Die Fondswirtschaft hält sich stark beim Thema Altersvorsorge: Wie der Fondsverband BVI meldet, wird nach wie vor ein großer Teil des Altersvorsorgekapitals in Deutschland in Fonds verwaltet – um nicht zu sagen der größte Teil. Laut einer Umfrage verwalteten die Verbandsmitglieder zur Jahresmitte 2023 1,78 Bio. Euro für Altersvorsorgezwecke. Das sind 44% des von der Branche insgesamt verwalteten Vermögens von rund 4 Bio. Euro. Zur Jahresmitte lag der Anteil bei 40%. Seitdem ist das Vermögen für Altersvorsorgezwecke um über 600 Mrd. Euro gewachsen.
Im direkten Vergleich zum letzten Jahr 2022 ist der relative Anteil des verwalteten Altersvorsorgekapitals zwar von 45% auf 44% gesunken (Fondswirtschaft verwaltet Billionen für die Altersvorsorge), allerdings ist der absolute Anteil wiederum von 1,73 Bio. Euro auf 1,78 Bio. Euro gestiegen.
Versicherer „scheuen Wettbewerb“
Thomas Richter, der Hauptgeschäftsführer des BVI, verweist in der Verbandsmitteilung auf die Relevanz und Stärke der Fondsbranche im Bereich Altersvorsorge – und äußert auch Kritik an den Versicherern, die durch ihre Vorschläge in der Fokusgruppe private Altersvorsorge den Wettbewerb scheuen würden: „Mit der Forderung, dass eine Leibrente zwingend vorgeschrieben wird, versuchen die Lebensversicherer, die Fonds als Wettbewerber mit Hilfe des Gesetzgebers vom Markt fernzuhalten. Fehlender Wettbewerb aber schadet den Sparern, die von Flexibilität in der Auszahlphase profitieren würden“, so Richter.
So ist das verwaltete Vermögen aufgeteilt
Hinter dem für die Altersvorsorge verwalteten Vermögen der Fondsgesellschaften stehen insbesondere kapitalbildende Lebensversicherungen und die betriebliche Altersvorsorge mit jeweils 540 Mrd. Euro. Zur betrieblichen Altersvorsorge gehören vor allem Direktzusagen (250 Mrd. Euro) und Pensionskassen (170 Mrd. Euro). Für berufsständische Versorgungswerke von zum Beispiel Ärzten, Apothekern und Rechtsanwälten verwalten die Fondsgesellschaften 390 Mrd. Euro. Auf die Zusatzversorgung der Beschäftigten bei Bund, Ländern und Gemeinden sowie den Kirchen entfallen 160 Mrd. Euro. Im Rahmen von konventionellen und staatlich geförderten Fondssparplänen (Riester- und VL-Fondssparpläne) verwalten die Fondsgesellschaften 140 Mrd. Euro. (mki)
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