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26. September 2024
Rating: Krankenzusatzversicherungen auf hohem Niveau
Rating: Krankenzusatzversicherungen zeigen hohes Niveau

Rating: Krankenzusatzversicherungen auf hohem Niveau

Steigende Gesundheitskosten und hohe Eigenanteile bei versicherten Kassenleistungen lassen den Markt der privaten Krankenzusatzversicherungen wachsen. Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat die dynamische Tariflandschaft nun untersucht. Wie steht es aktuell um das Niveau der Tarife?

Immer mehr gesetzlich Krankenversicherte schützen sich vor hohen Eigenanteilen und selbst zu zahlenden Gesundheitsleistungen, indem sie private Zusatzversicherungen abschließen. Laut Zahlen des PKV-Verbandes ist die Zahl der Versicherungsverträge allein im Jahr 2022 um 3% auf insgesamt 29,3 Millionen geklettert – Tendenz weiter steigend.

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat nun seine aktuelle Auswertung der Tariflandschaft der privaten Krankenzusatzversicherungen vorgelegt. Laut den Analysten gibt es viel Bewegung am Markt. „Die Zahnzusatzversicherungen entwickeln sich besonders dynamisch, aber auch bei den Krankenhauszusatzversicherungen gibt es neue Tarife“, kommentiert Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei MORGEN & MORGEN das Marktgeschehen.

Entwicklung hin zu mehr Budgettarifen „innovativ“

Besonders bemerkenswert sei die Zunahme der Budgettarife außerhalb der betrieblichen Krankenversicherung. Dort sind die Tarife, bei denen Versicherten ein jährliches Budget für bestimmte Leistungen zur Verfügung steht, bereits etabliert, im Privatbereich gab es sie bisher nur vereinzelt. Diese Entwicklung sei „innovativ“, so die Analysten.

Das Rating beleuchtet die Tariflandschaft in den drei Kategorien Zahnzusatz, Krankenhauszusatz und Krankentagegeld. Insgesamt wurden mehr als 500 Produktangebote untersucht.

Zahnzusatz: Versicherer bieten vermehrt 100% Kostenübernahme

Im Bereich Zahnzusatz wurden 262 Tarife untersucht. Die am Markt erhältlichen Tarife bieten vielfältige Optionen. Die meisten Tarife bieten eine Kostenübernahme zwischen 70% und 90%. Aber: „Wir beobachten, dass Anbieter zunehmend mindestens einen Tarif anbieten, der 100% leistet. Hier findet aktuell der Wettbewerb statt“, so Bohrmann. Zudem nehmen Versicherer vermehrt kosmetische Behandlungen wie Bleaching mit in den Leistungskatalog auf. Hier liegt der Unterschied vor allem in der Erstattungshöhe.

Bewertet werden die Tarife vor allem hinsichtlich kundenfreundlicher Leistungen. Das Ergebnis ist erfreulich: 160 Tarife erhalten die Bestbewertung von fünf Sternen, weitere 47 bekommen vier Sterne. Die Anzahl der Tarife, die mit drei Sternen (36), zwei Sternen (17) und einem Stern (2) bewertet werden, bleibt im Vergleich zum Vorjahr gleich.

Als Mindestkriterien für eine Höchstbewertung müssen die Tarife u. a. für Zahnersatz, Implantate und Inlays leisten, auf ihr ordentliches Kündigungsrecht verzichten und über die 2,3-fachen Regelhöchstsätze der Gebührenordnung für Zahnärzte hinaus zahlen.

Die Ergebnisse des M&M Rating Zahnzusatz 2024 können hier eingesehen werden.

Krankenhauszusatz: Anzahl top bewerteter Tarife steigen weiter an

Im Bereich Krankenhauszusatz müssen Tarife u. a. sicherstellen, dass sie auf ihr ordentliches Kündigungsrecht verzichten, eine Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer ermöglichen und eine Chefarztbehandlung enthalten, um eine Spitzenbewertung zu erhalten. Auch hier werden die knapp 150 Tarife auf der Basis kundenfreundlicher Bedingungen bewertet – mit einem durchweg positiven Ergebnis: „In diesem Jahr steigt die Anzahl der Tarife mit der Höchstbewertung von fünf Sternen weiter an“, kommentiert Bohrmann. „Es scheint so, als ob sich der Markt aktuell auf einem sehr hohen Niveau einpendelt“.

So erhalten 58 Tarife fünf Sterne, weitere 61 bekommen eine Vier-Sterne-Bewertung. Als durchschnittlich mit drei Sternen bewertet werden 16 Tarife, 14 erhalten mit zwei Sternen ein schwaches Resultat. Mit nur einem Stern muss sich keiner der bewerteten Tarife abfinden.

Die Ergebnisse des M&M Rating Krankenhauszusatz 2024 können hier eingesehen werden.

Krankentagegeld: Es bleibt Luft nach oben

Im Bereich Krankentagegeld sehen die Analysten hingegen Luft nach oben. „Viele Tarife scheitern bei dem Sprung über die drei Sterne hinaus, da sie nicht auf das ordentliche Kündigungsrecht verzichten, sollte nur eine Teilversicherung bestehen“, erklärt Bohrmann. Dies ist jedoch eins der vom Analysehaus angesetzten Mindestkriterien für eine top Bewertung. Darüber hinaus legen die Analysten bei den Mindestkriterien besonderen Wert darauf, dass der Versicherer auch bei Wiedereingliederungsmaßnahmen und Teilarbeitsunfähigkeit leistet.

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich der Markt praktisch unverändert. Wie bereits beim letzten Rating werden 14 Tarife mit fünf Sternen ausgezeichnet, 22 mit vier Sternen. Die Mehrheit, nämlich 47 Tarife, tummelt sich mit einer Drei-Sterne-Bewertung im Mittelfeld, zwei Tarife erhalten zwei Sterne. Als sehr schwach wird kein angebotener Tarif bewertet. (js)

Die Ergebnisse des M&M Rating Krankentagegeld 2024 können hier eingesehen werden.

Bild: © pantovich – stock.adobe.com