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Zurich Versicherung AG

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Zurich meldet anstehende personelle Veränderungen

Ab September 2022 leitet Arndt Stange als Head of Legal Expenses die Rechtsschutz-Sparte der Zurich Gruppe Deutschland. Im November 2022 wird Frank Edelmeier dort neuer Head of Motor.

Arndt Stange leitet ab dem 01.09.2022 als Head of Legal Expenses die Rechtsschutz-Sparte der Zurich Gruppe Deutschland. Er berichtet an Dr. Claudia Max, Chief Underwriting Officer der Zurich Gruppe Deutschland. Neben seiner Tätigkeit als Head of Legal Expenses fungiert Stange gleichzeitig als Hauptgeschäftsführer der Zurich Rechtschutz-Schadenservice GmbH und soll hier zusammen mit dem Geschäftsführer für den Bereich Schaden eine neue Produkt- und Serviceoffensive verantworten. In dieser Funktion berichtet er an Horst Nussbaumer, COO der Zurich Gruppe Deutschland.

Der gelernte Jurist Stange war nach seinem Staatsexamen in verschiedenen Stationen des Rechtsschutz-Geschäfts bei der Alte Leipziger Versicherungs-AG tätig. Zuletzt war er Mitglied des Vorstands bei der DEURAG Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG. Aktuell hat Arndt Stange die Position als Chief Legal Officer bei der Händlerbund Management AG inne.

Neuer Head of Motor ab November 2022

Des Weiteren wird Frank Edelmeier mit Wirkung zum 01.11.2022 neuer Head of Motor der Zurich Gruppe Deutschland. Auch er berichtet an Dr. Claudia Max. Er folgt auf Christian Misch, der künftig die Rolle des Experten für Produkt- und Portfoliomanagement Motor der Zurich Gruppe Deutschland übernehmen wird.

Edelmeier verfügt über jahrzehntelange Markterfahrungen in der deutschen Kfz-Versicherungswirtschaft. Der Wirtschaftsmathematiker und Aktuar (DAV) war zuletzt für den Bereich Mobilität bei der Gothaer Versicherung verantwortlich. Zuvor war er zwölf Jahre bei der deutschen AXA tätig und leitete dort das Geschäftsfeld Kraftfahrt. Er begann seine Karriere 1995 beim Gerling-Konzern, schon damals mit Schwerpunkt Kfz. (ad)

Bild: © Zurich

 

Zurich schafft Position des Chief Automation Officers

Thomas Schlüßel tritt Anfang September bei der Zurich Gruppe Deutschland seinen Dienst als neuer Chief Automation Officer (CAO) an. Im Fokus seines Aufgabenbereichs steht die Weiterentwicklung der Prozessautomatisierung mithilfe von Robotics.

Als erstes Versicherungsunternehmen in Deutschland schafft die Zurich Gruppe Deutschland eine Stelle als Chief Automation Officer (CAO). Zum 01.09.2022 tritt Thomas Schlüßel seinen Dienst in dieser Funktion an. Im Fokus seines Aufgabenbereichs steht die Weiterentwicklung der Prozessautomatisierung mithilfe von Robotics. Er berichtet an Horst Nussbaumer, Chief Claims und Operating Officer, der Zurich Gruppe Deutschland.

Schlüßel kommt von der AXA, wo er seit 2007 in unterschiedlichen Positionen mit Fokus auf Robotics und Process Automation tätig war – seit 2016 als Abteilungsleiter in der Betriebsorganisation Ressort Operations. Seit fünf Jahren ist er außerdem verantwortlich für die konzernweite Automatisierung von Geschäftsprozessen durch Robotics, Camunda sowie Makrolösungen. 

Bei Zurich soll Schlüßel als CAO die Erhebung von Dunkelverarbeitungsquoten und das Redesign von Prozessen verantworten, um diese aus Kundenperspektive effektiv zu gestalten. Er soll insbesondere mit den Einheiten innerhalb des Ressorts Operations zusammenarbeiten und bereichsübergreifend mit der IT agieren. (ad)

Bild: © Zurich

 

Zurich beruft neuen Chief Risk Officer

Anfang Oktober wird Marcus Bonn neuer Leiter des Risikomanagements bei der Zurich Gruppe Deutschland und folgt in dieser Position auf Denny Tesch, der das Unternehmen Ende März verlassen hat. Derzeit ist Bonn für die ERGO tätig.

<p>Vorbehaltlich der BaFin-Freigabe wird Marcus Bonn zum 01.10.2022 neuer Chief Risk Officer der Zurich Gruppe Deutschland. Er folgt in dieser Position auf Denny Tesch, der das Unternehmen zum 31.03.2022 verlassen hat. </p><p>Bonn wird Mitglied des Executive Committee der Zurich Gruppe Deutschland und berichtet dann an den Vorstandsvorsitzenden der Zurich Gruppe Deutschland, Dr. Carsten Schildknecht, sowie an Katja Pluto, Head of Risk EMEA. Bonn wird bei der Zurich Gruppe Deutschland für das Risikomanagement des Sach- und Lebensversicherungsgeschäftes verantwortlich sein und den Vorstand sowie die operativen Geschäftseinheiten in allen risikorelevanten Fragen beraten.</p><p>Bonn hat Mathematik und Informatik an der Universität Köln studiert. Darüber hinaus schloss er eine berufsbegleitende Ausbildung zum Aktuar (DAV) an der Deutschen Aktuar-Akademie ab. Nach beruflichen Stationen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers und der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) trat er im Jahr 2012 in die ERGO Versicherungsgruppe ein. Hier hatte er verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Controlling und Risk Management im In- und Ausland inne. Derzeit ist Bonn als Leiter des Risikomanagements für die Themen Sachversicherung & International/Risikoreporting & -Strategie sowie als stellvertretender Chief Risk Officer der ERGO tätig. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Zurich</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/98E35A2D-4F2B-40D9-95F0-A7E57C6ED415"></div>

 

Personelle Veränderungen bei der Zurich

Zum 01.05.2022 wird Dr. Claudia Max Chief Underwriting Officer der Zurich Gruppe Deutschland und folgt im Vorstand der Zürich Beteiligungs-AG auf Dr. Christoph Lüer. Zum 01.06.2022 wird Jens Fratzke-Krafft neuer Bereichsleiter Broker der Zurich Gruppe Deutschland.

