Anleger vertrauten der deutschen Fondsbranche von Anfang Januar bis Ende September netto 59,3 Mrd. Euro neue Mittel an. Dabei dominieren Spezialfonds mit einem Zufluss von 49,2 Mrd. Euro. Das ist der höchste Zufluss in den ersten neun Monaten seit 1998 (47,2 Mrd. Euro). Publikumsfonds sammelten 16,1 Mrd. Euro ein. Aus freien Mandaten flossen unter dem Strich 6,0 Mrd. Euro ab.
Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen setzen auf Spezialfonds
Versicherungen sind mit einem Anteil von 40% am Spezialfondsvermögen von 1.036 Mrd. Euro die bedeutendste Anlegergruppe. Beim Neugeschäft steuerten Versicherungsunternehmen in den ersten neun Monaten mit 28,2 Mrd. Euro mehr als die Hälfte der Nettozuflüsse bei. Weitere 8,9 Mrd. Euro stammen von Altersvorsorgeeinrichtungen. Allein im September flossen Spezialfonds per Saldo 4,2 Mrd. Euro zu. Davon stammen 2,1 Mrd. Euro von Versicherungen und 1,8 Mrd. Euro von Altersvorsorgeeinrichtungen.
Mischfonds an der Spitze der Absatzliste
Bei den Publikumsfonds haben Mischfonds weiter an Bedeutung gewonnen. Mischfonds liegen im Neunmonatszeitraum mit netto 9,4 Mrd. Euro nun knapp vor Rentenfonds, denen 9,2 Mrd. Euro zuflossen.
Der Absatz von Publikumsfonds entwickelt sich saisonal sehr unterschiedlich. Dies zeigt eine Untersuchung des Netto-Mittelaufkommens für den Zeitraum von 1999 bis einschließlich 2012. Im ersten Quartal erfolgt typischerweise mehr als die Hälfte des Neugeschäfts. Zum einen führt der Zinstermin zum Jahresende im ersten Quartal zu einem erhöhten Anlagebedarf. Zum anderen überdenken private und institutionelle Anleger zum Jahresende ihre Strategien und richten ihre Anlagen zum Jahresbeginn neu aus. Im Verlauf eines Jahres sinkt dann der Absatz kontinuierlich und erreicht im vierten Quartal seinen Tiefpunkt. Auch ohne die rekordhohen Rückgaben nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008 liegt das durchschnittliche Mittelaufkommen im Schlussquartal am niedrigsten.
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