Interview mit Marie Christina Schröders, Geschäftsführung von SaFiVe (Sachverständige für Finanzen und Versicherungen) GmbH & Co. KG und Adviris GmbH & Co. KG
Hallo, Marie, du hast im Sommer die Finanzberatung Adviris gelauncht. Wie läuft es bisher?
Bunt, würde ich sagen. Wir hatten viele Presseanfragen aus der Branche, Handelsblatt und FAZ haben berichtet, es kamen aber auch Anfragen von Verbänden und Kunden aus dem Mittelstand, die sich für eine Kooperation interessieren. Somit waren wir das erste halbe Jahr mit Markeneinführung und auch noch technischem Ausbau der Website beschäftigt. Wir haben erste Beratungsanfragen bedient, zwei Gutachten erstellt und kleinere Einzelberatungen gemacht. Für die Einführung des Konzeptes auf dem Markt haben wir mit einem Jahr geplant, somit bin ich zufrieden. Ich würde sagen, wir finden Beachtung.
Wie kommt denn der Name „Adviris“ zustande und wofür steht er?
Den Regenbogen beraten. Advisory und Iris, aus dem Englischen zusammengesetzt. Oder wer es lieber historisch mag: im Lateinischen Advisor und Iris – der Berater des Regenbogens. Da ich langfristig nicht nur nationale Ideen und Ziele mit der Marke habe, verfolge ich das Englische mehr.
Deine Zielgruppe ist also die LGBTQ+-Community. Welchen besonderen Beratungsbedarf hat diese Gruppe?
Hier stelle ich als Erstes mal eine Rückfrage: Braucht es für eine Zielgruppe immer speziellen Beratungsbedarf? Haben Rechtsanwälte, Golfer, Gamer und Taucher wirklich so spezielle Bedürfnisse oder geht es bei einer Zielgruppenwahl nicht auch darum, sich dieser Gruppe nahe zu fühlen – zu wissen, wie sie tickt? Das sehe ich immer als Erstes, wenn ich eine Zielgruppe betrachte. Mich für mein Gegenüber wirklich zu interessieren und dessen Bedürfnisse und Interessen zu kennen, halte ich für viel wichtiger – das ist bei mir im Falle LGBTQ+ so. Ich lebe in einer gleichgeschlechtlichen Ehe und habe viele dieser Themen in meinem Leben durchlaufen. Ich fühle mich also der LGBTQ+-Community sehr nahe.
Aber zur Ursprungsfrage zurück: Ja, es gibt speziellen Beratungsbedarf, bei dem gleich noch nicht gleich ist. Kinderwunschbehandlung bei lesbischen Paaren – die bei Erfolg folgende Nachversicherung in der privaten Krankenversicherung hat hier aufgrund der Stiefkindadoption Hürden. Weiterhin das Thema Transition: Nachdem eine Transition erfolgt ist, bleibt einem der Zugang zu den allermeisten privaten Absicherungen versperrt – aufgrund der Hormoneinnahme und psychologischen Gespräche vorab. Hier braucht es Aufklärung vor der Transition, solange sich der Markt nicht mit passenden Produkten bewegt.
Seite 1 „Mein Fokus ist und bleibt die Beratung meiner Kunden“
Seite 2 In der Beratung von Frauen heißt es, es braucht keine anderen oder speziellen Produkte. Wie ist es bei queeren Personen?
Seite 3 Nun ist Adviris schon dein zweites großes Projekt nach SaFiVe. Und auch sonst bist du in vielen Medien und auf Social Media aktiv. Wo liegt dein Fokus?
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