Das sagen BVK und GDV
Im Vorfeld zur Anhörung hatte Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK), AssCompact bereits die Pläne für Mittwoch erläutert, teilgenommen hat letztlich jedoch BVK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Eichele. Dieser schloss sich dem BVI und der ING an, begrüßte, dass „ein generelles Provisionsverbot vom Tisch“ sei, lehnte aber auch ein teilweises Provisionsverbot ab. Denn auch auf den Märkten, auf denen Beratung nicht über Provisionen im Vertrieb, sondern über fixe Honorare stattfände, gebe es Intransparenz – bspw. im Bereich der juristischen Beratung.
Wie der Stellungnahme des BVK jedoch zu entnehmen ist, sprach Eichele sich für mehr Rechtssicherheit im Artikel 30 Abs. 5 der EU-Kleinanlegerstrategie aus. Hier brauche es eine dringende Klarstellung, um „unnötige Diskussionen in diesem Bereich“ zu vermeiden, drohende Provisionsverbote für Makler zu verhindern und damit letztlich den Zugang zum Finanzmarkt für EU-Bürger nicht einzuschränken.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) macht sich derweil in seiner Stellungnahme für die Koexistenz der Vergütungsmodelle stark. Zurzeit hätten die Menschen die Wahl, ob sie Versicherungen direkt beim Versicherer kaufen, Honorare an einen Berater zahlen oder die Vergütung des Vermittlers dem Versicherer überlassen. Diese Wahlmöglichkeit solle erhalten bleiben, denn ein partielles Provisionsverbot würde europaweit dazu führen, dass unabhängige Beratung nur noch gewährt werden kann, wenn der Kunde sie aus der eigenen Tasche bezahlt. Die Praxis, so der GDV, zeige jedoch, dass große Teile der Bevölkerung dazu nicht in der Lage oder nicht gewillt seien. Das partielle Verbot würde den Zugang zu unabhängiger Beratung also erschweren.
So geht es weiter
Wie sich die Debatte um ein Provisionsverbot und die EU-Kleinanlegerstrategie weiterentwickelt, ist noch nicht sicher. Am 20.03.2024 gibt es eine Abstimmung über die Verhandlungsposition des Europäischen Parlaments zur EU-Kleinanlegerstrategie. Laut GDV strebe die belgische Ratspräsidentschaft an, noch vor Ende ihrer Amtszeit eine sogenannte „Allgemeine Ausrichtung“ im Rat zu erreichen. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass vor den Europawahlen noch genügend Zeit für Trilogverhandlungen bleibt. (mki)
Bild: © Photocreo Bednarek – stock.adobe.com
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Leserkommentare
Comments
Beendigung der Beamtenprivilegien
....brachte in A, CH, NL doppelte Renten für alle. Dort wurden diese Privilegien 2005 wegen Unfinanzierbarkeit, abgeschafft. Man hat heute noch Probleme die Kosten für Beamte zu finanzieren. Die Lobby der Beamten im Bundestag, 55% 85% Akademiker, blockt Änderungen gnadenlos ab. Beamte sorgen für mehr Bürokratie, sind gegen Migrationsgesetze-könnten ja auch Spitzenleute aus dem Ausland an die gewohnten Pfründe kommen, verhindern Digitales, weil mit Enter auf die Steuer ID sofort Zuwendungen aller Art, Maskendeals, auf einen Blick erkennbar wären. Die internationale Konkurrenz belächelt diese Rückwärtsentwicklung. Jetzt noch Waffenförderung anstelle Kindergärten und Infrastruktur, Bösekultur anstatt Freunden in aller WELT, WIR SIND DIE GUTEN. Weiter so ins Elend....Allein mit Zentralerfassung aller Daten, würden 40% aller Beamten hinfällig und man hätte immer alle Daten, Statistiken in Echtzeit und KORREKT, die Basis jeder guten Politik, ganz ohne Beamten und Politikerpolemik.
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