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30. November 2022
Private Altersvorsorge per Fondsspardepot
Private Altersvorsorge per Fondsspardepot

Private Altersvorsorge per Fondsspardepot

Das Bundeskabinett hat die „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ unter Vorsitz des Finanzstaatssekretärs Florian Toncar eingesetzt. Das Gremium soll mögliche Reformen der privaten Altersvorsorge prüfen. Der BVI begrüßt den Schritt und fordert eine gesetzliche Anerkennung von Fondssparplänen zur Altersvorsorge.

Die Ampelkoalition hatte sich im Koalitionsvertrag bereits darauf geeinigt, eine Reform der privaten Altersvorsorge anzugehen. In einem ersten Schritt hat das Bundeskabinett nun die sogenannte „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ eingesetzt. Die Fokusgruppe unter dem Vorsitz von Finanzstaatssekretär Florian Toncar soll mögliche Reformen der privaten Altersvorsorge prüfen und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit bewerten.

Weiterentwicklung der privaten Altersvorsorge geboten

Dieser Schritt wird vom deutschen Fondsverband BVI begrüßt. „Es ist dringend erforderlich, die private Altersvorsorge weiterzuentwickeln“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI.

Fondssparpläne zur Altersvorsorge geeignet

Unter anderem soll die Fokusgruppe eruieren, inwiefern private Anlageprodukte gesetzlich anerkannt werden können. Fondssparpläne seien dafür ein geeignetes Instrument, so Richter.

Das Fondsspardepot

Anknüpfend an den Koalitionsvertrag hat der BVI das Konzept des Fondsspardepots entwickelt. Dessen Kernelement ist ein besonderes Depot für Fondssparpläne, die ausschließlich zum Zweck der Altersvorsorge abgeschlossen werden und daher eine Mindestlaufzeit bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres aufweisen.

Steuerliche Förderung durch gesonderten Freibetrag

Die Förderung im BVI-Vorschlag würde über einen gesonderten Freibetrag für die erzielten Gewinne erfolgen, der mit der Anspardauer kontinuierlich wächst. „Damit kann die Politik einen starken Anreiz zum Sparen für die Altersvorsorge setzen“, sagt Richter.

Nachfrage nach Fondssparplänen reißt nicht ab

Die deutlich gestiegene Nachfrage nach Fondssparplänen sei ein Beleg für ihre Akzeptanz als Altersvorsorgeinstrument in breiten Bevölkerungsgruppen, so der BVI. Zudem würden Fondssparpläne bereits als Altersvorsorgeprodukte im Rahmen der Digitalen Rentenübersicht berücksichtigt.

Koalition stellt öffentlich verwalteten Fonds in Aussicht

Des Weiteren solle die Fokusgruppe – entsprechend dem Koalitionsvertrag – in der privaten Vorsorge das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen.

BVI lehnt Staatsfonds ab

Dazu Richter: „Die Prüfung der umstrittenen Idee ist dringend geboten, um sicherzustellen, dass kein wettbewerbsverzerrender Eingriff in den privaten Altersvorsorgemarkt stattfindet. Einen Staatsfonds in der privaten Vorsorge lehnen wir ab.“

DAI fordert Anlagesparkonten

Das Fondsspardepot des BVI ist ein weiterer Vorschlag, der zum Ziel hat, die private Altersvorsorge der Deutschen steuerlich zu fördern. Erst kürzlich hatte sich das Deutsche Aktieninstitut (DAI) für die Einführung von sogenannten Anlagesparkonten stark gemacht. Bei diesem Vorschlag würden Erträge aus Wertpapieren (insbesondere Aktien) auf Anlegerebene für einen bestimmten Ansparbetrag von der Steuer freigestellt bzw. steuerlich gefördert. (tku)

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