Dr. Claudia Max wird zum 01.05.2022 Chief Underwriting Officer der Zurich Gruppe Deutschland. Im Vorstand der Zürich Beteiligungs-AG folgt sie damit auf Dr. Christoph Lüer, der das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlässt.

Max studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim, sowie an der Chinese University of Hong Kong, China. An der London School of Economics and Political Science erwarb Sie einen Master in Recht und Rechnungswesen und promovierte berufsbegleitend an der Technischen Universität Darmstadt. Nach Abschluss ihres Studiums war sie von 2010 bis 2019 zuletzt Associate Partner bei McKinsey & Company. In dieser Funktion war Dr. Claudia Max Mitglied des Leadership-Teams der europäischen Versicherungs- und Asset Management Sparte von McKinsey und verantwortete unter anderem Projekte zur Entwicklung von Strategien für das Geschäftsfeld Property & Casualty (P&C) sowie Underwriting- und Produktentwicklungsstrategien. Im August 2019 wechselte Max als Leiterin der Vertriebssteuerung zur Zurich Gruppe Deutschland. Damit war sie für alle übergreifenden vertriebssteuernden Aktivitäten für den Exklusiv-, Makler- und Partnervertrieb verantwortlich und übernahm die Programmleitung in Produktentwicklungs- und Underwriting-Projekten. 

Neuer Bereichsleiter Broker ab Juni

Des Weiteren gibt die Zurich Gruppe Deutschland bekannt, dass Jens Fratzke-Krafft zum 01.06.2022 Bereichsleiter Broker wird. Er kommt von der AXA, wo er verschiedene leitende Funktionen im Vertrieb innehatte. Derzeit verantwortet er dort den Maklervertrieb Komposit in der Region Mitte. Fratzke-Krafft soll an Jan Roß, Bereichsvorstand für den Maklervertrieb der Zurich Gruppe Deutschland, berichten. (ad)

Bild: © Zurich

 

Zurich baut Schutz für KMU aus und startet Roadshow

Kleine und mittelständische Unternehmen haben bei Zurich nun eine größere Auswahl zur Firmenabsicherung: eine Verbundene Gebäudeversicherung, eine Maschinen- und eine Elektronikversicherung. Um Makler für die neuen KMU-Produkte zu begeistern, findet im Mai eine Info-Tour statt.

Zurich erweitert sein FirmenSchutz-Produktportfolio für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) um eine Verbundene Gebäudeversicherung, eine Maschinenversicherung und eine Elektronikversicherung. Neben der Ergänzung der Sparten wurden Anfang April 2022 auch die bisherigen Deckungskonzepte erweitert und bei allen Kunden kostenlos angepasst. Um das Thema Elementarschutz nach dem schweren Hochwasser im vergangenen Jahr auch bei Gewerbekunden noch breiter zu verankern, kann in der Verbundenen Gebäudeversicherung auch die ZÜRS-3-Zone des Zonierungssystems für Überschwemmungsrisiko abgesichert werden. 

KMU-Roadshow für Vertriebspartner

Um auch die Vertriebspartner für die neuen KMU-Produkte zu begeistern, startet Zurich ab dem 16.05.2022 mit der KMU-Roadshow eine große Info-Tour durch Deutschland. Die Themenvielfalt reicht von der Neukundenakquise über den Abschluss bis hin zur Schadenprävention und aktuellen Trendthemen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit. Nach dem Start in Köln reist das Team weiter nach Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main, München und Stuttgart.

Neben einem klassischen Messeformat mit Vorträgen und Messeständen wird bei der KMU-Roadshow großer Wert auf den Dialog gelegt. „Gemeinsam mit zehn relevanten Partnern aus der Versicherungsbranche wollen wir mit unseren Vertriebspartnern ins Gespräch kommen. Nach jedem Vortrag haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, das Thema mit den Top-Experten aus der Branche in einem Workshop zu vertiefen“, sagt Jan Roß, Bereichsvorstand Maklervertrieb bei Zurich. Zur Roadshow-Anmeldung geht es hier. (ad)

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Pflege: Zurich und IDEAL bauen Kooperation aus

Der Zurich Exklusivvertrieb hat ab Januar 2022 auch das Pflegetagegeld der IDEAL im Angebot. Damit wird die Kooperation zwischen Zurich und IDEAL, die bereits seit 2006 besteht, erweitert.

Ab dem 01.01.2022 vertreibt der Zurich Exklusivvertrieb nicht nur wie bisher die IDEAL PflegeRente, sondern auch das Pflegetagegeld der IDEAL. Damit wird die seit 2006 bestehende Kooperation zwischen der Zurich Gruppe Deutschland und der IDEAL Versicherungsgruppe erweitert.

