AssCompact suche
Home

0955

Assekuranz bAV allgemein

die Bayerische digitalisiert bAV mit Xempus

Das Münchner InsurTech Xempus und die Versicherungsgruppe die Bayerische erweitern ihre Zusammenarbeit in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Die Bayerische setzt nun auch in der Bestandsverwaltung auf die Funktionalitäten der Xempus-Plattform.

<p>Die Versicherungsgruppe die Bayerische setzt bereits seit einigen Jahren auf den XEMPUS advisor für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerberatung in der bAV. Nun ist auch die Bestandsverwaltung über die Xempus-Plattform möglich. Ab sofort können Vermittler somit nicht nur die bAV-Tarife der Bayerischen digital beraten, sondern auch die Verträge und Kundendaten online verwalten. Auf der Xempus-Plattform sind Vertragsdaten für Vermittler und deren Arbeitgeberkunden direkt sichtbar. Geschäftsvorfälle lassen sich vollständig digital verwalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, alle Verträge per E-Signatur online und rechtskonform zu unterschreiben und zu übermitteln.</p><p>„Die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung wird immer weiter steigen, denn gerade junge Menschen setzen keine großen Hoffnungen mehr in die gesetzliche Rente. Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels ist es für Unternehmen im Sinne einer starken Arbeitgebermarke deshalb unerlässlich, überzeugende bAV-Angebote zu machen. Die Leistungsfähigkeit von Xempus erleichtert die Arbeit von Vermittlern und Arbeitgebern deshalb enorm,“ erklärt Ute Thoma, Leiterin des Geschäftsfeldes Unternehmensvorsorgewelt bei der Bayerischen. Der Versicherer will Prozesse so ressourcenschonend wie möglich gestalten. Die vollständige Digitalisierung der bAV mit Xempus sei daher ein logischer nächster Schritt, so Thoma weiter.</p><p>„Mit unserer Xempus-Plattform möchten wir betriebliche Vorsorge einfach, transparent und so effizient wie möglich machen. Wir freuen uns sehr, dass die Bayerische über uns jetzt vollständig die digitale bAV anbietet“, unterstreicht Malte Dummel, COO & CFO bei Xempus. „Die Versicherungsgruppe setzt bereits seit einigen Jahren auf den XEMPUS advisor für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerberatung. Mit der Bestandsverwaltung wird die bAV nun komplett digital.“ (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © everythingpossible – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/C2CCA44C-2219-4D7E-B8BD-2DA9F781BCC1"></div>

 

Interesse an betrieblicher Altersversorgung steigt

61% der Beschäftigten befürchten aktuell Einbußen bei ihrer Altersversorgung – nicht zuletzt aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine. Das hat die jährliche Deloitte-Studie zur bAV ergeben. Wichtiges weiteres Ergebnis der Befragung: Das Interesse an betrieblicher Altersversorgung nimmt zu.

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer halten ihre Altersvorsorge aufgrund der Entwicklungen um den Ukraine-Krieg für wichtiger als zuvor. Das zeigt die sechste Ausgabe der Deloitte-Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) aus Arbeitnehmersicht. Aufgrund von akuten Krisen rückt die langfristige Vorsorge somit anscheinend nicht in den Hintergrund.

61% befürchten Einbußen

Der Einfluss des Ukraine-Krieges wirkt sich sogar negativer auf die Stimmung der Befragten aus als die Pandemie der vergangenen Jahre. 61% befürchten Einbußen bei ihrer Altersversorgung. Bei der Befragung des Vorjahres waren es 39%.

Interesse an bAV wächst

Ein wichtiges Ergebnis der Deloitte-Befragung: Das Interesse an betrieblicher Altersversorgung steigt. Viele haben sich innerhalb des letzten Jahres mit dem Thema beschäftigt, nämlich 42%. Im Vorjahr konnten nur 29% dies von sich behaupten. Auch interessant: Die bAV hat laut Umfrage andere zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der eigenen Rente als häufigste zusätzliche Sparmaßnahme verdrängt, darunter das Sparbuch, Immobilien und die Riesterrente. Während sie in den Vorjahren noch zurückging, erreicht die bAV nun einen neuen Höchststand von 50%.

Viel Potenzial ungenutzt

Andererseits bleibt Deloitte zufolge aber auch noch Luft nach oben. Denn die andere Hälfte der Befragten erhält weiterhin keine Unterstützung ihres Arbeitgebers. Somit bleibe auch viel Potenzial ungenutzt. Dabei kann solch ein Benefit ausschlaggebend bei der Wahl des neuen Arbeitgebers sein, wie Peter Devlin, Partner und Leiter des Fachbereichs Benefits & Compensation bei Deloitte, weiß: „Der Stellenwert der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr – aber auch im Langzeittrend – substanziell zugenommen. Mehr als die Hälfte unserer Befragten nannten sie als wichtiges Kriterium für einen Jobwechsel. Unternehmen können auf diese Entwicklung reagieren und in Zeiten des Fachkräftemangels mit ihrem bAV-Angebot punkten.“

Welchen Einfluss hat das Betriebsrentenstärkungsgesetz?

