Die Sparkassen werden nicht im großen Stil in den Handel mit Kryptowährungen einsteigen. Das geht aus einer Entscheidung von Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) hervor, über die unter anderem das Handelsblatt berichtet hat.
Unkalkulierbare Risiken beim Kryptohandel
Die Sparkassen verstünden es als ihre Aufgabe, Kundinnen und Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen. Aus diesem Grund empfehle das Gremium den Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe, auf den Handel mit Bitcoin, Ether und Co. zu verzichten.
Entscheidung ist nicht bindend
Einzelne Institutionen der Sparkassen-Finanzgruppe können von dieser Empfehlung zwar abweichen und dennoch Kryptowährungen anbieten. Dennoch ist zu erwarten, dass sich die Kreditinstitute zum Großteil an die Empfehlung halten werden.
Zuständigkeiten und Kurseinbruch
Der Entscheidung war ein Gerangel um Zuständigkeiten vorangegangen, wie Finance Forward hier zusammenfasst. Die Vorbereitungen zum Handel mit Krypto-Assets hatte maßgeblich die Sparkassentochter S-Payment initiiert. Da es sich beim Kauf von Cyberdevisen jedoch um ein Investment handelt, wäre eigentlich die Deka, das Fondshaus der Sparkassen-Finanzgruppe, zuständig gewesen. Eine Rolle für die Absage an Krypto-Investments dürfte auch der Crash gespielt haben, der die Kurse der digitalen Währungen dramatisch einbrechen lassen hat.
Deka setzt auf tokenisierte Assets
Die zuvor außen vor gelassene Deka ist denn auch bei der Umsetzung der Kompromisslösung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe involviert. Demnach möchten die Sparkassen eine Wallet für tokenisierte Assets einführen. Darauf sollen sich etwa tokenisierte Aktien des Fondshauses Deka oder später auch Immobilien handeln lassen können, teilt eine Sprecherin gegenüber Finance Forward mit. (tku)
Bild: © Andreas Prott – stock.adobe.com
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