Immer mehr gesetzlich Krankenversicherte schützen sich vor hohen Eigenanteilen und selbst zu zahlenden Gesundheitsleistungen, indem sie private Zusatzversicherungen abschließen. Laut Zahlen des PKV-Verbandes ist die Zahl der Versicherungsverträge allein im Jahr 2022 um 3% auf insgesamt 29,3 Millionen geklettert – Tendenz weiter steigend.
Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat nun seine aktuelle Auswertung der Tariflandschaft der privaten Krankenzusatzversicherungen vorgelegt. Laut den Analysten gibt es viel Bewegung am Markt. „Die Zahnzusatzversicherungen entwickeln sich besonders dynamisch, aber auch bei den Krankenhauszusatzversicherungen gibt es neue Tarife“, kommentiert Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei MORGEN & MORGEN das Marktgeschehen.
Entwicklung hin zu mehr Budgettarifen „innovativ“
Besonders bemerkenswert sei die Zunahme der Budgettarife außerhalb der betrieblichen Krankenversicherung. Dort sind die Tarife, bei denen Versicherten ein jährliches Budget für bestimmte Leistungen zur Verfügung steht, bereits etabliert, im Privatbereich gab es sie bisher nur vereinzelt. Diese Entwicklung sei „innovativ“, so die Analysten.
Das Rating beleuchtet die Tariflandschaft in den drei Kategorien Zahnzusatz, Krankenhauszusatz und Krankentagegeld. Insgesamt wurden mehr als 500 Produktangebote untersucht.
Zahnzusatz: Versicherer bieten vermehrt 100% Kostenübernahme
Im Bereich Zahnzusatz wurden 262 Tarife untersucht. Die am Markt erhältlichen Tarife bieten vielfältige Optionen. Die meisten Tarife bieten eine Kostenübernahme zwischen 70% und 90%. Aber: „Wir beobachten, dass Anbieter zunehmend mindestens einen Tarif anbieten, der 100% leistet. Hier findet aktuell der Wettbewerb statt“, so Bohrmann. Zudem nehmen Versicherer vermehrt kosmetische Behandlungen wie Bleaching mit in den Leistungskatalog auf. Hier liegt der Unterschied vor allem in der Erstattungshöhe.
Bewertet werden die Tarife vor allem hinsichtlich kundenfreundlicher Leistungen. Das Ergebnis ist erfreulich: 160 Tarife erhalten die Bestbewertung von fünf Sternen, weitere 47 bekommen vier Sterne. Die Anzahl der Tarife, die mit drei Sternen (36), zwei Sternen (17) und einem Stern (2) bewertet werden, bleibt im Vergleich zum Vorjahr gleich.
Als Mindestkriterien für eine Höchstbewertung müssen die Tarife u. a. für Zahnersatz, Implantate und Inlays leisten, auf ihr ordentliches Kündigungsrecht verzichten und über die 2,3-fachen Regelhöchstsätze der Gebührenordnung für Zahnärzte hinaus zahlen.
Die Ergebnisse des M&M Rating Zahnzusatz 2024 können hier eingesehen werden.
Seite 1 Rating: Krankenzusatzversicherungen auf hohem Niveau
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