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Private Haftpflicht

uniVersa erweitert Leistungen in der Privathaftpflicht

Die uniVersa hat zum Monatsanfang neue Leistungen und Summenerhöhungen in ihrer Privathaftpflichtversicherung FLEXXprotect an den Start gebracht. Die Änderungen gelten aufgrund der Innovationsgarantie nicht nur für Neu-, sondern auch für Bestandskunden.

Neue Leistungen und Summenerhöhungen stehen im Fokus der Änderungen, die die uniVersa zum Monatsanfang in ihrer Privathaftpflichtversicherung FLEXXprotect eingeführt hat.

So sind beispielsweise künftig volljährige Kinder auch nach abgeschlossener Ausbildung weiter kostenfrei über ihre Eltern mitversichert, solange sie mit ihnen in der häuslichen Wohngemeinschaft wohnen und nicht verheiratet sind.

Des Weiteren ist in allen Tarifvarianten nun eine Mallorca-Deckung enthalten, die das Fahren fremder Fahrzeuge im Ausland absichert. In der Tarifvariante best wird zudem der Vollkasko-Selbsthalt bei Schäden an einem Car-Sharing-Fahrzeug übernommen. Auch Schäden an gemieteten E-Scootern sind abgesichert. Der Versicherer leistet auch für Eigenschäden bei einem deliktunfähigen Enkelkind und für Schäden, die beim Öffnen einer Kfz-Tür entstanden sind.

Nebentätigkeiten ausgeweitet und Deckung erhöht

Neu enthalten sind außerdem Mietsachschäden an mobilen Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen, an fest installierten Wohnwagen oder Campingcontainern.

Die Bauherrn-Haftpflicht wurde von 250.000 Euro auf 350.000 Euro erhöht. Gewerbliche Nebentätigkeiten sind künftig bis zu 20.000 Euro versichert und die Nebentätigkeiten, die versichert sind, wurden ausgeweitet. (js)

Bild: © Halfpoint – stock.adobe.com

 

Gothaer launcht neue Privathaftpflicht-Police

Die Gothaer hat eine neue private Haftpflichtversicherung im Markt gestartet. Das neue Produkt verfügt über eine hohe Deckungssumme und ist besonders familienfreundlich für Alleinerziehende gestaltet.

Die Gothaer hat eine neue private Haftpflichtversicherung an den Markt gebracht. Das neue Produkt bietet fünf Produktlinien von Spar bis Premium mit jeweils zwei wählbaren Deckungssummen von bis zu 100 Mio. Euro an. Außerdem passt sich der Tarif an die jeweilige Lebenssituation des Kunden an. So berücksichtigt er etwa Alleinerziehende als eigene Tarifgruppe und ordnet sie nicht mehr wie zuvor der Vertragsform „Familie mit Kind“ zu. Dadurch profitiert diese Gruppe von bis zu 25% günstigeren Beiträgen. „Mit dieser differenzierteren Kategorisierung gehen wir auf die veränderten Lebensumstände vieler Menschen ein und können so die Risikolage individueller berücksichtigen“, betont Laura Elaine Schulz, Leiterin Produkte und Innovationen bei der Gothaer Allgemeine AG.

Bestleistungsgarantie und kostenlose Leistungsverbesserung

Der Premiumschutz bietet ergänzend eine Bestleistungsgarantie sowie die Beitragsfreistellung bei Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit. Unabhängig von der Produktlinie profitieren wiederum alle Kunden von der Innovationsklausel. Damit erhalten die Versicherten künftige Leistungsverbesserungen in ihrer Privathaftpflichtversicherung automatisch und kostenlos.

Nachhaltiger Schadensersatz

Die Gothaer verfolgt mit dem neuen Produkt auch neue Ansätze beim Thema Schadenersatz. Bei Sachschäden wird nämlich eine Reparatur als nachhaltiger gegenüber einer Neuanschaffung eingestuft. „Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, auf diesem Wege einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, so Schulz. Daher ersetzt der Versicherer auf Wunsch des Kunden die Reparaturkosten, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen. (as)

Bild: © IULIIA – stock.adobe.com

 

Luft nach oben bei der privaten Haftpflicht

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein neues Rating zur privaten Haftpflichtversicherung veröffentlicht. Fazit: Ein positiver Trend zu mehr Qualität ist zwar erkennbar, aber: da geht mehr. Weniger als ein Fünftel der Tarife erhalten die Bestnote. Gute Nachrichten gibt es beim Thema Nachhaltigkeit.