Der Pflegetagegeld-Tarif ist nach Art der Krankenversicherung konzipiert und ergänzt die Absicherung des Pflegerisikos. Mit individuell und flexibel wählbaren Leistungen bietet die IDEAL nun eine Option mit günstigeren Beiträgen, die die finanziellen Folgen der Pflegebedürftigkeit abfedert. 

„Pflege ist unbestritten eines der größten biometrischen und finanziellen Risiken einer zunehmend alternden Gesellschaft in Deutschland. Mit dem Ausbau der Kooperation bieten wir unseren Kunden zusätzliche Möglichkeiten, dieses Risiko individuell abzusichern“, unterstreicht Jawed Barna, Mitglied des Vorstands der Zurich Gruppe Deutschland, die Bedeutung der Zusammenarbeit. Und Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der IDEAL Versicherungsgruppe, resümiert: „Mit der Erweiterung des Produktportfolios steht Zurich die gesamte Pflegewelt unseres Hauses zur Verfügung. Ich bin überzeugt, dass die IDEAL Pflegewelt in ihrer Flexibilität zwischen den Sparten und mit ihren vielfältigen Optionen einen weiteren Meilenstein in der Pflegevorsorge setzen wird.“ (ad)

Bild: © BillionPhotos.com – stock.adobe.com

 

ePA: Alles rund um die elektronische Patientenakte

Jonas Piela hat sich in einer vierteiligen Miniserie seines Podcasts mit der elektronischen Patientenakte (ePA) auseinandergesetzt. In diesem darauf basierenden Gastbeitrag gibt der Digital-Experte einen Überblick darüber, was die ePA kann und bietet einen Vergleich verschiedener White-Label-Lösungen.

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist eine Art der digitalen Dokumentenverwaltung. Dort können wichtige Unterlagen von Patienten eingereicht und Freigaben, zum Beispiel an Ärzte, erteilt werden. Seit Anfang 2021 gibt es die staatliche Verpflichtung für alle gesetzlichen Versicherer, eine entsprechende App für die Versicherten anzubieten. Für die privaten Versicherer existiert bislang noch keine derartige Verpflichtung, doch sehe ich auch für sie hier mehr Nutzen als Risiko. Die aktuelle, bundesweite Initiative sorgt schon einmal für die Aufmerksamkeit, die das Thema verdient.

In einem ersten Schritt muss die erforderliche digitale Infrastruktur von den privaten Versicherern aufgebaut werden. Immerhin muss einerseits die tadellose Funktionalität der Backend-Systeme der Versicherer gewährleistet werden, andererseits ist auch das Design und die User-Experience der App von außerordentlicher Wichtigkeit. Doch dazu später mehr.

Auch die Frage nach der Gesundheitskarte soll kurz erwähnt werden. Bei der Überlegung, die Plastikkarte durch eine virtuelle Karte zu ersetzen, sind ein paar Vor- und Nachteile zu berücksichtigen. Das digitale Einlesen über das Smartphone erscheint auf den ersten Blick elegant, entpuppt sich beim Praxisversuch aber als fehleranfällig. Die Plastikkarte sollte zumindest als Option bestehen bleiben.

Entwicklung der App: make or buy?

IT-Anwendungen stellen heute nicht mehr nur Kostenreduzierer, sondern signifikante Werttreiber für einen Versicherer dar. Sie bilden zunehmend das Kerngeschäft eines Versicherers. Dementsprechend sollte ihnen die Aufmerksamkeit zuteil werden, die sie verdienen. Die entsprechenden Unternehmensstrukturen und Kompetenzen vorausgesetzt, ergibt es Sinn, die App für die ePA selbst zu entwickeln. Das Problem: So, wie die IT-Organisation vieler Privatversicherer aufgestellt ist, ist das nicht zu stemmen. Die Gründe hierfür liegen unter anderem in dem unzureichenden Skill-Set der Organisation und ihrer allgemeinen Prozessabläufe. Die Herausforderung Kernversicherungssysteme und Backend-Systeme zu entwickeln, ist eine völlig andere, als intuitiv zu bedienende, schicke Apps für den Kunden.

Es stehen nun grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Beschaffung einer ePA-App zur Verfügung: Entweder wird sie komplett intern entwickelt, extern eingekauft oder man kauft sich lediglich die Programmierleistung ein, ohne die Kontrolle über die Entwicklung vollständig abgeben zu müssen. Option Nummer drei scheint mir persönlich die beste Lösung zu sein. Sie bietet eine Reihe von Vorteilen: Die App kann schnell online gehen, kontinuierlich in kleinen, inkrementellen Schritten weiterentwickelt werden und es findet eine schnellere Wertrealisierung des Investments statt. Klassische von Versicherungsunternehmen durchgeführte Projekte, seien sie auch noch so cross-funktional und agil aufgebaut, brauchen zu lange, sind zu teuer und schlicht nicht für die Entwicklung einer solchen Software optimiert.

Regulatoren und: eine oder mehrere Apps?

Zunächst ein technischer Aspekt: Anwendungen, die auf die Telematik-Infrastruktur zugreifen, müssen von der gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) freigegeben und zertifiziert werden. Die standardmäßige Integration der Freigabe in den Prozess der Softwareentwicklung kostet etwas Geld – ich halte sie aber für nötig.

