In den vergangenen Jahren mussten viele Kunden mit indexgebundenen Rentenversicherungen (Indexpolicen) auf Renditegutschriften verzichten. Nun hat sich im Jahr 2024 eine Trendwende ergeben. Das zeigt eine Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). „Nach Jahren mit überwiegend mageren Renditegutschriften konnten die meisten Inhaber:innen solcher Versicherungen im Indexjahr 2024 eine attraktive Renditegutschrift verzeichnen“, kommentiert Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP.
Quotenmodelle haben oft die Nase vorn
Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr 2024 endete, knapp 3%. In der Spitze wurden sogar mehr als 10% erreicht, so das IVFP.
Wie bereits in den vergangenen Jahren hatten Modelle auf Basis einer jährlichen Beteiligungsquote gegenüber Modellen mit einer Obergrenze (Cap) die Nase vorn. Analog zu einer klassischen Rentenversicherung werden bei Indexpolicen die Sparbeiträge ausschließlich im Sicherungsvermögen, oder Deckungsstock, des Versicherers investiert. Dabei können Versicherte jedes Jahr wählen, ob sie mit dem Guthaben an einem Index wie etwa EURO STOXX 50 oder dem DAX partizipieren wollen oder ob das Guthaben mit der deklarierten Verzinsung des Versicherers verzinst werden soll. Derzeit haben 16 Lebensversicherer Indexpolicen im Angebot, genauso viele wie im Vorjahr. Davon bieten sieben Unternehmen eine nachhaltige Option an.
Nur etwa die Hälfte der Vermittler berät regelmäßig zu Indexpolicen
Allerdings beraten immer weniger Vermittler regelmäßig zu diesen Produkten. Die aktuelle Umfrage zu den IVFP Produkttrends 2025 zeigt einen Rückgang um mehr als zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Das bedeutet, nur noch jeder zweite befragte Vermittler berät regelmäßig zu Indexpolicen. Hauptgrund dafür dürfte laut Hauer die Niedrigzinsphase und daraus resultierenden geringen Überschussbeteiligungen sein. „Umso erfreulicher ist, dass die gestiegenen Überschüsse in den letzten Jahren dazu führten, dass sich gute Börsenjahre auch wieder in der Renditegutschrift von Indexpolicen widerspiegeln“, so Hauer.
Trend zu mehr Überschüssen und besseren Renditechancen setzt sich fort
Dieser Trend zu mehr Überschüssen und verbesserten Renditechancen hat sich auch im Jahr 2025 fortgesetzt, erklärt das IVFP. Während die Überschussbeteiligung, welche nach wie vor der entscheidende Faktor für die Renditeaussichten dieser Produktgattung ist, in der Vergangenheit regelmäßig gesenkt wurde, konnten die Überschüsse nun dank des aktuellen Zinsniveaus zum dritten Mal in Folge erhöht werden.
Knapp Hälfte aller Fälle sind „Nullrunden“
Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre hinweg zeigt sich, dass in 48,8% aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde, das heißt, Kunden erhielten in diesen Fällen keine Gutschriften aus der Indexbeteiligung. In knapp 15% aller Fälle liegt die Beteiligung zwischen 0% und 2%. Sonst lag die Beteiligung meistens zwischen 2% und 10%. Indexjahre mit Renditen von mehr als 10% gab es in ca. 4% der Fälle, so das IVFP. Cap-Modelle enden dabei häufiger in Nullrunden (59%) im Vergleich mit Quoten-Modellen (41%), erzielen jedoch auch häufiger Indexrenditen von mehr als 10%. (js)
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