Seit 2015 analysiert Franke und Bornberg die Versicherungsbedingungen von privaten Haftpflichtversicherungen (PHV). Jetzt hat das Analysehaus erneut eine aktuelle Auswertung veröffentlicht. Fast 48 Millionen Menschen stehen in Deutschland unter dem Schutz einer solchen Versicherung, wodurch Transparenz für eine informierte Kaufentscheidung unverzichtbar sei, so Franke und Bornberg.

Laut Geschäftsführer Michael Franke hätten die Versicherer ihre Tarifwerke spürbar modernisiert, weswegen schlechte Leistungen vorwiegend bei veralteten Tarifgenerationen zu finden seien. Allerdings setzen Versicherer in der Regel auf ein mehrstufiges Tarifsystem. Die preisgünstige Basisvariante decke meist nur das Pflichtprogramm ab, Topvarianten dagegen würden zahlreiche weitere Features bieten. Wichtig ist hierbei grundsätzlich der Bedarf des Versicherten, denn auch positiv bewertete Tarife decken nicht alle gleich gut ab, weswegen Versicherungsschutz „von der Stange bei der PHV selten eine gute Idee“ sei, so Franke.

Die besten PHV-Tarife 2024

Für das PHV-Rating haben die Tarifexperten von Franke und Bornberg 316 Tarife und Tarifvarianten von 96 Haftpflichtversicherern untersucht. Das Rating unterscheidet zwischen Produkten für Singles und Familien. Von 308 Single-Tarifen erhalten 52 (17%) die Höchstnote „hervorragend“ FFF+. Von 316 PHV-Tarifen für Familien können sich aktuell 45 (14%) für FFF+ qualifizieren. Im Vergleich zum PHV-Rating 2023 wächst der Anteil der Bestnote geringfügig um 3 (Single) bzw. 2 (Familie) Prozentpunkte. Einige Tarife mit der Note FFF scheitern an der Bestnote FFF+, weil sie Mindeststandards verfehlen. Das betrifft häufig fehlenden Schadenersatzrechtsschutz im Rahmen der Forderungsausfalldeckung sowie unzureichende Regelungen für Schäden an gemieteten oder geliehenen Sachen.

Am unteren Ende der Bewertungsskala gibt es im Vergleich zu 2023 kaum Fortschritte. Die Noten F+, F und F- (ausreichend, mangelhaft und ungenügend) erhalten in der Kategorie Familie 51 Tarife (16%). In der Kategorie Single sind es 44 Tarife (14%). In dieser Gruppe zeigen sich häufig Schwächen beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte, selbstständige Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz.

Preislich liegen die Top-Tarife für Familien bei rund 70 Euro im Jahr und gehen bis ca. 150 Euro. Bei Single-Tarifen reicht die Spanne von rund 50 Euro bis 120 Euro jährlich. Das Preisniveau bleibt damit gegenüber dem Vorjahr konstant.

Best-Leistungsgarantie: Nicht immer das Gelbe vom Ei

Seit einiger Zeit beobachtet Franke und Bornberg einen Anstieg von Tarifen mit einer sogenannten Best-Leistungsgarantie. Dieses Versprechen sei der Ratingagentur jedoch nicht immer so wertvoll, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. „Viele Versicherer bieten ein nach Leistung gestaffeltes Tarifwerk. Bei der besten Variante ist das Feature ‚Best-Leistungsgarantie‘ meist enthalten oder kann als Zusatzleistung hinzugewählt werden. Das klingt nach einem automatischen Anspruch auf Leistung aus dem besten Tarif am Markt. Aber ganz so schön ist die Welt dann doch nicht.“

Denn im Schadenfall müsse der Versicherte erst einmal wissen, dass es einen besseren Tarif gebe und dies nachweisen. Zudem formulierten manche Versicherer Ausnahmen von der Regel, zum Beispiel bei Auslandsschäden, Cyberschäden sowie bei Schäden, die über die gesetzliche Haftung hinausgehen. Oft erlösche die Garantie auch, falls der Versicherer die fragliche Leistung in einem anderen Tarif oder Zusatzbaustein selbst anbiete.

Wie PHV-Tarife nachhaltiger werden

Bei der Nachhaltigkeit tue sich laut Franke und Bornberg etwas. In der Privathaftplicht gehe es dabei in der Regel um „nachhaltigen Schadenersatz“. So übernehmen Versicherer, manchmal anteilig, Mehrkosten für eine nachhaltige Beschaffung oder Reparatur. Das betreffe etwa energieeffizientere Geräte, Produkte mit Umweltsiegel und Reparatur statt Ersatz.