47% der Befragten in der Studie gaben an, eigene Beiträge aus ihrem Bruttoeinkommen in eine bAV einzuzahlen. 2019 betrug dieser Wert lediglich 22%. Somit zahlen nun mehr als doppelt so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie vor drei Jahren ein. Die selbst finanzierte betriebliche Altersversorgung (Entgeltumwandlung) nimmt also zu. Dazu beigetragen haben könnte Deloitte nach auch das 2019 in Kraft getretene Betriebsrentenstärkungsgesetz. Die Studie zeige, „dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit betrieblicher Altersversorgung, auch finanziert durch Entgeltumwandlung, wächst“, so Dr. Klaus Friedrich, Director bei Deloitte und Mitglied der Deloitte Pension Experts.

Ein Zusammenhang der Zunahme mit den verbesserten Rahmenbedingungen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes sei naheliegend, so Deloitte. Denn auch belegt werden kann: Der Zuschuss des Arbeitgebers wirkt seit Jahren motivierend auf Mitarbeitende. Die Bezuschussung war laut Studie sogar für 42% das ausschlaggebende Argument, an der Entgeltumwandlung teilzunehmen.

„Die diesjährige Bestätigung des Aufwärtstrends in der Entgeltumwandlung spricht sehr für den Erfolg des Betriebsrentenstärkungsgesetzes. Eine bemerkenswerte Entwicklung in der Kürze der Zeit und gleichzeitig ein Zeichen in den bAV-Markt: Attraktive Angebote werden auch genutzt“, so Jens Denfeld, Senior Manager im Bereich Human Capital und Mitglied der Deloitte Pension Experts.

Problemfelder im Rahmen der bAV

Allerdings nehmen besonders viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus unterdurchschnittlichen Einkommensklassen, und zwar 70%, nicht an der Entgeltumwandlung teil. Insgesamt sind es rund die Hälfte.

Weiterhin gibt es auch noch andere Problemfelder, z. B., dass bei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kein Angebot ihres Arbeitgebers zur Entgeltumwandlung ankommt. Manchmal liegt es daran, dass es gar keines gibt oder auch, dass das vorhandene Angebot nicht ausreichend kommuniziert wird.

Wissen zu gesetzlichen Versorgungsleistungen reicht oft nicht

Darüber hinaus kennen viele ihre künftigen Leistungen aus dem Rentenbescheid nicht. Dies trifft etwa auf 28% der unter 30-Jährigen zu. Bei den über 50-Jährigen herrscht bei gut einem Drittel eine genaue Vorstellung von ihrer gesetzlichen Rente. Somit gibt es also auch bezüglich der gesetzlichen Versorgungsleistungen einiges an Unwissenheit.

Fast drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rente für ihr Alterseinkommen nicht ausreichen werden. Mit 60% derjenigen, die angeben, sie hätten eine Vorstellung von der Leistung, liegt der Anteil dort noch darunter. Von denjenigen wiederum, die angeben, kein Wissen über die Leistung aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu haben, vermuten 88%, im Ruhestand nicht ausreichend versorgt zu sein.

Über die Studie

Die Deloitte-Studie zur betrieblichen Altersvorsorge aus Arbeitnehmersicht wurde im Sommer 2022 durchgeführt. Bei der repräsentativen Umfrage werden die Kenntnisse, Erwartungen und Wünsche von 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erhoben. Seit 2017 wird die Studie jährlich durchgeführt. (lg)

Bild: © Pixel-Shot – stock.adobe.com

 

Wie sehr vertraut Deutschland auf Säulen der Alterssicherung?

Die Zuversicht in die gesetzliche Rentenversicherung steigt laut DIA-Deutschland-Trend Vorsorge in Deutschland wieder. Das Vertrauen in die gesetzliche Rente liegt aktuell sogar über den Werten zur betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Was hatte Einfluss auf dieses Umfrageergebnis?

Laut dem DIA-Deutschland-Trend Vorsorge ist das Vertrauen der Deutschen in die gesetzliche Rente wieder gewachsen. Auf der Skala, auf der „10“ der beste Wert ist, erhält die gesetzliche Rentenversicherung durchschnittlich eine 5,2 von den Befragten. Betriebliche und private Altersvorsorge werden beide mit 4,5 bewertet und liegen somit hinter der Zuversicht, die die Befragten in die gesetzliche Rente haben. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) fragt einmal jährlich das Vertrauen und die Erwartungen zu den drei Säulen der Alterssicherung ab.

Vertrauen deutlich gestiegen

Bei der diesjährigen Umfrage fällt dem DIA zufolge besonders auf, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die gesetzliche Rentenversicherung gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen ist. Denn bei der letzten Umfrage erreichte die gesetzliche Rente durchschnittlich einen Wert von 3,7. Im Gegensatz dazu gibt es bei der Betriebsrente und der privaten Vorsorge kaum Veränderungen.

Woher kommt das erstarkte Vertrauen?

Die Rentenerhöhungen in den Jahren 2022 und 2023 fielen vergleichsweise hoch aus und dürften dem DIA gemäß ihren Beitrag zu der Einstellung der Befragten geleistet haben. Auch Lohn- und Gehaltszuwächse, die sich zeitlich verzögert ebenfalls auf die Renten auswirken, dürften kurzfristig weiter für überdurchschnittliche Rentenanpassungen sorgen, heißt es vom DIA.

Staatlich organisierte Altersvorsorge als Anker

„In Zeiten, da Inflation und Rezessionsbefürchtungen zu viel Unsicherheit unter den Bürgern führen, erweist sich das System der staatlich organisierten Altersvorsorge offenkundig als eine Art Anker in den Planungen fürs Alter“, so DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.

