Der größte deutsche Vermögensverwalter, die zur Deutschen Bank gehörende DWS, hat zum Monatsbeginn Einblick in die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr 2023 gewährt. Das Fazit fällt besser aus als im Vorjahr, doch beim Wachstum ließ die DWS noch Federn.
Xtrackers dominieren
Das Unternehmen verzeichnete ohne Cash-Produkte ein Nettomittelaufkommen von 22,6 Mrd. Euro, mit Cash-Produkten waren es Zuflüsse von 28,3 Mrd. Euro. Laut der Unternehmensmitteilung trugen zu diesem Ergebnis alle drei Säulen des Geschäftsmodells bei – Passive, Active und Alternatives. Den weitaus größten Anteil an den Zuflüssen hatten jedoch ETFs, die von der DWS unter Xtrackers-Brand vertrieben werden.
Das verwaltete Vermögen (Assets under Management bzw. AuM) stieg im Vergleich zu 2022 um 75 Mrd. Euro auf 896 Mrd. Euro. Aufgrund der Marktturbulenzen im Jahr 2022 hatte die DWS das Jahr 2023 von einer signifikant niedrigeren durchschnittlichen AuM-Basis als im Jahr zuvor gestartet. Historisch gesehen liegt das verwaltete Vermögen jetzt wieder auf dem zweithöchsten Niveau, nur die Rekordzahlen von 2021 waren höher.
3% Ertragsverluste nach Steuern
Auch wenn das Jahr in Sachen Zuflüsse und AuM besser lief als 2022, gingen die Erträge der DWS jedoch etwas zurück. Die bereinigten Erträge fielen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf rund 2,6 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2022: 2,68 Mrd. Euro). Ursächlich hierfür waren laut DWS niedrigere Managementgebühren aufgrund niedrigerer durchschnittlicher AuM im Jahr 2023, während Performance- und Transaktionsgebühren sowie andere Erträge im Jahresvergleich höher ausfielen. Bei den Rückgängen spiegelt sich auch das im Vorfeld des Krieges in der Ukraine besonders positive Umfeld für Vermögensverwalter im ersten Quartal 2022 wider.
Konkret sind die Einnahmen aus Managementgebühren auf rund 2,3 Mrd. Euro gesunken – von rund 2,46 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2022. Der Gewinn des Konzerns hat sich ebenso insgesamt verringert von 595 Mio. Euro 2022 auf 567 Mio. Euro 2023.
Zuflüsse in ESG-Produkte
Die DWS konnte außerdem Nettomittelzuflüsse in Höhe von 4,9 Mrd. Euro in ESG-Produkte verbuchen – ein Thema, das den Vermögensverwalter in der Vergangenheit plagte und dies auch immer noch tut. Im Spätsommer wurde der DWS in den USA eine Millionenstrafe wegen Greenwashings auferlegt und auch in diesem Jahr schlugen bereits zweimal Beamte bei der DWS auf, um in deren Räumen im selben Fall zu ermitteln. Das berichtet u. a. das Handelsblatt. Die DWS habe sich hierbei jedoch laut der Staatsanwaltschaft Frankfurt, wie auch in der Vergangenheit, kooperativ gezeigt. In einer Pressemitteilung bekräftigt die Deutsche-Bank-Tochter außerdem die Pläne, mit den Behörden weiterhin „vollumfänglich“ zu kooperieren. (mki)
Bild: © N F/peopleimages.com – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können