Zur Frage nach der Anzahl der Apps: Hier ist die Sachlage komplizierter. Als Versicherer mit mehreren Sparten, wie Kranken-, Lebens- und Sachversicherung kann es Sinn ergeben, eine App für jeden dieser Bereiche anzubieten. Innerhalb eines Versicherungsbereichs ist hingegen keine weitere Unterteilung nötig. Zum einen, da multiple Apps für den Benutzer kompliziert in der Handhabung sind. Sie müssen alle einzeln installiert und aufgerufen werden, damit der Benutzer Zugriff auf den gewünschten Service erhält. Darüber hinaus müssen alle Apps einzeln vom Versicherer beworben werden, da der Kunde sie sonst gegebenenfalls nicht findet. Auch die Verwaltung auf dem Smartphone ist aufwendig. Der Nutzer muss sich auf allen Apps separat anmelden und Einstellungen vornehmen. Wenn die Apps von verschiedenen Entwicklerteams programmiert wurden, können sich Design und Navigation voneinander unterscheiden. Auch diese Unterschiede können für Verwirrung beim Kunden sorgen. Außerdem kann das Problem auftreten, später dazu gekaufte Software nicht mehr in bestehende Systeme integrieren zu können.

Im Zweifel haben die Apps unterschiedliche Entwicklungsstände, weil sie von unterschiedlichen Teams entwickelt werden. Das heißt Look und Feel sind unterschiedlich. Das ist gruselig für jeden Nutzer.

Eine Studie: Welche White-Label-App ist besser?

Im Rahmen eines vergangenen Projekts haben wir die zwei großen Anbieter von White-Label-Apps miteinander verglichen (Link zum Download der Studie).

IBM auf der einen und RISE zusammen mit BITMARCK auf der anderen Seite. Die Produktqualität des Versicherers haben wir hierbei ausgeblendet und uns ausschließlich auf die technische Umsetzung der App fokussiert.

Kauft das Aktensystem einfach von der Stange ein, [...] aber das ist nichts, wo man sich in erster Linie signifikant vom Wettbewerb differenzieren kann. Bei den Apps sieht das anders aus.

Bei der RISE-BITMARCK sind wir oft auf Fehlermeldungen gestoßen, ohne zu wissen, wie diese zu beheben sind. Auch was die Navigation der Apps betrifft, nimmt die IBM-App den Nutzer besser an die Hand. Die RISE-BITMARCK verlangt nach einer aufwendigen Video-Identifizierung, bei der in einem Video-Call der Personalausweis vorgezeigt wird. Auch technische Probleme beim Login machten uns hier zu schaffen. Die schwarz-weißen E-Mails von RISE-BITMARCK, die für die Geräte-Freischaltung benötigt werden, tun ihr Übriges und wirken wie aus der Zeit gefallen. Das bestärkt den Gesamteindruck, dass IBM nicht nur bei funktionalen Fragen, sondern auch bei Designentscheidungen einen besseren Job macht.

Technische Unzulänglichkeiten sowie Grafik- und Navigationsmakel gehen klar auf die Kappe der Entwickler. Fairerweise sei aber gesagt, dass ein paar der Komplikationen, auf die wir während unseres Tests gestoßen sind, auf die Vorgaben der gematik zurückzuführen sind. Die weiteren Unterschiede zwischen IBM und RISE-BITMARCK liegen mutmaßlich in der unterschiedlichen Schwerpunktsetzung bei der Entwicklung der Apps, dem Budget und der Unternehmensorganisation. Meine These lautet daher: Die Diskrepanz, die – Stand heute – zwischen den beiden Apps liegt, wird auch in fünf Jahren noch nicht verschwunden sein.

Die Podcast-Ausgaben zur elektronischen Patientenakte sind in Form einer 4-teiligen Miniserie im Digital Insurance Podcast erschienen. Hier geht es zu den einzelnen Folgen:

Teil 1: Was ist eine ePA und wie funktioniert das?

Teil 2: Wie sollte ich als Versicherer heute Apps entwickeln?

Teil 3: Wie viele Apps braucht ein Versicherer und wie viele ein Kunde?

Teil 4: Vergleich der White-Label-Apps der großen Anbieter

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.

Bild: © HNFOTO – stock.adobe.com

 

Process Mining und die Visualisierung von Prozessen

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Max Bergengruen und Christian Brüseke von Celonis darüber, wie Process Mining funktioniert und was an diesem Ansatz so innovativ ist.

Max Bergengruen hat an der TU München Finance and Information Management studiert und arbeitet seit knapp einem Jahr als Senior Manager Customer Value bei Celonis. Christian Brüseke kann auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und ist seit gut zweieinhalb Jahren als Sales Director Financial and Public Services bei Celonis tätig.

Celonis ist ein Softwarehersteller für Cloud-Lösungen und Process-Mining-Produkte. Seit Gründung im Jahr 2011 hat es Celonis in diesem Bereich mit einem Wert von 10 Milliarden Euro und einer Milliarde Marktkapitalisierung innerhalb kurzer Zeit zum Marktführer geschafft.

Wie funktioniert Process Mining?

Beim Process Mining werden die Prozesse eines Unternehmens per Software visualisiert. Somit können ineffiziente Abläufe und Fehler schnell erkannt und behoben werden. Diese Prozesse können von einfachen Warensendungen bis zur industriellen Fertigung eines Produkts reichen. Christian Brüseke erklärt, dass mithilfe des Process Mining Antworten auf Fragen gegeben werden können, wie: Warum dauert die Lieferung einer Ware so lange oder wieso wird das Fehlen eines Teils bei dem Fertigungsprozess nicht rechtzeitig angezeigt? Process Mining „röntgt“ sozusagen alle Abläufe mit den zur Verfügung stehenden Daten und hilft somit Prozesse transparenter zu machen und effizienter zu gestalten.

