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16. Mai 2024
Verwaltetes Vermögen steigt nahezu auf Rekordwert

Verwaltetes Vermögen steigt nahezu auf Rekordwert

Der Fondsverband BVI hat aktuelle Zahlen zur Fondsbranche in Deutschland veröffentlicht. Auf Jahressicht ist das verwaltete Vermögen zum 31.03.2024 in den letzten zwölf Monaten stark angestiegen – um 9%. Damit liegt es fast wieder auf seinem Rekordwert aus dem Jahr 2021.

Fondsgesellschaften verwalteten für Anleger in Deutschland insgesamt 4,289 Bio. Euro zum Stichtag 31.03.2024. Das geht aus einer aktuellen Statistik des Fondsverband BVI hervor. Es handelt sich dabei um einen Zuwachs von 9% in den letzten zwölf Monaten. Am 31.03.2024 betrug das verwaltete Vermögen in Deutschland 3,922 Bio. Euro.

So verteilt sich das Vermögen

Durch den Anstieg liegt das Vermögen nur knapp unter dem Rekordwert von 4,311 Bio. Euro zum Jahresende 2021. Der Großteil entfällt mit 2,125 Bio. Euro auf offene Spezialfonds für institutionelle Anleger. Dazu gehören vor allem Altersvorsorgeeinrichtungen (748 Mrd. Euro) und Versicherer (543 Mrd. Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1,459 Bio. Euro, wovon 680 Mrd. Euro auf Aktienfonds entfallen. Vor allem die gestiegenen Aktienkurse sorgten laut BVI dafür, dass der Anteil der Aktienfonds in den letzten fünf Jahren von 36% auf 47% stieg. Es folgen Mischfonds mit 350 Mrd. Euro und Rentenfonds mit 217 Mrd. Euro. Deren Anteil fiel von 28% auf 24% bzw. 20% auf 15%. Der Nettovermögen der Immobilienfonds beträgt 129 Mrd. Euro.

Verwaltetes Vermögen in Deutschland nahezu auf Rekordwert

In geschlossenen Fonds weist die BVI-Statistik ein Vermögen von 55 Mrd. Euro aus. Vor fünf Jahren waren es 10 Mrd. Euro. In Mandaten managen die Fondsgesellschaften derzeit 651 Mrd. Euro.

Performance im ersten Quartal 2024

Im ersten Quartal 2024 flossen der Branche netto 21,7 Mrd. Euro Gelder zu. Davon entfallen 9,5 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds. Offenen Publikumsfonds flossen 3,8 Mrd. Euro zu. Das liegt über dem Mittelwert der Quartale im Jahr 2023 (3,2 Mrd. Euro). Von Anfang Januar bis Ende März 2024 steuerten ETFs 5,4 Mrd. Euro bei (davon 3,6 Mrd. Euro Aktien-ETFs und 1,9 Mrd. Euro Renten-ETFs), aus aktiv gemanagten Fonds jedoch flossen 1,6 Mrd. Euro ab.

Beim Blick auf die Anlageklassen liegen Rentenfonds vorne. Ihr Neugeschäft von insgesamt 5,4 Mrd. Euro dominieren Fonds mit Schwerpunkt auf Anleihen von kurzer Laufzeit, das heißt einer (Rest-)Laufzeit von bis zu drei Jahren (insgesamt 3,4 Mrd. Euro). Es folgen Aktienfonds mit Zuflüssen von 2,5 Mrd. Euro und wertgesicherte Fonds mit 1,2 Mrd. Euro. Bei den Mischfonds setzten sich die Abflüsse seit Mitte 2022 fort. Im ersten Quartal flossen 4,5 Mrd. Euro ab. Aus Immobilienfonds zogen Anleger 0,9 Mrd. Euro ab, nachdem im vierten Quartal 2023 netto 0,8 Mrd. Euro abgeflossen waren. Geschlossene Fonds erhielten 1,1 Mrd. Euro neue Gelder, Mandate verzeichneten Zuflüsse von 7,2 Mrd. Euro.

Spezialfonds

Bei Spezialfonds ist dem BVI zufolge die Auslagerung des Portfoliomanagements an konzernfremde Asset-Manager weit verbreitet. Sie beträgt bei Wertpapierfonds 45% des verwalteten Vermögens. Das liegt laut dem Verband daran, dass viele Spezialfonds bei Master-KVGs aufgelegt sind. Die Fonds bündeln einzelne Segmente mit unterschiedlichen Anlagezielen. Spezialisierte Vermögensverwalter können dann unabhängig voneinander die Assets in den Segmenten managen. Die Anleger profitieren insbesondere vom einheitlichen Reporting sowie von der zentralen Risikosteuerung über alle Fonds hinweg durch die Fondsgesellschaft.

Bei Immobilien-Spezialfonds hat die Auslagerung des Portfoliomanagements erst in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen und nähert sich langsam der bei Wertpapierfonds üblichen Größenordnung an, so der BVI. Inzwischen betreuen Manager außerhalb des Konzerns 35% des Vermögens. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es 26%. (mki)

Bild: © id512 – stock.adobe.com; Grafik: © BVI