Über die Befragung

An der Online-Befragung nahmen 1.015 erwerbsfähige Personen aus Deutschland im Alter zwischen 18 und 64 Jahren teil. Das DIA hat die repräsentative Befragung im Dezember 2022 von INSA Consulere durchführen lassen. (lg)

Bild: © Wolfilser – stock.adobe.com

 

Authent-Gruppe legt Bilanz für 2022 vor

Die Authent-Gruppe hat 2022 ein Umsatzplus von rund 21% gemacht – das beste Ergebnis seit Beginn der Firmengeschichte. Das Unternehmen berät zu Konzepten der betrieblichen Altersvorsorge. Aus der Zusammenarbeit mit Honorarfinanz werden weitere Impulse erwartet.

Die Authent-Gruppe aus Nürnberg hat ihre Geschäftsergebnisse für das Jahr 2022 veröffentlicht. Das letzte Jahr lieferte demnach das mit Abstand beste Ergebnis der 24-jährigen Firmengeschichte. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein Umsatzplus von rund 21%.

bAV-Beratung in allen Bereichen

Der Schwerpunkt der Authent-Gruppe liegt auf betrieblichen Versorgungssystemen und der Einrichtung von pauschaldotierten Unterstützungskassen. Das Unternehmen erbringt Leistungen in vielfältigen Bereichen der betrieblichen Altersversorgung: Unterstützungskassenverwaltung, Rechts-, Steuer- und auch betriebswirtschaftliche Beratung. Bis Ende 2022 hat das Unternehmen nun eigenen Angaben zufolge die Marke von insgesamt 2.000 bislang eingerichteten und unter Verwaltung genommenen Versorgungswerken überstiegen.

Authent-Gruppe und Honorarfinanz kooperieren

Seit Kurzem ist die Authent-Gruppe auch eine strategische Partnerschaft mit der Honorarfinanz AG eingegangen (AssCompact berichtete). Von dieser Zusammenarbeit versprechen sich laut Authent-Gruppe beide Beratungshäuser erhebliche Wettbewerbsvorteile.

Blick auf 2023

Über bereits volle Auftragsbücher für das erste Quartal 2023 freut sich Gründer und Chef der Authent-Gruppe Manfred Baier: „Der Vorlauf für das erste Quartal 2023 liegt bereits jetzt knapp 40% über dem des Vergleichszeitraumes im Vorjahr.“ (lg)

Bild: © chinnarach – stock.adobe.com

 

Honorarfinanz steigt ins bAV-Geschäft ein

Die Honorarfinanz AG erweitert ihren Geschäftsbereich auf die betriebliche Altersvorsorge. Bei der administrativen Umsetzung wird das Unternehmen von der Authent-Gruppe unterstützt. Die Leitung des neuen Geschäftsbereiches übernehmen Oliver Racke und Friedhelm Meier.

Die Honorarfinanz AG ist eigentlich auf Honorar-Anlageberatung spezialisiert. Nun erweitert das Karlsruher Unternehmen seinen Geschäftsbereich auf die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Dazu wird eine versicherungs- und provisionsfreie Umsetzung im Rahmen der pauschaldotierten Unterstützungskasse (pdUK) mittels kosteneffizienter ETF-Weltportfolios angeboten. Die Leitung des neuen Geschäftsbereiches übernehmen die Honorarfinanz-Partner Oliver Racke und Friedhelm Meier.

Pauschaldotierte Unterstützungskasse als Innenfinanzierungsinstrument

Bei der pdUK verbleiben die bAV-Beiträge zum Liquiditätsaufbau im Unternehmen, wodurch sie als Innenfinanzierungsinstrument genutzt werden kann. Diese Liquidität kann das jeweilige Unternehmen dann im Anlagevermögen investieren. Unternehmen können die Aufwendungen für Beratung, Einrichtung und Verwaltung ihrer Unterstützungskassen voll von der Steuer absetzen.

Schneller Vermögen für Altersversorgung

Für die Mitarbeitenden bleiben laut Honorarfinanz weniger Kosten, da Vertriebskosten wie Provisionen, Ausgabeaufschläge, TER-Gebühren (Total Expense Ratio) und interne Kickback-Zahlungen entfallen. Auch die Produktkosten werden reduziert. Das Vermögen für die Altersversorgung könne somit schneller anwachsen. Möglich seien etwa auch hohe Arbeitgeberzuschüsse bis zu 50% bis hin zu rein arbeitgeberfinanzierten Versorgungszusagen. Abgesichert sind die Leistungsansprüche der Mitarbeitenden aus der pdUK durch den Pensionssicherungsverein.

Honorarfinanz und Authent-Gruppe

Bei der administrativen Umsetzung arbeitet Honorarfinanz mit der Authent-Gruppe aus Nürnberg zusammen. Ihr Fokus liegt auf der Unterstützungskassenverwaltung sowie Rechts-, Steuer- und auch betriebswirtschaftlicher Beratung. Sie kümmert sich um die Belange von rund 2.000 Unternehmen deutschlandweit. Der Gründer des Unternehmens, Manfred Baier, ist außerdem Vorstandsvorsitzender im „Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskasse“. (lg)

Bild: © magele-picture – stock.adobe.com

 

Makler: 2021 am meisten Neugeschäft in der bAV

Die Ergebnisse zum Produktsegment bAV der WTW-Studie „Lebensversicherung 2021“ zeigen, dass Makler und Mehrfachagenten 2021 am meisten Neugeschäft in der bAV schrieben. Gegenüber 2020 ist dies eine Steigerung. Die bAV wird somit zum zweitwichtigsten Produktsegment im Neuzugang.

