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9. April 2025
Fachkräftemangel? Nein, Führungskräftemangel!

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Fachkräftemangel? Nein, Führungskräftemangel!

Fachkräftemangel? Nein, Führungskräftemangel!

Transformationale Führung: Sinn und Vertrauen machen den Unterschied

Transformationale Führung setzt stattdessen auf Motivation durch Sinnhaftigkeit, individuelle Förderung und Vorbildfunktion. Führungskräfte, die nach diesem Prinzip arbeiten, schaffen eine Kultur, in der Mitarbeiter gerne Verantwortung übernehmen, weil sie sich gesehen, wertgeschätzt und inspiriert fühlen. Die Chancen transformationaler Führung:

  1. Vision & Inspiration: Mitarbeiter verstehen das „Warum“ hinter ihrer Arbeit und fühlen sich mit dem Unternehmen verbunden.
  2. Individuelle Förderung: Jeder bekommt die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und über sich hinauszuwachsen. Fehler werden nicht bestraft. Das hieraus Gelernte steht im Vordergrund.
  3. Vorbildfunktion: Führungskräfte gehen selbst mit gutem Beispiel voran und leben die Werte, die sie erwarten. „Nur wer selber brennt, kann das Feuer in anderen entfachen!“ (Augustinus von Hippo)
  4. Wandel & Eigenverantwortung: Statt Kontrolle gibt es Vertrauen und damit Raum für Kreativität und Innovation.
Wie wird man zur transformationalen Führungskraft?

Viele Führungskräfte stecken noch in alten Mustern fest, nicht aus bösem Willen, sondern weil sie es einfach nicht anders gelernt haben. Doch Führung ist nichts Statisches. Jeder kann lernen, ein inspirierender Leader zu sein. Dafür braucht es vor allem drei Dinge:

Selbstreflexion: Bin ich noch ein „alter“ Chef?

Die erste Frage, die sich jede Führungskraft stellen darf: Wie führe ich heute und wie will ich führen? Erwarte ich von meinen Mitarbeitern, dass sie einfach nur funktionieren? Kontrolliere ich mehr, als dass ich vertraue? Kommuniziere ich eine Vision, also ein Zielbild der Zukunft, oder nur Vorgaben? Wer sich selbst ehrlich reflektiert, erkennt oft schnell, wo Veränderung notwendig ist.

Vertrauen geben, statt nur fordern

Viele Führungskräfte haben Angst davor, Kontrolle abzugeben. Doch genau das ist entscheidend. Mitarbeiter, die Vertrauen spüren, übernehmen Verantwortung: Weniger Mikromanagement, mehr Selbstorganisation, weniger starre Vorgaben, mehr kreative Freiheit, weniger „Warum hast du das so gemacht?“, mehr „Was ist/war deine Idee dazu?“

Die eigene Rolle neu denken

In der neuen Arbeitswelt ist eine Führungskraft kein Kontrolleur, sondern ein Coach. Ein Coach fördert, statt nur zu fordern. Ein Coach gibt Feedback, statt nur zu bewerten. Ein Coach schafft eine Umgebung, in der Menschen sich entwickeln können. Transformationale Führung bedeutet nicht, die Zügel aus der Hand zu geben, sondern eine Kultur zu schaffen, in der sich Mitarbeiter selbst entfalten können.

Fazit

Unternehmen, die an alten Führungsmethoden festhalten, werden auf Dauer verlieren. Nicht nur im Wettbewerb um junge Talente, sondern auch in ihrer Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. Die gute Nachricht? Führung kann sich verändern. Führungskräfte können sich verändern. Und genau das ist heute wichtiger denn je. Zeit, umzudenken.

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Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2025 und in unserem ePaper.

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Ein Artikel von
Andreas Wollermann