Ein Gastbeitrag von Till-Fabian Zalewski, CEO für die DACH-Region bei Engel & Völkers
Das wichtigste Argument für die Stabilität und Krisenresistenz des Markts für Mehrfamilienhäuser ist die hervorragende Vermietbarkeit dieser Immobilien. Denn die Wohnungsmärkte deutschlandweit sind eng und werden es auf absehbare Zeit bleiben. Grund hierfür ist zum einen, dass vor allem durch Material- und Fachkräftemangel nicht genügend Neubauten fertiggestellt werden können.
Zum anderen sorgt das Bevölkerungswachstum dafür, dass es im gesamten Bundesgebiet eine durchschnittliche marktaktive Leerstandsquote von nur noch 2,8% gibt (Stand 2021, CBRE-empirica Leerstandsindex).
Gemeinhin wird ein Leerstand zwischen 3 und 5% als gesunde Relation zwischen Angebot und Nachfrage am Wohnungsmarkt angesehen. Nicht zuletzt fragen derzeit verstärkt Kaufinteressierte, die aufgrund der Zinsentwicklung einen Erwerb verschoben haben, Mietobjekte nach.
Laut Marktbericht Wohn- und Geschäftshäuser 2023 von Engel & Völkers Research lag die durchschnittliche Angebotsmiete für Wohnungen in Bestandsgebäuden im Jahr 2022 bei 9,11 Euro pro m2 und damit 5,1% über der Durchschnittsmiete im Jahr 2021.
Für Investierende ist die Frage entscheidend, wie sich der Wert ihrer Geldanlage entwickelt. Hierbei kann man feststellen, dass sich das Investment in Mehrfamilienhäuser gerade angesichts des wirtschaftlich schwierigen Jahres 2022 besser entwickelt als die klassischen Anlagealternativen.
Zinshäuser im Vergleich zu Anlagealternativen
Der Vergleich der Angebotspreise für sogenannte Wohn- und Geschäftshäuser (WGH) mit dem Goldpreis und dem globalen, auf rund 1.600 Wertpapieren basierenden Aktienindex MSCI World zeigt, dass die Kurven weit auseinanderfallen (siehe Grafik rechts).
Während sich die Preise für Gold und die Kurswerte im Aktienindex im Jahr 2022 sehr volatil entwickelt haben, verzeichnete der Zinshausmarkt bis zur Jahresmitte weiter steigende Preise. Erst ab dem dritten Quartal 2022 ist eine moderate Preiskorrektur aufgetreten.
Der höchste durchschnittliche Angebotspreis für Wohn- und Geschäftshäuser wurde mit 2.118 Euro pro m2 im zweiten Quartal 2022 erreicht. Im vierten Quartal lag er bei 2.047 Euro pro m2. Das entspricht einem Minus beim Angebotspreis von rund 3,4% zwischen dem zweiten und dem vierten Quartal 2022.
Seite 1 Warum die Asset-Klasse Wohnen krisenresistent ist
Seite 2 Gesünderes Verhältnis zwischen Preisen und Mieten
Seite 3 Wertentwicklung ausgewählter Anlageformen
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