Am meisten Neugeschäft schrieben Makler und Mehrfachagenten im Jahr 2021 in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Das besagt die WTW-Studie „Lebensversicherung 2021“ zum Produktsegment bAV. Der Anteil der Makler und Mehrfachagenten daran betrug in Deutschland demnach 44%. Es folgen die Einfirmenvermittler mit 35% und die Banken mit 9%. Der Direktvertrieb spiele mit 1% keine Rolle. Insgesamt beläuft sich das Neugeschäft in der bAV auf 1,3 Mrd. Euro Jahresprämienäquivalent (APE).

Steigerung gegenüber 2020, weniger als 2019

Dies sei laut Henning Maaß, Director Insurance Management Consulting bei WTW in Deutschland, zwar eine Steigerung gegenüber 2020, aber dennoch weniger als 2019. „Jedoch war 2019 wegen des ein Jahr zuvor eingeführten Betriebsrentenstärkungsgesetzes auch ein Boom-Jahr für die bAV“ , so Maaß.

 

Makler: 2021 am meisten Neugeschäft in der bAV

 

Zweitwichtigstes Produktsegment im Neuzugang

Die bAV ist der Studie zufolge für Makler und Mehrfachagenten sowie für Einfirmenvermittler das wichtigste Produktsegment im Neuzugang nach der privaten Altersvorsorge (pAV). Der Anteil der bAV bei den Maklern und Mehrfachagenten beträgt nach eingelöstem laufenden Beitrag für ein Jahr 36%. Der Anteil der pAV liegt bei 42%. Der bAV-Anteil bei Einfirmenvermittlern beträgt 27%, der pAV-Anteil 57%.

Segment mit höchster Marktkonzentration

Das Segment mit der höchsten Marktkonzentration ist WTW zufolge ebenfalls die bAV. Die fünf führenden Lebensversicherer vereinen dort einen Anteil von 55%, die Top 10 mehr als zwei Drittel.

Zehn größte Anbieter mit 86% des bAV-Neugeschäfts

„Im bAV-Vertrieb über Makler und Mehrfachagenten ist es sogar weitaus konzentrierter“, sagt Maaß. Dort vereinen die fünf größten bAV-Anbieter 71%, die zehn größten Anbieter 86% des bAV-Neugeschäfts auf sich. Maaß weiter: „Jene, die in diese Gruppe vorstoßen möchten, brauchen neue Ansätze. Denn die bisherigen brachten bislang nur wenig Änderung.“ (lg)

Bild: © Vadym – stock.adobe.com; Grafik: © WTW

 

bAV beliebteste Sparmaßnahme neben Rentenversicherung

Einer Studie von Deloitte zufolge sorgt der Ukraine-Krieg für verstärktes Interesse an der betrieblichen Altersversorgung. 2.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte wurden befragt und die bAV wurde am häufigsten als zusätzliche Sparmaßnahme genannt.

Im Sommer 2022 führte Deloitte im Rahmen der sechsten Ausgabe seiner Studie zur betrieblichen Altersversorgung aus Arbeitnehmersicht eine repräsentative Umfrage unter 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten durch. Seit 2017 findet die Untersuchung jährlich statt.

Der rote Faden bei der Umfrage war die Sorge um die Einflüsse des Ukraine-Kriegs. 61% befürchten dadurch Einbußen bei ihrer Altersversorgung. Der Ukraine-Krieg wurde somit merklich negativer bewertet als die Covid-19-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren. Damals fürchteten „nur“ 39% Verluste bei ihrer Altersversorgung. Dass akute Krisen die langfristige Vorsorge in den Hintergrund rücken ließen, werde jedoch von der Deloitte-Studie widerlegt, denn viele Arbeitnehmer halten ihre Altersvorsorge in Zeiten des Krieges für wichtiger als zuvor.

bAV die beliebteste zusätzliche Sparmaßnahme

42% der Befragten setzten sich in den letzten zwölf Monaten mit dem Thema bAV auseinander, heißt es von Deloitte. 2021 waren es nur 29%. Und: Die bAV wird mittlerweile als häufigste zusätzliche Sparmaßnahme neben der gesetzlichen Rentenversicherung genannt – und zwar mit Abstand (47%). In den vergangenen drei Jahren hat sie sich gegen das Sparbuch, Immobilien und die Riester-Rente durchgesetzt. War die bAV zuvor zurückgegangen, erreicht sie 2022 einen neuen Höchststand mit 50%.

Die andere Hälfte der befragten Arbeitnehmer erhalte jedoch weiterhin keine Unterstützung ihres Arbeitgebers – so bleibe Deloitte zufolge auch viel Potenzial ungenutzt. Die bAV gewinnt aber auch bei der Wahl des Arbeitgebers an Relevanz. Mehr als die Hälfte der Befragten (54%) nannten sie als wichtiges Kriterium für einen Jobwechsel, so Peter Devlin, Partner und Leiter des Fachbereichs Benefits & Compensation bei Deloitte. In der Studie selbst ist zu lesen, dass 45% der Befragten angaben, dass ihre Arbeitgeber eine bAV gar nicht erst anböten.

