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18. Dezember 2024
Digitales Asset-Management: Was neben Provision noch möglich ist

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Digitales Asset-Management: Was neben Provision noch möglich ist

Digitales Asset-Management: Was neben Provision noch möglich ist

Mit dem Fortschreiten der Zeit geht ein Fortschritt der Rahmenbedingungen einher – aber auch der Möglichkeiten, die sich bieten. Die Provisionsvergütung wird vor allem politisch immer wieder infrage gestellt. Gleichzeitig ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch. Vielleicht finden sich dort alternative Lösungen?

Interview mit Thorsten Schrieber, Vorstand der DJE Kapital AG
Herr Schrieber, was verstehen Sie unter „Vermögensverwaltungslösungen 2.0“ und wie unterscheidet sich dieser Ansatz von klassischen Vermögensver­waltungsmodellen?

Dieser Ansatz ist sicher ein Ergebnis aus den langen Diskussionen um ein Provisionsverbot. Daraus entwickelte sich die Fragestellung, wie wir unseren 34f-lern und über Pools angebundenen Partnern auch zukünftig noch eine attraktive Provisionierung zukommen lassen können. Im Grundsatz haben wir die Antwort schon seit 2006 im Haus. Dieser Ansatz war aber ein klassisches Managed Depot mit Fonds und alles rein papierbasiert – an heute angepasst ist es nun ein gewisser Grundstock aktiver Fonds und eben ETFs sowie die komplette Digitalisierung als Variante „2.0“.

Welche fondsbasierten Ansätze bieten sich Ihrer Meinung nach besonders für eine moderne und effiziente Vermögensverwaltung an?

Eine moderne Vermögensverwaltung kann sich heute nicht mehr nur mit der Frage um aktive oder passive Fonds auseinandersetzen. Beides findet seinen Weg in eine effiziente Vermögensverwaltung. Haben wir heute die FNZ an das Managed Depot angebunden, muss man hier sicher zukünftig auch diverse Depotbank-Optionen bieten. Dadurch, dass wir unser Fondsmanagement in Deutschland haben, sind auch zielgerichtete Marktkommentierungen, Schulungen und Transparenz für den Vertrieb vorhanden. Und unsere Sales-Betreuer sind regional präsent, leicht zu finden, z. B. auf unserer Website unter Partner.

Sicher steht hier auch die Digitalisierung im Mittelpunkt. Wie wichtig ist diese Ihrer Meinung nach in der Vermögensverwaltung und wo sehen Sie die größten Potenziale für Optimierungen?

Wir haben nun über die letzten zwölf Monate zusammen mit Investify das DJE Managed Depot komplett digitalisiert, von der Antragsstrecke bis zum Reporting. Außerdem wurden die Anteile passiver Produkte stark ausgebaut, um die Kostenquote attraktiv zu halten. Die ersten Partner, die bisher das Managed Depot angeboten haben, wurden bereits auf das digitale Format eingewiesen. Das größte Potenzial des Produktes sehe ich in einer Variante, die eben neben Fonds und ETFs auch Direktinvestments in Aktien, Renten etc. tätigen kann. Das reduziert zum einen die Kosten weiter, schafft zusätzlich Attraktivität, bedingt aber zum anderen eine Depotbank, die auch Bruchteile von Aktien oder Renten verbuchen kann.

Welche Möglichkeiten haben Berater, mithilfe Ihrer Lösungen ihre Kundenbeziehungen zu verbessern? Gibt es Tools oder Strategien, die besonders hilfreich sind?

Eine Möglichkeit, die Identifikation des Beraters mit dem Produkt und dadurch auch die Bindung des Kunden an den Berater zu erhöhen, ist sicherlich die grundsätzliche Möglichkeit, größeren Partnern das Labeln eines solchen Produktes anzubieten. Wir haben auch aktuell individualisierte Label-Varianten des Managed Depots für größere Partner wie z. B. die easybank. Das bietet sich natürlich auch perfekt für ummantelte Produkte aus dem Versicherungsbereich an. Hierbei wäre die Ausgestaltung über Mindestanlage, Risikoklassen etc. definierbar. Hinsichtlich der Thematik eines Altersvorsorgedepots werden wir uns genau anschauen, was sich nach dem „Ampel-Aus“ wie entwickelt, und das Produkt ggf. auch an dieses Thema heranführen.

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Seite 2 Apropos Berater: Alle paar Jahre kommt das Thema Provisionsverbot auf den Tisch.

 
Ein Interview mit
Thorsten Schrieber