Viele Maklerhäuser gehören zu den kleinen und mittleren Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern. Dort hat es viel stärkere Auswirkungen als in einem Großunternehmen, wenn etwa eine Arbeitskraft über längere Zeit fehlt, z. B. in der Elternzeit. Was können denn auch kleine Betriebe für Väter tun?
TM Im Prinzip können sich Unternehmen fragen: Was funktioniert mit unseren Müttern, und wie können wir diese Erfahrungen für unsere Väter nutzen? Konkret heißt das, bei der Planung der Elternzeit für Väter: Klare und frühe Absprachen schaffen, regelmäßig den Kontakt mit den Vätern pflegen, was Verlässlichkeit schafft. Väter brauchen auch Angebote für eine gute Rückkehr aus der Elternzeit. Das können Teilzeitmodelle für die Übergangszeit sein. Eine Idee ist auch, die Partnerin des werdenden Vaters mit in die Planung einzubeziehen. So kann das Unternehmen verstehen, welche Vorstellungen und Wünsche an die Partnerschaftlichkeit von beiden bestehen.
Um beim Thema „Väter im Unternehmen“ voranzukommen, ist u. a. auch gute Kommunikation gefragt. Wer ist gefordert und welche Tipps können Sie für eine bessere Kommunikation geben?
LR Gefordert ist je nach Größe des Unternehmens die Inhaberfamilie, die Geschäftsführung und der Bereich für interne und externe Kommunikation. Es geht darum, im Sinne der Fachkräftesicherung das Narrativ des Vaters als Haupternährer zu verändern. Dafür müssen Väter explizit als Zielgruppe von Kommunikation (an)erkannt werden. Nach innen lohnt es sich, Väter in längerer Elternzeit als gutes Beispiel zu porträtieren. Nach außen – Stichwort Recruiting – sind zum Beispiel Testimonials von Vätern über die Familienfreundlichkeit des Betriebs auf der Homepage ein gutes Kommunikationsinstrument. Insgesamt sollten Unternehmen auf eine etwas weniger emotionale Sprache und eine neutrale Bildsprache achten. Denn nicht alles, was Mütter anspricht, erreicht auch Väter. Als Tipp: Fragen Sie die Wünsche werdender und frischer Väter ab und reagieren Sie darauf! Nutzen Sie die Vorlagen in unserem neuen Väterleitfaden. Sie stellen Kommunikation mit den Vätern im Betrieb in den Fokus.
Was können in diesem Zusammenhang Väternetzwerke leisten?
TM Väternetzwerke schaffen eine unternehmensweite Öffentlichkeit für das Thema. Väter können sich hier vernetzen, gewinnen Kompetenzen rund um Themen wie Erziehung, Schule oder Gesundheit. Über solche Netzwerke können Role Models sichtbar gemacht werden. Wichtig für den Erfolg eines Väternetzwerks ist die Unterstützung der Geschäftsführung, denn sie signalisiert, dass das Thema ernst genommen wird.
Wie würden Sie die Erkenntnisse aus Ihrer Arbeit zum Leitfaden in drei Punkten zusammenfassen? Und welchen Impuls würden Sie der Makler- und Versicherungsbranche gerne noch mitgeben?
LR 1. Väter als Zielgruppe (an)erkennen und entsprechend Angebote zur Vereinbarkeit machen, die Führen in Teilzeit, längere Elternzeit, Home-Office und insgesamt eine hohe Flexibilität einschließen.
2. Väter in Elternzeit als Vorbilder porträtieren und bekannt machen.
3. Männern in ihrer Rolle als aktive Väter im Unternehmen Raum geben. Alle diese Punkte lassen sich in der Versicherungsbranche umsetzen.
Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 03/2025 und in unserem ePaper.
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Bild: © Larissa Roy-Chowdhury, „Erfolgsfaktor Familie“; Thomas Maier, „Lokale Bündnisse für Familie“, beide DIHK Service GmbH
Seite 1 Was können Unternehmen für berufstätige Väter tun?
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