Auf die Frage Jonas Pielas’, wie die Darstellung solcher Prozessen denn vor dem Process Mining Ansatz typischerweise in Unternehmen stattgefunden habe, antwortet Christian Brüseke: „Ein Unternehmen engagiert ein Beratungshaus, die schicken dann zwei, drei, vier, fünf Mitarbeiter und die laufen mit Fragebögen durch das ganze Haus durch.“

Demgegenüber steht die datengetriebene Vorgehensweise von Celonis, die nicht nur umfassender, sondern in ihrer Darstellung auch übersichtlicher ausfällt. Unternehmensprozesse lassen sich leicht über eine Web-App aufrufen. Den dazugehörigen Process Explorer, mit dessen Hilfe sich die einzelnen Prozesse sortieren und betrachten lassen, hat Celonis selbst konzipiert.

Celonis hat sich über die Jahre vom reinen Analyse-Tool weiterentwickelt. Aufgrund der Vielzahl an Daten, die in Echtzeit zur Verfügung stehen, kann man nun auch in den Prozess eingreifen, erklärt Max Bergengruen. Als Beispiel nennt er Benachrichtigungen, die bei der Erkennung von Problemen an die Unternehmen gesendet werden können.

Der Integrationsprozess

Grundsätzlich erfolge die Implementierung der Software bei einem Kunden in drei Schritten, so Max Bergengruen: „Das Erste ist die Anbindung, dann die Erkenntnisgenerierung und dann ist es das Umsetzen von Maßnahmen.“

Auch nach dem letzten Schritt wird der Kunde nicht alleine gelassen. Gerade für den Customer Value Manager Max Bergengruen steht die Kundenzufriedenheit nach Abschluss der formalen Integration weiterhin an oberster Stelle. Die Begleitung beginnt bei der ersten technischen Integration und endet erst bei dem tatsächlich generierten Mehrwert für das Unternehmen. Mittelfristiges Ziel ist es aber, den Kunden selbstständig die Skalierung der Plattform vornehmen zu lassen und Prozessverbesserungen ohne externe Hilfe erreichen zu können. Aufgrund der vielen Umsetzungen kann Celonis auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. So sagt Max Bergengruen: „Wir haben für die meisten Standardsysteme schon Standard-Konnektoren.“

Der Integrationsprozess hängt dennoch von vielen unternehmensinternen Faktoren ab, wie der Anzahl der Systeme oder der Dynamik des Konzerns. Im besten Falle, erläutert Christian Brüseke, dauert es nur einen Monat, in der Regel eher drei bis vier Monate, bis die vollständige Implementierung abgeschlossen ist.

Fazit

Der innovative Process Mining Ansatz wird durch den raschen Aufstieg Celonis’ bestätigt. War man früher auf externe Beratungsunternehmen angewiesen, die subjektive Umfragen in der Firma durchführen und umständliche Auswertungen anfertigen, gibt es mit dem Process Explorer eine leicht verständliche und zugängliche Technik, Flaschenhälse und andere Schwachpunkte in den Unternehmensstrukturen ausfindig zu machen.

Hier geht es direkt zur Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.

 

DKM-Talk: Nachhaltigkeit braucht Willenskraft

„A race we must win.“ - Begleitet von diesem Motto sprachen am Mittwoch in der DKM-Speaker‘s Corner der Segelsportler Boris Herrmann, der Vorstand der Zurich-Gruppe Deutschland Jawed Barna und Moderatorin Birgit Gräfin von Bentzel über das Megathema Nachhaltigkeit und dessen Bedeutung für Versicherer.

Am Mittwochabend füllte sich die Speaker‘s Corner zum wiederholten Male, denn auf der Bühne nahmen der beliebte Segelsport-Profi Boris Herrmann gemeinsam mit Zurich-Vorstand Jawed Barna Platz. Unter dem Motto „A race we must win“ sprachen die beiden über das Megathema Nachhaltigkeit und was man bei der Wende hin zu mehr Nachhaltigkeit vom Extremsport lernen kann. Außerdem wurde auch die Rolle der Versicherer bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft munter diskutiert.

Nachhaltigkeit ist kein Selbstläufer

Gefragt nach den Erfahrungen während der alle vier Jahre stattfindenden Vendée Globe – der härtesten Einhandregatta der Welt – sprach Boris Herrmann insbesondere über die quälende Einsamkeit auf hoher See, mit der sich der Segelsport-Profi bei dem über 80-tägigen Wettkampf konfrontiert sah. Zusammen mit der langjährigen Vorbereitung, was Segeltechnik und Materialbelastbarkeit angeht, lernte er so Bewältigungsstrategien, die ihm den Umgang mit der bedrohlichen Situation auf den Weltmeeren erleichterten. Als wichtigste Erfolgsfaktoren für sein Abschneiden bei der diesjährigen Vendée Globe nannte Herrmann seinen langen Atem, seine absolute Beharrlichkeit und seine unerschütterliche Willenskraft. Diese Faktoren seien auch für eine erfolgreichen Umstellung der Gesellschaft auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung entscheidend. Denn das Megathema, das gerade auch in der Versicherungsindustrie unter Begriffen wie wertorientiertes Investment sowie ESG- oder SDG-Kriterien in aller Munde ist, läuft sicherlich nicht von selbst an. Vielmehr benötige es die Willenskraft aller Beteiligten, den Pfad zur Umstellung auf eine nachhaltige Entwicklung zu beschreiten.