Mehr Arbeitnehmer nutzen Entgeltumwandlung

2019 trat das Betriebsrentenstärkungsgesetz in Kraft. Möglicherweise damit zusammenhängend stieg in den letzten drei Jahren die Nutzung der selbstfinanzierten betrieblichen Altersversorgung (Entgeltumwandlung) bei den Arbeitnehmern. 47% der Befragten gaben in der Studie an, Geld aus ihrem Bruttoeinkommen in eine bAV einzuzahlen – mehr als doppelt so viele wie 2019 (22%). Aber auch hier: Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer nehmen nicht an der Entgeltumwandlung teil, insbesondere die aus unterdurchschnittlichen Einkommensklassen. Dort seien es laut Deloitte sogar 70%.

 

bAV beliebteste Sparmaßnahme neben Rentenversicherung

 

Ein Zusammenhang der Zunahme mit den verbesserten Rahmenbedingungen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes sei naheliegend. Die Studienserie zur bAV belege zudem, dass der Zuschuss des Arbeitgebers seit Jahren einen hohen Motivationsfaktor für Mitarbeitende darstelle. Für die Teilnahme an der Entgeltumwandlung sei für 42% der Befragten die Bezuschussung das ausschlaggebende Argument.

Kenntnisstand der Arbeitnehmer zur bAV abgefragt

Das „altbekannte Problemfeld“, wie es Deloitte formuliert, bestehe jedoch immer noch: Viele Arbeitnehmer kennen kein Angebot ihres Arbeitgebers zur Entgeltumwandlung – sei es, weil es keines gibt oder weil ein vorhandenes Angebot nicht hinreichend kommuniziert werde. Nur ein gutes Drittel (36%) der Befragten fühle sich ausreichend und verlässlich informiert.

Weiterhin herrsche viel Unwissenheit bezüglich der gesetzlichen Versorgungsleistungen. 28% der befragten Arbeitnehmer unter 30 Jahren kennen ihre künftigen Leistungen aus dem Rentenbescheid gar nicht und nur ein gutes Drittel der Befragten über 50 Jahre hat eine genaue Vorstellung von seiner gesetzlichen Rente. Laut Deloitte sei dies viel zu wenig. Einig sind sich aber drei Viertel der Befragten darin, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rente kein ausreichendes Alterseinkommen sichern würden. Interessant hierbei: Nur 60% der Befragten, also ein geringerer Anteil hätten nach eigenen Angaben überhaupt eine Vorstellung von der Leistung. Umgekehrt mutmaßten diejenigen, die angaben, kein Wissen über die Leistung aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu haben, zu 88%, im Ruhestand nicht ausreichend versorgt zu sein.

Luft nach oben

Als Fazit zur bAV-Studie 2022 sagt Deloitte, dass die Bedeutung der bAV in der Wahrnehmung der Befragten deutlich gestiegen sei, was sich in der steigenden Zahl an Arbeitnehmern, die an der Entgeltumwandlung teilnehmen, zeigt. Neben der Einführung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes scheinen auch die Krisen der letzten Jahre zu einem Nachdenken über das Alterseinkommen beizutragen. Der Anteil der Arbeitgeber, die bAV-Angebote bereitstellen, sollte substanziell und nachhaltig gesteigert werden, so Deloitte. Weiterhin müsse die Informationslage bei den Arbeitnehmern verbessert werden. (mki)

Grafik: Deloitte bAV-Studie 2022

Bild: © magele-picture – stock.adobe.com

 

Zahlen zur zukünftigen Altersstruktur in Deutschland

Wie alt kann Deutschland noch werden? Das Statistische Bundesamt hat nun Berechnungen angestellt, die zeigen, wie sich das Alter der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten entwickeln könnte. So werden 2035 rund 20 Millionen ab 67-Jährige in Deutschland leben.

Die 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt verschiedene Szenarien der Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahrzehnten auf. Ein Fazit vorweg: Der Pflegebedarf in Deutschland wird „massiv zunehmen“, so Destatis.

Bis Mitte der 2030er vier Millionen mehr im Rentenalter

 

Zahlen zur zukünftigen Altersstruktur in Deutschland

 

2035 werden in Deutschland vier Millionen mehr ab 67-Jährige leben. Die Zahl der Menschen im Rentenalter, also ab 67 Jahren, würde damit auf mindestens 20 Millionen klettern. Bei den ab 80-Jährigen sieht es etwas anders aus: Diese Zahl wird der Destatis-Berechnung nach noch bis Mitte der 2030er-Jahre relativ stabil bleiben. Sie soll zwischen 5,8 und 6,7 Millionen liegen. Danach wird Destatis zufolge die Zahl der Hochaltrigen und damit voraussichtlich auch der Pflegebedarf in Deutschland stark ansteigen.

„Müssen mit diesem Alterungsprozess und den Herausforderungen umgehen“

„Ab Mitte der 2030er-Jahre rücken die Babyboomer-Jahrgänge in die Altersgruppe der ab 80-Jährigen auf. In den 2050er und 2060er-Jahren werden dann zwischen sieben und zehn Millionen hochaltrige Menschen in Deutschland leben“, erklärt Dr. Karsten Lummer, Leiter der Abteilung „Bevölkerung“, und schätzt die Lage weiter so ein: „Diese Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur sind im Wesentlichen schon im heutigen Altersaufbau angelegt. Wir müssen mit diesem Alterungsprozess und den damit verbundenen Herausforderungen für die Gesellschaft umgehen.“