Schlanke Schadenregulierung und effiziente Prozesse machen PHV-Tarife ebenfalls ein Stück nachhaltiger.

Fazit und Ausblick

Für Franke und Bornberg kann die PHV „mehr als jemals zuvor“. Trotzdem lohne sich ein kritischer Blick, denn jeder siebte Tarif sei nur ausreichend oder noch schlechter. Die Best-Leistungsgarantie garantiere nicht in jedem Fall Bestleistungen. Nachhaltigkeit halte langsam, aber sicher Einzug in die PHV-Bedingungen. Je stärker das Feature nachgefragt wird, umso schneller werde sich der Wandel vollziehen. (mki)

Bild: © virtua73 – stock.adobe.com

 

ASCORE: Leistungsniveau in der Privathaftpflicht bleibt hoch

ASCORE hat den aktuellen Jahrgang seines Scorings zur Privathaftpflichtversicherung vorgelegt. Laut dem Unternehmen befinden sich die Tarife auf einem „sehr hohen“ Leistungsniveau. Sowohl bei den Singles als auch bei den Familien konnten jeweils etwa ein Drittel der Tarife die Höchstnote einfahren.

Die Privathaftpflichtversicherung gilt als „Basisversicherung“ für jeden Haushalt. Sie schützt davor, dass ein unachtsamer Moment teure Folgen nach sich zieht. Tarife gibt es zahlreiche. ASCORE Analyse hat nun sein aktuelles Scoring vorgelegt. Für den aktuellen Jahrgang wurden insgesamt 339 Tarife von 60 Gesellschaften untersucht.

Sechs neue Scoring-Kriterien im aktuellen Jahrgang

Dabei basiert das Scoring auf 49 Score-Kriterien. Sechs sind dieses Jahr neu hinzugekommen, denn gerade in der Privathaftpflicht spielen veränderte gesellschaftliche und technologische Rahmenbedingungen eine große Rolle für einen zeitgemäßen Versicherungsschutz, so ASCORE. So kamen dieses Jahr unter anderem Mietsachschäden an geliehenen versicherungspflichtigen E-Scootern sowie Mietsachschäden an beweglichen Einrichtungsgegenständen in fest installierten Wohnwagen oder Campingcontainern als neue Kriterien hinzu.

Zu den Score-relevanten Kriterien kommen noch 55 sogenannte Individual Research (IR)-Kriterien hinzu, die die Bewertung um weiterführende spezifische Themen ergänze, sie aber nicht maßgeblich beeinflussen. Die Datengrundlage für das Scoring bilden ausschließlich die Versicherungsbedingungen. Auf eine Gewichtung der Kriterien verzichtet ASCORE bewusst, so das Unternehmen.

Mehrheit der Tarife mit „herausragenden“ oder „ausgezeichneten“ Bewertungen

Das Scoring ist in die Zielgruppen „Single“ und „Familie“ unterteilt. Unterschiede finden sich hierzu in erster Linie im versicherten Personenkreis. Bei den Singles gibt es für 60 von insgesamt 169 analysierten Tarifen die Bestnote „herausragend“ mit sechs Kompassen.

 

ASCORE: Leistungsniveau in der Privathaftpflicht bleibt hoch

 

Weitere 41 erhalten mit fünf Kompassen ein „ausgezeichnetes“ Ergebnis, 24 sind mit vier Kompassen immer noch „sehr gut“. 27 sind „gut“ (drei Kompasse), 13 sind „ausreichend“ (zwei Kompasse). Ein „schwaches“ Ergebnis mit nur einem Kompass müssen immerhin noch vier Tarife hinnehmen. Bei der Zielgruppe „Familie“ zeigt sich ein sehr ähnliches Ergebnis (siehe Grafik).

Viele Versicherer können Tarife kurzfristig anpassen

Damit bewegen sich die Tarife weiterhin auf einem „sehr hohen Leistungsniveau“, fasst Anne Peters, Fachbereichsleiterin für Komposit bei ASCORE Analyse, zusammen. „Zudem stellen wir fest, dass die meisten Versicherer und ihre Tarife in der Lage sind, sich den aktuellen teilweise sehr kurzfristigen sozio-technischen Gegebenheiten anzupassen.“

Die Scoring-Ergebnisse der untersuchten Tarife können hier eingesehen werden.