Extremsport als Übermittler von Forschungsdaten

In diesem Zusammenhang berichtete Herrmann davon, wie er durch seinen Extremsport auf hoher See sogar zur Schließung von Forschungslücken bei der Debatte um den Klimawandel beitragen kann. Die Ozeane gelten als große CO2-Senken, wodurch sie den CO2-Anstieg in der Atmosphäre entscheidend dämpfen können. Nur weiß die Forschung aufgrund eines lückenhaften, globalen Stationsnetzes kaum etwas über den CO2-Gehalt des Meerwassers, sodass auch Rückschlüsse auf eine Sättigung der Aufnahme kaum herzustellen sind. Zusammen mit deutschen Forschungsinstituten entwickelte Herrmann einen Instrumentensatz auf seiner Segeljacht, die nun kontinuierlich den CO2-Gehalt des befahrenen Meerwassers in Echtzeit an die Forscher übermittelt. Allein seine Tour auf der Vendée Globe stellte so ein Drittel des insgesamt zur Verfügung stehenden Datensatzes zur Verfügung.

Nachhaltigkeits-Testimonial bei Zurich

Gefragt nach der Kooperation zwischen dem Versicherer Zurich und dem Extremsportler Boris Herrmann, erklärte Zurich-Vorstand Barna, dass der Segelsportler mit seiner Willenskraft und seiner Authentizität die ideale Persönlichkeit bei der Kommunikation hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit ist. Auf Initiative der Belegschaft hin, gingen die Zurich und der Extremsportler daher in diesem Jahr eine Kooperation ein, in der Boris Herrmann als Botschafter des Versicherers für eine nachhaltige Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft auftritt. Zusammen mit dem Vorstand wurde ein Netzwerk ins Leben gerufen, um zu diesem Megathema sowohl kreative Ideen zu vereinigen als auch die erforderliche Aufmerksamkeit unter den Stakeholdern des Versicherers zu wecken. Die Partnerschaft, so erläuterte Barna, basiere auf einem engen Vertrauensverhältnis und ist auf lange Jahre hin angelegt. Auf die Formulierung von Zielen oder Maßnahmen wurde hingegen verzichtet, denn das Thema Nachhaltigkeit laufe dann wieder Gefahr, nur zu einem temporären Projekt degradiert zu werden, so Barna weiter.

Die Rolle des Versicherers bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft

Auf die Frage, welche Rolle die Versicherer bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft einnehmen, sieht Barna die Konzerne an ganz zentraler Stelle. Schließlich zählt der Vergleich und die Bepreisung von Risiken zur Kernkompetenz eines Versicherers. Die gesellschaftlichen Risiken des Klimawandels zu identifizieren und ihre angemessene Darstellung in den Bilanzen ist daher die künftige Hauptaufgabe eines jeden Versicherers, resümiert der Vorstand von Zurich Deutschland weiter. Zudem können Versicherer als Berater, vor allem aber auch als Investoren wirkungsvolle Stellhebel in Bewegung setzen, damit die Mammutaufgabe Umstellung auf eine nachhaltige Zukunft angestoßen und verstetigt werden kann. Gleichzeitig appellierte der Vorstand an die politischen Entscheider, einen vernünftigen Ordnungsrahmen zu entwickeln, der auf Anreizen basiert und Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen mitnimmt. Verbote seien an dieser Stelle kontraproduktiv und schädigten die Umstellung auf einen nachhaltigen Entwicklungspfad. Abschließend wiesen beide Gesprächspartner noch auf den, ihrer Ansicht nach wichtigsten Aspekt beim Thema Nachhaltigkeit hin: Warum überhaupt sind es die nötigen Anstrengungen eigentlich wert? Ihre einhellige Antwort: wegen der Kinder und der nachfolgender Generationen. Damit auch sie eine Zukunft auf Erden haben können. In diesem Sinne: Die Umstellung zur Nachhaltigkeit: „A race we must win.“ (as)

Bild: v. l. n. r. Zurich Vorstand Jawed Barna, Moderatorin Birgit Gräfin von Bentzel und Segel-Extremsportler Boris Herrmann

 

„Industrieversicherungsmarkt muss neue Balance finden“

Die Zurich setzt im harten Markt der Industrieversicherung auf Kommunikation mit Maklern und Kunden. Für mehr Effizienz, besseren Service und gezielte Prävention weitet der Versicherer die Maßnahmen in der Digitalisierung und im Risk Engineering aus. Zudem rückt auch der Mittelstand in den Fokus.

Interview mit Petra Riga-Müller, Vorstandsmitglied für den Industriekundenbereich der Zurich Gruppe Deutschland
Frau Riga-Müller, wir müssen mit dem oft zitierten harten Markt in der Industrieversicherung beginnen, den Makler und Kunden zuletzt ausgiebig beklagt haben. Wie sieht die Entwicklung aus Ihrer Sicht aus?

Tatsächlich ist es so, dass dieses Segment seit Jahren unter Ertragsschwäche leidet. In den letzten zehn Jahren haben wir fallende Preise und gleichzeitig Erweiterungen im Deckungsschutz gesehen. Insgesamt ist das Prämien­niveau aber nicht auskömmlich, um die anfallende Schadenlast zu decken. Daher gehen wir dort, wo erforderlich, in den Dialog mit unseren Kunden und Maklern zwecks Anpassung der Konditionen auf Einzelfallbasis, das können auch Preiserhöhungen sein. Wir betrachten dabei aber stets jeden Kunden individuell und streben eine partnerschaftliche Lösung für beide Seiten an.

