Das mittelfristige Investitionsklima für physisches Gold ist auf ein neues Allzeithoch in der fast neunjährigen Geschichte des Citi-Investmentbarometers gestiegen. Demnach rechnen 61% der Umfrageteilnehmer auf Sicht von zwölf Monaten mit einem steigenden Goldpreis. Das ist ein Plus von zwölf Prozentpunkten im Vergleich zum zweiten Quartal 2019. Noch nie seit der ersten Erhebung des Citi-Investmentbarometers im ersten Quartal 2011 war der Anteil der Goldoptimisten so hoch. Der bisherige Bestwert stammt aus dem zweiten Quartal 2016 als die Bullenquote bei 57% lag. Auf kurzfristige Sicht von drei Monaten sind ebenfalls 61 % der Meinung, dass der Goldpreis steigen wird.
Einbruch bei den Zinserwartungen
Bei den Zinserwartungen geht der Trend hingegen klar nach unten. 38% der Anleger rechnen auf Sicht von drei Monaten mit fallenden Zinsen. Damit hat sich ihr Anteil im Vergleich zum Vorquartal nahezu verdoppelt. Auch hier war die Quote in der Geschichte des Citi-Investmentbarometers noch nie hoch. Auch auf Sicht von zwölf Monaten ist der Anteil derjenigen, die von fallenden Zinsen ausgehen mit 35% auf eine neue Höchstmarke geklettert.
Aktienstimmung bleibt historisch schlecht
Bei europäischen Aktien rechnen 23% mit steigenden Kursen. Im Vorquartal waren es 17%. Damit bleibt der Anteil der Optimisten im historischen Schnitt aber immer noch sehr niedrig. Auf Sicht von zwölf Monaten rechnen zudem nur noch 30 statt 39% der Anleger mit steigenden Kursen. Ein ähnliches Stimmungsbild ergibt sich bei US-Aktien. Auch hier legten die kurzfristigen leicht von 22 auf 31% zu. Auf Sicht von zwölf Monaten hat sich der Optimismus jedoch ebenfalls eingetrübt (34 statt 36%).
Gesamtsentiment rückläufig
Das Gesamtsentiment, das sowohl die Einschätzungen zu Aktien als auch zu den Zinssätzen, Öl sowie Gold einbindet, liegt aktuell bei +11 Punkten. Das bedeutet einen Rückgang um 3 Punkte im Vergleich zum Vorquartal. „Die zunehmenden weltwirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten haben dem Gold-Sentiment zu einem bemerkenswerten Stimmungsaufschwung verholfen. Dazu beigetragen hat auch die erneute Lockerung der Geldpolitik durch die jüngsten Beschlüsse der EZB und der Fed“, kommentiert Dirk Heß, Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe AG, die aktuellen Zahlen. (mh)
Bild: © Phawat – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können