT-Landschaft verschlanken wir Prozesse und sind noch schneller handlungsfähig.

Und was bedeutet dies für Vertriebspartner wie Versicherungsmakler?

Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner, die uns hochwertiges Geschäft liefern, profitieren von schnellen und unkomplizierten Entscheidungswegen. Wir werden oft für das Know-how, den Pragmatismus und die gute Erreichbarkeit unserer Mitarbeitenden gelobt – sei es im Kundenmanagement, im Vertrieb oder in Underwriting und Leistung. Außerdem kann man sich bei uns darauf verlassen, dass wir ein Produkt mit einem top Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Viele Menschen ziehen Inspiration aus ihrem Hobby für ihre berufliche Tätigkeit. Welches Hobby liegt Ihnen denn besonders am Herzen und was hat das mit der Lebensversicherung zu tun?

Ich bin sehr experimentierfreudig und habe von Ballett über Kitesurfen bis hin zum Tontaubenschießen schon alles Mögliche ausprobiert. Insgesamt habe ich ein Faible für Dinge, die in der Berufsunfähigkeitsversicherung so gerade nicht zu Erschwerungen führen, z. B. Boxen ohne Wettkampfbeteiligung. In meinem letzten Urlaub in Bhutan bin ich bis auf 4.200 Meter gewandert – also gerade noch unter der 5.000-Meter-Grenze, die für eine Ausschlussklausel relevant ist.

 
Ein Interview mit
Dr. Barbara Ries