Neben einigen Faktoren wie zum Beispiel steigenden Schäden aus Naturkatastrophen, die aktuelle Schaden­inflation in D&O und Cyber und anziehende Rückversicherungskosten hat die Corona-Pandemie den Marktzyklus beschleunigt. Zudem steigt der Druck auf das versicherungstechnische Ergebnis weiterhin durch die tiefen Zinsen am Finanzmarkt an.

Schlussendlich muss der Industrieversicherungsmarkt insgesamt eine neue Balance finden, die unseren Kunden ausreichenden Versicherungsschutz bietet und den Versicherern nachhaltige Profitabilität ermöglicht, damit wir langfristig ein leistungsstarker und verläss­licher Partner sein können. Auf dem Weg zu dieser Balance sind die Kommunikation und Zusammen­arbeit auf Augenhöhe zwischen Kunde, Makler und Versicherer wichtiger denn je.

Am meisten scheinen sich die Kunden neben den harten Fakten wie Preisen über die knappe und oft kurzfristige Kommunikation vonseiten der Versicherer geärgert zu haben. Geht das besser?

Sicherlich ist an der ein oder anderen Stelle nicht immer alles zu voller Zufriedenheit abgelaufen, aber wir legen großen Wert auf eine transparente, offene und konstruktive Kommunikation. Wir betreuen jeden Kunden individuell und stehen auch in schwierigen Zeiten mit Kontinuität an der Seite unserer Kunden und Partner. Für diese Herangehensweise haben wir in der letzten Erneuerungsphase positives Feedback erhalten und werten dies als Ansporn, um uns stetig zu verbessern. Gerade in der aktuellen Marktphase ist Kommunikation wichtiger denn je, um frühzeitig nachhaltige Lösungen zu finden. Dabei kommen auch innovative Konzepte oder alternative Deckungsstrukturen infrage, beispielsweise in Form einer erhöhten Eigentragung oder der Einbindung einer Captive.

Ein zentrales Thema für die Industriekunden ist auch die Digitalisierung der Versicherer. Sie wünschen sich hier schnellere Fortschritte. Funktioniert ein hoher Digitalisierungsgrad in dem Segment überhaupt?

Technologie spielt auch in der Industrieversicherung eine immer wichtigere Rolle, aber die Industrieversicherer müssen die Vorzüge der Digitalisierung noch besser für sich nutzen. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die große verfügbare Datenmenge, die wir für unser Geschäft und unsere Kunden noch besser einsetzen können. Für uns bedeutet das, dass wir daran arbeiten, Effizienzen durch neue Tools sowie Data & Analytics zu heben.

Wo steht hier die Zurich?

Wir investieren derzeit stark in unsere Mitarbeitenden, in IT und Systeme, um unseren Kunden ein noch breiteres Produkt- und Serviceangebot ermöglichen zu können. Gerade im Bereich internatio­naler Programme steigt die Komplexität der Risikolandschaft weiter an. Im Lichte dessen ist es für unsere Kunden von enormer Bedeutung, mit Unterstützung von neuen Technologien ihre Versicherungslösungen möglichst einfach, effizient und zu jeder Zeit steuern zu können.

Neben unseren bestehenden Tools wie der Kundenplattform MyZurich, die wir kontinuierlich weiterentwickeln und um zusätzliche Funktionalitäten ergänzen, haben wir kürzlich unser neues Zurich Global Program Support (GPS) Tool gestartet. Hiermit haben unsere Kunden und Makler ihre internationalen Programme sowie die Performance stets im Blick und haben mit unseren Tools 24/7 Zugriff auf alle wichtigen Dokumente und Daten ihrer Versicherungsprogramme.

Außerdem bieten wir unseren Kunden mit API-Schnittstellen direkten Anschluss an ihre Daten und werten diese intelligent und automatisiert aus, um vorhandene Erfahrungen bestmöglich für Effizienzgewinne und zur Risikoverbesserung zu nutzen. Über MyZurich kann man dazu auch auf individuelle Analysen, Benchmarking und Risikoverbesserungsmaßnahmen zugreifen und mit dem Zurich Risk Engineering kommunizieren.

Die Aufgabe der Versicherer ändert sich. Im Industriebereich bieten Versicherer neue Angebote an, um Schäden gar nicht erst entstehen zu lassen. Ändert sich das Risikomanagement?

Risk Engineering hat bei Zurich schon immer einen sehr hohen Stellenwert. Zukünftig wollen wir unsere Kunden noch gezielter bei Risikopräventionsfragen unterstützen. Dafür haben wir zum Jahresbeginn 2021 einen neuen Geschäftsbereich geschaffen. Die Zurich Resilience Solutions ist eine eigenständige Gesellschaft und bietet ab sofort zusätzliche Dienstleistungen zur Risikoprävention an, die traditionelle Versicherungsprodukte ergänzen. Das Angebot kombiniert Risikoberatungsdienste mit neuesten Technologien und Werkzeugen. Als Teil der globalen Zurich Einheit greifen wir auf die weltweite Expertise von mehr als 750 Risiko-Ingenieuren zurück. Die Risiken, die wir hier betrachten können, sind vielfältig, genau wie unsere Kunden auch.

Ganz besonders beschäftigen unsere Kunden aktuell die Themen rund um Klima-, Cyber- oder auch Supply-Chain-Risiken. Speziell für diese drei Risikobereiche können wir auf ein sehr großes Fachwissen und Serviceangebot zurückgreifen, in Deutschland wie auch global durch unser Netzwerk. Gemeinsam mit unserer langjährigen Marktkenntnis und dem Verständnis für die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden bietet dieses neue Produktangebot wichtige Unterstützung neben dem eigentlichen Versicherungsprodukt.