Bild: © Robert Kneschke – stock.adobe.com: Grafik: © ASCORE

 

Jagdhaftpflichtversicherung im Wandel der Zeit

Vor 100 Jahren versicherte die Gothaer erstmals Jäger gegen Haftpflicht­ansprüche. Das Produkt hat sich zwar im Laufe der Jahre verändert, doch nach wie vor sind Jägerinnen und Jäger für Vermittler eine interessante und wachsende Zielgruppe mit viel Vertriebspotenzial.

Ein Artikel von Dr. Dirk van der Sant, Line of Business Manager Jagd-Produkte und Innovation bei der Gothaer Allgemeine Versicherung

Ganze fünf Reichsmark zahlte Christiane Falkenberg aus Langardesmühlen für ihren Versicherungsvertrag im Jagdjahr 1944/45. Auf ihrem Ausweis war das Kürzel „Frl.“ für Fräulein vermerkt, zudem der „Fernruf Gotha 1219“ für eventuelle Nachfragen.

Diese kleine Reise in die Vergangenheit zeigt: Die Themen Jagd und Versicherung sind Dauerbrenner. Denn die Jagdhaftpflicht der Gothaer gab es zum damaligen Zeitpunkt schon seit gut 20 Jahren. In diesem Jahr wird sie 100 Jahre alt. In dieser langen Zeit ist der Versicherungsschutz immer wieder an die aktuellen Bedürfnisse von Jägerinnen und Jägern angepasst worden. Mittlerweile ist die Gothaer mit einem Marktanteil von mehr als 50% Marktführerin im Bereich Jagdversicherung und zudem mehrfacher Testsieger im Bereich Jagdhaftpflicht.

Immer mehr Menschen gehen zur Jagd

Die Nachfrage ist weiter ungebrochen. In Deutschland gehen aktuell so viele Menschen zur Jagd wie noch nie zuvor. Das hat der Deutsche Jagdverband (DJV) Anfang des Jahres mitgeteilt. 435.930 Personen haben einen Jagdschein, das ist ein Plus von 36% im Vergleich zu 1993. Die Jägerschaft wird dabei nicht nur immer größer, sondern laut DJV auch immer weiblicher und jünger.

Das wachsende Interesse an einer sicheren und verantwortungsbewussten Jagd spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider. In den vergangenen zehn Jahren hat die Nachfrage nach der Jagdhaftpflichtversicherung enorm zugenommen. Die Zahl der Anträge pro Jahr hat sich allein bei der Gothaer zwischen 2010 und 2023 fast vervierfacht.

Nachhaltigkeit und Naturschutz

Die Gründe, die Jagd aufzunehmen, sind sehr vielschichtig. Mit den jüngeren Generationen verändert sich auch der Interessenschwerpunkt bei der Jagd. So sind immer stärker die Aspekte Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit, die nachhaltige Nutzung von Wild als Lebensmittel sowie angewandter Natur- und Artenschutz wichtige Motive für viele Jägerinnen und Jäger.

Familiäre Traditionen weiterzuführen, spielt dagegen laut DJV eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr steige der Anteil derer, die ohne familiäre jagdliche Vorbilder die Jagdausbildung absolvieren, stetig an.

Zielgruppe mit viel Vertriebspotenzial

Auch aus vertrieblicher Sicht sind Jägerinnen und Jäger eine interessante Zielgruppe. Sie verfügen über ein überdurchschnittliches Einkommen und lassen sich ihr Hobby einiges kosten. Nach einer Erhebung des DJV geben sie jedes Jahr im Schnitt 4.340 Euro für die Jagd aus. In der Beratung kann die Jagdhaftpflicht ein guter Einstieg in eine umfassende Analyse des Versicherungs­bedarfs sein.

Bei den jagdspezifischen Versicherungen ist ein ganzheitliches Versicherungskonzept für alle Alters- und Erfahrungsklassen in der Jägerschaft gefragt. Nicht selten war die Gothaer dabei Trendsetter: So hat das Unternehmen zum Beispiel als erster Versicherer eine Selbstbeteiligung angeboten, in den 1980er Jahren die ersten Rahmenverträge aufgesetzt und nach der Wiedervereinigung in Thüringen den ersten Gruppenvertrag abgeschlossen. Schon seit langem sind bei der Gothaer Jagdhunde in unbegrenzter Anzahl versichert, auch das eine Besonderheit.

Jagd im Wandel: Drohnen zur Kitzrettung

Aber auch technologische Neuerungen haben im Lauf der Zeit die Produktpalette verändert: In den vergangenen Jahren waren vor allem die Themen Drohneneinsatz und Kitzrettung gefragt. Drohnen werden regelmäßig eingesetzt, um in Wiesen und Feldern versteckte Rehkitze zu finden und zu retten, bevor dort Mähdrescher zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund hat die Gothaer ihren Versicherungsschutz im Jahr 2016 um eine Haftpflicht für Drohnen erweitert. 2021 kam noch eine Drohnenkasko hinzu.

