Nach Angaben des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) hatten Ende 2022 – jüngere Zahlen sind nicht verfügbar – gerade einmal 4,17 Millionen Frauen und Männer in Deutschland eine private Pflegezusatzversicherung. Dabei steigt das Risiko, betroffen zu sein, die Zahl der Pflegebedürftigen wächst kontinuierlich. Ende 2023 waren dem Statistischen Bundesamt zufolge bereits 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig. Damit hat sich ihre Zahl binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Das mangelnde Interesse an der zusätzlichen Absicherung gegen das Risiko „Pflegebedürftigkeit“ verwundert, wenn man sich die Daten zur Pflege ansieht. Die selbst zu zahlenden Anteile für Pflegebedürftige sind zuletzt nämlich weiter gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) hervor. Demnach kletterte die Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige im ersten Jahr des Heimaufenthalts im Bundesdurchschnitt binnen eines Jahres von 2.687 auf 2.984 Euro. Dieser Aufwärtstrend werde laut vdek auch in Zukunft anhalten.
Makler erwarten besseres Geschäft
Die eigene Pflegebedürftigkeit wird also wahrscheinlicher, ihre Kosten teurer. Versicherungsmakler gehen daher davon aus, dass die Relevanz des Pflegegeschäfts schon in naher Zukunft stark steigen wird. Das belegt die aktuelle Studie „AssCompact AWARD – Kranken- und Pflegeversicherung 2025“, die unter Versicherungsmaklern und Mehrfachagenten turnusmäßig durchgeführt wird. Während gegenwärtig für nur 22% der Befragten eine Beratung zu einer Pflegezusatzversicherung wichtig ist, erwarten das in fünf Jahren bereits 40% der Befragten. Ähnlich verhält es sich bei den Courtageeinnahmen in der Pflegezusatzversicherung. Hier erwarten 37% der befragten Makler und Mehrfachagenten bereits in diesem Jahr eine Verbesserung, ein Indiz für einen Bedeutungsgewinn in Beratung und Vermittlung.
Neben der Privaten Krankenvollversicherung und der Krankenzusatzversicherung hat sich AssCompact schwerpunktmäßig mit der privaten Pflegezusatzversicherung auseinandergesetzt. An welche Versicherer wird das meiste Geschäft vermittelt? Und welche Anbieter setzen laut den befragten Vermittlern die Standards im Wettbewerb?
Ein Anbieter dominiert das Ranking
In der aktuellen Auswertung der Maklerfavoriten in der Pflegezusatzversicherung untermauert der Spitzenreiter, die Allianz, seine starke Marktposition und dominiert das aktuelle Ranking der Maklerfavoriten. So beträgt der sogenannte „share of wallet“ mehr als das Doppelte des Zweitplatzierten.
Doch dahinter hat sich einiges getan: Mehrere Anbieter konnten ihre Position verbessern, während andere Marktteilnehmer an Boden verloren haben. Auf den 2. Platz verbessert hat sich die Hallesche. Sie konnte sich damit knapp vor der drittplatzierten IDEAL positionieren, die wiederum einen Platz verloren hat. Auch die DKV, der Münchener Verein sowie die SIGNAL IDUNA GRUPPE rangieren im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Diese Platzierungswechsel zeigen: Die Wettbewerbssituation in der Sparte ist dynamisch, kleine Veränderungen in der Tarifgestaltung können bereits spürbare Auswirkungen auf die Maklerpräferenz haben.
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