Teilweise haben Sie es schon angesprochen: Versicherer müssen sich auf sogenannte Emerging Risks vorbereiten. Welche Themen stehen da im Fokus?

Wir sehen diese Risiken kommen und haben sie genau im Blick, gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel. Wir verstärken unsere Mannschaft in diesem Bereich und erweitern unser Serviceangebot, zum Beispiel mit den Climate Change Resilience Services im Rahmen unserer zuvor genannten Gesellschaft Zurich Resilience Solutions. Zurich Klimarisikoexperten analysieren Klimadaten und daraus resultierende Risiken in verschiedenen Erwärmungsszenarien auf globaler Ebene sowie für Einzelstandorte unserer Kunden und unterstützen sie dabei, ihre Widerstands­fähigkeit nachhaltig zu verbessern.

Dieser Service geht weit über den Risikotransfer versicherbarer Risiken hinaus und wir bieten unseren Kunden eine maßgeschneiderte Beratung an. So unterstützen wir sie beispielsweise bei der Auswahl eines Grundstücks für den Bau von Produktionsstätten, Risikoprävention bei bestehenden Anlagen, Identifizierung exponierter Produktionsstätten oder durch eine Analyse ihrer Wertschöpfungskette.

Die auch schon genannten Cyberrisiken sind heute schon ziemlich real. Welche Entwicklungen sehen Sie hier?

Auch wir nehmen einen starken Anstieg bei den Cyberrisiken wahr – und das über alle Kundensegmente hinweg. Während früher vorrangig die Großindustrie betroffen war, sind aktuell auch kleine und mittelgroße Unternehmen Opfer von Cyberbedrohungen. Wir sehen damit einhergehend einen Anstieg in Anzahl und Volumen der Schadenmeldungen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Cyberdeckungen in diesem Jahr stark gestiegen und wir erwarten kein Abflachen dieses Trends. Wir haben daher unser bestehendes Produkt und unseren Online-Antrag für die kleineren Kunden verbessert und ein neues Produkt speziell für mittelständische und große Unternehmen auf den Markt gebracht. Das reichern wir mit Cyberservices an, um unsere Kunden auch bei der Prävention zu unterstützen.

Sie bauen also die Angebote für den Mittelstand aus. Welche Strategie steckt hier dahinter?

Ein wichtiger Pfeiler unserer Strategie ist der Ausbau des Mid-Market-Geschäfts, um Zurich auch im Mittelstand als einen der führenden Versicherer zu etablieren. Im internationalen Großkundengeschäft sind wir eine feste Größe, nun wollen wir uns auch im Mid-Market- Segment stärker positionieren. Unser Ziel ist es, die Angebote, die Prozesse und die Kommunikation noch besser auf die Bedürfnisse unserer mittelständischen Kunden zuzuschneiden. Die wichtigsten Erfolgsfak­toren sind dabei aus meiner Sicht, schnell, effizient und lösungsorientiert die Makler und Kunden zu unterstützen. Damit sind wir überzeugt, auch im Mittelstands­bereich ganz vorne mitzuspielen.

Mit welchen weiteren Angeboten?

Wir decken bereits alle Sparten mit einer hohen Expertise ab. Insofern steht für uns derzeit insbesondere im Vordergrund, die bestehenden Angebote zu verbessern und noch genauer auf unsere mittelständischen Kunden zuzuschneiden. Aber es gibt tatsächliche Bereiche, in denen wir ein neues, auf den Mittelstand zugeschnittenes Angebot anbieten werden. Beispielsweise eine neue Online-Strecke für D&O und eine effiziente, kostengünstige internationale Versicherungslösung, mit der auch unserer mittelständischen Kunden noch besser von der einzigartigen Expertise der Zurich im internationalen Programmgeschäft profitieren können.

Ist damit auch eine neue Strategie in der Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern verbunden?

Auch in der Marktansprache wollen wir uns gezielt auf den Mittelstand ausrichten und schneller und effizienter unterstützen. Insgesamt müssen die Prozesse mit uns einfacher und schneller werden. Dabei ist es wichtig, dass unsere Underwriter lokal vertreten sind, weshalb wir gezielt in die Verstärkung unserer regionalen Teams investieren. Auch wenn die Technologie einiges erleichtert, kann das die Kontakte vor Ort nicht ersetzen. Dank der umfassenden Expertise der Zurich in Bereichen wie Risk Engineering, Nachhaltigkeit oder Emerging Risks können wir unseren Partnern hier einen spürbaren Mehrwert bieten.

Zur Person

Petra Riga-Müller ist seit August 2019 Head of Commercial Insurance der Zurich Deutschland. Bei der Zurich ist die Betriebswirtin bereits seit 1999. Sie hatte verschiedene leitende Führungsaufgaben sowohl in Deutschland als auch in der Schweizer Zentrale des Ver­sicherers in den Bereichen Underwriting, Internationales Programmgeschäft und Customer & Distribution Management Zurich inne.

Im Jahr 2020 wurde Riga-Müller mit dem Preis „Women to Watch“ ausgezeichnet. Dieser Preis rückt weltweit das Engagement und die Leistung weiblicher Führungskräfte aus den Bereichen Industrieversicherung, Risiko Management, Consulting und Recht in den Mittelpunkt. Er ehrt Preisträgerinnen für ihre außergewöhnlichen Leistungen und hervorragende Arbeit auf diesen Gebieten.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © Budimir Jevtic – stock.adobe.com: Porträtfoto: © Zurich

 
Interview mit
Petra Riga-Müller