Doch was macht den Reiz der Jagd für die Menschen aus? Ist sie Hobby, Naturerlebnis oder sogar Sport? Eins ist für alle klar: Jäger zu sein, hat viel mit Liebe und Leidenschaft zur Natur zu tun. Das eigentliche Jagen macht dabei nur einen Bruchteil der auf­gewendeten Zeit aus.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Andy – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Dr. Dirk van der Sant

„Ein Bergsteiger ist in den meisten Fällen ein Vollkunde“

Es gibt zwei Themen, die Patrick Wörner faszinieren: Bergsport und Versicherungsvertrieb. Und so hat er sich auf die Absicherung von Bergsportlern spezialisiert. Dabei hat er als Bergsteiger selbst auch schon einige gefährliche Situationen hinter sich und weiß, worauf es bei der Versicherung ankommt.

Interview mit Patrick Wörner, Inhaber von CLIMBER PROTECT
Herr Wörner, Sie haben sich auf die Absicherung von Bergsteigern spezialisiert. Wann haben Sie denn selber mit dem Sport angefangen und warum?

Selbst angefangen mit Bergsport habe ich schätzungsweise vor etwa sechs Jahren. Mein damaliger Geschäftspartner hat mich erst in die Kletterhalle, 2019 dann auch mal an den Berg mitgenommen. Als ich bei der Tour auf die Zugspitze am Gipfel angekommen war und ins Höllental runterschaute, überkam mich ein Gefühl von „ich habe das aus eigener Kraft geschafft“.

Das kannte ich so bisher nur vom Versicherungsvertrieb und es hat mich direkt gefesselt. Das wollte ich öfter haben, deshalb habe ich mich dann eingängiger mit dem Bergsport beschäftigt und mich in die einzelnen Facetten eingearbeitet.

Kam es bei Ihnen selbst während des Sports denn auch schon mal zu einer brenzligen Situation?

Ja, leider mehrmals. Aktuell kuriere ich einen gebrochenen kleinen Finger aus, den ich mir im Januar beim Eisklettern zugezogen habe. Ich bin ein paar Meter über meiner letzten Eisschraube abgerutscht und hing dann 8 m tiefer im Seil. Ich bin froh, dass es nichts Schlimmeres war. Ansonsten wurden wir mal kurz vorm Gipfel von Donner, Hagel und Blitz überrascht. Die Luft hat ganz schön geknistert. Rückblickend hätten wir hier beim ersten Anzeichen – ca. 20 m vorm Gipfel – umdrehen müssen, haben aber tatsächlich erst am Gipfel, wo das metallene Gipfelkreuz elektrisch aufgeladen war, gemerkt, in was für einer Situation wir hier gerade stecken, und haben dann schleunigst den Weg runter angetreten.

Wie würden Sie Ihre Zielgruppe beschreiben – von Anfänger bis Profi-Bergsportler alles dabei?

Jein. Berufsbergsportler sind in keiner mir bekannten Unfallversicherung versicherbar. Dementsprechend beschränke ich mich bisher auf die Absicherung von Amateursportlern. Diese Zielgruppe ist auch groß genug.

Und welche spezifischen Anforderungen hat diese Zielgruppe? Gibt es Risiken beim Bergsport, die man als Makler bei der Beratung besonders bedenken muss?

Ja, definitiv. Je nach Versicherer und dessen Fragestellung muss man da sehr viel beachten. Für den einen Versicherer ist es in der BU angabepflichtig, sobald man befestigte Wege verlässt, der andere interessiert sich erst ab 5.000 m dafür, was man am Berg so treibt, was ja in den Alpen so gar nicht erreicht werden kann.

Auch kennen viele Makler den Unterschied zwischen Klettern und Klettersteigen nicht, oder gar Alpinklettern. Als (Berg-)Laie blickt man bei den Fragebögen der Versicherer nicht durch. Und versteht dann auch gar nicht, wenn der Kunde es einem erklärt. Ich schon, weil ich genau weiß, von was der Kunde spricht. Außerdem besteht das Risiko, dass der Makler nicht nachfragt, ob der Kunde z. B. Expeditionen geht oder eisklettert, was bei einigen Versicherungsunternehmen direkt zum Ausschluss führt – also der Makler hier unwissentlich eine vorvertragliche Anzeigepflicht­verletzung begeht.

