Von Frank Pöpplow, Head of Business Development Germany und Austria bei Federated Hermes
Geldmarktfonds sind ein wichtiger Nutznießer der aktuellen Wirtschaftslage, in der die Zinsen voraussichtlich noch länger hoch bleiben werden. Die anhaltende Zurückhaltung der Anleger und die Stresssituation im Bankensektor rücken systemische Liquiditätsrisiken in den Vordergrund und verstärken die Notwendigkeit, das eigene Portfolio zu diversifizieren. Für Institutionen können Geldmarktfonds eine kostengünstige und risikoarme Möglichkeit sein, eine Rendite auf ihre Barmittel zu erzielen.
Wie funktionieren Geldmärkte?
Die Geldmärkte sind eine Plattform, auf der kurzfristige festverzinsliche Wertpapiere – in der Regel mit Laufzeiten von einem Jahr oder weniger – zwischen Emittenten und Anlegern gehandelt werden. Emittenten in diesem Sektor sind in der Regel Regierungen, Banken und andere große Institutionen, die die Märkte als Quelle für kurzfristigen Cashflow nutzen können. Kreditgeber sind in der Regel Anleger mit einem kurzen Anlagehorizont, die bereit sind, Mittel gegen eine moderate Rendite zur Verfügung zu stellen. Zu den am Geldmarkt gehandelten Instrumenten gehören Staatsanleihen, Einlagenzertifikate, Geldmarktpapiere, Rückkaufvereinbarungen (Repos) und andere kurzfristige Schuldtitel.
Zugang über Investmentfonds
Ein Geldmarktfonds ist ein professionell verwaltetes, diversifiziertes Anlageinstrument, das Anleger zur Deckung ihres kurzfristigen Liquiditätsbedarfs oder als Alternative zu volatilen Aktien- oder längerfristigen Anleihenanlagen nutzen können. Es handelt sich in der Regel um hochliquide, qualitativ hochwertige Investmentfonds, deren primäres Anlageziel laufende Erträge bei gleichzeitiger Liquidität und Stabilität des Kapitals sind. Sie bieten Anlegern einen einfachen Zugang zu ihren liquiden Mitteln und die Möglichkeit, durch Investitionen in hochwertige kurzfristige Schuldtitel eine marktübliche Rendite zu erzielen.
Wie werden Geldmarktfonds eingesetzt?
Anleger können Geldmarktfonds nutzen, um ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu decken (d. h. um etwas Bargeld für Notfälle oder kurzfristige Käufe bereit zu halten) oder um in Zeiten volatiler Aktien- oder längerfristiger Anleihemärkte in diese zu investieren.
Geldmarktfonds werden häufig auch als Teil einer Strategie zur Vermögensallokation eingesetzt, um einem Gesamtanlageportfolio mehr Stabilität zu verleihen. Solche Instrumente eignen sich hervorragend für institutionelle Anleger, die
- einen kurzen Anlagehorizont haben,
- eine geringe Toleranz für Volatilität haben oder die Volatilität in anderen Teilen ihres Anlageportfolios ausgleichen wollen,
- eine hochliquide Anlagemöglichkeit benötigen.
Vorteile von Geldmarktfonds
Geldmarktinvestitionen werden manchmal als „Barmittel“ bezeichnet, doch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den beiden. Ein Geldmarktfonds ist – im Gegensatz zu Barmitteln, die auf einem Sparkonto gehalten werden – eine Investition, die mit Risiken verbunden ist. Geldmarktfonds gelten zwar als eine der sichersten Anlageklassen innerhalb des Anlagespektrums, sie sind jedoch in besonderem Maße Zins-, Kredit- und Liquiditätsschwankungen ausgesetzt. Ihre Fähigkeit, Renditen über dem Basiszinssatz zu erzielen, unterscheidet sie jedoch von Barmitteln, während ihre Flexibilität sie von anderen festverzinslichen und aktienbasierten Anlagen unterscheidet.
Seite 1 Geldmarktfonds: Warum sie jetzt für Anleger attraktiv sind
Seite 2 Zu den wichtigsten Vorteilen eines Geldmarktfonds gehören:
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