Alter in West und Ost entwickelt sich unterschiedlich

Besonders betroffen vom Alterungsprozess werden der Berechnung gemäß die westdeutschen Flächenländer und die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sein: Die Zahl der 67-Jährigen und Älteren in den westdeutschen Flächenländern wird sich demnach bis zum Jahr 2040 um voraussichtlich 28% bis 35% erhöhen. Anschließend findet eine Stabilisierung statt. Bis 2070 wird die Zahl der Seniorinnen und Senioren in den Stadtstaaten fast kontinuierlich in die Höhe klettern. 2040 sei sie voraussichtlich um 15% bis 24% und 2070 um 57% bis 65% höher als im Jahr 2021. In den ostdeutschen Flächenländern gibt es bereits jetzt eine deutlich ältere Bevölkerung. Die Zahl der 67-Jährigen und Älteren werde daher bis Ende der 2030er-Jahre nur noch um 10% bis 17% steigen. Im Anschluss werde dieser Wert wieder auf das Niveau des Jahres 2021 fallen.

Wie viele Menschen im Erwerbsalter?

Wie viele Menschen bleiben dann noch, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen? Laut Destatis wird die Zahl der Menschen im Erwerbsalter von 20 bis 66 Jahren in den kommenden Jahren abnehmen. Zurzeit gebe es in Deutschland 51,4 Millionen Menschen, die zu dieser Altersgruppe gehören. Auch im Falle hoher Nettozuwanderung würde es bis Mitte der 2030er-Jahre zu einer leichten Abnahme um 1,6 Millionen Personen kommen, so die Berechnung. Geht man von niedriger Nettozuwanderung aus, könnte die Zahl um 4,8 Millionen Personen sinken.

2070 schwankt Bevölkerung zwischen 75 und 90 Millionen

Das Bundesamt hat sich zudem die Bevölkerungszahl insgesamt angeschaut. Diese weise im Unterschied zur Bevölkerung im Alter ab 67 Jahren eine größere Spannbreite möglicher Entwicklungen auf. Bei moderater Entwicklung von Geburtenhäufigkeit und Lebenserwartung sowie einer moderaten Nettozuwanderung von durchschnittlich 290.000 Personen pro Jahr würde die Bevölkerung demnach bis 2031 auf 85 Millionen Menschen wachsen und danach bis 2070 auf 83 Millionen zurückgehen. Bei niedriger Nettozuwanderung von 180.000 Personen pro Jahr würde die Zahl auf 75 Millionen Menschen im Jahr 2070 fallen. Und bei einem dauerhaft hohen Wanderungssaldo von durchschnittlich 400.000 gäbe es einen Anstieg auf rund 90 Millionen. (lg)

Weitere Informationen gibt es hier.

Bild: © siraanamwong – stock.adobe.com; Grafik: © Destatis

 

Risiko Inflation: So beurteilen Versicherer die Lage in der bAV

Die Inflationsentwicklung schränkt in vielen Haushalten die Sparbereitschaft ein. Wie wirkt sich das auf das bAV-Neugeschäft aus? Steigen Zahlungsstopps oder vorzeitige Kündigungen an? Und was passiert bei Zahlungsschwierigkeiten? AssCompact hat sich unter Versicherern über die Situation in der bAV erkundigt und eine Markteinschätzung eingeholt.

Die Altersversorgung ist angesichts der Alterung in Deutschland ein gesellschaftsrelevantes Thema. Die unterschiedlichen Formen der Versorgung sichern das Langlebigkeitsrisiko ab und schützen vor Altersarmut. Doch die Altersversorgung bekommt Druck. Der Grund: Die dynamische Inflationsentwicklung. Erst im Oktober wurde mit einer Teuerungsrate von 10,4% der höchste Wert seit über 70 Jahren registriert – ein Zeitraum, der hierzulande fast einem kompletten Menschenleben entspricht. Deutlich höhere Preise für Energie und Lebensmittel knabbern aber an der Kaufkraft der Privathaushalte, die finanziellen Spielräume engen sich mit Blick auf die Sparvorgänge ein. Bleibt den Menschen in dieser Phase überhaupt genug Geld für die Altersversorgung übrig? Und können Versicherte ihre Beiträge beispielsweise in der bAV noch leisten?

Stimmung in der Bevölkerung auf Tiefststand

Zumindest die Stimmung beim Thema „Altersversorgung“ unter den Versicherten scheint sich abgekühlt zu haben. Der Deutsche Altersversorgung-Index (DIVAX-AV), der vom Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) halbjährlich erhoben wird, ist bereits zum vierten Mal in Folge gefallen. Der Index holt ein Stimmungsbild der Bevölkerung zur Absicherung im Alter ein. Seine Werte können zwischen 100 und −-100 liegen. Der neue Tiefstand vom Oktober 2022 liegt nun bei −5,4. Und die DCS Deutsche Clearing-Stelle (DCS) – einem Dienstleister für die Verwaltung von Produkten rund um die betriebliche Altersversorgung (bAV) in Unternehmen – berichtet, dass die Zahl der Beitragsfreistellungen und Anträge in der bAV auf vorzeitige Auflösung im Jahr 2022 bisher um rund das Doppelte gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist. Und auch die Aussichten seien laut DCS wenig rosig: Denn die Tendenz im vierten Quartal zeige deutlich in Richtung weiter rückläufiger Einzahlungen in die bAV.

