Das Marktforschungsinstitut Kantar hat im Auftrag von Union Investment untersucht, wo die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Geldanlage zu finden sind. Zu diesem Zweck hat Kantar 2.000 Personen online befragt, die Aktien, Aktienfonds oder Mischfonds besitzen oder einmal besessen haben. Dementsprechend ist die Studie nicht für die deutsche Gesamtbevölkerung repräsentativ, sondern lediglich für Personen, die aktienbasierten Anlagen nicht abgeneigt sind.
Spaß am Risiko und Vorsicht
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Geldanlage für Männer eher mit positiven Gefühlen assoziiert ist, während Frauen insbesondere bei risikoreichen Anlageformen mehr Vorsicht an den Tag legen. So kommt es, dass Männer Aktien sowie Fonds insgesamt aufgeschlossener gegenüberstehen.
Einzelaktien bei Männern hoch im Kurs
Besonders deutlich wird das beim Investment in einzelne Titel. 46% der befragten Männer geben demnach an, in Einzelaktien zu investieren. Bei Frauen behaupten das lediglich 22%. Ähnlich sieht es bei Aktienfonds aus. Auch in sie investiert knapp die Hälfte der Männer (48%), aber nur etwas mehr als jede dritte Frau (35%). Bei defensiveren Anlagen wie Bausparverträgen, Mischfonds und Sparkonten dreht sich die Geschlechterverteilung. Hier investieren Frauen häufiger als Männer.
Investitionsquote bei Frauen deutlich niedriger
Der Unterschied bei der Risikobereitschaft der Geschlechter drückt sich auch im Anteil des eigenen Finanzvermögens aus, der in risikoreichen Anlageklassen investiert ist. 54% der Männer haben mehr als ein Viertel ihres Vermögens in Aktien oder Fonds angelegt. Bei den Frauen sind es nur 34%. Bei den männlichen Befragten sind sogar 24% mit mehr als der Hälfte ihres Vermögens in aktienbasierte Anlagen investiert. Bei den Frauen jedoch nur 9%.
Zweifel und Vertrauen in das eigenen Anlagewissen
Ursächlich für diese Unterschiede und die Freude der Männer an aktienbasierten Anlagen ist unter anderem die Einschätzung des eigenen Wissens. Männer zweifeln das eigene Anlagewissen deutlich weniger an als Frauen. 56% der Frauen geben an, nur ein geringes Fachwissen in Bezug auf Geldanlage zu haben. Bei den Männern behaupten das nur 37%. Und auf den eigenen Kenntnisstand verlässt sich gerade einmal jede Fünfte (21%). Bei den Männern vertrauen hingegen 42% auf das eigene Investment-Know-how. (tku)
Bild: © adragan – stock.adobe.com
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