Welche Versicherungen sind also konkret nötig, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden? Und wie viel Spielraum haben Sie bei den Policen als Makler?

Hier die diplomatische Standardantwort: Es kommt darauf (auf den Kunden) an! Die Notwendigkeit wird ja immer auch vom Kunden beurteilt. Für den einen ist es wichtig, per Außenversicherung in der Hausrat seine komplette Bergsteigerausrüstung auch auf Tour abgesichert zu wissen, der andere sieht die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsabsicherung trotz des Risikosports nicht. Aber um die Frage zu beantworten, wo ich den Bedarf für einen Bergsteiger sehe: Haftpflicht, wenn ich einer anderen Person schaden zufüge, oder das Seil meines Partners z. B. zerstöre, Hausrat, um über die Außenversicherung die Ausrüstung abzusichern. Auslandskrankenversicherung, weil viele Bergsteiger ins Ausland fahren, um ihrem Sport nachzugehen. Unfallversicherung, weil die „Mini-Unfall“ vom Deutschen Alpenverein einem Pflaster auf einem offenen Bruch gleicht. Berufsunfähigkeit und Risikolebensversicherung für die Absicherung der wichtigsten biometrischen Risiken. Anständige private Altersvorsorge, damit man sich auch im Ruhestand beim Wandern auf Berghütten eine „Jausnplatte“ für 20 Euro leisten kann ;-) Also, um es zusammenzufassen: Ein Bergsteiger ist in den meisten Fällen ein Vollkunde.

Über welche Kanäle und Maßnahmen positionieren Sie sich in der Bergsteiger-Community?

Aktuell über Social Media, d. h. Instagram und Facebook, sowie spärlich auch über meinen Blog. Durch Instagram generiere ich den Großteil meiner Reichweite und akquiriere dadurch sowie durch Empfehlungen meine Kunden. Hier wird sich die nächsten Wochen und Monate aber noch was tun. Aktuell bin ich dran, das Ganze zu automatisieren, um per Werbung Anfragen zu generieren, da bisher tatsächlich alles organisch lief.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Patrick Wörner, CLIMBER PROTECT

 
Ein Interview mit
Patrick Wörner

VHV schraubt an Privathaftpflichtversicherung

Die VHV Allgemeine hat mehrere Leistungsverbesserungen in ihrer Privathaftpflichtversicherung bekannt gegeben. Unter anderem sind künftig Sachschäden an überlassenen Arbeitsmitteln im Leistungskatalog enthalten. Im Zusatzbaustein EXKLUSIV sind ab sofort auch Glasschäden abgesichert.

Die VHV Allgemeine hat am Leistungskatalog ihrer Privathaftpflichtversicherung KLASSIK-GARANT geschraubt. Der Tarif, der optional um die Zusatzbausteine EXKLUSIV und BEST-LEISTUNGS-GARANTIE erweitert werden kann, bietet Schutz für Familien, Singles, Singles mit Kind, Paare ohne Kind sowie für Familien über 55 Jahren.

Einige der Neuerungen im Überblick

Einige der Leistungserweiterungen stellt der Versicherer im Rahmen der Erneuerungen vor. So beträgt die pauschale Versicherungssumme für Personen-, Sach- und Vermögensschäden künftig bis zu 30 Mio. Euro.

Neben der Vermietung von Eigentums- und Ferienwohnungen sowie Ferienhäusern ist künftig auch die Vermietung eines Einfamilienhauses im europäischen Ausland abgesichert. Der Verlust fremder Schlüssel wird ausgeweitet auf Schlüssel wie beispielsweise Möbel- oder Briefkastenschlüssel. Tresor- und Schließfachschlüssel sind jedoch ausgenommen.

Abgesichert sind zudem Persönlichkeits- und Namenrechtsverletzungen sowie die Haltung von drei Schweinen, fünf Schafen und Ziegen, 15 Hühnern, Enten oder Gänsen sowie wilden Kleintieren. Wenn im Home-Office der vom Arbeitgeber bereitgestellte Laptop zu Schaden kommt, ist dies künftig ebenfalls abgesichert.