AssCompact holt sich Markteinschätzung ein

Streichen die Arbeitnehmer angesichts der Inflation also ihre bAV-Einzahlungen tatsächlich zusammen? Wie ist das Verhältnis zwischen Beitragsfreistellungen und vorzeitigen Kündigungen? Und was bieten bAV-Anbieter ihren Versicherten an, um finanzielle Engpässe abfedern zu können? AssCompact hat sich ein Stimmungsbild in der Branche eingeholt und dafür die Maklerfavoriten in der Sparte bAV aus der diesjährigen Studie „AssCompact AWARD – betriebliche Altersversorgung 2022“ um eine Einschätzung gebeten.

bAV gilt als vergleichsweise krisenfest

Hinsichtlich des Stimmungsbildes verspüren die Versicherer mittlerweile durchaus, dass viele Menschen in Deutschland angesichts der Lage verunsichert sind, sich Sorgen über künftige Belastungen machen und hinsichtlich ihrer finanziellen Entscheidungen zunehmend zurückhaltend sind. In diesem Punkt stimmt die oben genannte Studie mit der Einschätzung seitens der Versicherer überein. Mit Blick auf konkrete Zahlen sieht die Lage bei den befragten Versicherern indes positiv aus. Unisono sprechen die Anbieter von einem weiterhin guten bis sogar sehr guten Altersversorgungsgeschäft. „Bei der Stückzahl an Neuabschlüssen verzeichnen wir bis heute einen Zuwachs von rund 55% im Vergleich zum Vorjahr“, heißt es etwa in der Antwort an AssCompact vom VOLKSWOHL BUND. Auch bei Alte Leipziger liegen die Neuzugänge in der Direktversicherung über dem Vorjahresniveau. Ähnlich äußern sich Allianz, Nürnberger und Canada Life.

Als Grund für diese weiterhin positive Entwicklung wird von den Versicherern übereinstimmend der Wandel hin zu einem Arbeitnehmermarkt genannt. Eine bAV biete Arbeitgebern in Zeiten des Fachkräftemangels nämlich ein bedeutendes Instrument zur Mitarbeitergewinnung. Außerdem sei die bAV laut den befragten Anbietern ein vergleichsweise krisenfestes Produkt. Schließlich profitieren Versicherte durch staatliche Fördermöglichkeiten und Zusatzbeiträge seitens des Arbeitgebers.

Zahlungsstopps stagnieren auf Vorjahresniveau

Und wie ist die Lage hinsichtlich Zahlungsstopps und vorzeitiger Kündigungen? Grundsätzlich sei eine Kündigung eines bAV-Vertrages nur unter ganz besonderen Umständen möglich, erklärt etwa die Nürnberger. So müsse einer Kündigung zum Beispiel immer auch der Arbeitgeber zustimmen. Insgesamt würden in der bAV daher deutlich mehr Verträge beitragsfrei gestellt als vorzeitig aufgelöst, berichtet Matthias Sattler, Vertriebsleiter der Alte Leipziger Lebensversicherung. Bei Canada Life wiederum sind in der Regel nur etwa 7% der Zahlungsstopps durch eine vorzeitige Auflösung verursacht – und dieses Verhältnis bleibe auch in der aktuellen Situation unverändert. Und auch bei den Zahlungsstopps berichten die Anbieter von keinen außergewöhnlichen Vorgängen. „Was die Zahlungsstopps […] angeht, so haben wir in den letzten Monaten keine außergewöhnlichen Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Wir haben bis Ende Oktober deutlich weniger Stundungen als im Vorjahreszeitraum registriert und liegen auch insgesamt bei weniger Zahlungsstopps als im Vorjahreszeitraum“, erläutert Sattler weiter. Zusammenfassend scheinen die Zahlungsstopps zumindest bei den befragten Gesellschaften also nicht weiter ins Gewicht zu fallen.

Versicherer signalisieren Flexibilität

Nichtsdestotrotz gibt es auch mahnende Stimmen. Die Branche sei sich bewusst, dass insbesondere im nächsten Jahr angesichts der wirtschaftlichen Lage mitsamt den Rezessionsgefahren größere Herausforderungen am Standort Deutschland zu meistern seien. Davon werde sich auch die bAV nicht abkoppeln können, schätzen sie. Daher werde es Versicherte geben, die aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten Unterstützung benötigen. Doch was bieten die befragten Unternehmen an? Zusammenfassend können die Beiträge – auch mehrmals während der Laufzeit – abgesenkt oder – wie oben bereits beschrieben – eben beitragsfrei gestellt werden. Die Vertriebspartner seien darüber entsprechend informiert worden, heißt es. So ist beim VOLKSWOHL BUND der Zeitraum für Beitragsaussetzungen erst kürzlich von 12 auf 15 Monate verlängert worden. Alte Leipziger bietet an, im Falle von Kurzarbeitergeld den Vertrag bis zu 24 Monate, beim Ausfall von Sonderzahlungen durch den Arbeitgeber oder bei privaten Sonderbelastungen bis zu zwölf Monate beitragsfrei zu stellen. Gleiches gilt für entgeltlose Phasen wie Arbeitslosigkeit und Krankheitszeiten. Insgesamt signalisieren die Versicherer also Flexibilität und betonen, dass es für jeden individuellen Einzelfall auch eine passende Lösung geben werde. (as)

Bild: © Cagkan – stock.adobe.com

 

bAV-Studie: Neue Höchstwerte bei Kooperation mit Versicherern

Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die bAV? Das hat die bAV-Studie von Generali Deutschland und F.A.Z. BUSINESS MEDIA unter anderem untersucht. Offenbar hat es einen Schub für Digitalisierung und Modernisierung gegeben. Neue Höchstwerte gibt es bei der Zusammenarbeit von Versicherern und Betrieben.

