Ein Artikel von Jan Fockele, Geschäftsführer bei ForestFinance
Seit nahezu 30 Jahren bietet die ForestFinance Gruppe nachhaltige Wald- und Agroforstinvestments an, sowohl für institutionelle Investoren als auch für Kleinanleger. In Lateinamerika sowie Nordafrika managt ForestFinance ökologisch wertvolle Projekte, deren Erträge sich aus Ernteerzeugnissen ergeben. Im konkreten Fall sind das Holz, Kakao, Oliven, Datteln und Mandeln.
Die Bedeutung der Projekte geht über Naturschutz und sozialen Impact hinaus. Überall, wo Biomasse wächst, wo ohne die Maßnahme keine CO2-Bindung stattgefunden hätte, eröffnet sich eine weitere Ertragsoption durch die Generierung von Klimazertifikaten. Was in der Vergangenheit als „Zubrot“ kalkuliert wurde, sorgt zukünftig für relevante Erträge. Der weltweite Markt für Klimaschutzzertifikate wächst – ebenso wie die Preise. So sind Szenarien rechenbar, in denen aufgeforstete Flächen nicht bewirtschaftet werden und allein über die CO2-Bindung attraktive Erträge produzieren. Zertifikate durch Aufforstung sind übrigens nicht zu verwechseln mit denen für den Schutz bestehender Wälder (REDD), die aktuell in der Kritik stehen. Derlei Irritationen gibt es bei Zertifikaten für auf-geforstete Flächen nicht.
Wald-Investment trägt zum Erhalt des Artenschutzes bei
Ein weiterer Baustein der IPCC-Empfehlung ist die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre mithilfe technischer Prozesse. Auch in diesem Bereich ist ForestFinance aktiv. Die Verarbeitung der im Wald gebundenen Biomasse zu Biokohlenstoff mittels Pyrolyse stellt sicher, dass das CO2 nicht durch Kompostierung in die Atmosphäre abgegeben wird. Die Biokohlenstoffe binden nicht nur CO2, sie sind Rohstoff für Terra Preta und klimaschonender Ersatz für fossile Rohstoffe bei Kunst- oder Baustoffen.
Ein weiteres Argument für Direktinvestments in Forste: Artenschutz. Die Wissenschaft warnt längst neben der Klimakrise vor der Biodiversitätskrise. Die Abschlussdokumente der Weltnaturschutzkonferenz Ende 2022 in Montreal legen nahe, dass in absehbarer Zeit für den Erhalt von Biodiversität Schutzzertifikate ausgegeben und gehandelt werden können. Investitionen in biodiverse Mischwaldsysteme hätten dann mehrere Möglichkeiten für eine Refinanzierung der Initiatoren.
Der Impact für Klima und Biodiversität ist bereits jetzt sicher, eine Rendite – ohne Zerstörung, sondern mit dem Aufbau gesunder Ökosysteme – rückt in greifbare Nähe. Es gibt daher nur gute Gründe für Walddirektinvestments mit vielen Ertragsoptionen. Auch Unternehmen, die langfristig auf den Kauf von Klimaschutzzertifikaten angewiesen sind und einen erheblichen Preisanstieg befürchten, können so durch die Produktion eigener Zertifikate Risikomanagement betreiben und ihren Beitrag für Klimaschutz und Biodiversität leisten.
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2023, S. 70, und in unserem ePaper.
Bild: © Moritz Ziegler – stock.adobe.com
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