Glasschäden nun im Baustein EXKLUSIV versichert

Mietsachschäden waren bereits zuvor in der Police enthalten. Dazu kommen nun auch Schäden in Schlafwagenabteilen. Zudem sind im Baustein EXKLUSIV künftig auch Glasschäden bei einer Selbstbeteiligung von 150 Euro abgesichert, etwa wenn es bei gemieteten Wohnräumen, Balkonen, Loggien und Terrassen zu einem Glasschaden kommt. (js)

Bild: © Drazen – stock.adobe.com

 

GDV: Jede zehnte Schadenmeldung als verdächtig eingestuft

Betrug kostet deutsche Versicherern rund 5 Mrd. Euro jährlich, jeder zehnte Schaden in der Schaden- und Unfallversicherung gilt als verdächtig oder prüfwürdig. Das hat eine Sonderauswertung des GDV ergeben. Bisher sind Menschen in der Betrugsabwehr wirksamer als künstliche Intelligenz.

Versicherer schätzen den jährlichen Schaden durch Versicherungsbetrug in der Schaden- und Unfallversicherung auf rund 5 Mrd. Euro ein. Insgesamt sind rund 10% der Schäden, die Versicherern gemeldet werden, verdächtig oder prüfwürdig.

Das hat eine Sonderauswertung von mehr als 600.000 Schadenmeldungen aus drei Jahren des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) ergeben. Dafür haben die Experten 200.000 Einbrüche, die Hausratversicherern gemeldet wurden, sowie mehr als 400.000 Schäden an Kraftfahrzeugen, die der Privathaftpflicht- und der privaten Tierhalterhaftpflichtversicherung gemeldet wurden.

Nur weil ein Fall als dubios eingestuft wird, bedeutet das nicht automatisch, dass Versicherungsbetrug vorliegt, so der GDV, sondern lediglich, dass der Schaden Merkmale aufweist, „die statistisch gesehen eher selten sind“.

Mitarbeiter erkennen Schäden häufiger als KI

Um Betrugsfällen entgegenzuwirken, setzten Versicherer spezielle Softwaretools und auch erste KI-Lösungen ein. Bisher seien Mitarbeiter aber noch das stärkste Tool für die Betrugsabwehr, so der Branchenverband. Menschen erkennen Auffälligkeiten, die von einer Software bislang noch nicht erkannt werden. So können geschulte Mitarbeiter etwa häufig Abweichungen zwischen der gemeldeten Schadenhöhe und dem tatsächlichen Wert der beschädigten Gegenstände erkennen.

Betrug und Betrugsabsicht kann ernste Folgen haben

Beispiele für die am häufigsten vorkommenden Formen des Versicherungsbetrugs sind laut dem GDV fingierte Schadenfälle, bei denen etwa ein realer Schaden, der nicht versichert ist, so gemeldet wird, dass ein versichertes Ereignis angenommen werden kann, fiktive Schäden – sogenannte „Papierschäden“ –, provozierte Schadenfälle, bei denen ein Schadenfall vorsätzlich herbeigeführt wird, oder betrügerische Vertragsgestaltung.

Wird eine Betrugsabsicht nachgewiesen, muss der Versicherer nicht für den Schaden aufkommen und es kann zu einer Vertragskündigung kommen. Zudem kann der Versicherer Sachverständigenkosten vom Anspruchsteller zurückverlangen und den Fall zur Anzeige bringen. (js)

Bild: © Tixel – stock.adobe.com

 

transparent-beraten.de vergleicht Rechtsschutz für Bauende

Das Versicherungsportal transparent-beraten.de hat Rechtsschutzversicherungen für Bauherren analysiert. Dafür haben die Analysten die Tarife von drei Anbietern unter die Lupe genommen. Unterschiede stellen sie vor allem bei der Versicherungssumme und bei den Wartezeiten fest.

Das Versicherungsportal transparent-beraten.de hat Rechtsschutzversicherungen, die sich speziell an Bauende richten, untersucht. Die Analysten wollen damit laut eigenen Angaben eine Informationslücke schließen, da bis dato kein Tarifvergleich von Anbietern und Tarifen der Bauherren-Rechtsschutzversicherung im deutschen Markt erfolgt sei.

Verbraucher haben grundsätzlich zwei Optionen: die Absicherung kann entweder als Zusatzbaustein eines Privatrechtsschutzes erfolgen – einen solchen bieten derzeit am deutschen Markt die ARAG und die DEURAG an – oder alternativ kann der Bauherren-Rechtsschutz als eigenständige Police abgeschlossen werden, was aktuell die ÖRAG anbietet.

Sechs Bewertungskriterien analysiert

Untersucht wurden die Tarife auf ihre Leistungen in den Kategorien Service und Erreichbarkeit, Policierungs- und Bearbeitungszeit, Preis-Leistungs-Verhältnis, Schadenbearbeitung, Versicherungssumme sowie Wartezeiten.