Generali Deutschland und F.A.Z. BUSINESS MEDIA, der Fachverlag der F.A.Z.-Gruppe, haben die Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2022“ veröffentlicht. In den Ergebnissen zeigt sich, dass die Folgen der Corona-Pandemie für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) im Mittelstand begrenzt sind. Knapp jeder zwanzigste Betrieb gibt an, aktuell negative Auswirkungen der Pandemie auf die eigenen bAV-Pläne zu spüren. Vor einem Jahr war dies noch bei jedem zehnten Betrieb der Fall.

Schub für Digitalisierung und Modernisierung

Zudem wirkt sich gemäß der Studie die Pandemie auf die digitale Transformation und die Modernisierung von bAV und deren Infrastruktur aus und treibt diese voran. Besonders für die Digitalisierung der Administration und Kommunikation rund um die bAV zeigt sich dies vorteilig. Bereits jeder vierte bAV-Experte im Mittelstand führt überwiegend digitale Beratungs- und Informationsgespräche im eigenen Betrieb.

Beschäftigte fragen sich, wie sie Lebensrisiken besser absichern können

Die bAV wird bei Beschäftigten mittelständischer Betriebe während der Corona-Krise zudem offenbar mehr wertgeschätzt: Im vergangenen Jahr wiesen 12% der befragten bAV-Experten auf die gestiegene Wertschätzung hin, nun sind es schon 18%. In einer höheren Marktdurchdringung auf der Mitarbeiterebene sei die gestiegene Beliebtheit laut Studie noch nicht sichtbar. Allerdings geben bAV-Experten an, dass die bAV permanent ein Gesprächsthema zwischen ihnen und den Beschäftigten ist. Hauptthemen seien der finanzielle Beitrag des Arbeitgebers zur bAV, das Vorsorgeangebot insgesamt und der Bedarf an individueller Beratung.

Auch beim Blick auf ihr eigenes Leben denken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um: Viele beurteilen die Frage, wie sie ihre Lebensrisiken – auch mithilfe des Arbeitgebers – besser absichern können, nun anders. So stimmen derzeit 66% der bAV-Experten der These zu, die Absicherung der Arbeitskraft und die Hinterbliebenenversorgung seien für die Beschäftigten in der Pandemie genauso wichtig wie ihre Altersvorsorge. Dass Nachhaltigkeitsaspekte in der Kapitalanlage künftig noch mehr an Gewicht gewinnen, erwarten 71%.

55% der Betriebe geben mehr als 15% Arbeitgeberzuschuss

Über den 15%-igen Arbeitgeberzuschuss bei Entgeltumwandlungen über alte versicherungsförmige Zusagen wird in rund der Hälfte der Betriebe gesprochen. Laut Studie erkläre sich das auch damit, dass 55% der Betriebe eine betriebliche Altersversorgung mit Arbeitgeberbeteiligung, die über den 15%-igen gesetzlichen Arbeitgeberzuschuss hinausgeht, als Bindungsinstrument für die Beschäftigten nutzen. Offensichtlich wolle aktuell nicht jeder Arbeitgeber das finanzielle Matching bei der Entgeltumwandlung über die Pflichtweitergabe hinaus erhöhen.

bAV als HR- und Bindungsinstrument

Als HR- und Bindungsinstrument erhält die bAV von den Arbeitgebern sehr hohe Zufriedenheitswerte. Sehr zufrieden oder zufrieden sind 80% der Betriebe, die eine bAV mit Arbeitgeberbeteiligung anbieten, die über den 15%-igen gesetzlichen Arbeitgeberzuschuss hinausgeht. Davon ist knapp die Hälfte (47%) mit der Wirkung ihrer bAV sogar sehr zufrieden.

Gleitzeitkonto ist das häufigste Zeitwertkonto

Ein Zeitwertkonto wird Arbeitnehmern in 43% der mittelständischen Betriebe angeboten – auch dies ein Mittel zur Mitarbeiterbindung. Von 81% erhalten sie eine hohe Zufriedenheit. Am häufigsten genutzt werden Gleitzeitkonten mit einem Anteil von 79%. In fast 50% der Unternehmen gibt es außerdem Kurzzeitkonten.

Neue Höchstwerte bei Kooperation mit Versicherungsunternehmen

Eine Kooperation mit Versicherungsunternehmen im Rahmen der bAV gibt es bei 85% der befragten Betriebe. Das ist laut Studie ein neuer Höchstwert für die Versicherungsbranche als Kooperationspartner des Mittelstands. Sie liegen auch bei allen Untergruppen der Betriebe deutlich vor anderen bAV-Anbietern und Dienstleistern. Zwischen 80 und 90% der Unternehmen, differenziert nach Anzahl der Mitarbeiter und nach Branchen, arbeiten mit der Assekuranz zusammen.

Auch die Direktversicherung als bAV-Durchführungsweg erreicht aktuell einen neuen Höchstwert: 91% der Betriebe bieten ihren Beschäftigten Direktversicherungen an.

Zur Studie

Die Studienreihe wird seit 2012 veröffentlicht. Grundlage ist eine jährliche, repräsentative forsa-Umfrage unter 200 bAV-Verantwortlichen in deutschen mittelständischen Unternehmen. (lg)

Bild: © fotogestoeber – stock.adobe.com