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3. Juli 2024
Rating PKV-Beitragsstabilität: Zahl der Tarife mit Höchstnote schrumpft

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Rating PKV-Beitragsstabilität: Zahl der Tarife mit Höchstnote schrumpft

Mehr Tarife im Mittelfeld

Aufgrund der Rückgänge bei 5-Sterne- und 4-Sterne-Bewertungen hat sich das Lager der Tarife mit drei Sternen („gut“) deutlich vergrößert. Waren es im Jahr 2023 noch 248 Bewertungen in dieser Ratingklasse, sind es nun 349 Bewertungen, was dem höchsten Wert der vergangenen Jahre entspricht.

„Trotz des Rückgangs bei den Höchstbewertungen ist das Anpassungsniveau moderat geblieben und die Gesamtzahl der gut bewerteten Tarife bleibt weiterhin hoch“, betont Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei MORGEN & MORGEN.

Die Anzahl der Tarife mit zwei Sternen („schwach“) hat sich von 161 im Vorjahr auf nun 154 leicht verringert. Zugenommen haben hingegen die 1-Sterne-Bewertungen, und zwar von 98 im Jahr 2023 auf 149 im Jahr 2024.

Herausfordernde Zeiten für private Krankenversicherer

Die Analysten weisen auf die Herausforderungen der privaten Krankenversicherer aufgrund wachsender Leistungsausgaben hin. Zurückzuführen ist dies auf erhöhte Behandlungskosten im Gesundheitssystem infolge des medizinischen Fortschritts und der Inflation, die Alterung der Bestände sowie pandemiebedingte Nachholeffekte. Trotz der zuletzt wieder steigenden Zinsen stelle die vorhergehende Niedrigzinsphase weiterhin eine Belastung für die private Krankenversicherung dar, so MORGEN & MORGEN. Ein Teil der Beitragsanpassungen zu Beginn des Jahres 2024 habe sicherlich aus der Absenkung des Rechnungszinses resultiert.

Auch künftig Erhöhungen aufgrund des medizinischen Fortschritts

Für die Zukunft besteht Hoffnung, dass aufgrund der Stabilisierung des Kapitalmarktes keine weiteren Rechnungszinsabsenkungen und somit auch keine Beitragsanpassungen aus Zinsgründen erforderlich sein werden. Von weiteren Beitragssteigerungen wegen des medizinischen Fortschritts und der Bestandsalterung ist aber auszugehen. Auch die anhaltende Inflation und die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs dürften voraussichtlich auch bei der Preisentwicklung im Gesundheitswesen Spuren hinterlassen. „Es bleibt abzuwarten, wie die PKV-Anbieter diesen Herausforderungen begegnen und welche Strategien sie entwickeln, um ihre Beiträge stabil und attraktiv zu halten,“ sagt Bohrmann. (tik)

Das komplette M&M Rating PKV-Beitragsstabilität mit der Tarifliste gibt es hier.

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Bild: © AIExplosion – stock.adobe.com