Die größten Unterschiede ergeben sich laut den Analysten von transparent-beraten.de in den Kategorien Versicherungssumme und Wartezeiten. In diesen beiden Kategorien, die zudem im Tarifvergleich höher gewichtet wurden als die restlichen, konnte der Tarif Bauherren-Rechtsschutz von der ÖRAG deutlich besser als die Produkte von ARAG und DEURAG abschneiden. Die höhere Wertung rührt daher, dass diese Kriterien entscheidend sind, ob ein Versicherungsnehmer die Rechtsschutzversicherung überhaupt „sinnvoll in Anspruch nehmen kann“, so die Analysten. Die Unterschiede „müssen jedoch als Folge unterschiedlicher Produktarten gewertet werden“.

In den restlichen Kategorien schnitten die untersuchten Tarife weitgehend ähnlich ab.

Tarif der ÖRAG erhält höchste Gesamtbewertung

In der Gesamtbewertung erhält das Produkt der ÖRAG eine „sehr gute“ Bewertung (8,2 Punkte). Die Tarife der ARAG (5,9 Punkte, „befriedigend bis gut“) und DEURAG (4,9 Punkte, „befriedigend“) bewegen sich im Mittelfeld. Die Ergebnisse der Experten-Analyse können auf der Website von transparent-beraten.de eingesehen werden. (js)

Bild: © leszekglasner – stock.adobe.com

 

rhion.digital: Neues bei PHV für Bauherren und Hausbesitzer

rhion.digital hat die Haftpflichtpakete für Bauherren, Haus- und Grundbesitzer sowie Gewässerschäden angepasst. So sind zum Beispiel nun auch Nachbarn versichert, die aus Gefälligkeit Besitzerpflichten wahrnehmen sowie Schäden im Zusammenhang mit der Unterhaltung einer Photovoltaikanlage.

Eine Bauherren-Haftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Risiken von Schadenersatzansprüchen und wehrt unberechtigte Forderungen ab – und zwar von der Bauphase bis zur Fertigstellung der Immobilie. rhion.digital hat nun an ihrer Bauherrenhaftpflicht gefeilt und die Leistungen erweitert. "Wer auf den Premiumschutz setzt, braucht sich über viele wichtige Details nicht mehr den Kopf zu zerbrechen", betont Lars Fuchs, Bereichsleiter Maklervertrieb rhion.digital. So sind nun auch Schäden an Kabeln, Kanälen, Wasserleitungen, Gasrohren, sonstigen Erdleitungen sowie elektrischen Frei- und Oberleitungen von Dritten abgesichert. Mit abgedeckt sind zudem Schäden beim Gebrauch von Be- und Entladevorrichtungen und Schäden, die beim Einsatz von Baumaschinen und Baugeräten entstehen können. Darüber hinaus leistet rhion.digital auch bei einer versehentlichen Obliegenheitsverletzung.

Haftpflicht für Haus- und Grundbesitzer überarbeitet

Kommt durch eine Immobilie oder ein Grundstück, ein Mensch oder eine Sache zu Schaden, haften die Eigentümer – unabhängig davon, ob ein persönliches Verschulden vorliegt oder nicht. Im Rahmen der Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung wird geprüft, ob Schadenersatzansprüche berechtigt sind. Unberechtigte Ansprüche werden abgewehrt, berechtigte Schäden übernommen. Auch hier hat rhion.digital bei etlichen Details der Police nachjustiert. Mitversichert sind jetzt auch Familienangehörige, die sich stellvertretend für den Versicherten um das Objekt kümmern, ebenso wie Nachbarn, die aus Gefälligkeit Besitzerpflichten wahrnehmen. Des Weiteren sind nun Schäden abgedeckt,  die im Zusammenhang mit der Unterhaltung einer Photovoltaikanlage entstehen.

Beim Thema „Reparatur statt Neukauf“ im Sinne der Nachhaltigkeit übernimmt rhion.digital die Mehrkosten.

Neuerungen beim Thema Gewässerschäden

Im Falle von Gewässerschäden und Schäden am Erdreich, die beispielsweise durch ein Leck am Erdöltank verursacht werden, haftet der Eigentümer für sämtliche Schäden und damit verbundene Kosten, die durch austretendes Öl entstehen. Absicherung bietet eine Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung. Versichert werden dabei Öltanks bis zu 100.000 Liter Fassungsvermögen. Neben sogenannten Eigenschäden sind auch Rettungskosten abgedeckt, um den Schaden so klein wie möglich zu halten. (tik)

Bild: © sculpies – stock.adobe.com